19.06.2014 Aufrufe

messtechnik & emv - EuE24.net

messtechnik & emv - EuE24.net

messtechnik & emv - EuE24.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

M E S S T E C H N I K & E M V<br />

Abbildung 1: Vergleich der UWB-Ausbreitung (oben,<br />

3,1 bis 10,6 GHz) mit der WLAN-Ausbreitung (unten,<br />

5,2 GHz, 20 MHz Bandbreite) in einem Büroraum<br />

bei gleicher Sendeleistung und omni-direktionalen<br />

Antennen.<br />

belegt das Spektrum von 3,1 bis 10,6 GHz und ist durch die USamerikanische<br />

Federal Communications Commission (FCC)<br />

seit Februar 2002 zur lizenzfreien Nutzung freigegeben. Seitdem<br />

erfahren UWB-Systeme einen enormen Entwicklungsschub.<br />

Alternative Ultrabreitband<br />

UWB verspricht eine hochratige Nahbereichskommunikation<br />

als auch die Möglichkeit zur Objektpositionierung – dank<br />

der sehr feinen zeitlichen Auflösung von Signalen. In der zweiten<br />

Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde sie ausschließlich in<br />

hochspeziellen Anwendungen wie Radarsystemen eingesetzt.<br />

Die Forschungsarbeiten in der vergangenen Dekade haben zudem<br />

gezeigt, dass für UWB der störende schnelle örtliche bzw.<br />

zeitliche Schwund nicht existiert. In Abbildung 1 ist dies durch<br />

den Vergleich zwischen WLAN und UWB gezeigt. Für ein<br />

WLAN-System ist der Schwund (Fading) deutlich sichtbar. In<br />

komplexen Umgebungen mit starken Reflexionen von Maschinen,<br />

Fahrzeugen, Blechen usw. sind die Einbrüche nochmals<br />

stärker ausgeprägt. Die Ursache dafür ist die schmalbandige<br />

Ausbreitung und die damit verbundene regelmäßige Überlagerung<br />

gegenphasiger Signale bei WLAN-Signalen. Heute kann<br />

dieser Effekt nur mit mehrkanaligen, sehr aufwändigen Empfangssystemen<br />

kompensiert werden. UWB bietet dank der hohen<br />

Bandbreite daher gerade in Fertigungsumgebungen eine<br />

sehr attraktive Alternative. Je nach Regulierung kann eine<br />

Bandbreite zwischen 2,5 bis 7,5 GHz verwendet werden. Durch<br />

die von der FCC vorgegebene Leistungslimitierung ist der typische<br />

Anwendungsradius derartiger Systeme auf Entfernungen<br />

in der Größenordnung von 10 bis 30 Metern begrenzt.<br />

Gleichzeitig ist dadurch die auftretende spektrale Leitungsdichte<br />

so gering, dass bereits bestehende schmalbandige Funksysteme<br />

durch die eingesetzten Puls-Signale nicht gestört werden<br />

können, was Abbildung 2 belegt.<br />

Wie zuvor bemerkt: die alleinige Positionsbestimmung von<br />

mobilen Einheiten (ME) anhand gemessener Leistungswerte<br />

ist nicht sinnvoll. UWB kann dank kurzer Pulse von nur wenigen<br />

hundert Pikosekunden Länge eine hohe Zeitauflösung bieten,<br />

und es lassen sich wesentlich mehr Information aus den<br />

Laufzeitmessungen gewinnen [2]. Um den Vorteil von UWB<br />

zu nutzen, ist eine Infrastruktur nötig, die sich aus mehreren,<br />

in der Zielumgebung fest installierten, räumlich verteilten Basisstationen<br />

(BS) zusammensetzt, und durch ein Leitrechner<br />

kontrolliert werden. Nun sind drei Messmethoden denkbar:<br />

1) Bestimmung der absoluten Signalankunftszeit (TOA, time<br />

of arrival): Hier werden, ähnlich wie in einem GPS-Navigationssystem,<br />

die absoluten Signallaufzeiten zwischen der<br />

ME und allen BS gemessen, die wiederum zur ME-BS-Entfernung<br />

proportional sind. Diese Distanzen lassen sich als<br />

Radien von Kugel interpretieren, deren Mittelpunkte die<br />

BS sind – der Schnittpunkt aller Kugeln gibt die Position<br />

2 6 8 E & E - K o m p e n d i u m 2 0 13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!