W DER HERR DER RINGE 54 <strong>TOP</strong>
Hochzeit Goldschmied Wilhelm Rüschenbeck, Inhaber des alteingesessenen <strong>Dortmund</strong>er Juweliergeschäfts Rüschenbeck am Westenhellweg, sprach mit dem Top <strong>Magazin</strong> exklusiv über den Wert des Goldes, über schwarze Schafe auf dem Goldmarkt und Trends bei Trauringen. Foto: Isabella Thiel JETZT GEHT’S APP! Griechenland ist pleite, ganz Europa stöhnt unter wirtschaftlichen Zwängen, nur uns in Deutschland geht es relativ gut, die Konjunktur geht bergauf. Hat das Wirkungen auf ihr Geschäft? Ja, man zeigt wieder, was man hat. Dennoch wird sehr auf den Goldgehalt von Schmuckstücken geachtet. Gold ist im Moment eine sehr gute Wertanlage und hat sogar Platin im Wert übeflügelt. Herr Rüschenbeck, wie konjunkturanfällig ist eigentlich das Juweliergeschäft generell? Ein Juweliergeschäft ist natürlich auch konjunkturabhängig. Es gibt aber immer wieder Anlässe für Geschenke und es gibt immer Leute, die Geld in Gold oder Schmuck anlegen wollen. Ausschläge nach oben oder unten fallen bei Juwelieren allerdings deutlich geringer aus als bei anderen Branchen. Im Laufe der Finanz- und Bankenkrise gab es beim Goldpreis Rekordhoch auf Rekordhoch. Ist bald das Ende der Hausse erreicht? Im Moment (des Interviews, Anm. der Redaktion) kostet die Feinunze Gold 1.653 Euro. Die meisten Spezialisten, wie ich auch, rechnen mit einem zukünftigen Goldpreis von bis zu 3.000 Euro. Im letzten Jahr ist fast jedes freie Ladengeschäft in einen Gold-Ankauf verwandelt worden. Gibt es auch schwarze Schafe in der Branche? Natürlich gibt es in jeder Branche, die boomt, schwarze Schafe. Wie erkennt man die? Im ersten Moment leider gar nicht, aber ich kann jedem nur raten, der Gold verkaufen möchte, in ein Geschäft zu gehen, das schon vor fünf Jahren existierte und das in fünf Jahren auch noch da sein wird. Die Möglichkeiten zum Betrug sind einfach zu groß. Wer zum Beispiel eine geerbte Halskette der Oma verkaufen möchte und nicht weiß, wie hoch der Goldgehalt ist, weil der Stempel durch das Tragen nicht mehr zu sehen ist, kann bei einem dieser fliegenden Händler leicht hereinfallen, da diese sicherlich einen weit geringeren Goldanteil bescheinigen könnten. Wir haben in dieser Ausgabe einen Sonderteil über Hochzeiten. Gibt es Trends und Neuheiten bei Trauringen? Ja, Trauringe sind wieder sehr zeitlos geworden. Es wird mehr auf Tragekomfort geachtet. Die Verarbeitung muss bei Trauringen besonders gut sein, denn sie werden im Idealfall ein Leben lang getragen. Und wenn sich dann im Laufe des Lebens die Finger ändern, sollte ein Trauring auch leicht zu ändern sein. Deshalb sind bessere Trauringe auch aus Gold-Rohren geschnitten, einfache Ringe werden aus Stäben gebogen und verlötet. Dadurch sind gute Trauringe fugenlos. Einfache Trauringe haben Lötstellen. Ein Trend ist sicher auch die Amerikanisierung: In Anlehnung an US Film und Fernsehen werden öfter Verlobungsringe mit Brillianten nachgefragt, um wie in einem amerikanischen Spielfilm auf Knien mit einem Ring um die Hand anzuhalten. Das gab es früher in Deutschland so überhaupt nicht. Herr Rüschenbeck, was schenken Sie als Juwelier eigentlich Ihrer Frau. Diese Frage hören Sie doch bestimmt oft. (Lacht) Nein, so oft höre ich die Frage nicht. Natürlich schenke ich meiner Frau Schmuck. Sie wäre auch enttäuscht, wenn ich ihr etwas anderes schenken würde. Frauen wissen noch nach Jahrzehnten, warum ihnen ein bestimmtes Schmuckstück geschenkt worden ist. Es ist wie ein Kalender am Hals oder Finger. Ich sehe das auch ganz pragmatisch: Ein Schuh geht kaputt, ein Kleidungsstück wird unmodern, Schmuck behält seinen Wert und: Schmuck bedeutet Lebensqualität. Ausgabe 1 <strong>Frühjahr</strong> <strong>2<strong>01</strong>2</strong> 23. Jahrgang 5,- € AC COBRA Giftige Sportwagen aus Aplerbeck <strong>Dortmund</strong>_Titel_1-12.indd 1 w w w . t o p - m Mit der <strong>Frühjahr</strong>sausgabe starten wir durch in die Zukunft des Publizierens: Ab sofort erhalten sie unser <strong>Magazin</strong> auch als APP für Ihr iPhone oder iPad. Einfach im Appstore oder Zeitungskiosk nach „<strong>TOP</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Dortmund</strong>“ suchen – und die neue Art des Lesens erleben. Wir wünschen viel Spaß. <strong>TOP</strong> 55