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Wettbewerbsfaktor Energie - BeteiligungsReport.de

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<strong>Wettbewerbsfaktor</strong> <strong>Energie</strong> – Neue Chancen für die <strong>de</strong>utsche Wirtschaft<br />

4. Produktmärkte erschließen: 2.100 Mrd. EUR globales Marktpotenzial in Wachstumskernen im Jahr 2020<br />

ein Drittel steigern. Allein im Jahr 2007 nahm die Fertigung um fast 10% im Vergleich<br />

zum Vorjahr zu. Der Erfolg stützt sich zum überwiegen<strong>de</strong>n Teil auf <strong>de</strong>n Export: 70% <strong>de</strong>s<br />

Gesamtumsatzes <strong>de</strong>r Branche wer<strong>de</strong>n im Ausland erzielt; <strong>de</strong>r Export war mit <strong>de</strong>utlich<br />

überdurchschnittlichen Zuwachsraten <strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Wachstumsmotor. 25<br />

Wie zu erwarten, lei<strong>de</strong>t gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Export unter <strong>de</strong>r aktuellen Wirtschaftskrise. Der<br />

Auf trags eingang <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Maschinen- und Anlagenbauer ist um fast die Hälfte<br />

zurück gegangen. Mittelfristig wer<strong>de</strong>n sich die zyklischen Effekte wie<strong>de</strong>r ausgleichen,<br />

es bleibt aber eine weitere Bedrohung für die <strong>de</strong>utschen Maschinenbauer: Anbieter vor<br />

allem aus Schwellenlän<strong>de</strong>rn erobern mit günstigen, wenig komplexen Anlagen zunehmend<br />

Marktanteile. Im Maschinenbau hat China bereits Deutschland überholt und ist<br />

international nunmehr <strong>de</strong>r zweitgrößte Produzent. Beson<strong>de</strong>rs groß ist <strong>de</strong>r Marktanteil<br />

<strong>de</strong>r chinesischen Anbieter bei einfachen Standardmo<strong>de</strong>llen.<br />

Die Stärken <strong>de</strong>utscher Anbieter liegen hingegen beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r hohen Präzision und<br />

Qualität <strong>de</strong>r Maschinen. Unternehmen wie Siemens und Bosch haben starke Positionen<br />

im Bereich <strong>de</strong>r Automatisierungs- und Steuerungstechnologie erreicht. In <strong>de</strong>r Automation<br />

von Stückfertigungen (etwa in <strong>de</strong>r Automobilindustrie) beispielsweise hält Siemens<br />

allein einen Marktanteil von mehr als 20%. Bei elektrischen Antrieben haben die zwei<br />

größten <strong>de</strong>utschen Anbieter einen Marktanteil von zusammen ebenfalls gut 20%. Im<br />

Teilsegment <strong>de</strong>r effizienten Antriebe liegt dieser Anteil noch höher. Auf industrielle Spezialmaschinen<br />

und -anlagen entfallen rund 30% <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Maschinenbaus – Unternehmen<br />

aus Deutschland sind hier mit einem Anteil von etwa 25% Weltmarktführer.<br />

Anbieter, die ihre Marktchancen in <strong>de</strong>n beschriebenen Wachstumskernen nutzen wollen,<br />

brauchen vor allem eine rigorose Kun<strong>de</strong>nperspektive: Was zählt aus Sicht <strong>de</strong>r Abnehmer?<br />

Gera<strong>de</strong> in Zeiten schwacher Wirtschaftsentwicklung ist es unabdingbar, <strong>de</strong>n<br />

öko nomischen Wert von <strong>Energie</strong>effizienzprodukten für private und industrielle Kun<strong>de</strong>n<br />

wei ter zu steigern – und viel stärker als bisher auch transparent zu machen. Dazu gibt<br />

es mehrere Ansätze.<br />

• Steigerung <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>nnutzens durch Design­to­Value: Dieser Ansatz passt bestehen<br />

<strong>de</strong> Produktkonzepte an die spezifischen technologischen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>n an, ohne die Skalierbarkeit <strong>de</strong>r Produkte zu gefähr<strong>de</strong>n. Der Anbieter konzentriert<br />

sich auf Komponenten, die für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n größten Mehrwert schaffen.<br />

Ein Bei spiel ist die Adaptierung von Verbrennungsanlagen zur energetischen Nutzung<br />

von Pro duktions abfällen in kleineren Papierfabriken: In gemeinsamer Entwicklungsarbeit<br />

haben Betreiber und Anbieter die bestehen<strong>de</strong> Technologie so angepasst, dass<br />

sie flexibel für verschie<strong>de</strong>nste Zusammensetzungen <strong>de</strong>s anfallen<strong>de</strong>n Brennmaterials<br />

nutz bar ist. Deutsche Anbieter sollten sich weiterhin auf technische Highend-Produk te<br />

und Lösungen für individuelle Kun<strong>de</strong>nbedürfnisse konzentrieren – branchenspezi fisch<br />

ebenso wie branchenübergreifend. Helfen wird ihnen dabei ein weltweit steigen <strong>de</strong>r<br />

Bedarf an komplexen Systemlösungen, die neben <strong>de</strong>r eigentlichen Maschine auch<br />

die Integration von Informationstechnologie und die Anpassung <strong>de</strong>r Schnitt stellen<br />

an <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rn. Hinzu kommt die heute schon starke Position <strong>de</strong>utscher<br />

Unternehmen in <strong>de</strong>r Mechatronik, durch die spezifische Kun<strong>de</strong>nanfor<strong>de</strong>rungen durch<br />

Lösungen in <strong>de</strong>r (Embed<strong>de</strong>d) Software bedient wer<strong>de</strong>n können.<br />

25 Vgl. ebenda.<br />

35

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