Clubnachrichten •Sektion Am Albis - SAC Sektion Albis
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32 TOURENBERICHTE CN 11/12 2013<br />
TOURENWOCHE HOHSAND-, BLINNEN- UND OFENHORN • 25.–30. AUGUST 2013<br />
Sonntag<br />
Montag<br />
Schlechtes Wetter ist angesagt! Mit gemischten Gefühlen und einem Alternativprogramm<br />
fahren wir nach All‘ Acqua. Beim kurzen Kennenlernen erläutert unser<br />
Bergführer, Patrick Violetti, den Ablauf der nun folgenden Tourenwoche. Unser<br />
Tagesziel, die <strong>SAC</strong>-Hütte Corno-Gries. Oh Wunder, kein Regen, nein leichte Bewölkung<br />
mit Sonnenstrahlen begleiten uns beim gemächlichen Aufstieg zum<br />
Passo San Giacomo und weiter auf flachem Pfad zur Capanna Corno-Gries. Mit<br />
den ersten Regentropfen ist das Tagesziel, eine futuristisch anmutende <strong>SAC</strong>-Hütte<br />
erreicht.<br />
Nochmals ein Wandertag verbunden mit einem Hüttenwechsel. Über den Cornopass<br />
steigen wir zum Griespass. Unter uns der Griessee und westlich des markanten<br />
Bättelmannhorn liegt der Griesgletscher. Der Abstieg vom Pass auf die<br />
Bättelmatt war kurz und steil, ebenso der folgende Aufstieg zum Rifugio Città die<br />
Busto. Ein herzlicher Empfang mit gutem Essen erwartete uns.<br />
Dienstag Hohsandhorn 3182 m.<br />
Wir verlassen das warme und gemütliche Rifugio Città di Busto bei trübem und<br />
kaltem Wetter. Die höheren Lagen sind mit Neuschnee überzuckert. Nachdem wir<br />
den Lago del Sabbione über eine Gegensteigung erreicht haben, geht es noch<br />
300m hinauf zur nächsten Hütte. Die Halden sind bunt, vor allem das gelb blühende<br />
Greiskraut leuchtet auch im Trüben. Dankbar erreichen wir das Rifugio<br />
Claudio e Bruno, wo wir uns mit Kaffee stärken und die Zahnbürsten deponieren.<br />
Dann geht es los zum heutigen Gipfel, dem Hohsandhorn.<br />
Der Abstieg zum Gletscher ist unangenehm rutschig. Nach dem Anseilen und den<br />
Instruktionen von Patrick steigen wir in rund zwei Stunden zum Gipfel empor, zuerst<br />
auf dem aperen, dann schnee-bedeckten Gletscher bis zum Mittlenbärgpass,<br />
dann auf Geröll zum Gipfel. Leider reicht die Aussicht kaum weiter als bis zum<br />
Gipfelkreuz. Unserer guten Laune tut das keinen Abbruch, denn das Bergerlebnis<br />
findet ja auch bei schlechtem Wetter statt! Der Abstieg gestaltet sich wiederum<br />
problemlos. Auch der einsetzende Regen, vermischt mit Schnee und Graupeln,<br />
kann uns nicht behelligen. Der Wiederaufstieg auf der steilen, wasserdurchtränkten,<br />
losen Moräne hingegen ist nochmals eine ernstere Sache.<br />
In der Hütte erwarten uns eine feine Crema di verdure und allerlei aufheizende<br />
Getränke. Allein schon der Vergleich des hiesigen Genepi mit jenem der letzten<br />
Hütte ist fast ein Muss. (Übrigens wird hier der Genepi mit einem Gemisch der<br />
Ährigen (l., nero) und der Echten (r., bianco) Edelraute angesetzt. Die sonst raren<br />
Pflänzchen wachsen reichlich in den Schuttfeldern der Umgebung und riechen<br />
wirklich sehr aromatisch. Dermassen aufgewärmt ertragen wir auch heroisch die<br />
Eiseskälte im Schlafraum.<br />
Lisebeth Spillmann<br />
Mittwoch<br />
Blinnenhorn 3373 m. Schon in der Nacht kündigt er sich an: Wind! Ein Bergwind,<br />
der durch die Hütte singt, an Läden rüttelt, eisig kalt, wie wir frühmorgens feststellen<br />
müssen. Er begleitet uns mit seinen tückischen Böen auf dem steilen<br />
Anstieg durch Gerölle und Schutt bis zum Gipfelgletscher. Gipfelgletscher? Ein<br />
bescheidenes Schneefeld im Vergleich zu dem, was er noch vor wenigen Jahren<br />
war, wie Patrick Violetti mit Wehmut feststellen muss.