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Wettbewerbsfaktor Energie - BeteiligungsReport.de

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<strong>Wettbewerbsfaktor</strong> <strong>Energie</strong> – Neue Chancen für die <strong>de</strong>utsche Wirtschaft<br />

2. <strong>Energie</strong> als strategischer <strong>Wettbewerbsfaktor</strong><br />

Wohlstand und Wachstum mo<strong>de</strong>rner Gesellschaften beruhen zu einem erheblichen Teil<br />

darauf, dass <strong>Energie</strong> in ausreichen<strong>de</strong>m Umfang überall dort zur Verfügung steht, wo<br />

sie gebraucht wird – in Form von Strom, Brenn- und Kraftstoffen o<strong>de</strong>r als Rohstoff für<br />

die Industrie, etwa in <strong>de</strong>r Petrochemie. Lange war es selbstverständlich, dass fossile<br />

<strong>Energie</strong>träger – Öl, Gas, Stein- und Braunkohle – <strong>de</strong>n größten Anteil an <strong>de</strong>r weltweiten<br />

<strong>Energie</strong>versorgung haben. Die Ölkrisen <strong>de</strong>r 70er Jahre haben dies jedoch erstmals in<br />

Frage gestellt. In <strong>de</strong>r Folge kam es zu einem Innovationsschub in <strong>de</strong>r Stromerzeugung<br />

(auch bei erneuerbaren <strong>Energie</strong>n) sowie zu einer <strong>de</strong>utlichen Steigerung <strong>de</strong>r <strong>Energie</strong>effizienz<br />

in vielen Industrielän<strong>de</strong>rn. Dennoch beträgt <strong>de</strong>r Anteil fossiler Brennstoffe an<br />

<strong>de</strong>r <strong>Energie</strong>versorgung <strong>de</strong>r westlichen Industrielän<strong>de</strong>r heute noch mehr als 80%.<br />

Seit <strong>de</strong>r ersten Ölkrise haben sich zwar Wirtschaftswachstum und <strong>Energie</strong>verbrauch<br />

in vielen Industrielän<strong>de</strong>rn entkoppelt, <strong>de</strong>nnoch ist <strong>de</strong>r <strong>Energie</strong>bedarf <strong>de</strong>r Welt stetig<br />

gewachsen – und wird in Zukunft noch weiter zunehmen, insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n großen<br />

Schwellen län<strong>de</strong>rn wie China und Indien. Überdies wer<strong>de</strong>n auf Grund <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n<br />

Knappheit fossiler <strong>Energie</strong>träger <strong>de</strong>ren Preise langfristig weiter steigen, schließlich sind<br />

die großen Öl- und Gasvorkommen in weni gen Weltregionen konzentriert, die nicht alle<br />

als politisch stabil gelten. Zugleich erhöhen die von <strong>de</strong>r Politik vereinbarten Ziele und<br />

Maßnahmen zur Senkung von Treibhausgasemissionen <strong>de</strong>n Druck gegen die Nutzung<br />

fossiler <strong>Energie</strong>träger – <strong>de</strong>rzeit vor allem in <strong>de</strong>n westlichen Industrienationen.<br />

In vielen Industrien wird <strong>Energie</strong> damit zu einem wichtigen <strong>Wettbewerbsfaktor</strong> im glo balen<br />

Streben nach Kostenvorteilen und Marktanteilen. Für Unternehmen, die zusammen<br />

rund 40% <strong>de</strong>s weltweiten Umsatzes erwirtschaften, spielt es eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Rolle,<br />

welche Form von <strong>Energie</strong> in welcher Menge und zu welchen Kosten in Produktionsprozesse<br />

ein fließt bzw. bei <strong>de</strong>r Verwendung <strong>de</strong>r Endprodukte verbraucht wird. Mehr<br />

und mehr Unter nehmen müssen <strong>de</strong>shalb <strong>Energie</strong> als eine zentrale Stellgröße bei ihren<br />

strategischen und operativen Entscheidungen berücksichtigen.<br />

2.1 Nachhaltiger Umgang mit <strong>Energie</strong>ressourcen:<br />

Schlüssel zum Erfolg für Unternehmen und Volkswirtschaften<br />

Der <strong>Energie</strong>bedarf <strong>de</strong>r Welt nimmt weiter zu – trotz <strong>de</strong>s in vielen Län<strong>de</strong>rn bereits heute<br />

erreichten hohen Niveaus <strong>de</strong>r <strong>Energie</strong>produktivität. Gegenwärtig verbrauchen Industrieunternehmen,<br />

Transportmittel und Haushalte weltweit ca. 12 Mrd. t Öläquivalent p.a. Bis<br />

2020 wird <strong>de</strong>r Verbrauch voraussichtlich auf mehr als 15 Mrd. t Öläquivalent p.a. ansteigen,<br />

was einem jährlichen Wachstum von 2% entspricht (Abb. 1). Der größte Teil dieses<br />

Wachstums resultiert aus <strong>de</strong>m Bevölkerungsanstieg und <strong>de</strong>r fortschreiten<strong>de</strong>n Industrialisierung<br />

in <strong>de</strong>n großen Schwellenlän<strong>de</strong>rn: Allein China, Indien und Russland sind für<br />

55% <strong>de</strong>s Anstiegs bis 2020 verantwortlich. Allerdings bleibt <strong>de</strong>r Pro-Kopf-Verbrauch<br />

von <strong>Energie</strong> in diesen Län<strong>de</strong>rn damit noch immer <strong>de</strong>utlich hinter <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Industrienationen<br />

zurück: Im Jahr 2020 wird ein Einwohner in <strong>de</strong>n USA 7,2 t Öläquivalent p.a.<br />

verbrauchen, in Europa wer<strong>de</strong>n es 3,5 t sein, in China 2,3 t und in Indien 0,6 t.<br />

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