Z eitschrift des S auerländer H eimatbundes
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Sauerland 1/2012 5<br />
1. Reihe v. l.: Stefan Pröpper mit Ehefrau, Pfarrer Andreas Schulte,<br />
Werner Ahrens, Vorsitzender der Heimwacht Balve<br />
1. Reihe v. l.: Rudolf Rath, Pfarrarchivar St. Blasius Balve,<br />
Landrat Thomas Gemke, Vors. KHB Märkischer Kreis<br />
mat bestimmt worden. Bei<strong>des</strong> bildete für<br />
ihn eine Einheit. Sie galt es zu sichern und<br />
zu festigen. So habe der Balver neben und<br />
mit Franz Hoffmeister über Jahrzehnte im<br />
Verband und für das Sauerland verantwortlich<br />
und erfolgreich gewirkt.<br />
Elmar Reuter konnte an diesem Abend<br />
Dokumente aus dem persönlichen Nachlass<br />
Theodor Pröppers für den Sauerländer<br />
Heimatbund „nach Hause tragen“.<br />
Drei Mappen mit Schriften, darunter die<br />
Zusammenstellung „Correspondenz <strong>des</strong><br />
S.H.B. ab 1922“, übergab ihm Rudolf<br />
Rath mit dem Hinweis: „Das sind Dokumente<br />
aus den Gründungs- und Aufbaujahren<br />
<strong>des</strong> Sauerländer Heimatbun<strong>des</strong>. Diese<br />
Papiere, nämlich Einladungen, Protokolle<br />
und Berichte, Aufrufe und persönliche<br />
Briefe sowie Veröffentlichungen, dürften“,<br />
so der Archivar der katholischen Kirchengemeinde<br />
„die Sicht auf die Anfänge <strong>des</strong><br />
SHB erleichtern und erweitern.“ Dazu,<br />
so führte Rath weiter aus, habe er diese<br />
Dokumente bereits aufgelistet, chronologisch<br />
geordnet und mit Erläuterungen zum<br />
Inhalt versehen. Ebenso geordnet und inventarisiert<br />
waren auch die beiden weiteren<br />
Mappen, die Elmar Reuter an diesem<br />
Abend erhielt: „Kunst <strong>des</strong> Sauerlan<strong>des</strong><br />
1933“, mit 22 Dokumenten, und „Betr.<br />
Sauerländer Künstlerring 1956/57“, mit<br />
rund 30 Dokumenten. „Auch sie stammen<br />
aus dem literarischen Nachlass“, so<br />
Rath, „der unserem Pfarrarchiv von den<br />
Kindern Pröpper im Mai 2011 zur Aufbewahrung,<br />
Auswertung, Erschließung und<br />
Nutzung überlassen wurde. Dabei erhielt<br />
ich auch die Vollmacht, Schriftgut an andere<br />
Stellen, wie jetzt an den Sauerländer<br />
Heimatbund, weiterzugeben zu können,<br />
wo es sinnvoll genutzt werden kann.“ Elmar<br />
Reuter quittierte mit herzlichem Dank<br />
dieses Schriftgut, das zur Bereicherung <strong>des</strong><br />
Archivs beim Sauerländer Heimatbund<br />
beitragen werde.<br />
Elmar Reuter,<br />
1. Vorsitzender Sauerländer Heimatbund,<br />
bei seinem Grußwort<br />
Überregionale Bedeutung und<br />
internationale Beachtung<br />
„Es ist nicht vorstellbar, an Theodor<br />
Pröpper zu erinnern, ohne dabei auch<br />
sein musikalisches Wirken und Schaffen zu<br />
würdigen, lag doch hier seine wahre Profession<br />
und erlangte er hier überregionale<br />
Bedeutung und internationale Beachtung.“<br />
Mit diesem Einstieg in sein Referat gewann<br />
Dr. Franz-Josef Ratte die ungeteilte Aufmerksamkeit<br />
seiner Zuhörer. Der Musikwissenschaftler<br />
aus Münster belegte seine<br />
Feststellung mit einem Beispiel: „Fast auf<br />
den Tag genau vor 15 Jahren habe ich<br />
in der Balver Pfarrkirche das Gedenkkonzert<br />
anlässlich Pröppers 100. Geburtstag<br />
erlebt. Daraus entstand die CD ‚Nun öffnet<br />
alle Tore weit’. Seitdem“, so führte er<br />
weiter aus, „ist kein Jahr vergangen, in<br />
dem der Westdeutsche Rundfunk nicht in<br />
der Advents- und Weihnachtszeit Titel von<br />
dieser CD im werktäglichen Frühschoppen,<br />
in der Vesper am Samstagabend<br />
oder in der geistlichen Musik am Sonntagmorgen<br />
gesendet hätte.“ Natürlich fehlte<br />
auch nicht sein Hinweis auf das Orgelbuch<br />
„Sursum corda“, das Theodor Pröpper im<br />
Jahre 1950 für die Erzdiözese Paderborn<br />
verfasste – „eine einzigartige Leistung<br />
Pröppers“, merkte Karl-Heinz Ratte an.<br />
„Sie wurde mit der seltenen Verleihung<br />
<strong>des</strong> Titels ‚Kirchenmusikdirektor’ durch<br />
den damaligen Erzbischof Lorenz Jäger<br />
gewürdigt.“<br />
Beispiele aus dem „Klingemund“ trugen<br />
Stephan Hinssen, Tenor aus Münster, und<br />
Claus Canstein aus Hamburg am Flügel<br />
vor und „illustrierten“ damit die teilweise<br />
wissenschaftlich geprägten Darstellungen<br />
<strong>des</strong> Münsteraner Musiklehrers. „Mit überschwänglichen<br />
Rezensionen wurde diese<br />
Sammlung von Volks- und Kirchenliedern<br />
nach ihrem Erscheinen im Jahre 1960<br />
bedacht“, erinnerte sich der Referent.<br />
„Es handelt sich - wie Theodor Pröpper<br />
im Vorwort selbst formuliert – um ‚Lieder<br />
volkstümlicher Prägung, die aus dem<br />
Quellgrund sauerländischer Landschaft<br />
und heimatlichen Volkstums erblüht sind’.“<br />
Darauf abgestimmt waren auch die<br />
Beiträge <strong>des</strong> Musikvereins Balve. Unter<br />
Leitung von Matthias Streiter hatten sie<br />
wesentlichen Anteil an dem gelungenen<br />
Programm. Erfreulich dabei die große Anzahl<br />
jugendlicher Instrumentalisten, die so<br />
ihr Interesse an der Musik Pröppers bekundeten.<br />
Mit einer besonderen Überraschung<br />
wartete der Männerchor 1874 Balve auf.<br />
Unter Leitung von Elisabeth Alfes-Blömer<br />
hatten die Sänger eine Uraufführung vorbereitet.<br />
Das St.-Johannes-Lied, das Pröpper<br />
im Jahre 1964 seiner Heimatstadt<br />
gewidmet hatte, stellten sie neu gesetzt für<br />
vierstimmige Männerchöre den begeisterten<br />
Zuhörern vor. Überrascht und erfreut<br />
waren vor allem Thomas, Kunigunde und<br />
Stefan Pröpper, als ihnen Vorsitzender Alexander<br />
Jedowski dazu eine Urkunde über<br />
diese „Welturaufführung“ überreichte.