PRO bausteinheft 2 so.08.04 - Sekundarstufe I
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Lernprozess 1:<br />
PADUA<br />
Lernprozess 2:<br />
Üben<br />
Differenzieren<br />
Entdeckendes<br />
Lernen<br />
Kooperatives Lernen<br />
Worum geht es?<br />
Herr Anliker, Lehrer einer Oberstufenklasse, will seine Schülerinnen und Schüler beim<br />
Texteschaffen eine Gebrauchsanleitung für verschiedene Apparate verfassen lassen.<br />
Zunächst erarbeitet er mit ihnen die Merkmale einer Gebrauchsanweisung. Dazu bildet er<br />
Dreiergruppen und gibt allen den gleichen Auftrag. Er lautet: «Es geht bei dieser Arbeit<br />
einerseits um die Qualität der Zusammenarbeit, andererseits um prägnante Formulierungen.<br />
Für letzteres notiert ihr auf die ausgeteilten Kärtchen, welche Informationen ein zukünftiger<br />
Benutzer eines CD-Players unbedingt bekommen muss, damit er das Gerät bedienen<br />
kann. Dies macht ihr in Form einer verbalen Wortkette. Achtet dabei auch auf die korrekte<br />
Reihenfolge und nutzt die Grösse des Kärtchens fürs Schreiben aus. Ich will Gruppen<br />
sehen, bei denen sich alle beteiligen und damit auseinandersetzen. Diejenigen in der<br />
Gruppe, denen ich den Filzstift gebe, schreiben die Stichworte auf. Wenn wir am Schluss<br />
der Runde die Resultate an der Wandtafel sammeln, soll aber ein anderes Gruppenmitglied<br />
die Resultate vorstellen.»<br />
Nach einer Phase von ungefähr 15 Minuten, in der die Gruppen gearbeitet haben, versammelt<br />
Herr Anliker die ganze Klasse und heftet die Kärtchen an die Wandtafel. Viele<br />
Kärtchen enthalten dieselben Sätze. Nach der inhaltlichen Klärung reflektieren die Gruppen<br />
noch die Frage, inwieweit ihnen die Auseinandersetzung und der Einbezug der Mitglieder<br />
gelungen ist. Auch dazu lässt Herr Anliker jede Gruppe zu Wort kommen und bestätigt oder<br />
hinterfragt die Einschätzungen.<br />
Gesprächsformen<br />
im Unterricht<br />
Kooperatives<br />
Lernen<br />
Motivation Klassenführung<br />
Beschreibung<br />
Einzelarbeit<br />
(Einzelne)<br />
Partnerarbeit<br />
(Partner)<br />
Unterricht wird sehr unterschiedlich praktiziert. Um eine Struktur oder theoretische<br />
Ordnung in die Formenvielfalt von Unterricht zu bringen, ist es sinnvoll, folgende drei didaktische<br />
Grundformen des Unterrichts zu unterscheiden:<br />
•Individualisierter Unterricht besteht überwiegend aus selbstorganisierten Lehr- und<br />
Lernsituationen;<br />
• Kooperativer Unterricht besteht überwiegend aus gemeinsam organisierten Lehr- und<br />
Lernsituationen;<br />
• Gemeinsamer Unterricht besteht überwiegend aus frontalen Lehr- und Lernsituationen.<br />
Diese Grundformen des Unterrichts sind grundsätzlich offen für vielfältige Variationen<br />
von Unterrichtsgestaltung: für unterschiedliche zeitliche Rhythmisierungen, für ein unterschiedliches<br />
Mass von Lehrerlenkung, für unterschiedliche Gestaltungen des Lernorts, für<br />
unterschiedlichen Einsatz der Medien usw.<br />
Eine ganz zentrale Gestaltungsmöglichkeit sind die Sozialformen. Sie beziehen sich<br />
zunächst einmal auf die räumlich-personale Ordnung des Unterrichts und werden definiert<br />
in ihrem Bezug zur Gesamtheit, also zur Klasse: Entweder handelt es sich um die Klasse<br />
als Ganzes oder um Teile: Gruppen, Paare, Einzelne. Diesen vier Erscheinungsformen<br />
der Grundgesamtheit (die ganze Klasse, Gruppen, Paare, Einzelne) kann man Begriffe<br />
zuordnen, die Sozialformen genannt werden. Sie sind von Sitzordnungen zu unterscheiden.<br />
Ein Stuhlkreis ist beispielsweise keine Sozialform, sondern eine Sitzordnung, die<br />
besonders gut die Arbeit mit der ganzen Klasse ermöglicht.<br />
Die Lernenden arbeiten allein, nach individuellem Tempo, ohne Mithilfe der andern. Die<br />
Lehrerhilfe ist minimal.<br />
Obwohl man auch mit drei oder mehreren Partnern zusammenarbeiten kann, hat sich<br />
dieser Begriff für das Zusammenarbeiten von zwei Partnern festgesetzt.<br />
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© Mentorinnen und Mentoren der PHZ Luzern<br />
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