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Z eitschrift des S auerländer H eimatbundes

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38 Sauerland 1/2012<br />

was für unsere Stadt tun: Frei nach Goethes<br />

Faust „Was Du ererbst von Deinen<br />

Vätern, erwirb es, um es zu besitzen“ haben<br />

wir einen Arnsberger Schatz gehoben.<br />

Was vor einem Jahr noch Hoffnung und<br />

Vision war, ist heute Realität: die Entdeckung<br />

von Waldkultur interessiert erstaunlich<br />

viele Menschen. Im Jahr 2011 sind<br />

bereits ca. 5000 Besucher über die 12 km<br />

lange Route gewandert (man benötigt dafür<br />

den Erlebnis-Wanderführer (Broschüre) und<br />

sechs Std. Zeit, kann die Route aber auch<br />

teilen); Eintritt: frei. Die Parallele findet sich<br />

im „Tiergarten Raesfeld“: auch dort wurden<br />

die Spuren der Geschichte erfolgreich touristisch<br />

wirksam wiederbelebt. In Raesfeld<br />

arbeitet man daran, sich der ursprünglichen<br />

Waldpark-Situation mitsamt Wildbesatz zu<br />

nähern; in Arnsberg kommt dies wegen Eigenart<br />

und Schönheit der Landschaft (FFH-<br />

Gebiet) allerdings nicht in Frage. Der „Tiergarten<br />

Raesfeld“ mitsamt Besucherzentrum<br />

(Ausbaustufe) steht inzwischen im internationalen<br />

Interesse (http://www.tiergartenschloss-raesfeld.de).<br />

All dies zeigt das enorme Potential, das<br />

auch in unseren Ressourcen steckt. Seit<br />

Oktober 2011 werden im Kurfürstlichen<br />

Thiergarten Arnsberg auch Gruppen-Führungen<br />

angeboten (http://www.arnsberginfo.de).<br />

Alle Kooperations-Partner sind<br />

sich darüber klar, dass wir unsere Schätze<br />

gerne mit anderen teilen, aber auch Touristen<br />

in der Stadt behalten, neue hinzugewinnen<br />

und so mit unseren Ressourcen<br />

Geld verdienen möchten, z. B. durch Verpflegung<br />

und eine weitere Übernachtung:<br />

während ein Tagestourist 20 € in der<br />

Stadt lässt, sind dies beim Übernachtungs-<br />

Touristen etwa 80 €. Und so ergibt sich<br />

ähnlich wie bereits auf der SauerlandWaldroute<br />

eine weitere Chance: die Kooperation<br />

mit Hotels und Gastronomie. Daher<br />

wurden auch im Kurfürstlichen Thiergarten<br />

Arnsberg bereits erfolgreich Wandertouren<br />

mit Führung und Verpflegung durch<br />

Gastronomie-Betriebe durchgeführt. Hier<br />

werden keine neuen Konkurrenzen aufgebaut,<br />

sondern Synergie-Effekte genutzt,<br />

denn gemeinsam sind wir stark.<br />

Die Jungen und die Alten<br />

Über die Kulturhistorische Route ist<br />

eine Audiovisions-Schau entstanden, die<br />

für Jung und Alt anhand wesentlicher<br />

Objekte den Themeneinstieg in die Spurensuche<br />

ermöglicht. Die AV-Schau wird<br />

voraussichtlich ab März 2012 käuflich erhältlich<br />

sein. Obgleich wir im Wesentlichen<br />

zunächst den mobilen Teil der Generation<br />

40+ aus der Arnsberger Umgebung erreicht<br />

haben und in 2012 Schüler und<br />

Lehrer mit Unterrichtshilfen ansprechen<br />

werden, gibt es noch mehr Menschen, denen<br />

wir den Schweiß ihrer Ahnen unter die<br />

Nase halten wollen: die älteren Mitglieder<br />

unserer Gesellschaft, die sich eine solche<br />

Wanderung nicht mehr zutrauen. Auch<br />

diese Menschen werden im Jahr 2012<br />

den Kurfürstlichen Thiergarten Arnsberg<br />

erleben können: Wir arbeiten daran, auch<br />

diese Menschen mitzunehmen auf unsere<br />

Zeitreise.<br />

Ein Projekt mit Zukunft<br />

Das kombinierte Erlebnis von vielfältiger<br />

Natur und Kultur begeistert inzwischen<br />

viele Menschen. Im Kurfürstlichen Thiergarten<br />

Arnsberg werden im Jahr 2012<br />

viele Besucher aus dem Umkreis von einer<br />

Autostunde erwartet. Neben dem Naturgenuss<br />

(viele seltene europäisch geschützte<br />

Arten) kann man hier lernen, Spuren zu<br />

lesen und kann diese Kenntnisse anderswo<br />

im Lande wieder anwenden. Unser<br />

Projekt ist in seiner Art einzigartig in ganz<br />

Nordrhein-Westfalen. Und wir planen weitere<br />

Aktivitäten, u. a. die Erforschung <strong>des</strong><br />

Eisenberges, Erforschung und Sichtbarmachung<br />

der Rüdenburg-Ruine, die Reaktivierung<br />

der Kurfürstlichen Teiche, den<br />

Bau einer Schutzhütte, die Untersuchung<br />

und Optimierung anderer Objekte sowie<br />

szenische Führungen. Ausgehend von dem<br />

nun vorhandenen Rundwanderweg sollen<br />

demnächst noch weitere Objekte der<br />

Waldkultur im Arnsberger Wald erkundet,<br />

gesichert und betreut werden.<br />

Besuchen Sie uns auch im Internet:<br />

www.erlebnis-waldkultur-arnsberg.de.<br />

Hier erfahren Sie mehr über Projekt, Hintergründe,<br />

Natur, Kultur und Naturschutz im<br />

Walde. Dort können Sie stets den aktuellen<br />

Stand unserer Arbeit verfolgen. Besorgen<br />

Sie sich nun den Erlebnis-Wanderführer,<br />

nehmen Sie sich die Zeit und packen Sie<br />

Ihren Rucksack. Lassen Sie sich ein auf die<br />

Suche der Spuren unserer Ahnen und nach<br />

kulturellen Relikten der Arnsberger und<br />

westfälischen Geschichte. Im Kurfürstlichen<br />

Thiergarten Arnsberg werden Sie fündig.<br />

Sie werden begeistert sein.<br />

Dem sehen folgt erkennen, kennen,<br />

schätzen und schützen. Für Erhalt, Pflege<br />

und Entwicklung von kulturellen Spuren<br />

für den Schutz der Natur, für die Bevölkerung,<br />

für den Tourismus, für unsere Enkel.<br />

*) Wolfram Blanke (Projektleiter),<br />

Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald<br />

*) Torsten Kapteiner, Arnsberger Heimatbund<br />

Geschäftsführer<br />

*) Jochem Ottersbach. Fotograf und Journalist<br />

Der Erlebnis-Wanderführer „Kurfürstlicher Thiergarten<br />

Arnsberg“ ist im Buchhandel erhältlich.<br />

(Broschüre, spiralgebunden, 135 Seiten, 7,50 €).<br />

„unbegreifliches begreifbar“<br />

Faksimile-Ausstellung<br />

im Arnsberger Kloster Wedinghausen<br />

Über 22 Glanzstücke der Buchkunst<br />

vom 7. bis 16. Jahrhundert können<br />

vom 4. März bis zum 6. Mai<br />

2012 im Arnsberger Kloster Wedinghausen<br />

bestaunt werden. Die Stadt Arnsberg<br />

– Kulturbüro und Stadtarchiv – präsentieren<br />

hier die schönsten Stücke aus einer<br />

Privatsammlung. Drei Faksimile-Verlage<br />

stellen weitere Exponate. Es ist ein Augenschmaus,<br />

diese Schätze – wahre Wunder<br />

der Buchkunst – zu betrachten.<br />

Wenige Sterbliche werden je die originalen<br />

Handschriften zu sehen bekommen.<br />

Sie sind viel zu einzigartig, viel zu wertvoll<br />

und werden in Hochsicherheitsräumen,<br />

Tresoren und Klimakammern wohl behütet.<br />

Anfassen natürlich streng verboten!<br />

Nicht so in dieser Ausstellung: Die Besucher<br />

dürfen selbst in den Kostbarkeiten<br />

blättern. Im wahrsten Sinne <strong>des</strong> Wortes:<br />

„unbegreifliches wird begreifbar“<br />

Ausschnitt aus dem Rahmenprogramm<br />

zur Ausstellung<br />

So. 04.03.: 15.00 Uhr Eröffnung im Kapitelsaal:<br />

Begrüßung Bürgermeister Vogel,<br />

„Entwicklungsgeschichte <strong>des</strong> Faksimiles“,<br />

Vortrag von Dr. Manfred Kramer, Graz;<br />

Tischgespräch: „Buchleidenschaften und ihre<br />

Infizierten“<br />

Fr. 16.03.: 18.30 Uhr „Das Sakramentar<br />

Heinrichs II. - von der Prachthandschrift zum<br />

Faksimile“, Vortrag von Armin Sinnwell, Verleger<br />

Faksimile Verlag, München<br />

Mi. 18.04.: 19.00 Uhr „Das Speyrer Evangelistar<br />

– Bilder und Einband einer romanischen Prachthandschrift“,<br />

Vortrag von Clarissa Rothacker M.A.,<br />

Quaternio Verlag Luzern im Kapitelsaal<br />

Mi. 02.05.: 19.00 Uhr „Das Abenteuer ‚Lorscher<br />

Evangeliar’“, Vortrag von Dr. Manfred Kramer, Graz<br />

Do. 03.05.: 19.00 Uhr „Die geistliche Bedeutung<br />

<strong>des</strong> Stundengebets – Erfahrung und Hinführung<br />

aus einer gelebten Praxis“ Vortrag von Pater Jonas<br />

Wiemann OSB, Abtei Königsmünster, Meschede<br />

Fr. 04.05.: 19.00 Uhr „Andacht und Gebet im Protestantismus“,<br />

Vortrag von Prof. Dr. Claus-Dieter Osthövener,<br />

Fachbereich Evangelische Theologie, Bergische<br />

Universität Wuppertal<br />

So. 06.05.: 11.00 Uhr „Aspekte der mittelalterlichen<br />

Buchmalerei“ Abschlussvortrag von Sammler<br />

Siegfried Loob mit anschl. Führung durch die Ausstellung.<br />

Kloster Wedinghausen, Klosterstr. 11, 59821 Arnsberg<br />

Dauer: So. 04.03.2012 – So. 06.05.2012<br />

Öffnungszeit: Mi. + Do. 16.00 – 19.00 Uhr,<br />

Sa. 14.00 – 17.00 Uhr,<br />

So. 11.00 – 17.00 Uhr;<br />

Information: Telefon: 02932-201-1859; -201-1113 oder<br />

201-1241 – www.kloster-wedinghausen.de

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