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messtechnik & emv - EuE24.net

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ELEKTRONIKFERTIGUNG<br />

Abbildung 1: Minimale Schneidkanäle trennen auch eng aneinanderliegende<br />

Bauteile.<br />

Abbildung 2: Komplexe flexible Schaltungen lassen sich präzise<br />

und materialschonend per UV-Laser bearbeiten.<br />

Hilfsfolien. Dabei werden Leistungen um 10 Watt auf einen Fokusdurchmesser<br />

von nur 20 µm konzentriert, entsprechend<br />

genau sind die erzielten Ergebnisse. Die Energie wirkt nur für<br />

Sekundenbruchteile auf das Material, ohne thermische Beeinträchtigungen<br />

der Baugruppe. Die entstehenden Schneidgase<br />

werden abgesaugt und gefiltert. Randnahe Leiterbahnen und<br />

Lotstellen bleiben durch die minimalen Schnittbreiten unversehrt,<br />

es entstehen keine Grate.<br />

Darüber hinaus entfallen die Kosten für Werkzeuge oder<br />

aufwändige Haltevorrichtungen und die entsprechenden Vorlaufzeiten<br />

für deren Herstellung. Bei dünnen Substraten reicht<br />

ein Vakuumtisch, um eine plane Substratlage zu gewährleisten.<br />

Eine Änderung der Schneidkontur findet beim Laserschneiden<br />

über die Änderung der Layoutdaten statt. Die Maschinensoftware<br />

übernimmt die Konturdaten direkt aus gängigen<br />

Datenformaten. Für das Schneiden unterschiedlicher Materialien<br />

greift sie auf eine hinterlegte Bibliothek mit praxiserprobten<br />

Schneidparametern zurück.<br />

Das Laserschneiden kommt ohne nennenswerte Ränder<br />

aus. Der berührungslose Prozess benötigt praktisch keine Platinenfläche<br />

als Schnittkanal, die Bauteile rücken bis dicht an<br />

den Rand. Durch den Laser-Trennprozess lassen sich mehr<br />

Komponenten auf einer einzelnen Leiterplatte platzieren und<br />

gleichzeitig mehr Nutzen auf einem Panel unterbringen.<br />

Das UV-Laserschneiden kommt bei der Verarbeitung auch<br />

deshalb zum Einsatz, weil es den Verzug des Materials nach<br />

dem Reflow-Löten berücksichtigen kann. UV-Laserschneidsysteme<br />

von LPKF erfassen mit einem integrierten Visionsystem<br />

die Verformung des Materials an mehreren Positionen<br />

und sorgen mit einer dynamischen Lagekorrektur für normund<br />

toleranzgerechte Endplatinen.<br />

Einsatzgebiete von UV-Laserschneidsystemen<br />

UV-Laserschneidsysteme zeigen ihre besonderen Stärken<br />

bei kleinen, dünnen und flexiblen Leitungsträgern. Je nach<br />

Stärke des Leiterplattenmaterials sind ein oder mehrere Schnitte<br />

entlang der gewünschten Kontur erforderlich. Je dünner das<br />

Material, desto schneller läuft der Schneidprozess ab. Werden<br />

weniger Laserimpulse abgegeben als zum Durchdringen des<br />

Materials erforderlich ist, findet eine Gravierung des Substrats<br />

statt. Auf diese Weise lassen sich eindeutige Bauteilmarkierungen<br />

für Tracking&Tracing beim Separationsprozess aufbringen.<br />

Flache Materialien lassen sich einfach durch einen Vakuumtisch<br />

sicher in Position halten, da der Schneidprozess keine<br />

mechanischen Auswirkungen auf das Schneidgut hat. Zum<br />

Schutz von Leiterbahnen werden auf flexiblen Schaltungsträgern<br />

Deckfolien (Coverlayer) aufgebracht. Sie bestehen oft aus<br />

Polyimid und Kleber mit einer Stärke von 25 oder 12,5 µm und<br />

sind empfindlich für Verformungen. Einzelne Bereiche – z. B.<br />

Lötpads oder Anschlussstellen für Durchkontaktierungen –<br />

müssen aus den Coverlayern herausgetrennt werden. Auch<br />

diese Bearbeitung ist eine Stärke der UV-Laser.<br />

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