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ELEKTRONIKFERTIGUNG<br />
Abbildung 1: Minimale Schneidkanäle trennen auch eng aneinanderliegende<br />
Bauteile.<br />
Abbildung 2: Komplexe flexible Schaltungen lassen sich präzise<br />
und materialschonend per UV-Laser bearbeiten.<br />
Hilfsfolien. Dabei werden Leistungen um 10 Watt auf einen Fokusdurchmesser<br />
von nur 20 µm konzentriert, entsprechend<br />
genau sind die erzielten Ergebnisse. Die Energie wirkt nur für<br />
Sekundenbruchteile auf das Material, ohne thermische Beeinträchtigungen<br />
der Baugruppe. Die entstehenden Schneidgase<br />
werden abgesaugt und gefiltert. Randnahe Leiterbahnen und<br />
Lotstellen bleiben durch die minimalen Schnittbreiten unversehrt,<br />
es entstehen keine Grate.<br />
Darüber hinaus entfallen die Kosten für Werkzeuge oder<br />
aufwändige Haltevorrichtungen und die entsprechenden Vorlaufzeiten<br />
für deren Herstellung. Bei dünnen Substraten reicht<br />
ein Vakuumtisch, um eine plane Substratlage zu gewährleisten.<br />
Eine Änderung der Schneidkontur findet beim Laserschneiden<br />
über die Änderung der Layoutdaten statt. Die Maschinensoftware<br />
übernimmt die Konturdaten direkt aus gängigen<br />
Datenformaten. Für das Schneiden unterschiedlicher Materialien<br />
greift sie auf eine hinterlegte Bibliothek mit praxiserprobten<br />
Schneidparametern zurück.<br />
Das Laserschneiden kommt ohne nennenswerte Ränder<br />
aus. Der berührungslose Prozess benötigt praktisch keine Platinenfläche<br />
als Schnittkanal, die Bauteile rücken bis dicht an<br />
den Rand. Durch den Laser-Trennprozess lassen sich mehr<br />
Komponenten auf einer einzelnen Leiterplatte platzieren und<br />
gleichzeitig mehr Nutzen auf einem Panel unterbringen.<br />
Das UV-Laserschneiden kommt bei der Verarbeitung auch<br />
deshalb zum Einsatz, weil es den Verzug des Materials nach<br />
dem Reflow-Löten berücksichtigen kann. UV-Laserschneidsysteme<br />
von LPKF erfassen mit einem integrierten Visionsystem<br />
die Verformung des Materials an mehreren Positionen<br />
und sorgen mit einer dynamischen Lagekorrektur für normund<br />
toleranzgerechte Endplatinen.<br />
Einsatzgebiete von UV-Laserschneidsystemen<br />
UV-Laserschneidsysteme zeigen ihre besonderen Stärken<br />
bei kleinen, dünnen und flexiblen Leitungsträgern. Je nach<br />
Stärke des Leiterplattenmaterials sind ein oder mehrere Schnitte<br />
entlang der gewünschten Kontur erforderlich. Je dünner das<br />
Material, desto schneller läuft der Schneidprozess ab. Werden<br />
weniger Laserimpulse abgegeben als zum Durchdringen des<br />
Materials erforderlich ist, findet eine Gravierung des Substrats<br />
statt. Auf diese Weise lassen sich eindeutige Bauteilmarkierungen<br />
für Tracking&Tracing beim Separationsprozess aufbringen.<br />
Flache Materialien lassen sich einfach durch einen Vakuumtisch<br />
sicher in Position halten, da der Schneidprozess keine<br />
mechanischen Auswirkungen auf das Schneidgut hat. Zum<br />
Schutz von Leiterbahnen werden auf flexiblen Schaltungsträgern<br />
Deckfolien (Coverlayer) aufgebracht. Sie bestehen oft aus<br />
Polyimid und Kleber mit einer Stärke von 25 oder 12,5 µm und<br />
sind empfindlich für Verformungen. Einzelne Bereiche – z. B.<br />
Lötpads oder Anschlussstellen für Durchkontaktierungen –<br />
müssen aus den Coverlayern herausgetrennt werden. Auch<br />
diese Bearbeitung ist eine Stärke der UV-Laser.<br />
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