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finden Sie die offizielle Energiezeitung des Energietages Baden ...

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2<br />

ENERGIETAG-ZEITUNG<br />

Der lan<strong>des</strong>weite Energietag findet<br />

in <strong>die</strong>sem Jahr bereits zum sechsten<br />

Mal statt. Seit 2007 haben weit<br />

mehr als 1.000 Aktionen und Veranstaltungen<br />

in über 250 Städten<br />

und Gemeinden <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

stattgefunden. Der Energietag<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg ist offenbar<br />

eine Erfolgsstory?<br />

Ja, zweifellos. Der Energietag <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

ist fester Bestandteil<br />

vieler Veranstaltungskalender.<br />

Mittlerweile hat in rund einem<br />

Viertel aller Städte und Gemeinden<br />

im Land ein Energietag stattgefunden.<br />

Aber nicht nur <strong>die</strong> Anzahl der<br />

Aktionen und Veranstaltungen ist<br />

beeindruckend. Auch das, was der<br />

Energietag bewirkt, kann sich sehen<br />

lassen. Lassen <strong>Sie</strong> mich <strong>die</strong>s an einer<br />

vereinfachten, exemplarischen<br />

Rechnung darstellen: Hätte jeweils<br />

lediglich ein Besucher der rund<br />

1.000 Veranstaltungen den Energietag<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg zum<br />

Anlass genommen, in eine energetisch<br />

sinnvolle Modernisierungsmaßnahme<br />

zu investieren<br />

und würden wir <strong>die</strong>se Maßnahmen<br />

bewusst niedrig mit jeweils<br />

20.000 Euro ansetzen, sprächen<br />

wir bereits über ein angestoßenes<br />

Investitionsvolumen in Höhe von<br />

20 Mio Euro. Unterm Strich gewinnen<br />

also alle: <strong>die</strong> Bürgerinnen<br />

und Bürger, <strong>die</strong> Wirtschaft und <strong>die</strong><br />

Umwelt.<br />

Was macht aus Ihrer Sicht den besonderen<br />

Charme <strong>des</strong> Energietags<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg aus?<br />

Ich glaube, es hat viel mit der bunten<br />

Zusammensetzung der jeweiligen<br />

Organisatoren der lokalen<br />

Veranstaltungen zu tun: Städte<br />

und Gemeinden, Industrie und<br />

Handwerk, Vereine, Verbände,<br />

Kammern, Lokale Agenda Gruppen,<br />

Energieversorger, Architekten,<br />

Banken und Sparkassen –<br />

der Energietag bietet eine gemeinsame<br />

Plattform für alle. Entsprechend<br />

vielfältig sind <strong>die</strong> Angebote<br />

für <strong>die</strong> Bürgerinnen und Bürger. Die<br />

Palette an Möglichkeiten, effizienter<br />

und nachhaltiger mit Energie<br />

umzugehen und dadurch nicht zuletzt<br />

auch Kosten einzusparen, ist<br />

riesig. Der Energietag macht auf<br />

<strong>die</strong> unterschiedlichsten Möglichkeiten<br />

aufmerksam und kann so<br />

<strong>die</strong> Menschen dafür gewinnen,<br />

unsere „energetische Zukunft“<br />

auch selbst mitzugestalten.<br />

<strong>Sie</strong> haben im vergangenen Jahr<br />

ein regelrechtes „Energietag-<br />

Hopping“ betrieben und am Wochenende<br />

24./25. September<br />

2011 zahlreiche Veranstaltungen<br />

besucht. Was hat <strong>Sie</strong> bei Ihren Besuchen<br />

vor Ort besonders beeindruckt?<br />

Besonders fasziniert haben mich<br />

der Ideenreichtum, das Engagement<br />

und <strong>die</strong> Leidenschaft, mit der<br />

<strong>die</strong> Organisatoren ihre Aktionen<br />

und Veranstaltungen umsetzen.<br />

Die Vielfalt, mit der <strong>die</strong> Themen Erneuerbare<br />

Energien, Energiesparen<br />

und Klimaschutz präsentiert<br />

wurden, war schlicht toll.<br />

Interview mit Minister Franz Untersteller<br />

Minister für Umwelt, Klima- und Energiewirtschaft in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Am Energietag-Wochenende<br />

sind <strong>Sie</strong> rund 500 Tage im Amt.<br />

Sind <strong>Sie</strong> bei den selbstgesteckten<br />

Zielen zur Energiewende im<br />

Zeitplan?<br />

Im Großen und Ganzen schon. So<br />

haben wir uns zum Beispiel erfolgreich<br />

für einen beschleunigten<br />

Atomausstieg eingesetzt und<br />

wir haben dafür gesorgt, dass<br />

nach jahrelangem Stillstand wieder<br />

Bewegung in <strong>die</strong> Suche nach<br />

einem atomaren Endlager gekommen<br />

ist. Außerdem haben wir<br />

erreicht, dass kein Atomreaktor<br />

als „Kaltreserve“ vorgehalten<br />

wird. Wir haben <strong>die</strong> Haushaltsmittel<br />

für <strong>die</strong> Umsetzung der Energiewende<br />

und Energieforschung<br />

im Land mehr als verdoppelt und<br />

Eckpunkte für ein Lan<strong>des</strong>-Klimaschutzgesetz<br />

sowie ein integriertes<br />

Energie- und Klimaschutzkonzept<br />

beschlossen. Wir haben<br />

bei den Regierungspräsi<strong>die</strong>n<br />

„Kompetenzzentren Energie“<br />

und bei der Lan<strong>des</strong>anstalt für Umwelt,<br />

Messungen und Naturschutz<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

LUBW ein zentrales „Kompetenzzentrum<br />

Windenergie“ eingerichtet.<br />

Darüber hinaus haben wir das<br />

Lan<strong>des</strong>planungsgesetz novelliert<br />

und einen Windenergieerlass veröffentlicht,<br />

damit haben wir <strong>die</strong><br />

Voraussetzungen geschaffen,<br />

dass <strong>die</strong> Zahl der Windkraftanlagen<br />

im Land ab dem nächsten<br />

Jahr deutlich zunehmen wird.<br />

Wo sehen <strong>Sie</strong> den größten Handlungsbedarf?<br />

Die Energiewende ist eine Generationenaufgabe<br />

mit vielen ganz<br />

unterschiedlichen Baustellen. Die<br />

große Herausforderung besteht<br />

darin, <strong>die</strong>sen Transformationsprozess<br />

in <strong>die</strong> grundlegenden und<br />

übergreifenden Ziele einer nachhaltigen<br />

Energie- und Klimaschutzpolitik<br />

zu integrieren. So<br />

müssen neben dem Klimaschutz<br />

auch <strong>die</strong> weiteren energiewirtschaftlichen<br />

Ziele wie Versorgungssicherheit<br />

und bezahlbare<br />

Energiepreise im Fokus stehen.<br />

Konkret bedeutet <strong>die</strong>s zum Beispiel,<br />

dass wir den Anteil der erneuerbaren<br />

Energien deutlich erhöhen<br />

müssen. Für unverzichtbar<br />

halte ich es, dass ausreichende Investitionsanreize<br />

für den Bau von<br />

Strom-Erzeugungsanlagen und<br />

Speichern gesetzt werden, damit<br />

<strong>die</strong> Versorgungssicherheit auch<br />

langfristig gewährleistet werden<br />

kann. In Anbetracht der langen<br />

Planungs-, Genehmigungs- und<br />

Bauzeiten muss eine Entscheidung<br />

hierüber sehr zeitnah erfolgen. Ich<br />

habe hierzu einen Vorschlag für einen<br />

neuen Kapazitätsmechanismus<br />

in <strong>die</strong> Diskussion eingebracht,<br />

entscheiden muss <strong>die</strong>s aber<br />

schlussendlich <strong>die</strong> Bun<strong>des</strong>regierung.<br />

Der Ausbau der Übertragungsnetze<br />

ist ebenfalls von<br />

zentraler Bedeutung, damit insbesondere<br />

<strong>die</strong> offshore erzeugte<br />

Windkraft auch bei uns im Land<br />

genutzt werden kann.<br />

Bei all den Diskussionen um <strong>die</strong><br />

Energiewende viel zu kurz kommen<br />

mir <strong>die</strong> Themen Energiesparen<br />

und Energieeffizienz. Wenn<br />

man weiß, dass 40 Prozent der<br />

CO ² -Emissionen dem Gebäu<strong>des</strong>ektor<br />

zuzurechnen sind, dann ist<br />

das eine der großen Baustellen.<br />

Manches ist da bereits auf den<br />

Weg gebracht. Sowohl mit dem<br />

Förderprogramm <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> als<br />

auch mit unserem eigenen Förderprogramm,<br />

das wir im April<br />

gemeinsam mit der L-Bank aufgelegt<br />

haben und das sehr gut<br />

angenommen wird.<br />

Manches ist aber auch noch im<br />

Argen, insbesondere muss jetzt<br />

bald eine Lösung für <strong>die</strong> Frage<br />

der steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten<br />

für energetische<br />

Gebäu<strong>des</strong>anierungen her.<br />

In den Me<strong>die</strong>n wird derzeit diskutiert,<br />

dass <strong>die</strong> Ziele der Energiewende<br />

zu hoch gesteckt sind und<br />

auch unkalkulierbare Kosten auf<br />

uns zukommen. Stimmt das?<br />

Nein! Der Klimawandel ist bereits<br />

Realität und <strong>die</strong> umweltschädlichen<br />

Energieträger wie Kohle<br />

oder Öl stehen nicht für immer<br />

und ewig unbegrenzt zur Verfügung<br />

und werden auch nicht billiger,<br />

wie der dramatische Anstieg<br />

Minister Franz Untersteller, MdL<br />

<strong>des</strong> Ölpreises in den letzten Jahren<br />

zeigt. Zur Umstellung auf erneuerbare<br />

Energiequellen gibt es<br />

<strong>des</strong>wegen keine vernünftige Alternative.<br />

Und bei der ganzen<br />

Diskussion um <strong>die</strong> Kosten der<br />

Energiewende wird manchmal<br />

so getan, als habe <strong>die</strong> Energie<br />

vorher überhaupt nichts gekostet.<br />

Wir gehen davon aus, dass<br />

<strong>die</strong> Strompreise für Privathaushalte<br />

bis zum Jahr 2020 rund 22<br />

Prozent ansteigen werden. In <strong>die</strong>se<br />

Prognose sind <strong>die</strong> Großhandelspreise,<br />

Steuern und Umlagen<br />

sowie Netzentgelte berücksichtigt.<br />

Zum Vergleich: Zwischen<br />

2002 und 2010 sind <strong>die</strong> Endkundenpreise<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

trotz <strong>des</strong> liberalisierten<br />

Strommarktes und vor dem<br />

Atomausstieg um mehr als 45<br />

Prozent gestiegen! Das ist deutlich<br />

schneller als für <strong>die</strong> kommenden<br />

Jahre bis 2020 prognostiziert.<br />

Durch <strong>die</strong> Wahl eines günstigen<br />

Stromanbieters und energiebewusstes<br />

Verhalten kann übrigens<br />

auch jeder Einzelne etwas dafür<br />

tun, dass seine Stromrechnung<br />

trotz höherem Strompreis nicht automatisch<br />

höher ausfallen muss.<br />

Die Lan<strong>des</strong>regierung hat unter<br />

anderem das Ziel formuliert, 25%<br />

weniger C0 ² bis 2020. Die Vorgängerregierung<br />

hatte als Ziel<br />

30% weniger C0 ² bis 2020 ausgegeben<br />

– <strong>die</strong> Bun<strong>des</strong>regierung<br />

sogar 40%.<br />

Warum sind <strong>die</strong> Ziele im Vergleich<br />

niedriger angesetzt?<br />

Wer nur <strong>die</strong> absoluten Zahlen<br />

miteinander vergleicht, vergleicht<br />

in Wirklichkeit Äpfel mit<br />

Birnen. Tatsächlich sind unsere<br />

Ziele sogar deutlich ambitionierter!<br />

So liegen dem von Ihnen<br />

aufgeführten Ziel der Vorgängerregierung<br />

noch <strong>die</strong> Rahmenbedingungen<br />

vor der Energiewende<br />

zugrunde, also eine<br />

längere Nutzung der CO ² -freien<br />

Kernenergie. Außerdem führt<br />

das Bezugsjahr 1990 dazu, dass<br />

der Bund sich <strong>die</strong> CO ² -<br />

Einsparungen durch <strong>die</strong> industrielle<br />

und energiewirtschaftliche<br />

Restrukturierung in den östlichen<br />

Bun<strong>des</strong>ländern zugute<br />

schreiben kann, während <strong>die</strong><br />

Wirtschaft in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

in <strong>die</strong>sem Zeitraum kräftig<br />

gewachsen ist.<br />

Wir haben uns zum Ziel gesetzt,<br />

<strong>die</strong> Treibhausgasemissionen bis<br />

2050 um 90 % gegenüber den<br />

Emissionen im Jahr 1990 zu verringern.<br />

Für den Klimaschutz sind<br />

<strong>die</strong>se längerfristige Reduktion<br />

sowie <strong>die</strong> konsequente Neuorientierung<br />

von Politik, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft hin auf <strong>die</strong>ses<br />

langfristige Ziel von Bedeutung.<br />

Mit dem geplanten Klimaschutzgesetz<br />

wollen wir dem Klimaschutz<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

den gleichen Stellenwert geben<br />

wie zum Beispiel dem Naturschutz.<br />

Daneben erarbeiten wir<br />

derzeit ein Integriertes Energieund<br />

Klimaschutzkonzept, das<br />

das zentrale Instrument zur Umsetzung<br />

unserer klima- und energiepolitischen<br />

Ziele sein wird.<br />

Für das Jahr 2012 wurde das Ziel<br />

formuliert 100 Windräder im<br />

Land zu bauen. Ist <strong>die</strong>ses Ziel<br />

noch erreichbar?<br />

Ich bin überzeugt, dass wir unser<br />

Ziel erreichen, bis zum Jahr 2020<br />

rund zehn Prozent <strong>des</strong> Stroms<br />

aus Windenergie bereitzustellen.<br />

Dazu müssen noch rund 1.100<br />

Windkraftanlagen mit einer mittleren<br />

Größe von 2,5 MW gebaut<br />

werden, was einen Zubau von<br />

durchschnittlich rund 120 Anlagen<br />

pro Jahr bedeutet. Dass wir<br />

<strong>die</strong>sen Durchschnittswert nicht<br />

gleich im selben Jahr erreichen<br />

können, indem wir <strong>die</strong> von der<br />

Vorgängerregierung aufgestellten<br />

rechtlichen Hürden beseitigt<br />

haben, war in Anbetracht der<br />

notwendigen Planungs- und Genehmigungszeiträume<br />

von Anfang<br />

an klar.<br />

Wo sehen <strong>Sie</strong> <strong>die</strong> größten<br />

Schwierigkeiten beim Ausbau<br />

der Windkraft in <strong>Baden</strong>-Württemberg?<br />

In einem dicht besiedelten Land<br />

wie <strong>Baden</strong>-Württemberg sind<br />

Nutzungskonflikte ganz normal.<br />

So werden wir uns zum Beispiel<br />

alle an den Anblick von modernen<br />

Windkraftanlagen gewöhnen<br />

müssen, sie sind nun einmal<br />

nicht zu übersehen. Das heißt<br />

aber noch lange nicht, dass der<br />

Schutz <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong><br />

künftig keine Rolle mehr spielen<br />

wird, vielmehr müssen wir hier<br />

einen vernünftigen Ausgleich<br />

<strong>finden</strong>. Nur so wird der Ausbau<br />

der Windkraft von der Bevölkerung<br />

auch akzeptiert werden.<br />

Auch <strong>die</strong> berechtigten Interessen<br />

zum Schutz seltener und<br />

gefährdeter Arten wie Fledermäuse<br />

oder das Auerhuhn<br />

müssen angemessen berücksichtigt<br />

werden. Der von mir bereits<br />

erwähnte Windenergieerlass<br />

und ergänzende fachliche<br />

Hinweise der Lan<strong>des</strong>anstalt für<br />

Foto: UM<br />

Umwelt, Messungen und Naturschutz<br />

LUBW zeigen auf, wie<br />

<strong>die</strong>se Konflikte gelöst werden<br />

können.<br />

Was geschieht, um <strong>die</strong> Bürger bei<br />

der Energiewende mitzunehmen?<br />

Welche speziellen Aktionen<br />

gibt es neben dem E-Tag?<br />

Es ist klar, dass <strong>die</strong> Energiewende<br />

nur gelingen kann, wenn auch <strong>die</strong><br />

Bevölkerung sie mitträgt. Mich<br />

stimmen mehrere positive Bürgerentscheide<br />

pro Windkraft aus<br />

dem letzten Jahr sehr zuversichtlich,<br />

dass <strong>die</strong> Bürgerinnen und<br />

Bürger in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

<strong>die</strong> neuen Technologien akzeptieren<br />

werden. Entscheidend ist,<br />

dass wir <strong>die</strong> Betroffenen frühzeitig<br />

einbeziehen, sie beteiligen und<br />

umfassend informieren. Wir planen<br />

hierzu eigens eine Kommunikations-<br />

und Akzeptanzkampagne.<br />

Dabei wollen wir auch deutlich<br />

machen, welch große Chancen<br />

<strong>die</strong> Energiewende für einen Technologie-<br />

und Innovationsstandort<br />

wie <strong>Baden</strong>-Württemberg bietet,<br />

verbunden mit einer hohen Wertschöpfung<br />

auf kommunaler Ebene.<br />

Daneben sollen sich <strong>die</strong> Bürge r-<br />

innen und Bürger beispielsweise in<br />

Form von Bürgerenergiegenossenschaften<br />

oder Bürgerwindrädern<br />

am Bau von Windparks und<br />

Windkraftanlagen auch finanziell<br />

beteiligen können, was <strong>die</strong> Akzeptanz<br />

sicherlich noch weiter<br />

stärken wird.<br />

Ein Thema, das mir schon seit<br />

Jahren besonders am Herzen<br />

liegt, ist der Austausch von alten<br />

Heizungsumwälzpumpen. <strong>Sie</strong><br />

verbrauchen unbemerkt und völlig<br />

unnötig jede Menge Energie.<br />

Mit einer Aktion, <strong>die</strong> wir gemeinsam<br />

mit dem SHK-Handwerk im<br />

März <strong>die</strong>ses Jahres angestoßen<br />

haben, wollen wir <strong>die</strong> Hausbesitzerinnen<br />

und Hausbesitzer darauf<br />

aufmerksam machen, dass<br />

ein Austausch wenig Schmutz<br />

verursacht und sich innerhalb<br />

von nur zwei bis vier Jahren rechnet.<br />

Als besonderes Schmankerl<br />

verlosen wir anlässlich <strong>des</strong> Jubiläums<br />

„60 Jahre <strong>Baden</strong>-Württemberg“<br />

noch 60 Gutscheine im<br />

Wert von 100 Euro an <strong>die</strong>jenigen,<br />

<strong>die</strong> den Austausch bis zum 30.<br />

November vorgenommen und<br />

<strong>die</strong> Rechnung an den Fachverband<br />

SHK <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

übersandt haben.<br />

Welchen Beitrag können <strong>die</strong> einzelnen<br />

Kommunen leisten, um <strong>die</strong><br />

Energiewende vor Ort voranzutreiben?<br />

Viele Kommunen leisten mit lokalen<br />

Energie- und Klimaschutzkonzepten<br />

schon vorbildliche Arbeit,<br />

wofür ich ihnen sehr dankbar<br />

bin. Denn ohne das Engagement<br />

von Städten und Gemeinden<br />

kann <strong>die</strong> Energiewende nicht gelingen.<br />

Wir haben daher gemeinsam<br />

mit den kommunalen Lan<strong>des</strong>verbänden<br />

das „Forum Energiewende“<br />

gegründet, in dem wir<br />

uns auf Arbeitsebene mehrmals<br />

im Jahr zu Gesprächen treffen.<br />

Ein erstes Ergebnis <strong>des</strong> Forums<br />

ist, dass wir einen „Potenzialatlas<br />

Erneuerbare Energien für <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg“ in Auftrag gegeben<br />

haben, in dem aufgezeigt<br />

werden wird, welche Flächen einer<br />

Kommune sich für <strong>die</strong> Erzeugung<br />

von erneuerbaren Energien<br />

eignen, wie viel Strom hierauf erzeugt<br />

werden und welchen Anteil<br />

<strong>die</strong>s am gesamten Strombedarf<br />

der jeweiligen Kommune<br />

decken kann.<br />

Die Kommunen können als praktisches<br />

Vorbild für ihre Bürgerinnen<br />

und Bürger ihre eigenen Liegenschaften<br />

energetisch modernisieren<br />

oder ihre Straßenbeleuchtung<br />

mit stromsparender<br />

Technik nachrüsten. In beiden<br />

Fällen werden sie sogar von meinem<br />

Haus finanziell unterstützt.<br />

Für <strong>die</strong> Bürgerinnen und Bürger<br />

sind <strong>die</strong> regionalen Energieagenturen<br />

wichtige Anlaufstellen, bei<br />

denen vor Ort alle Fragen rund<br />

um Klimaschutz und Energie geklärt<br />

werden können. <strong>Sie</strong> bieten<br />

Beratung zu energiesparenden<br />

Haushaltsgeräten und zu energetischer<br />

Gebäudemodernisierung.<br />

Die regionalen Energieagenturen<br />

können aber nur funktionieren,<br />

wenn <strong>die</strong> Landkreise<br />

und Kommunen finanziell und<br />

vor allem ideell dahinterstehen.<br />

Wir haben im Land inzwischen<br />

ein nahezu flächendecken<strong>des</strong><br />

Netz von regionalen Energieagenturen.<br />

Für <strong>die</strong>ses Engagement<br />

bin ich den Verantwortlichen<br />

sehr dankbar.<br />

Werden <strong>Sie</strong> auch in <strong>die</strong>sem<br />

Jahr durch's Land touren und<br />

verschiedene Energietage besuchen?<br />

Aber selbstverständlich. Es ist mir<br />

wichtig, mir persönlich ein Bild von<br />

den verschiedenen Aktionen zu<br />

verschaffen. Außerdem bietet der<br />

Energietag eine schöne Gelegenheit<br />

für den direkten Dialog mit Veranstaltern,<br />

Bürgerinnen und Bürgern.<br />

Leider kann ich nicht alle Veranstaltungen<br />

im Land besuchen.<br />

In <strong>die</strong>sem Jahr freue ich mich auf<br />

den Besuch von Veranstaltungen<br />

in der Region Heilbronn-Franken,<br />

dem Großraum Stuttgart sowie in<br />

den Regionen Nordschwarzwald<br />

und Neckar-Alb.<br />

Was wünschen <strong>Sie</strong> sich und den<br />

Besuchern der lan<strong>des</strong>weiten<br />

Energietage?<br />

Es gibt noch viel zu tun in Sachen<br />

Energie – ich wünsche uns allen<br />

viele Anregungen, neue Ideen<br />

und wertvolle Tipps – packen<br />

wir's an!<br />

Wird es auch im kommenden Jahr<br />

einen Energietag geben?<br />

Auf jeden Fall! Von Jahr zu Jahr<br />

steigt <strong>die</strong> Zahl der Akteure, <strong>die</strong><br />

auf Einladung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> einen<br />

Energietag organisieren. Die Resonanz<br />

auf den Energietag ist<br />

durchweg positiv – sowohl von<br />

den Veranstaltern als auch von<br />

den Besucherinnen und Besuchern.<br />

Der Energietag <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg ist eine Erfolgsstory,<br />

<strong>die</strong> wir alle gemeinsam fortschreiben<br />

werden.<br />

Herzlichen Dank für das Gespräch.

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