2011-03 | Herbst: TOP Magazin Dortmund

Sport
ten könnte. Das ist aber nicht heute, das
ist auch nicht morgen. Und die genannten
Klubs kommen da sicher nicht infrage.
Ärgert Sie die Aussage von Mesut Özil in
einem Interview, dass Götze bald reif sei
für einen großen Klub?
Wir freuen uns, dass wir uns in diesem
Jahr wieder im Konzert der ganz Großen
zurückgemeldet haben und wollen
auch dauerhaft dort mitspielen. Wir sind
noch lange nicht am Ende unserer Entwicklung
angekommen – und: Warum
soll denn unser Weg und der von Mario
Götze nicht der Gleiche sein?
Ein Wort zum Trainer! Der ging – überspitzt
gesagt – in die letzte Saison mit
zwei Grünschnäbeln als Innenverteidiger,
einem gerade abgestiegenen Rechtsverteidiger,
einem No-Name Linksverteidiger;
mit einem A-Jugendlichen, einem Hooligan
von der Südtribüne, einem Arbeitslosen
aus Mainz, einem Zweitligaspieler
aus Japan und einem dauerverletzten
Kapitän im Mittelfeld. Dazu ein Torjäger
aus der weltbekannten chilenischen
Liga – und er wurde Meister. Wäre so etwas
in irgendeiner Major League in den
USA passiert, gäbe es sicher einen Hollywoodstreifen
darüber. Was macht Jürgen
Klopp anders?
Das ist ja eine fast böswillige Beschreibung
der Gegebenheiten. Und auch inhaltlich
nicht ganz richtig: Es gibt ja eine
jahrelange Entwicklung, die „Grünschnäbel“
spielen schon im dritten Jahr zusammen
in der Bundesliga. Aber natürlich hat
Jürgen einen großen Anteil an dieser Entwicklung
und diesem Titel. Gottseidank
ist Hollywood weit weg, so können wir
weiter in Ruhe Fußball spielen und müssen
nicht die Branche wechseln. Der Trainer
ist ein absoluter Glücksfall: für den
Klub, aber auch für die Stadt.
Eine Geschichte – in einer Dortmunder
Kneipe gehört – zeigt, wie Kloppo vergöttert
wird: Jürgen Klopp, Felix Magath und
Jesus sonnen sich an einem Baggersee.
Plötzlich bekommt Jesus Hunger, spaziert
quer über den See zu einer Frittenbude
und kommt – quer über den See – mit einer
Currywurst zurück. Kloppo denkt sich:
„Currywurst … Prima“, und tut es Jesus
nach, quer über den See und zurück. Das
möchte Magath auch, schafft zwei Meter
übers Wasser und ist – blubb – verschwunden.
Darauf Jesus zu Kloppo: „Ach, sind
wir gemein. Wir hätten ihm sagen sollen,
wo die Steine im Wasser liegen“. Darauf
Klopp völlig verständnislos: „Steine? Was
für Steine?“
(Lacht lauthals) Schöne Geschichte …
Bleibt er länger als bis 2014?
Jürgen hat schon in Mainz gezeigt, dass
er nachhaltig einen Verein entwickeln
kann. Er ist sicher niemand, der jedem
neuen Angebot hinterherläuft und wechselt.
Er weiß, dass wir hervorragende
Rahmenbedingungen haben, auch für
ihn als Trainer. Natürlich wird es von
uns Bestrebungen geben, weiter mit
ihm zusammenzuarbeiten. Bis 2014 ist
natürlich – gerade im Fußball – eine lange
Zeit, aber ich würde mich sehr freuen,
wenn wir noch länger zusammenarbeiten
könnten.
Früher soll Uli Hoeneß Bayern-Spieler in
die Nationalelf gequatscht haben. Können
Sie Jogi Löw nicht mal den Roman Weidenfeller
„einsingen“?
Roman ist seit Jahren ein großer Rückhalt.
Verdient hätte er es …
Hunderttausende Fans spielen in diversen
Online-Portalen Bundesliga-Manager. Geben
Sie bitte diesen Hobby-Sportdirektoren
drei Kauftipps! Spieler, die jetzt noch
günstig zu haben sind, aber in dieser Saison
noch groß ´rauskommen …
(Schmunzelt) Das ist in der Tat eine
schwierige Frage … Da würde ich ja vielleicht
unsere Planung offenlegen. Aber
natürlich gibt es einige junge Spieler, vor
allem im Moment in der zweiten Liga, die
unsere Aufmerksamkeit erregt haben.
Zum Beispiel in Cottbus.
Ja, ganz im Osten. Aber wir wollen ja keine
Namen nennen …
Und würden wir gerne noch Ihren Lieblings-Schalke-Witz
hören …
Ich kenne einige … Aber da muss ich
mich in meiner Position doch sehr zurückhalten.
Fragen Sie einmal unseren
Stadionsprecher Nobby Dickel, der kennt
sicher hundert …
Das werden wir gerne bei nächster
Gelegen heit gerne tun. Vielen Dank für
das nette Gespräch!
Interview: Falk Bickel
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