trans aktuell 08 2014
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20 I SICHER AUF ACHSE <strong>trans</strong> <strong>aktuell</strong> 8 · 4. April <strong>2014</strong><br />
Auf den richtigen Weg bringen<br />
Leitsysteme: Auf der A 81 zwischen<br />
Leonberg und Mundelsheim regeln ab<br />
sofort Anzeigetafeln den Verkehr. Bis zu<br />
20 Prozent mehr Fahrzeuge könnten so<br />
stau- und unfallfrei unterwegs sein.<br />
Nicht erst die Studie zur<br />
Staubelastung der Verkehrsoptimierer<br />
von<br />
Inrix hat gezeigt, wie schwierig<br />
es um den Verkehrsfluss in der<br />
Region Stuttgart bestellt ist.<br />
Mit durchschnittlich 60 Staustunden<br />
ist die baden-württembergische<br />
Metropolregion<br />
trauriger Spitzenreiter in<br />
Deutschland. Und perspektivisch<br />
gesehen nimmt der Verkehr<br />
wohl eher weiter zu.<br />
Um dem Problem entgegenzuwirken,<br />
hat die Landesstelle<br />
für Straßentechnik jetzt eine<br />
Streckenbeeinflussungsanlage<br />
(SBA) auf der A 81 zwischen<br />
Leonberg und Mundelsheim –<br />
nördlich der Landeshauptstadt<br />
– in Betrieb genommen. Rund<br />
31 Millionen Euro wurden auf<br />
54 Kilometern verbaut (26 Kilometer<br />
je Fahrtrichtung). Etwa<br />
14 Millionen Euro entfallen direkt<br />
auf die SBA – eben der Betrag,<br />
den der Bund zugeschossen<br />
hat. 16,6 Millionen Euro<br />
hat die temporäre Seitenstreifenfreigabe<br />
einschließlich dem<br />
Umbau der Anschlussstelle<br />
Ludwigsburg-Süd gekostet.<br />
Dafür weisen jetzt insgesamt<br />
33 Anzeigetafeln auf Schilderbrücken<br />
auf <strong>aktuell</strong>e Vorkommnisse<br />
hin oder geben<br />
die gerade zulässige Höchstgeschwindigkeit<br />
je Fahrspur vor.<br />
Das soll dazu beitragen, dass<br />
der Verkehr besser fließt.<br />
»Der Bau eines Rings um<br />
Stuttgart wurde in den 60er-/<br />
70er-Jahren verpasst, heute<br />
ist das nicht mehr machbar«,<br />
erklärte Baden-Württembergs<br />
Verkehrsminister Winfried<br />
Hermann bei der Einweihung.<br />
Es mussten andere Lösungen<br />
her – bei rund 130.000 Fahrzeugen<br />
am Tag, wie eine Zählung<br />
aus dem Jahr 2010 ergeben<br />
hat, und bis zu 140.000<br />
Fahrzeugen pro Tag bis zum<br />
Jahr 2025. »Es ist mir ein großes<br />
Anliegen, die vorhandene<br />
Infrastruktur durch solche<br />
intelligenten Verkehrssteuerungen<br />
besser zu nutzen und<br />
Samstag, den 26. April <strong>2014</strong><br />
Frühbucherrabatt!<br />
Bei Anmeldung<br />
bis 21. März<br />
20 % sparen<br />
Kosten:<br />
Inklusive Speisen, Getränken, Tasche und Shirt<br />
39 Euro (brutto) bei Anmeldung eines Läufers,<br />
35 Euro (brutto, je Läufer) bei Anmeldung von<br />
mindestens drei Personen (Teamwertung).<br />
Partnerinnen/Partner, Familien willkommen.<br />
Einheitliche Geschwindigkeit: Die Gefahr von Unfällen und Staus steigt, wenn die einen rasen und die anderen schleichen.<br />
bei Krone<br />
6. Branchenlauf<br />
Transport/Logistik<br />
5 km 10 km Bambini-Lauf<br />
Team- und Einzelwertungen<br />
damit zur Verkehrsentlastung<br />
beizutragen«, erklärte der Minister.<br />
Letztlich dürfe man aber<br />
nicht nur die Kosten sehen.<br />
Denn der volkswirtschaftliche<br />
Nutzen sei ungleich größer. Weniger<br />
Stau und weniger Kraftstoffverbrauch<br />
sind ein Vorteil.<br />
Das Ziel sind vor allem auch<br />
weniger Unfälle.<br />
Das eigentliche Problem ist<br />
nämlich nicht nur die Menge<br />
der Fahrzeuge an sich. Kritisch<br />
wird es vor allem dann,<br />
wenn die Verkehrsteilnehmer<br />
in Werlte/Emsland<br />
Läuft Ihre Firma auch? Dann kommen Sie am 26. April ins<br />
Emsland! <strong>trans</strong> <strong>aktuell</strong> lädt alle, die beruflich mit Transport,<br />
Logistik und Nutzfahrzeugen zu tun haben, zum sportlichen<br />
Kräftemessen ein. Die Branche trifft sich ab 11.30 Uhr beim<br />
Trailerhersteller Krone in Werlte. Als Kulisse für den Branchenlauf<br />
dient die barocke Schlossanlage Clemenswerth.<br />
Neben dem Sport erwartet Sie ein abwechslungsreiches<br />
Programm mit Live-Musik bis in den Abend.<br />
mit stark unterschiedlichen<br />
Geschwindigkeiten unterwegs<br />
sind. »Untersuchungen haben<br />
gezeigt, dass die Fernstraßen<br />
dann den meisten Verkehr<br />
aufnehmen können, wenn die<br />
Fahrzeuge zwischen 80 und<br />
100 Stundenkilometern fahren.<br />
Schwierig wird es, wenn<br />
die einen mit 60 km/h und<br />
die andern mit 150 unterwegs<br />
sind«, sagte Hermann. Dann<br />
kommt es zu Staus und oft auch<br />
zu verheerenden Unfällen, die<br />
dann ebenfalls zum Stillstand<br />
des Verkehrs führen<br />
Die SBA soll nun dafür<br />
sorgen, dass die<br />
Fahrzeuge einigermaßen<br />
gleichmäßig<br />
schnell<br />
unterwegs sind.<br />
»Daher müssen wir auch dafür<br />
sorgen, dass die Technik gut<br />
funktioniert. Sonst wird sie von<br />
den Autofahrern nicht angenommen«,<br />
erklärte Hermann.<br />
Dafür sorgt aber nicht nur<br />
eine Menge intelligenter Technik,<br />
zu der unter anderem auch<br />
Sensoren und Videotechnik<br />
gehört. Das Herz der Anlage<br />
befindet sich in der Landesstelle<br />
für Straßentechnik. Dort<br />
arbeiten je zwei Mitarbeiter<br />
pro Schicht an dem Leitstand<br />
– drei Schichten am Tag, rund<br />
um die Uhr. Wobei dort nicht<br />
nur die Strecke zwischen Leonberg<br />
und Mundelsheim im<br />
Blick ist. So überwacht die Behörde<br />
beispielsweise auch alle<br />
Tunnel im Land, etwa auch den<br />
Engelbergtunnel wenige Kilometer<br />
weiter Richtung Süden.<br />
Der wiederum wurde mittels<br />
einer Schnittstelle in das neue<br />
Ob es funktioniert,<br />
hängt an den Fahrern<br />
DIE TECHNIK<br />
System integriert, um vor beziehungsweise<br />
nach Leonberg<br />
einen Flaschenhals in der Verkehrstelematik<br />
zu vermeiden.<br />
Vieles läuft automatisch ab,<br />
doch rückt etwa die Autobahnmeisterei<br />
aus oder kommt es<br />
zu einem Unfall, können die<br />
Mitarbeiter auch manuell in<br />
das Geschehen eingreifen und<br />
die vom System vorgegebenen<br />
Empfehlungen sprichwörtlich<br />
überschreiben.<br />
Dieser ganze Aufwand wurde<br />
natürlich nicht aus dem<br />
Bauch heraus getätigt. Studien<br />
haben gezeigt, dass es auf Strecken<br />
mit SBA zu<br />
weniger Unfällen<br />
kommt, der Verkehr<br />
rollt allgemein<br />
flüssiger.<br />
Oder anders ausgedrückt: Die<br />
entsprechende Strecke kann<br />
zwischen fünf und zehn Prozent<br />
mehr Verkehrsaufkommen<br />
bewältigen. Das zeigt die<br />
Studie »Telematik im Verkehr<br />
– Kollektive Verkehrsbeeinflussungsanlagen<br />
auf Bundesfernstraßen«<br />
vom Bundesverkehrsministerium.<br />
Während der<br />
Einweihung der SBA war sogar<br />
von bis zu 20 Prozent die Rede.<br />
In Anbetracht der Entwicklung<br />
auf den Straßen macht die<br />
Anlage also Sinn. Schließlich<br />
soll das Pkw-Aufkommen bis<br />
zum Jahr 2025 voraussichtlich<br />
um 15 Prozent steigen. Beim<br />
Lkw-Verkehr, so wurde bei der<br />
Einweihung gesagt, gehen die<br />
Verantwortlichen sogar von einem<br />
Plus von 80 Prozent in den<br />
nächsten Jahren aus. Wenn das<br />
keine Perspektive ist.<br />
Carsten Nallinger<br />
Eine Streckenbeeinflussungsanlage (SBA) dient der Stabilisierung<br />
des Verkehrsflusses an einer knotenfreien Strecke.<br />
Sie beinhaltet Anlagen zum Angleichen der Geschwindigkeit,<br />
sogenannte Wechselverkehrszeichen. Des Weiteren geht es<br />
aber auch um die Freigabe beziehungsweise um das Sperren<br />
einzelner Fahrstreifen. Zudem ist es aber auch möglich,<br />
die Fahrstreifen bestimmten Fahrzeugtypen zuzuweisen, also<br />
etwa eine Bus- oder Lkw-Spur anzuzeigen.<br />
Fotos: Nallinger<br />
Bei Fragen zum Lauf oder Sponsoring<br />
Kontakt: Melanie Kura, Telefon 07 11/7 84 98-13,<br />
E-Mail: melanie.kura@etmevents.de<br />
Iris Rocktaeschel, Telefon 07 11/7 84 98-40,<br />
E-Mail: iris.rocktaeschel@etm-verlag.de<br />
Weitere Informationen/Anmeldung unter www.<strong>trans</strong><strong>aktuell</strong>.de/laeuft<br />
Fehler vermeiden: In der Landesstelle für Straßentechnik können<br />
die Mitarbeiter bei Bedarf in die Anzeige eingreifen.