Wettbewerbsfaktor Energie - BeteiligungsReport.de
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<strong>Wettbewerbsfaktor</strong> <strong>Energie</strong> – Neue Chancen für die <strong>de</strong>utsche Wirtschaft<br />
3. <strong>Wettbewerbsfaktor</strong> <strong>Energie</strong> als Chance für Deutschland – gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Krise<br />
3.2 Die Chance nutzen: Produktmärkte erschließen,<br />
<strong>Energie</strong>produktivität steigern, Lösungen entwickeln<br />
und praktisch erproben<br />
Entscheidungsträger in Unternehmen und staatlichen Stellen können auf dreierlei Weise<br />
dazu beitragen, dass Deutschland die Chancen nutzt, die sich aus <strong>de</strong>m <strong>Wettbewerbsfaktor</strong><br />
<strong>Energie</strong> ergeben.<br />
• Produktmärkte erschließen: Innerhalb <strong>de</strong>r Branchen, für die <strong>de</strong>r <strong>Wettbewerbsfaktor</strong><br />
<strong>Energie</strong> in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren an strategischer Be<strong>de</strong>utung gewinnt, gibt es<br />
Teilmärkte, die zwar heute nur einen sehr kleinen Teil <strong>de</strong>s Gesamtmarkts ausmachen,<br />
aber überproportional wachsen: Wir nennen sie Wachstumskerne. Diese Wachstumskerne<br />
bieten – bei allen Unsicherheiten bezüglich <strong>de</strong>r möglichen Auswirkungen<br />
<strong>de</strong>r gegenwärtigen Krise auf künftige Marktentwicklungen – voraussichtlich ein<br />
Zuwachspotenzial von fast 13% p.a., sofern die Weltwirtschaft langfristig mit <strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>rzeit von Wirtschaftsforschungsinstituten prognostizierten knapp 3% wächst. 9<br />
Eine länger anhalten<strong>de</strong> Abschwächung <strong>de</strong>r weltwirtschaftlichen Konjunktur wür<strong>de</strong><br />
zwar die absoluten Wachstumsraten dämpfen, <strong>de</strong>n relativen Vorsprung <strong>de</strong>r <strong>Energie</strong>-<br />
Wachstums kerne aber nicht verringern. Damit erreichen die Wachstumskerne<br />
im Jahr 2020 ein weltweites Marktpotenzial von 2.140 Mrd. EUR. Um an diesem<br />
Wachstum teilzu haben, müssen <strong>de</strong>utsche Unternehmen sich frühzeitig in <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Märkten positionieren.<br />
• <strong>Energie</strong>produktivität steigern: Die <strong>Energie</strong>produktivität <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaft<br />
kann weiter gesteigert wer<strong>de</strong>n, wenn Unternehmen und Haushalte konsequent die<br />
verfügbaren Technologien zur besseren Nutzung von <strong>Energie</strong>ressourcen einsetzen.<br />
Bis 2020 kann wirtschaftlich etwa ein Fünftel <strong>de</strong>s heutigen <strong>Energie</strong>verbrauchs in<br />
Deutschland eingespart wer<strong>de</strong>n – Unternehmen und Haushalte können so ihre <strong>Energie</strong>kosten<br />
um rund 53 Mrd. EUR p.a. senken. Die <strong>Energie</strong>produktivität in Deutschland<br />
wür<strong>de</strong> damit von heute 5.500 EUR/t Öläquivalent auf ca. 7.000 EUR/t steigen.<br />
• Lösungen entwickeln und praktisch erproben: Um das Potenzial aus <strong>de</strong>m <strong>Wettbewerbsfaktor</strong><br />
<strong>Energie</strong> in konkrete Geschäftsaktivitäten zu übersetzen, muss eine Reihe<br />
von Voraussetzungen erfüllt wer<strong>de</strong>n. Unternehmen sollten traditionelle Geschäftsmo<strong>de</strong>lle<br />
mit Blick auf diesen <strong>Wettbewerbsfaktor</strong> anpassen und für ihre Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n ökonomischen<br />
Wert einer Kostenbetrachtung über <strong>de</strong>n gesamten Nutzenzyklus eines<br />
Produkts (Total Cost of Ownership) transparent machen und erschließen. Dies erfor<strong>de</strong>rt<br />
u.a., dass Entscheidungsträger in Unternehmen und staatlichen Stellen über bestehen<strong>de</strong><br />
Verantwortungsgrenzen hinaus konstruktiv kooperieren. Die Einführung von<br />
Elektroautos auf breiter Basis kann beispielsweise nur gelingen, wenn Unter nehmen<br />
<strong>de</strong>r Automobilbranche und <strong>de</strong>r <strong>Energie</strong>wirtschaft gemeinsam mit <strong>de</strong>n zuständigen<br />
politischen Institutionen Lösungen entwickeln, die an <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r jeweiligen<br />
Region orientiert sind. Ergänzend sollte die Politik Rahmenbedingungen schaffen, die<br />
die notwendigen Verän<strong>de</strong>rungen unterstützen, z.B. durch die För<strong>de</strong>rung von Unternehmensgründungen<br />
o<strong>de</strong>r Infrastrukturinvestitionen. Um Erfolgsbeispiele in Deutschland<br />
zu schaffen, müssen alle Beteiligten bereit sein, traditionelle Strukturen in Frage<br />
zu stellen – und neue Mo<strong>de</strong>lle <strong>de</strong>r Zusammenarbeit in Projekten zu erproben.<br />
9 Vgl. Global Insight; World Industry Monitor, Februar 2009.<br />
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