PRO bausteinheft 2 so.08.04 - Sekundarstufe I
PRO bausteinheft 2 so.08.04 - Sekundarstufe I
PRO bausteinheft 2 so.08.04 - Sekundarstufe I
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;<br />
yyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy<br />
;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;<br />
yyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy<br />
;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;<br />
yyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy<br />
;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;<br />
yyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy<br />
Lernprozess 1:<br />
PADUA<br />
Lernprozess 2:<br />
Üben<br />
Differenzieren<br />
Entdeckendes<br />
Lernen<br />
Gesprächsformen<br />
im Unterricht<br />
Kooperatives<br />
Lernen<br />
Motivation Klassenführung<br />
Lernprozess 1:<br />
PADUA<br />
Worum geht es?<br />
Beschreibung<br />
Frau Egli wiederholt mit ihren Zweitklässlern das Prinzip der Multiplikation und Division.<br />
Dazu schildert sie der Klasse folgendes Problem: Christine bereitet mit ihrer Mutter das Geburtstagsfest<br />
vor. Die Mutter bittet sie, 20 Colaflaschen aus dem Keller zu holen. Christine<br />
kann aber immer nur vier auf einmal tragen. Wie viele Male muss Christine in den Keller<br />
laufen?<br />
Einige Kinder strecken sofort auf, weil sie das Resultat bereits wissen. Andere grübeln<br />
noch und denken nach. Frau Egli hat vor der Stunde bereits etwas mehr als 20 Colaflaschen<br />
vor der Türe platziert. Sie bittet nun Manuel, hinauszugehen und jedes Mal vier Flaschen<br />
ins Klassenzimmer zu bringen. Einigen Kindern gibt sie den Auftrag zu zählen, wie<br />
viele Male Manuel laufen muss, bis im Klassenzimmer 20 Flaschen stehen, andere weist<br />
sie an, zu zählen, wie viele Flaschen nach jedem Gang total im Klassenzimmer stehen.<br />
Wiederum einem anderen Kind gibt sie den Auftrag, an der Moltonwand jedes Mal die entsprechende<br />
Anzahl mit bildlich dargestellten Flaschen aufzukleben. Auf diese Weise baut<br />
sie die Grundstruktur der Multiplikation als fortgesetzte Addition auf (ich muss fünf Mal<br />
mit vier Flaschen laufen, bis es zwanzig gibt; 5 · 4 = 20). Manche Kinder sind darauf<br />
angewiesen, selber zu handeln, damit sie die Operation vollziehen können (z.B. an ihrem<br />
Platz mit Spielfiguren), andere Kinder sind bereits so weit, dass es ihnen genügt, wenn sie<br />
die im Lehrmittel dargestellten Bilder betrachten; sie sind in der Lage, die Operation davon<br />
abzuleiten; wiederum andere können die Operation bereits mit den abstrakten Zahlen<br />
vollziehen. Der Verlauf der nächsten Lektionen gehört dem vielfältigen Durchlaufen<br />
(Durcharbeiten) dieses Prozesses in allen Repräsentationsmodi (handelnd-enaktiv, bildlichikonographisch<br />
und symbolisch mit Ziffern). Einige Wochen später wird Frau Egli die<br />
Kinder die Viererreihe auswendig lernen lassen.<br />
Das Ziel jeden Unterrichts ist es, Lernprozesse anzuregen, welche den Schülerinnen und<br />
Schülern neue Möglichkeiten des Handelns und des Denkens eröffnen. Das neue Wissen<br />
muss aufgebaut werden, und zwar gemäss der Entwicklung des menschlichen Denkens:<br />
vom konkreten Handeln zum abstrakten Denken. Lernen ist ein aktiver Konstruktionsprozess,<br />
der in bestimmten situativen Kontexten stattfindet. Letztlich ist das Lernen selbstbestimmt.<br />
Für Lehrpersonen ist es wichtig zu wissen, wie man Kinder und Jugendliche (und Erwachsene)<br />
dazu motivieren kann, kognitive Aufbauprozesse aus eigenem Antrieb in<br />
Angriff zu nehmen. In der Regel motivieren lebendig empfundene Probleme und Fragen<br />
aus dem Alltag die Lernenden am ehesten zum Nachdenken und Forschen. Das Problembewusstsein<br />
ist der Motor von Lernprozessen.<br />
Entweder selbstständig oder angeleitet durch die Lehrperson durchlaufen die Schülerinnen<br />
und Schüler den Lernprozess, der hier als Problemlöseprozess verstanden wird (Problembewusstsein<br />
– Problemdefinition [Zielklärung] – vorhandenes Wissen aktivieren –<br />
Hypothesen entwickeln, Lösungswege suchen und ausprobieren – Folgerungen ziehen –<br />
Evaluation).<br />
Auf der Grundlage der konstruktivistischen Erkenntnistheorie von Piaget wurden von<br />
Aebli die als PADUA-Modell (Problemstellung – Aufbau – Durcharbeiten – Üben –<br />
Anwenden) bekannten Stufen des Lehr-/Lernprozesses beschrieben:<br />
;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;<br />
yyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy<br />
4<br />
© Mentorinnen und Mentoren der PHZ Luzern<br />
;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;<br />
yyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy