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42 Sauerland 1/2012 Ausland. Allein diese Mischung verspricht Nervenkitzel am Abend der Preisverleihung. Mit Thomas Przybilka kann bereits das Geheimnis um den Träger des „Ehrenglauser“ gelüftet werden. Er ist ebenfalls Mitglied des „Syndikats“. Kathrin Heinrichs, auch Nicht-Krimifans seit Jahren durch ihre Alltagssatiren bekannt, sowie Ralf Kramp, Krimiautor und Karikaturist. Als besonderes „Schmankerl“ darf man sicher den musikalischen Part bezeichnen: Der gebürtige Olsberger und Wahl-Kölner Frederik Köster ist Professor für Jazz-Trompete und Preisträger des Echo Jazz 2010. Mit seinem Quartett veröffentlichte er bisher drei Alben und ist international auf Festivals und großen Bühnen unterwegs. Den Bezug zu seiner sauerländischen Heimat hat er dabei nie verloren und ist daher immer wieder auch in seiner Heimatstadt zu erleben. Ebenfalls Musik für die Ohren verspricht Buchleser Christian Brückner, dessen sonore Stimme zahlreiche Dokumentationen, Lesungen, Hörbücher aber auch Spielfilme (in erster Linie als Synchronstimme Robert de Niros) prägt. Eine perfekte Überleitung zur Party mit der Band „Stixx“, die sich in der Konzerthalle an den „Tango Criminale“ anschließt. Am Sonntagmorgen schon sein. Denn es wird zum Ehrenglauser-Brunch ins Olsberger Parkhotel geladen. Mit dabei sind die Krimiautoren Jürgen Alberts und Sabine Deitmer sowie Journalist, Drehbuchautor und Schriftsteller Felix Huby und natürlich der am Vorabend frisch gekürte Ehrenglauser-Preisträger. Ein geballtes spannendes und sicher aufregendes Programm, das sich an den vier Tagen Criminale bietet. Da kommt das mittägliche „Criminale Chill out“ im Parkhotel gerade recht, bevor alte und auf diesem Weg vielleicht auch neu gewonnene Krimifreunde wieder Zeit haben werden, sich lesend der Mördersuche zu widmen. Lesestoff – ob auf Papier oder digital – ist reichlich vorhanden. Buchtipps zur Criminale: Die Anthologie „Tausend Berge – tausend Abgründe“, die aus jeder Ecke des Hochsauerlandes etwas Mörderisches zu bieten hat: Sundern: Sandra Lüpkes: Letzte Ausfahrt Ochsenkopf Neheim-Hüsten: Lucie Flebbe: Frauenfrühstück Meschede: Kathrin Heinrichs: Plan E wie Eversberg Bestwig: Brigitte Glaser: Zapfenstreich Arnsberg: Theo Pointner: Der Abt – Reloaded Winterberg: Raoul Biltgen: Erster, Zweiter, Loser Eslohe: Angelika Schröder: Ein Weihnachtsbaum mit gelben Stiefeln Schmallenberg: Tatjana Kruse: Showdown! Marsberg: Nina George: Der Reiz des Tötens Medebach: Jürgen Siegmann: Das Glück wohnt auf dem Friedhof Meschede: Jutta Profijt: Fracht kotzt nicht Brilon: Jürgen Reitemeier: Vergessen Sundern: Peter Godazgar: Jupp ante portas Eslohe: Wilfried Eggers: Der Tote von Lochtrop Arnsberg: Oliver Buslau: Im Keller Hallenberg: Reinhard Junge: Madonna eiskalt Winterberg: Sunil Mann: Busenfeindinnen Olsberg: Jan Zweyer: Olsberger Doppel Der etwas andere Wanderführer „Mörderisches vom Rothaarsteig“: Der Rothaarsteig, das heißt „Wandern auf dem Weg der Sinne“. Doch rechts und links des Weges lauern unerwartete Gefahren. Denn nicht alle Geister der Vergangenheit sind zur Ruhe gekommen, manch ein Besucher kommt nicht nur, um die Schönheit der Landschaft zu genießen, und auch die Hiesigen kochen schon mal tödliche Süppchen. Dies zumindest in der Vorstellung von Sabine Deitmer, Jürgen Ehlers, Marcel Feige, Roger M. Fiedler, Edgar Franzmann, Gunter Gerlach, Thomas Hoeps, Norbert Horst, Jürgen Kehrer, Krystina Kuhn, Gisa Pauly, Niklaus Schmid, Ilka Stitz und Ella Theiss. Sie alle haben ihre Wanderstiefel geschnürt, den Rucksack gepackt, sind losgestiefelt und haben in Qualitätsbetrieben Rothaarsteig übernachtet, um ihre Erfahrungen in diesen mörderisch unterhaltenden Wanderführer einzubringen! Mitarbeiter dieser Ausgabe: Elmar Reuter, Olsberg Rudolf Rath, Balve Heinz Lettermann, Olsberg-Bigge Dr. Jürgen Schulte-Hobein, Arnsberg J. Tönig-Struck, Menden Dipl.-Ing. Wolfgang Pieper, Ahaus Ulrich Lange, Winterberg Dr. Adalbert Müllmann, Brilon Dr. Hans Dürr, Eslohe Klaus Baulmann, Sundern Michael Schmitt, Sundern Herbert Somplatzki, Schallenberg Wolfram Blanke, Arnsberg Torsten Kapteiner, Arnsberg Jochen Ottersbach, Arnsberg Manuela Decker, Olsberg Peter Bürger, Düsseldorf Dr. Erika Richter, Meschede Josef Drilling, Medebach Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 15. Mai 2011 Neue Mitglieder bzw. Abonnenten Reinhard Schandelle, Marsberg Hubert Pieper, Schmallenberg Gabriele Schmidt, Attendorn Gertrud Schmidt, Alfter Marlies Lorenz, Olsberg Alfred Roderfeld, Lüdenscheid Evamaria Aeltermann, Meschede Josef Schulte, Sundern-Amecke Norbert Sapp, Eslohe Josef Pieper, Winterberg-Silbach Heimatverein Möhnesee e. V. Klemens Spanke, Paderborn Klaus Bückner, Sundern-Seidfeld Georg Stratmann, Olsberg-Assinghausen
Sauerland 1/2012 43 Bücher · Schrifttum „Allerbester Melchior“ „Schwellengestalten sind nicht nur für Theologen oder Geisteswissenschaftler von besonderem Interesse. An ihnen zeigen sich, wie in einem Brennglas, die spannungsreichen Facetten einer Zeit im Übergang, und sie weisen in vielem, gerade auf Grund ihrer Gradwanderungen, weit über das Kommende hinaus.“ – So schreibt der Bischof von Speyer, Dr. Karl-Heinz Wiesemann, in seinem programmatischen Geleitwort zur jetzt erschienenen 268 Seiten umfassenden Publikation „‘Allerbester Melchior‘ – Melchior Ludolf Herold – Initiator der Industrieschulbewegung im Herzogtum Westfalen“ (Bonifatius Paderborn, ISBN 978-3-89710-485-3, € 34,80). Peter Karl Becker aus Brilon hat aus Anlass des 200. Todestages bereits vor einiger Zeit in unserer Zeitung eine Würdigung Herolds vorgenommen (SAUERLAND 2/2010). Nun erschien seine umfangreiche Dissertation über das Leben und (Nach-)Wirken dieses Theologen. Seine Fähigkeiten und Interessen sind für einen Dorfgeistlichen dieser Zeit ungewöhnlich weit gespannt: theologische, philosophische und pädagogische Fragestellungen beschäftigen ihn genauso wie ökonomische, juristische und naturwissenschaftliche Zusammenhänge. Herold, der 1753 in Rüthen geboren wurde, stammte aus einer alten, weitverzweigten Juristenfamilie des Herzogtums Westfalen, deren dargestellten Verwandtschaftsverhältnisse bereits von überörtlichem, also regionalem Interesse für das Sauerland und darüber hinaus sind. Die kurkölnische Bindung dokumentiert nicht nur sein erster Vorname Melchior, sondern auch die seiner Brüder Caspar Anton und Balthasar Felix stehen dafür. Herold ist nicht nur ein Vertreter der Epoche am Ende Kurkölns, sondern auch für den Übergang in eine neue Zeit. Beide Epochen wirken bis heute in unserer Heimat nach und werden an Herold eindrucksvoll fassbar. Breiten Raum nimmt natürlich „Die Industrieschule in Theorie und Praxis – eine ideengeschichtliche Verortung“ (S. 152- 235) ein, die unwiderruflich mit seinem Namen im heimischen Raum verbunden ist. Vorab werden seine Kindheit, Jugend und sein Studium bis zur Priesterweihe 1776 beleuchtet, der sich nach kurzer Kaplanszeit sein 30 Jahre langes, segensreiches Wirken in der Pfarrei Hoinkhausen mit ihren Filialen (heute zur Stadt Rüthen gehörig) anschließt (S. 43-151). Der aufschlussreichen Analyse einer typischen Landpfarrei dieser Gegend jener Zeit schließt sich die Dokumentierung seiner umfangreichen Stiftungen an, bevor die unter dem letzten Kölner Kurfürst Max- Franz von Österreich geförderte Neuorganisation des Schulwesens beleuchtet und im wahrsten Sinne des Wortes konkret „verortet“ wird. Herold ist in diesem Sinne ideenund wirkungsgeschichtlich ein typischer Vertreter der Aufklärungspädagogik. Vielen Lesern sind vor allem noch Herolds Liedtexte vertraut, die, über das „Sursum Corda!“, bis heute im katholischen Gesangbuch „Gotteslob“ zu finden sind. Sie gehen auf sein 1803 und in zweiter Auflage 1808 erschienenes „Heroldsches Gesangbuch“ zurück, das gerade im ehemaligen Herzogtum Westfalen weite Verbreitung fand und prägend wurde. Dass der Band außer einem Porträt Herolds keine weiteren Fotos und Abbildungen von Dokumenten zeigt, ist zwar bedauerlich, aber im Hinblick der Drucklegung einer Promotionsschrift nicht nur verständlich, sondern gar unabdingbar. Dieses Fehlen schmälert nicht den Verdienst dieses Buches, sondern macht Mut, sich einmal auf die Spuren dieses bedeutenden Mannes zu begeben. Die abschließende Würdigung „Melchior Ludolf Herold – gebildete Persönlichkeit oder westfälischer Gelehrter?“ (S. 236-259) von Dr. Peter Karl Becker zeigt nicht nur die „Facetten einer Zeit im Übergang“ und einer seiner bedeutenden Persönlichkeiten, die sie mit prägte, sondern die Gesamtpublikation ist für jeden landesgeschichtlich Interessierten eine wichtige, ja fast unverzichtbare Lektüre. Michael Schmitt Erinnerungen an Brilon Die Erinnerungsliteratur boomt sowohl im regionalen wie im bundesweiten Rahmen. Eine bewusste Verbindung lokaler und allgemeiner Geschichte ist seltener: hier haben wir ein Beispiel dafür. Herbert Kraft ruft sowohl seine „Kindheit und Jugend in einer westfälischen Kreisstadt von 1930–1950 (es handelt sich um die Stadt Brilon), in seiner Darstellung wieder ins Gedächtnis zurück, fügt gleichzeitig aber ausführlich Dokumente aus der deutschen Geschichte dieser bewegten Jahrzehnte hinzu, um die Ortsgeschichte in den Kontext einer Gesamtbetrachtung zu stellen. Das gelingt nicht bruchlos, der Leser muss den häufigen Wechsel immer wieder wahrnehmen und verarbeiten. Vielleicht empfindet er die Verknüpfung der beiden Betrachtungsweisen aber stellenweise auch als gelungene Vertiefung seines historischen Wissens über diese vergangenen Jahre. Der Autor Herbert Kraft, Jahrgang 1930, nach dem Studium in Aachen und Köln Dipl. Ingenieur und Dipl. Kaufmann, schildert im Rückblick mit „außergewöhnlicher Präzision“ wie es im Geleitwort heißt, seine Kindheit auf einem Bauernhof am Rande Brilons, zu dem auch eine Zimmerei und ein Sägewerk gehörte. Intensiv und technisch sehr interessiert geht er nicht nur auf das enge Familienleben und seine persönliche Sozialisation ein, sondern auch auf den Stand der Haustechnik, auf das Essen und die damalige Vorratswirtschaft, für Sozialwissenschaftler ein reiches Anschauungsmaterial über die ländlich-gewerbliche Situation in den 30er Jahren im Sauerland. Aber auch die Wehrmachtsfahrzeuge erläutert er sachkundig, die er durch seinen älteren, in der Wehrmacht dienenden Bruder früh kennenlernte. Ein unerwarteter Einschub ruft dann eine unvergleichliche Briloner Tradition ins Gedächtnis: die Schnadezüge, die seit 1948 wieder aufgenommen wurden. Damit war das Kriegsgeschehen endgültig vorbei. Nach einem knappen, aber anschaulich-informativen Schulkapitel, hat die Darstellung des Nationalsozialismus ein Schwergewicht, beginnend mit der Situation der Briloner Juden und ihrer Verfolgung (S. 111–117). Die NS-Organisationen, vor allem die der Hitlerjugend, werden mit ihren Formationen geradezu handbuchartig vorgestellt. Hier geht der Verfasser ganz in einer breiten Gesamtdokumentation auf, Brilon tritt völlig zurück. Das gilt speziell für das Kapitel „Propaganda in der NS-Zeit“. (S. 210–240) Erst mit der Schilderung des Zweiten Weltkriegs und den erschreckenden Auswirkungen des Luftkriegs gewinnen die heimischen Bezüge wieder an Anschauuungskraft z. B. auch in den Erläuterungen über die unterschiedlichen Gruppen der Kriegsgefangenen und der Zwangsarbeiter. Mit dem Bericht über das Kriegsende und die einmarschierenden Amerikaner schließt das Buch. Viele Briloner – und nicht nur sie – werden in dieser eingehenden, durch eine Vielzahl von Bildquellen illustrierten und aspektreichen Darstellung der ereignisreichen Jahrzehnte von 1930–1950 die Ortsgeschichte in ihrer Einbettung in die „große“ Geschichte gern und nachdenklich neu erleben und dem Verfasser dafür Dank wissen. Dr. Erika Richter Herbert Kraft: Kindheit und Jugend in einer westfälischen Kreisstadt 1930–1950, Erinnerungen und Dokumente aus der Heimatgeschichte und der deutschen Geschichte, Siegburg Rheinlandia Verlag 2010, 314 S., Band XXIV der Reihe Ortstermine, historische Funde und Befunde aus der deutschen Provinz.
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Seite 30 und 31: 30 Sauerland 1/2012 Mitten im Bekan
Seite 32 und 33: 32 Sauerland 1/2012 Das Osterbrauch
Seite 34 und 35: 34 Sauerland 1/2012 ren neuen Veran
Seite 36 und 37: 36 Sauerland 1/2012 Müschede, Schu
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