2010-04 | Winter: TOP Magazin Dortmund
Die Themen dieser Ausgabe: • C.T.C.– STEFAN KRETZSCHMAR ZU GAST IM FREISCHÜTZ • WINTERBERG– DER KURZE TRIP IN DEN SCHNEE • FLACONS – HAUTE COUTURE DER DÜFTE
Die Themen dieser Ausgabe:
• C.T.C.– STEFAN KRETZSCHMAR ZU GAST IM FREISCHÜTZ
• WINTERBERG– DER KURZE TRIP IN DEN SCHNEE
• FLACONS – HAUTE COUTURE DER DÜFTE
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Menschen<br />
DAS AUGE TANZT MIT<br />
Eine House-Party irgendwo im Ruhrpott. Bunte, schnelle Bilder verschmelzen auf großen Leinwänden und Bildschirmen mit<br />
dem Beat, den der Diskjockey vorgibt. Neben dem DJ steht Wolfgang Strausdat und bedient mit einer Hand sein Mac-Book. Der<br />
56-jährige <strong>Dortmund</strong>er ist VJ, also Visual Jockey und heute Abend für die visuelle Untermalung der Party verantwortlich.<br />
Die Abkürzung VJ entwickelte sich in Anlehnung<br />
an die Abkürzungen für Discjockeys<br />
(DJ) und Lightjockeys (LJ). Nicht<br />
zu verwechseln ist der Visual Jockey mit<br />
dem Video Jockey. Die in TV-Musiksendungen<br />
stattfindende Moderatoren-Tätigkeit<br />
eines Video Jockeys unterscheidet<br />
sich deutlich von der künstlerischen Performance<br />
eines Visual Jockeys.<br />
Es handelt sich um ein relativ junges Berufsbild,<br />
das erst durch die Entwicklung<br />
der damit zusammenhängenden Technologien<br />
(vor allem Beamer und PC-Grafik)<br />
zu Beginn der 1990er Jahre entstand.<br />
Bis dato gibt es (noch) keinen eigenen<br />
Ausbildungsgang mit dem Abschluss Visual<br />
Jockey, vielmehr liegt meist eine<br />
künstlerische, freischaffende Tätigkeit<br />
vor, die neben visueller Kreativität auch<br />
technische Kompetenzen verlangt.<br />
Wolfgang Strausdat ist ein VJ / DJ und<br />
Produzent, dessen Kreativität, Wissen<br />
und Erfahrung sich aus circa 20-jähriger<br />
Tätigkeit in den Undergroundclubs<br />
der Region speist. Seine musikalischen<br />
Sets in legendären Läden, wie dem Jara,<br />
dem Elektra, dem Madison und so weiter<br />
brachten Wolfgang Strausdat aktuell<br />
als VJ auf eine audiovisuelle Ebene, was<br />
ihn zu einem gefragten Lichtkünstler auf<br />
Top-Events macht.<br />
Von VIVA bis Juicy Beats<br />
So performte er auf der Loveparade<br />
2007 und 2008, dem Juicy Beats-Festival<br />
(<strong>Dortmund</strong>), im Robert Johnson<br />
(Offenbach) sowie im Privilege (Ibiza)<br />
und pushte mit seinen Illuminationen<br />
Künstler wie Jimpster, Clara Hill, Fauna<br />
Flash, Oliver Klein und Rainer Trüby.<br />
Produktionen im VJ-Bereich für VIVA<br />
TV und für seine eigene Nightbeats-TV-<br />
Sendung zeugen weiterhin von feinem<br />
Gespür für Stimmungen und Beats. Außerdem<br />
organisiert Wolfgang Strausdat<br />
seit einigen Jahren das beliebte Independent-<br />
und Electronic-Music-Festival<br />
Juicy Beats mit, das über 20 000 Besucher<br />
jährlich besuchen.<br />
Als Produzent – unter dem Künstlernamen<br />
Oskar Oskarson – steht Wolfgang<br />
Strausdat für treibenden Deep-House<br />
und Minimal-Beat. Fußend auf dem reichen<br />
musikalischen Repertoire der Clubkultur<br />
spannen sich seine Tracks Raum<br />
füllend und melodisch aus, um Körper<br />
und Köpfe hypnotisch einzufangen. Getreu<br />
seinem Motto: Go with the flow.<br />
Konkurrenz mit dem DJ gebe es nicht.<br />
„Audio hinterlässt auf der Tanzfläche<br />
einen größeren Eindruck als das Visuelle,<br />
aber trotzdem kann man auch mit<br />
optischen Eindrücken eine körperliche<br />
Reaktion hervorrufen“, erklärt Strausdat.<br />
Reich könne man jedoch vom VJing allein<br />
auch nicht werden.<br />
Der Reiz am Spiel mit den Bildern muss<br />
also ein anderer sein: VJs sind nicht nur<br />
fasziniert von Computern und Videotechnik,<br />
sie wollen sich gleichzeitig als Künstler<br />
verwirklichen und mit ihren Bildern<br />
eine Botschaft transportieren. „Wenn uns<br />
jemand einen Bildschirm oder eine Videoleinwand<br />
gibt, sollte man die Stärke<br />
dieser Medien auch nutzen“.<br />
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