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DKV-Magazin Nr. 5 - Chronik des deutschen Karateverbandes

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L ä n d e r<br />

42<br />

Zur Tradition ist es geworden, dass das Karate Dojo<br />

Chikara Dallau in der ersten Juli Hälfte zum Karatelehrgang<br />

mit hochkarätiger Besetzung einlädt. Die<br />

Lehrgangsteilnehmer kamen aus Bayern, Hessen,<br />

NRW und natürlich Baden-Württemberg und so<br />

wurde das beschauliche Dallau im Neckar-Odenwald-Kreis<br />

einmal Mehr zum Mittelpunkt der Karatewelt<br />

der Stilrichtung Goju-Kan. Die Liste der für<br />

den Lehrgang gewonnenen Trainer ist ebenso lang<br />

wie vielseitig: Allen voran Tokio Funasako einer der<br />

höchstgraduierten Dan-Träger Deutschlands und<br />

Werner Dietrich, einer der bun<strong>des</strong>weit bekanntesten<br />

Selbstverteidigungsspezialisten. Aber auch<br />

Ajlan Sahin, Thomas Gooß, Thomas Korinek und<br />

Sonja Ehmendörfer – allesamt erfahrene Lehrgangsleiter<br />

– zeigten ihr Können und gaben ihr<br />

umfangreiches Wissen an die ca. 70 angereisten<br />

Lehrgangsteilnehmer weiter.<br />

Einer der Schwerpunkte von Werner<br />

Dietrich im Oberstufentraining war<br />

es, in Selbstverteidigungssituationen,<br />

das eigene Körpergewicht zu seinen<br />

Gunsten einzusetzen, um so den Gegner<br />

besser zu kontrollieren und auf<br />

den Boden bringen zu können. Dietrich<br />

machte deutlich, dass nicht jeder<br />

spektakulär aussehender Karate-Tritt<br />

auch effizient für die Selbstverteidigung<br />

sei und zeigte dies an praktischen<br />

Übungen. Gerade die niedrige Tritte<br />

(insbesondere Yoko-Geri und Mea-Geri) seien<br />

effektiv. Ein weiterer Schwerpunkt war die Abwehr<br />

von Faustangriffen. Hier machte er deutlich, dass<br />

karatespezifische Techniken in leicht abgewandelter<br />

Form wie z.B. Mawashi-Uke sich hervorragend im<br />

Selbstverteidigungsbereich adaptieren lassen.<br />

Methodisch und didaktisch ganz anders gestaltete<br />

Dietrich das Kindertraining. Diese Einheit war mit<br />

zahlreichen Bewegungsspielen gespickt und andere<br />

Themen wie etwa das richtige Verhalten bei Konflikte<br />

auf dem Pausenhof oder wie sich z.B. ein Kind<br />

befreit, wenn es an den Haaren gezogen wird, stan-<br />

Baden-Württemberg<br />

Dallau zwei Tage lang der<br />

Mittelpunkt der Goju-Kan-Karatewelt<br />

Das Bild zeigt die Lehrgangsteilnehmer zusammen mit den Trainern.<br />

den im Mittelpunkt. Dietrich machte deutlich, dass<br />

das Weglaufen durchaus auch eine Option der<br />

Selbstverteidigung sei.<br />

Sensei Tokio Funasako ging in seinen Lehrgangseinheiten<br />

auf das traditionelle Goju-Ryu-Karate ein. Die<br />

Teilnehmer konnten sich in zahlreichen Teilaspekten<br />

<strong>des</strong> Karate verbessern wie etwa den korrekten<br />

Ständen, das gezeigte Kime, die Atmung oder den<br />

harmonischen Bewegungsabläufen bei den Katas.<br />

Funasako verstand es wie gewohnt, auch bei den<br />

Kinder in der Kindergruppe zu punkten: Die Kinder<br />

waren mit Spaß bei der Sache und zu weilen mit<br />

durchaus unkonventionellen Methoden gelang es<br />

ihm kindgerecht die traditionellen Sekundärtugenden<br />

der japanischen Kampfkunst Karate zu vermitteln,<br />

wie Disziplin, Respekt und Höflichkeit.<br />

Thorsten Schönith-Müller konnte hochkarätige Meister in Dallau begrüßen.<br />

V.l.n.r. ist zu sehen: Thorsten Schönith-Müller, Ajlan Sahin, Werner Dietrich,<br />

Sensei Tokio Funasako, Thomas Gooß und Sonja Ehmendörfer.<br />

Den japanischen Langstock (Bo) benötigten die Teilnehmer<br />

bei den Einheiten von Sonja Ehmendörfer.<br />

Hier wurden grundlegende Techniken mit dieser<br />

Waffe geübt, da dieses Gerät doch fremd für die<br />

meisten Karateka ist.<br />

Ajlan Sahin und Thomas Gooß vermittelten in ihren<br />

Trainingseinheiten wiederum karatespezifische<br />

Inhalte. Die Lehrgangsteilnehmer konnten sich in<br />

den Bereichen Kihon (Techniken im Stand), Kihon-<br />

Ido (Techniken in der Bewegung) und Kata (Form)<br />

verbessern. Ein Trainingsschwerpunkt von Sahin war<br />

die Anwendung bestimmter Bewegungsmuster aus<br />

verschiedenen Katas (sog. „Bunkai“). Gooß motivierte<br />

die Kindergruppe zu dem auch mit Trainingsinhalten,<br />

in der die Handpratze eine große Rolle<br />

spielte.<br />

Wie kann man sich gegen ungewohnte Boxangriffe<br />

oder gegen sog. „Lowkicks“ im Straßenkampf zur<br />

Wehr setzen? Solche Fragen wurden in den Selbstverteidigungseinheiten<br />

von Thomas Korinek erläutert<br />

und geübt. Korinek gab auch zahlreiche taktische<br />

Hinweise, wie sich ein mögliches<br />

Opfer in einer Gewaltsituation verhalten<br />

sollte. Wann beispielsweise ist die<br />

Flucht („flight“) angebracht und wann<br />

das Kämpfen („fight“)?<br />

Auch das Organisationsteam vom<br />

Karate Dojo Chikara Dallau konnte mit<br />

dem Lehrgang zufrieden sein. Der<br />

Dojoleiter Thorsten Schönith-Müller<br />

bedankte sich bei den Trainern und<br />

Teilnehmern für ihr Kommen. Sein<br />

besonderer Dank gelte aber den freiwilligen<br />

Helfern <strong>des</strong> Vereins, welche<br />

im Hintergrund ausschließlich ehrenamtlich wirkten<br />

und ohne die ein solches Ereignis kaum zu organisieren<br />

gewesen wäre.<br />

Weitere Infos rund um das Karate Dojo Chikara Dallau<br />

e.V. gibt es auch im Internet unter www.chikaradallau.de.<br />

Autor und Bilder: Armin Hollik<br />

www.karate.de

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