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Wettbewerbsfaktor Energie - BeteiligungsReport.de

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<strong>Wettbewerbsfaktor</strong> <strong>Energie</strong> – Neue Chancen für die <strong>de</strong>utsche Wirtschaft<br />

5. <strong>Energie</strong>produktivität steigern: 53 Mrd. EUR Einsparpotenzial in <strong>de</strong>utschen Unternehmen und Haushalten im Jahr 2020<br />

In Deutschland wur<strong>de</strong>n 2007 insgesamt rund 2.400 TWh En<strong>de</strong>nergie verbraucht, das<br />

sind etwa 3% <strong>de</strong>s weltweiten Verbrauchs. Die dafür eingesetzte Primärenergie belief<br />

sich auf 3.900 TWh, wovon 34% aus Mineralöl, 26% aus Braun- und Steinkohle, 22%<br />

aus Erdgas, 11% aus Kernkraft und 7% aus erneuerbaren <strong>Energie</strong>trägern stammten.<br />

Während 40% <strong>de</strong>r verbrauchten En<strong>de</strong>nergie auf Wärme und Strom in Gebäu<strong>de</strong>n entfielen,<br />

machten <strong>de</strong>r Kraftstoffverbrauch in Transport und Verkehr sowie <strong>de</strong>r Wärme- und<br />

Stromverbrauch in <strong>de</strong>r industriellen Produktion jeweils 30% davon aus. Dies entsprach<br />

Ener gie ausgaben von insgesamt ca. 180 Mrd. EUR – davon 85 Mrd. EUR in Gebäu<strong>de</strong>n,<br />

65 Mrd. EUR in Verkehr und Logistik und 30 Mrd. EUR in <strong>de</strong>r industriellen Pro duktion. 33<br />

Durch die Verbrennung fossiler <strong>Energie</strong>träger (direkt z.B. bei Kraftstoffen und bei <strong>de</strong>r<br />

Wärmegewinnung, indirekt bei <strong>de</strong>r Verwendung von Strom) entstan<strong>de</strong>n Treib haus gasemissionen<br />

von knapp 1.000 Mio. t CO2-Äquivalent (CO2e). 34<br />

<strong>Energie</strong>verbrauch und Treibhausgasemissionen in Deutschland wür<strong>de</strong>n bis 2020 im<br />

Wesent lichen stabil bleiben, sofern Geräte, Maschinen, Anlagen und Investitionsgüter<br />

am En<strong>de</strong> ihrer Lebensdauer durch Produkte ersetzt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren <strong>Energie</strong>effizienz auf<br />

<strong>de</strong>m heutigen Stand <strong>de</strong>r Technik ist. 35 Wenn Unternehmen und Haushalte jedoch die in<br />

Kapitel 4 beschriebenen Produkte und Lösungen konsequent nutzen und ihre Pro zesse<br />

entsprechend energieeffizient gestalten, können sie im Jahr 2020 diesen Verbrauch um<br />

21% reduzieren und jährlich 500 TWh 36 En<strong>de</strong>nergie einsparen (Abb. 14).<br />

Den größten Beitrag hierzu leistet mit 250 TWh bzw. 21 Mrd. EUR eine höhere <strong>Energie</strong>effizienz<br />

im Gebäu<strong>de</strong>sektor, gefolgt von Einsparungen in Transport und Verkehr (75 TWh<br />

bzw. 11 Mrd. EUR, zusätzlich 15 TWh bzw. 2 Mrd. EUR aus Verkehrs steuerungssystemen)<br />

sowie in <strong>de</strong>r industriellen Produktion (mit 160 TWh bzw. 7 Mrd. EUR). Hinzu<br />

kommen für <strong>de</strong>utsche Unternehmen Einsparpotenziale in ihren inter nationalen Logistikketten<br />

(rund 9 Mrd. EUR) und an ausländischen Stand orten (ca. 3 Mrd. EUR). Insgesamt<br />

können so im Jahr 2020 <strong>Energie</strong>kosten von 53 Mrd. EUR p.a. (inklusive Steuern)<br />

eingespart wer<strong>de</strong>n.<br />

Die <strong>Energie</strong>einsparungen wür<strong>de</strong>n die <strong>Energie</strong>produktivität in Deutschland von heute<br />

5.500 EUR/t Öläquivalent auf etwa 7.000 EUR/t Öläquivalent steigern. Deutschland<br />

wäre damit fast auf <strong>de</strong>m Niveau von Japan, trotz seines <strong>de</strong>utlich höheren Industrieanteils<br />

an <strong>de</strong>r Gesamtwirtschaft. Zugleich wür<strong>de</strong> die Abhängigkeit von <strong>Energie</strong>importen<br />

verringert und somit die Versorgungssicherheit erhöht. Überdies wür<strong>de</strong>n sich die<br />

jährlichen Treibhausgasemissionen bis 2020 um mehr als 200 Mio. t CO2e verringern. 37<br />

Die hier betrachteten Effizienzmaßnahmen berücksichtigen nur die ohnehin geplanten<br />

Investitionszyklen und sind für die Inves toren (in Unternehmen und Haushalten) bei<br />

Annahme üblicher Amortisationszeiten und Kapital kosten wirtschaftlich.<br />

33 Das unterschiedliche Verhältnis zwischen Einsparung in TWh und EUR in <strong>de</strong>n drei Sektoren resultiert aus jeweils abweichen<strong>de</strong>n<br />

<strong>Energie</strong>preisen.<br />

34 Vgl. Bun<strong>de</strong>sministerium für Wirtschaft und Technologie, <strong>Energie</strong>daten 2008, Februar 2009.<br />

35 Vgl. zu Methodik und Annahmen: McKinsey & Company, Kosten und Potenziale <strong>de</strong>r Vermeidung von Treibhausgas emis sionen<br />

in Deutschland im Auftrag von „BDI initiativ – Wirtschaft für Klimaschutz“, September 2007.<br />

36 Die hier genannten Einsparpotenziale gehen über die in <strong>de</strong>r Studie „Kosten und Potenziale <strong>de</strong>r Vermeidung von Treibhausgasemis<br />

si onen in Deutschland“ analysierten Potenzialen hinaus, da hier weitere, nicht technische Optimierungshebel betrachtet<br />

wur<strong>de</strong>n, wie z.B. Prozessverbesserungen in <strong>de</strong>r Produktion.<br />

37 Für eine <strong>de</strong>taillierte Darstellung <strong>de</strong>r CO 2 -Vermeidungspotenziale einzelner Maßnahmen, vgl. McKinsey & Company, Kosten und<br />

Potenziale <strong>de</strong>r Vermeidung von Treibhausgasemissionen in Deutschland im Auftrag von „BDI initiativ – Wirtschaft für Klimaschutz“,<br />

September 2007.<br />

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