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schäftlichen Betätigungswillen über das Besitzunternehmen in der Betriebs-KapGes durch Überund<br />

Unterordnungsverhältnis);<br />

± an Besitz- und Betriebsunternehmen dieselben Personen im gleichen Verhältnis beteiligt sind<br />

Beteiligungsidentität): s BFH BStBl II 1972, 63;<br />

± bei Teilidentität der beteiligten Personen bzw bei unterschiedlicher Beteiligungshöhe derselben<br />

Personen an Besitz- und Betriebsunternehmen die gleichen Personen jeweils zu mehr als der<br />

Hälfte an demBesitz- und demBetriebsunternehmen beteiligt sind Personengruppentheorie),<br />

wobei der BFH auf die Stimmrechtsmehrheit in beiden Unternehmen abstellt, dh 50 vH der<br />

Stimmrechte reichen nicht aus: grundsätzlich BFH BStBl II 1972, 769; speziell zur 50-vH-Grenze<br />

BFH BFH/NV 1991, 454; BStBl II 1990, 500; 1986, 364; 1986, 366; 1986, 296; 1985, 657; FG<br />

Mchn, EFG 1991, 416: Beherrschungsidentität. Bei Teilidentität und Rechtsform des Besitzunternehmens<br />

als GbR o Bruchteilsgemeinschaft entfällt idR eine personelle Verflechtung:<br />

snachfolgendab),zu3).<br />

Ob von der Möglichkeit zur Willensdurchsetzung auch tatsächlich Gebrauch gemacht wird, ist unerheblich<br />

BFH BStBl II 1974, 613; glA WENDT, GmbH-Rdsch 1983, 20/22). Der BFH geht davon<br />

aus, daû die an Besitz- und Betriebsunternehmen identisch o mehrheitlich beteiligten Personen eine<br />

bewuût zusammengeschlossene Personengruppe mit gleichgerichteten Interessen bilden, sog ¹Personengruppentheorieª<br />

widerlegbare Vermutung): BFH BStBl II 1991, 801; 1980, 162; 1975, 782;<br />

1972, 796. Hierfür bedarf es keiner vertraglichen Bedingungen. Da die ¹Personengruppeª hinsichtlich<br />

der Vermutung gleichgerichteter Interessen unabhängig davon definiert ist, ob ihr Familienmitglieder<br />

angehören o nicht, können auch Eheleute eine solche Personengruppe bilden, ohne daû eine<br />

Diskriminierung der Ehe vorliegt BFH BStBl II 1993, 876; DB 1991, 2160; BFH BStBl II 1986,<br />

364). Bei Erbgang sind die Entscheidungen des Erblassers zur bewuûten Gestaltung den Erben zuzurechnen:<br />

BFH BFH/NV 1993, 528. Indiz für eine bewuûte Willensdurchsetzung ist ein Stimmbindungsvertrag:<br />

BMF BStBl I 1986, 537; DB 1993, 1749; KUHFUSS, GmbHR 1990, 401; PIEHLER,<br />

DStR 1992, 1654.<br />

Eine personelle Verflechtung kann nicht dadurch vermieden werden, daû die zur Stimmrechtsausübung<br />

berechtigenden Anteile von den Gesellschaftern nur mittelbar über eine von ihnen beherrschte<br />

PersGes, KapGes oder Stiftung gehalten werden: BFH v 28.11.2001, BFH/NV 2002, 631;<br />

BStBl II 1983, 136; 1982, 662; 1982, 472; 1982, 60; 1981, 738; 1975, 112.<br />

Die Einheit der Personengruppe kann jedoch nicht durch einen für alle von ihm vertretenen Beteiligten<br />

einheitlichen Testamentsvollstrecker ersetzt werden, da der Testamentsvollstrecker widerstreitende<br />

Interessen der an Besitz- bzw Betriebsunternehmen beteiligten Personen zu berücksichtigen<br />

hat und nicht stattdessen einen eigenen geschäftlichen Betätigungswillen bilden darf BFH<br />

BStBl II 1985, 657; glA SÖFFING, NWB Fach 18, 2761).<br />

Beispiele für vorliegende personelle Verflechtung, gegenläufige Bsp s nachfolgend ab), zu 1):<br />

A B C Summe<br />

1) Besitzunternehmen 25% 25% 30% 80%<br />

Betriebsunternehmen<br />

25% 25% 50% 100%<br />

BFH BStBl II 1975, 266)<br />

2) Besitzunternehmen 50% 50% ± 100%<br />

Betriebsunternehmen<br />

88% 12% ± 100%<br />

BFH BStBl II 1973, 869 bzw<br />

BStBl II 1994, 466; BFH<br />

DStRE 1998, 521)<br />

3) Besitzunternehmen 20% 20% 15% 55%<br />

Betriebsunternehmen<br />

15% 35% 40% 90%<br />

analog BFH BStBl II 1973,<br />

869)<br />

4) Besitzunternehmen 55% 45% ± 100%<br />

Betriebsunternehmen<br />

FG BDW, EFG 1997, 532; FG<br />

NDS, EFG 1998, 1516 rkr)<br />

45% 55% ± 100%<br />

§15<br />

58. Erg.-Lfg. September 2003 ± Bitz 1015

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