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PRO bausteinheft 2 so.08.04 - Sekundarstufe I

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Lernprozess 1:<br />

PADUA<br />

Lernprozess 2:<br />

Üben<br />

Differenzieren<br />

Entdeckendes<br />

Lernen<br />

Gesprächsformen<br />

im Unterricht<br />

Kooperatives<br />

Lernen<br />

Motivation Klassenführung<br />

Lernprozess 1:<br />

PADUA<br />

Worum geht es?<br />

Beschreibung<br />

Frau Egli wiederholt mit ihren Zweitklässlern das Prinzip der Multiplikation und Division.<br />

Dazu schildert sie der Klasse folgendes Problem: Christine bereitet mit ihrer Mutter das Geburtstagsfest<br />

vor. Die Mutter bittet sie, 20 Colaflaschen aus dem Keller zu holen. Christine<br />

kann aber immer nur vier auf einmal tragen. Wie viele Male muss Christine in den Keller<br />

laufen?<br />

Einige Kinder strecken sofort auf, weil sie das Resultat bereits wissen. Andere grübeln<br />

noch und denken nach. Frau Egli hat vor der Stunde bereits etwas mehr als 20 Colaflaschen<br />

vor der Türe platziert. Sie bittet nun Manuel, hinauszugehen und jedes Mal vier Flaschen<br />

ins Klassenzimmer zu bringen. Einigen Kindern gibt sie den Auftrag zu zählen, wie<br />

viele Male Manuel laufen muss, bis im Klassenzimmer 20 Flaschen stehen, andere weist<br />

sie an, zu zählen, wie viele Flaschen nach jedem Gang total im Klassenzimmer stehen.<br />

Wiederum einem anderen Kind gibt sie den Auftrag, an der Moltonwand jedes Mal die entsprechende<br />

Anzahl mit bildlich dargestellten Flaschen aufzukleben. Auf diese Weise baut<br />

sie die Grundstruktur der Multiplikation als fortgesetzte Addition auf (ich muss fünf Mal<br />

mit vier Flaschen laufen, bis es zwanzig gibt; 5 · 4 = 20). Manche Kinder sind darauf<br />

angewiesen, selber zu handeln, damit sie die Operation vollziehen können (z.B. an ihrem<br />

Platz mit Spielfiguren), andere Kinder sind bereits so weit, dass es ihnen genügt, wenn sie<br />

die im Lehrmittel dargestellten Bilder betrachten; sie sind in der Lage, die Operation davon<br />

abzuleiten; wiederum andere können die Operation bereits mit den abstrakten Zahlen<br />

vollziehen. Der Verlauf der nächsten Lektionen gehört dem vielfältigen Durchlaufen<br />

(Durcharbeiten) dieses Prozesses in allen Repräsentationsmodi (handelnd-enaktiv, bildlichikonographisch<br />

und symbolisch mit Ziffern). Einige Wochen später wird Frau Egli die<br />

Kinder die Viererreihe auswendig lernen lassen.<br />

Das Ziel jeden Unterrichts ist es, Lernprozesse anzuregen, welche den Schülerinnen und<br />

Schülern neue Möglichkeiten des Handelns und des Denkens eröffnen. Das neue Wissen<br />

muss aufgebaut werden, und zwar gemäss der Entwicklung des menschlichen Denkens:<br />

vom konkreten Handeln zum abstrakten Denken. Lernen ist ein aktiver Konstruktionsprozess,<br />

der in bestimmten situativen Kontexten stattfindet. Letztlich ist das Lernen selbstbestimmt.<br />

Für Lehrpersonen ist es wichtig zu wissen, wie man Kinder und Jugendliche (und Erwachsene)<br />

dazu motivieren kann, kognitive Aufbauprozesse aus eigenem Antrieb in<br />

Angriff zu nehmen. In der Regel motivieren lebendig empfundene Probleme und Fragen<br />

aus dem Alltag die Lernenden am ehesten zum Nachdenken und Forschen. Das Problembewusstsein<br />

ist der Motor von Lernprozessen.<br />

Entweder selbstständig oder angeleitet durch die Lehrperson durchlaufen die Schülerinnen<br />

und Schüler den Lernprozess, der hier als Problemlöseprozess verstanden wird (Problembewusstsein<br />

– Problemdefinition [Zielklärung] – vorhandenes Wissen aktivieren –<br />

Hypothesen entwickeln, Lösungswege suchen und ausprobieren – Folgerungen ziehen –<br />

Evaluation).<br />

Auf der Grundlage der konstruktivistischen Erkenntnistheorie von Piaget wurden von<br />

Aebli die als PADUA-Modell (Problemstellung – Aufbau – Durcharbeiten – Üben –<br />

Anwenden) bekannten Stufen des Lehr-/Lernprozesses beschrieben:<br />

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4<br />

© Mentorinnen und Mentoren der PHZ Luzern<br />

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