17.06.2014 Aufrufe

Sicherheit in vernetzten Systemen - RRZ Universität Hamburg

Sicherheit in vernetzten Systemen - RRZ Universität Hamburg

Sicherheit in vernetzten Systemen - RRZ Universität Hamburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

9.2. ACTIVE CONTENT<br />

Andere Angriffe zielen darauf ab, den Browser so zu manipulieren, daß er Inhalte ausführt, die er<br />

normalerweise auf Grund von <strong>Sicherheit</strong>se<strong>in</strong>stellungen ignorieren würde. E<strong>in</strong> Ansatz ist z.B. se<strong>in</strong>e <strong>Sicherheit</strong>se<strong>in</strong>stellungen<br />

zurückzusetzen. Dies war über e<strong>in</strong>en Fehler <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Netscape Navigator 4.07<br />

möglich. E<strong>in</strong>e speziell geformte URL konnte dazu führen, daß das Programm beim nächsten Start se<strong>in</strong>e<br />

Konfigurationsdatei für defekt erklärte und mit den (u.U. nicht so sicheren) Standarde<strong>in</strong>stellungen<br />

überschrieb. E<strong>in</strong>e ganze Reihe anderer Angriffe zielte darauf ab, den Internet Explorer e<strong>in</strong> Skript so<br />

ausführen zu lassen, als wäre es von e<strong>in</strong>er „vertrauenswürdigen“ URL geladen worden.<br />

Schließlich soll noch erwähnt werden, daß e<strong>in</strong>ige Benutzer anonymisierende Proxyserver benutzen,<br />

um ihre Identität beim Surfen im Web geheimzuhalten. Auch ist es gängige Praxis, die IP-Adressen<br />

von Rechnern h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>er Firewall mit ähnlichen Mitteln geheim zu halten. Diese Maßnahmen können<br />

recht e<strong>in</strong>fach unwirksam gemacht werden, wenn e<strong>in</strong> Browser wie z.B. e<strong>in</strong>e 4er Version des Netscape<br />

Navigators e<strong>in</strong>e veraltete Java Implementation benutzt. Diese erlaubte es nämlich, die IP-Adresse des<br />

lokalen Rechners abzufragen. Es ist dabei noch nicht e<strong>in</strong>mal erforderlich, daß wirklich e<strong>in</strong> Applet<br />

nachgeladen wird, da auch JavaScript Java-Methoden aufrufen kann.<br />

9.2.4 Schutzmaßnahmen<br />

Schutzmechanismen der Browser<br />

Generelles Verbot aktiver Inhalte<br />

Aktive Inhalte werden vom Browser <strong>in</strong> das System e<strong>in</strong>gebracht und durch ihn ausgeführt oder <strong>in</strong>terpretiert.<br />

Er sollte daher auch e<strong>in</strong>en gewissen Schutz vor unangenehmen Nebeneffekten dieser Inhalte<br />

bieten, wie sie <strong>in</strong> den vorherigen Abschnitten diskutiert wurden.<br />

In den e<strong>in</strong>zelnen Browsern werden dabei unterschiedliche Ansätze verfolgt, diesen Schutz zu realisieren.<br />

So erlaubt es der Netscape Navigator nur, generell zu entscheiden, ob Java oder JavaScript<br />

ausgeführt werden sollen oder nicht. Dieser Schutz ist recht effektiv und kann höchstens umgangen<br />

werden, <strong>in</strong>dem e<strong>in</strong> Fehler des Browsers dazu benutzt wird, sämtliche E<strong>in</strong>stellungen zurückzusetzen.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs wurde besagter Implementationsfehler <strong>in</strong>zwischen behoben und war auch alles andere als<br />

unauffällig. Es erschienen Fehlermeldungen und auch eventuell notwendige E<strong>in</strong>stellungen (Proxies,<br />

Mailserver, E-Mail-Identität, ...)wurdengelöscht.<br />

Dem fast optimalen Schutz vor aktiven Inhalten steht allerd<strong>in</strong>gs die Tatsache gegenüber, daß es immer<br />

mehr Seiten im Internet gibt, die ohne aktiviertes JavaScript nicht darstellbar oder navigierbar s<strong>in</strong>d.<br />

Für diese Seiten jeweils JavaScript anzuschalten, um dann sofort wieder zurückzustellen, oder den<br />

Quelltext im Kopf auszuwerten, ist der Mehrheit der „normalen“ Benutzer nicht zuzumuten.<br />

<strong>Sicherheit</strong>szonen<br />

Der Internet Explorer verfolgt seit Version 4.0 e<strong>in</strong> Konzept mit deutlich fe<strong>in</strong>eren Kontrollen. Statt<br />

„JavaScript Ja/Ne<strong>in</strong>“ existieren Dutzende von E<strong>in</strong>stellungen mit so bezeichnenden Namen wie<br />

„ActiveX-Steuerelemente und Plug<strong>in</strong>s ausführen, die für Script<strong>in</strong>g sicher s<strong>in</strong>d“. Hierdurch können<br />

die eigenen <strong>Sicherheit</strong>sbedürfnisse tatsächlich genauer umgesetzt werden. E<strong>in</strong>em „normalen“ Benutzer<br />

ist dies allerd<strong>in</strong>gs nicht zuzumuten. Aus diesem Grund können stattdessen auch die generischen<br />

<strong>Sicherheit</strong>sstufen „Hoch“, „Mittel“, „Niedrig“ und „Sehr niedrig“ benutzt werden. 13<br />

13 Die Darstellung bezieht sich auf den Internet Explorer 5.<br />

SS 99, Sem<strong>in</strong>ar 18.416: <strong>Sicherheit</strong> <strong>in</strong> <strong>vernetzten</strong> <strong>Systemen</strong> 133

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!