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Sicherheit in vernetzten Systemen - RRZ Universität Hamburg

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KAPITEL 8. HOCHGESCHWINDIGKEITS-FIREWALLS<br />

schließlich zum Empfänger, dessen ATM-Adresse nur e<strong>in</strong>mal beim Verb<strong>in</strong>dungsaufbau angegeben<br />

wurde.<br />

Da die VCI-Kennung nur zwischen jeweils zwei Switches festgelegt ist, kann sich die VCI während<br />

des Transports ändern. Es können aber auch Virtuelle Kanäle zwischen zwei Switches <strong>in</strong> sog.<br />

virtuellen Pfaden zusammengefaßt werden. Alle Verb<strong>in</strong>dungen zwischen zwei Switches haben dann<br />

denselben VPI. Dies ermöglicht den E<strong>in</strong>satz von e<strong>in</strong>facheren „Cross Connect“-Switches, bei denen<br />

lediglich die VPIs umgesetzt werden.<br />

Virtuelle Kanäle und Pfade s<strong>in</strong>d die Basis für virtuelle Verb<strong>in</strong>dungen. Da ATM e<strong>in</strong> verb<strong>in</strong>dungsorientiertes<br />

Protokoll ist, wird das Rout<strong>in</strong>g und das Aushandeln von Dienstparametern vor dem Transport<br />

der ersten ATM-Datenzelle ausgeführt. Dazu gibt es auch <strong>in</strong> ATM verschiedene Protokollelemente,<br />

z.B. zum Verb<strong>in</strong>dungsaufbau. In den Datenzellen selbst werden dann ke<strong>in</strong>e Informationen über die<br />

Zieladresse der Zelle mehr mitgeführt, sondern nur die eben dargestellten VPI/VCI-Informationen.<br />

8.3 Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von ATM <strong>in</strong> bestehende Netze<br />

Da ATM e<strong>in</strong>e neue Netzwerktechnologie ist, ist sie zunächst nicht mit der derzeitigen Technologie<br />

von Internet und Intranets – <strong>in</strong> der Regel Ethernet-Technologie – kompatibel; sie kann nur dann wirtschaftlich<br />

<strong>in</strong> diesem Kontext e<strong>in</strong>gesetzt werden, wenn es e<strong>in</strong>erseits gel<strong>in</strong>gt, vorhandene Nicht-ATM-<br />

Subnetze <strong>in</strong> das ATM-Umfeld zu <strong>in</strong>tegrieren und wenn andererseits zwischen Kommunikationspartnern<br />

Internetverb<strong>in</strong>dungen basierend auf ATM realisierbar s<strong>in</strong>d. 1<br />

ATM bietet durch die Def<strong>in</strong>ition mehrerer ATM Adaptionsschichten (AAL, ATM Adaption Layer)<br />

die Möglichkeit, neben re<strong>in</strong>en ATM-Verb<strong>in</strong>dungen (AAL 3/4) auch Verb<strong>in</strong>dungen mit anderen Protokollen<br />

zu realisieren. Dafür kann die Adaptionsschicht AAL 5 genutzt. Dadurch können auch nicht-<br />

ATM-Netze <strong>in</strong> ATM <strong>in</strong>tegriert werden.<br />

8.3.1 Punkt-zu-Punkt vs. Broadcast<br />

An den Schnittstellen von ATM zu herkömmlichen LANs (etwa Token-R<strong>in</strong>g oder Ethernet) stoßen<br />

e<strong>in</strong> verb<strong>in</strong>dungsorientiertes (ATM) und e<strong>in</strong> verb<strong>in</strong>dungsloses Protokoll aufe<strong>in</strong>ander. In ATM werden<br />

Ende-zu-Ende-Verb<strong>in</strong>dungen zwischen jeweils genau zwei Kommunikationspartnern realisiert, während<br />

Token-R<strong>in</strong>g und Ethernet auf Broadcast-Mechanismen beruhen.<br />

Das Protokoll IP basiert auf der Technologie verb<strong>in</strong>dungsloser Netze. Um e<strong>in</strong>e IP-Verb<strong>in</strong>dung über<br />

e<strong>in</strong> ATM-Netz h<strong>in</strong>weg zu realisieren, würde es genügen, die IP-Protokollelemente e<strong>in</strong>zukapseln und<br />

e<strong>in</strong>en Tunnel durch das ATM-Netz h<strong>in</strong>durch aufzubauen. Wenn jedoch an der Kommunikation sowohl<br />

Stationen im herkömmlichen LAN als auch Stationen im ATM-Netz beteiligt se<strong>in</strong> sollen, müssen<br />

wesentliche Mechanismen der klassischen Netze <strong>in</strong> ATM realisiert oder simuliert werden. Das<br />

schwerwiegendste Problem dabei ist die <strong>in</strong> ATM realisierte Adreßauflösung, die im Gegensatz zu IP<br />

nicht durch Broadcast-Nachrichten realisiert werden kann, da es <strong>in</strong> ATM ke<strong>in</strong>e Broad- oder Multicast-<br />

Adressierung gibt.<br />

Es gibt verschiedene Ansätze, das Internetprotokoll IP auf Basis von ATM zu realisieren, die kurz<br />

erwähnt werden sollen. Für e<strong>in</strong>e detaillierte Beschreibung siehe [Scharf 96].<br />

1 Bei der derzeitigen Verbreitung von Endgeräten und IP-Kommunikationssoftware kann davon ausgegangen werden,<br />

daß ATM nur dann e<strong>in</strong>gesetzt wird, wenn die bisherige Kommunikationssoftware e<strong>in</strong>setzbar bleibt.<br />

118 SS 99, Sem<strong>in</strong>ar 18.416: <strong>Sicherheit</strong> <strong>in</strong> <strong>vernetzten</strong> <strong>Systemen</strong>

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