2011-03 | Herbst: TOP Magazin Dortmund
Die Themen dieser Ausgabe: • DER NEUE „KAPITÄN“ DER WESTFALENHALLEN – SABINE LOOS • EIN MANN FÜR ALLE FÄLLE– MANFRED KOSSACK • HORST LICHTER – KANN DENN BUTTER SÜNDE SEIN? • C.T.C.– PHARO
Die Themen dieser Ausgabe:
• DER NEUE „KAPITÄN“ DER WESTFALENHALLEN – SABINE LOOS
• EIN MANN FÜR ALLE FÄLLE– MANFRED KOSSACK
• HORST LICHTER – KANN DENN BUTTER SÜNDE SEIN?
• C.T.C.– PHARO
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Rezension<br />
<strong>Herbst</strong>liche „Wiederauferstehungen“<br />
für schöne Stunden am Kamin<br />
Unsere aktuellen CD-Tipps<br />
Neu erschienen sind die von der französischen Sopranistin Natalie Dessay brillant gestalteten<br />
Arien für Cleopatra aus Händels „Giulio Cesare“: Die Oper – schon zu seinen Lebzeiten<br />
eine der beliebtesten des „Sachsen“ - wird hier auf ihre wesentlichen Bestandteile reduziert<br />
und vom Ensemble „Le concert d' astrée“ unter der Leitung seiner Chefin, der Pianistin und<br />
Organistin Emmanuelle Haim sehr farbenreich interpretiert. Der dunkle, samtige Kontra-<br />
Alt von Sonia Prina (in der Rolle des Cäsar) und der sehr agile Countertenor von Stephen<br />
Wallace (in der Partie des Nireno) bilden einen reizvollen Kontrast zu dem hellen, sehr<br />
silbrigen Sopran von Natalie Dessay.<br />
Georg Friedrich Händel, Cleopatra, Natalie Dessay, Le Concert D' Astrée, Emmenulle<br />
Haim, Virgin Classics 50999 907872 2 5.<br />
Etwas für musikalische „Archäologen“ dürfte die neu bearbeitete Ausgabe von Wagners<br />
„Ring des Nibelungen“ in der legendären Einspielung mit dem Orchestra Sinfonica della<br />
Radio Italiana unter der Leitung von Wilhelm Furtwängler aus dem Jahr 1953 sein, die jetzt<br />
bei Emi neu herausgekommen ist: Zwar klingt die Mono-Aufnahme für unsere heutigen<br />
Dolby-Surround-verwöhnten Ohren naturgemäß ein wenig dumpf, aber eben nur ein wenig.<br />
Unbestritten ist die musikalische Qualität des extra für diesen Zweck aus den besten<br />
Musikern der RAI zusammengestellten Orchesters. Unter anderem beschert die Aufnahme<br />
ein Wiederhören mit Martha Mödl als Brünnhilde, Ferdinand Frantz als Wotan und Ludwig<br />
Sudhaus als Siegfried. Ein Muss für jeden Wagnerianer, der sich unter anderem auch über<br />
die heute selten gewordene präzise Textartikulation freuen dürfte.<br />
Richard Wagner, Der Ring des Nibelungen, Wilhelm Furtwängler, Emi Classics, 14 CDs,<br />
50999 9 08161 2 3.<br />
In die Welt der musikalischen Antiqutäten führt auch die Reihe „Electrola Collection“ bei<br />
Emi: Hier gibt es ein Wiederhören mit der unvergesslichen Anneliese Rothenberger als<br />
Kálmáns „Gräfin Mariza“: Der silbrige Sopran der Sängerin ist wie geschaffen für die Arien<br />
der Gräfin, Nicolai Gedda ist an ihrer Seite ein geschmeidiger Graf Tassilo, die junge Edda<br />
Moser sang damals (1972) die Manja, Willy Mattes dirigierte das Symphonie-Orchester<br />
Graunke. Auch aus dieser Reihe und nicht weniger interessant ist die Aufnahme von Smetanas<br />
„Verkaufte Braut“ mit Pilar Lorengar in der Titelrolle und dem viel zu früh verstorbenen<br />
Fritz Wunderlich als Hans aus dem Jahr 1963, die unter Kennern als die beste Aufnahme in<br />
deutscher Sprache gilt. Auch hier ist die Tonqualität erstaunlich, die digitale Bearbeitung<br />
allerdings lässt manchen Beginn etwas plötzlich erscheinen.<br />
Emmerich Kálmán, Gräfin Mariza, 2 CDs, Emi Classics, 5099908 235923.<br />
Bedrich Smetana, Die verkaufte Braut, 2 CDs, Emi classics, 5099908 235428.<br />
Runde Geburtstage sind ein Grund zum Feiern. Im Juni wurde Martha Argerich 70. Für Emi<br />
classics ein Anlass, sie mit einer „Martha Argerich Edition“ zu ehren. Stellvertretend für etliche<br />
Sammelboxen sei hier die mit verschiedenen Konzertaufnahmen aus den Jahren 1997<br />
bis 2009 erwähnt: Auf der 1. CD interpretiert die Pianistin gemeinsam mit dem Orchestre<br />
Symphonique de Montréal unter Charles Dutois (Argerichs Ex-Ehemann) die beiden ersten<br />
Klavierkonzerte von Chopin: leidenschaftlich, brillant, aber auch lyrisch-einfühlsam in den<br />
langsamen Sätzen. Ein „Geniestreich“ ist das wohl schönste Instrumentalkonzert: Beethovens<br />
berühmtes „Tripelkonzert“. Schostakowitschs erstes Konzert für Klavier, Trompete<br />
und Streichorchester – hier „singen“ Argerich und der Trompeter Sergei Nakariakov ein<br />
brillantes Duett – de Fallas „Noches en los jardines de Espana“ und die witzige „Fantasia<br />
hervetica“ des 1957 geborenen Komponisten Mikhail Pletnev komplettieren diese Box.<br />
Martha Argerich Edition, Concertos 4 CDs, Emi classics 50999 0 94<strong>03</strong>123<br />
Text: Martina Lode-Gerke, Cover: Das Copyright liegt bei den jeweiligen CD-Produzenten.<br />
Für ein gesundes und<br />
hübsches Lächeln!<br />
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