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ENERGIETAG<br />

ZEITUNG<br />

OFFIZIELLE ZEITUNG ZUM LANDESWEITEN ENERGIETAG BADEN-WÜRTTEMBERG 2012<br />

Energietag-Zeitung • Jahrgang 4 Ausgabe 1/2012 • 22./23. September 2012<br />

INHALT<br />

WARUM JEDER EIN<br />

BISSCHEN ÖKO<br />

SEIN SOLLTE<br />

Verantwortung für <strong>die</strong> Umwelt<br />

übernehmen, das ist<br />

heute Bürgerpflicht. Ökologisches<br />

Verhalten lässt sich<br />

in den Alltag und Lebensstil<br />

integrieren. SEITE 1<br />

INTERVIEW<br />

mit Minister Franz Untersteller<br />

SEITE 2<br />

WER HILFT BEIM<br />

UMBAU UND BEI<br />

DER SANIERUNG?<br />

Architekten, Fachingenieure<br />

und Handwerker sollten<br />

nach qualitativen Kriterien<br />

ausgesucht werden. Am<br />

wichtigsten ist das Gesamtkonzept.<br />

SEITE 6<br />

ENERGIE SPAREN<br />

IN DEN EIGENEN<br />

VIER WÄNDEN<br />

Verbrauch und Kosten von<br />

Energie lassen sich leichter<br />

drosseln als gedacht. Sogar<br />

in einer Studenten-WG.<br />

SEITE 9<br />

IN 60 TAGEN ZUM<br />

NEUEN HAUS<br />

Wie aus einem unsanierten<br />

3-Familienhaus innerhalb<br />

von 60 Tagen ein modernes<br />

KfW-Effizienzhaus 70 wird<br />

SEITE 12 – 13<br />

ENERGIEEFFIZIENZ AM<br />

ARBEITSPLATZ<br />

In Unternehmen könnte viel<br />

mehr Energie gespart werden.<br />

SEITE 10<br />

ENTFESSELTE KRÄFTE<br />

Neue Technologien aus <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

erleichtern<br />

das Energiesparen<br />

enorm. Die Forschung ist in<br />

vollem Gange. SEITE 19<br />

WINDKRAFT IN<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Die Einspeisung von Windenergie<br />

ist eine der großen Herausforderungen.<br />

SEITE 20<br />

STÄDTE ALS<br />

ÖKO-ANTREIBER<br />

In <strong>Baden</strong>-Württemberg be<strong>finden</strong><br />

sich <strong>die</strong> zwei ökologischsten<br />

Städte Deutschlands.<br />

Das hat Gründe.<br />

SEITE 22<br />

UNTERWEGS ZU<br />

ERNEUERBAREN ENERGIEN<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg ist bei<br />

der erneuerbaren Energie<br />

das innovativste aller Bun<strong>des</strong>länder.<br />

Das lässt sich an<br />

verschiedenen Standorten<br />

besichtigen.<br />

SEITE 24<br />

Energiewende und Nachhaltigkeit<br />

Leben mit gutem Gewissen<br />

Ökologisches und nachhaltiges<br />

Verhalten lässt sich gut in den Alltag<br />

integrieren.<br />

Die Schauspielerin Christiane Paul,<br />

bekannt aus den Filmen „Marlene“<br />

oder „Die Welle“, ist Mutter zweier<br />

Kinder. <strong>Sie</strong> fragte sich, welche Zukunft<br />

ihren Sohn und ihre Tochter erwartet.<br />

Als Promi fand sie Gelegenheit,<br />

mit renommierten Wissenschaftlern<br />

zu sprechen. Das führte<br />

bei Christiane Paul zum Gesinnungswandel.<br />

Das hat sie in dem<br />

Buch „Das Leben ist eine Öko-Baustelle.<br />

Mein Versuch, ökologisch bewusst<br />

zu leben“ festgehalten.<br />

So hat sie ihren Fleischkonsum reduziert<br />

auf „500 Gramm pro Woche,<br />

maximal 25 Kilo im Jahr, das ist weniger<br />

als ein Drittel <strong>des</strong> derzeitigen<br />

deutschen Durchschnitts“, schreibt<br />

sie. Damit vermindert Christiane Paul<br />

zugleich ihren so genannten CO 2 -<br />

Fußabdruck. Das ist <strong>die</strong> Menge <strong>des</strong><br />

klimaschädlichen Kohlendioxids,<br />

<strong>die</strong> jeder Mensch aufgrund seines<br />

Quelle: Lan<strong>des</strong>forstverwaltung <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Lebensstils als Emission in <strong>die</strong> Luft<br />

pustet. Der Wert wird ermittelt, indem<br />

man berechnet, wie viel CO 2 bei jedem<br />

Produkt freigesetzt wird – von<br />

der Herstellung über den Kauf und<br />

<strong>die</strong> Nutzung bis zur Müllverbrennung.<br />

Die Ergebnisse sind für <strong>die</strong><br />

meisten Laien erstaunlich. Allein für<br />

eine Tasse Kaffee liegt der CO 2 -<br />

Fußabdruck zwischen 59 und 100<br />

Gramm Kohlendioxid, einschließlich<br />

Dünger und Pflanzenschutzmittel<br />

beim Anbau <strong>des</strong> Kaffees, Transport<br />

der Bohnen ins Verbraucherland und<br />

Stromverbrauch bei der Zubereitung<br />

<strong>des</strong> Kaffees. Jeder Deutsche verursacht<br />

statistisch pro Jahr elf Tonnen<br />

Kohlendioxid. Wissenschaftler <strong>des</strong><br />

Potsdam-Instituts für Klimaforschung<br />

sagen, bis zum Jahr 2050<br />

müsse der CO 2 -Fußabdruck auf<br />

zwei Tonnen pro Kopf und Jahr sinken,<br />

sonst werde <strong>die</strong> Erderwärmung<br />

bis zum Ende <strong>die</strong>ses Jahrhunderts<br />

mehr als zwei Grad zunehmen. Auf<br />

<strong>die</strong>ses Ziel haben sich <strong>die</strong> Staats-<br />

Menschen, denen Nachhaltigkeit<br />

und moralisches Verhalten, aber<br />

auch Qualität und Genuss im Alltagsleben<br />

gleichermaßen wichtig sind,<br />

werden seit einigen Jahren „Lohas“<br />

genannt. Der Begriff kommt aus<br />

dem Sprachgebrauch der Trendund<br />

Zukunftsforscher, <strong>die</strong> gern mit<br />

knackigen Formeln operieren. „Lohas“<br />

ist <strong>die</strong> schlichte Abkürzung von<br />

„Lifestyle of health and sustainability“,<br />

also einem selbstverbindlichen<br />

Lebensstil der Gesundheit und<br />

Nachhaltigkeit. Zeitgenossen, <strong>die</strong><br />

sich dem verpflichtet fühlen, gelten<br />

als <strong>die</strong> entscheidende Schicht der<br />

Konsumenten von morgen – und<br />

schon heute. Es sind Menschen, <strong>die</strong><br />

ein Leben mit gutem Gewissen führen<br />

wollen. <strong>Sie</strong> sind für Trendexperten<br />

der wichtigste Zukunftsmarkt,<br />

weil sie begriffen haben, dass es darauf<br />

ankommt, mit den Ressourcen,<br />

<strong>die</strong> „Mutter Erde“ uns zur Verfügung<br />

stellt, sorgsam umzugehen.<br />

„Lohas“ sind keine Asketen. <strong>Sie</strong> wollen<br />

Spaß am Leben, Qualität ist ihnen<br />

außerordentlich wichtig und sie sind<br />

bereit, dafür auch etwas mehr zu zahlen.<br />

Marketing-Fachleute glauben,<br />

dass mit <strong>die</strong>ser stetig wachsenden<br />

Bevölkerungsgruppe <strong>die</strong> Energiewende<br />

zu schaffen ist. Denn <strong>die</strong>se<br />

Bürger, <strong>die</strong> quer durch das parteipolitische<br />

Spektrum zu <strong>finden</strong> sind und<br />

deren Lebensstil vernunftbegründet<br />

ist, haben keine Probleme damit, Anregungen<br />

aus sämtlichen öffentlichen<br />

und demokratischen Facetten<br />

aufzunehmen und in ihr Weltbild zu<br />

integrieren. <strong>Sie</strong> begrüßen grundsätzlich<br />

den beschlossenen Abschied<br />

von der Atomkraft und den massiven<br />

Ausbau erneuerbarer Energien. Darüber<br />

werden sie aber nicht zu<br />

Grundsatz-Fanatikern. Ihr Hauptwunsch<br />

ist vielmehr ganz bodenständig:<br />

Stuttgart soll <strong>die</strong> vielbeneidete<br />

Industrie- und Dienstleistungsstadt<br />

bleiben, <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

seinem weltweit guten Ruf gerecht<br />

werden und ihn möglichst noch festigen.<br />

Es geht darum, in einem Land,<br />

das kaum Schulden und sogar noch<br />

Reserven hat, das Hochniveau zu<br />

halten und es dennoch nach und<br />

nach aufzubessern. Denn <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg ist einer der bedeutenden<br />

Ausrüster moderner Gesellschaften<br />

in der Welt, von den großen<br />

Unternehmen – der Autoindustrie,<br />

dem Maschinenbau, Verlagen, Me<strong>die</strong>n,<br />

Software und Finanzen – plus<br />

dem innovativen Mittelstand, der<br />

Forschungs- und Hochschullandschaft<br />

und einer bürgernahen Verwaltung<br />

sollen Impulse ausgehen.<br />

Das Ländle soll zum Labor und<br />

Prototyp werden.<br />

„Lohas“ bringen das Kunststück<br />

fertig, fortschrittliche Menschen mit<br />

lokaler und regionaler Bodenhaftung<br />

zu sein. <strong>Sie</strong> wissen, dass sie<br />

nur ein Leben haben – und das wollen<br />

sie gut leben und genießen. Trendige<br />

Designerkleidung, <strong>die</strong> ohne<br />

Kinderarbeit gefertigt wurde, ist ihnen<br />

genauso wichtig wie zeitgenössische<br />

Architektur mit höchstem<br />

Umweltstandard, sanfter Tourismus<br />

und neue Kommunikationsformen<br />

dank moderner Technik. <strong>Sie</strong><br />

mögen Niedrigenergiehäuser und<br />

sehen in der Wärmedämmung eine<br />

notwendige gesellschaftliche Maßnahme,<br />

um Ressourcen zu schonen.<br />

<strong>Sie</strong> favorisieren <strong>die</strong> Sanierung<br />

von Altbauten und <strong>die</strong> Forcierung<br />

und Regierungschefs Ende 2010 auf<br />

dem Klimagipfel verständigt.<br />

Die Konsequenz wäre, dass künftig<br />

jeder Bürger mit den Produkten <strong>des</strong><br />

täglichen Lebens sorgsamer umgehen<br />

sollte, vom Steak bis zum Flachbildschirm,<br />

vom T-Shirt bis zu Pommes<br />

frites aus der Tiefkühltruhe oder<br />

im Internet bestellten Büchern.<br />

Überall wird – von der Herstellung<br />

über <strong>die</strong> Verarbeitung und den Transport<br />

bis zum Verbrauch – CO 2 verursacht.<br />

Vom privaten Konsum stammen<br />

mehr als 40 Prozent der Emissionen<br />

an Kohlendioxid. Laut Bun<strong>des</strong>umweltamt<br />

liegt <strong>die</strong> 24-Stunden-<br />

CO 2 -Bilanz je<strong>des</strong> Bürgers bei 30<br />

Kilo. Deshalb sollte jeder Mensch<br />

öko sein. Wer wie Christiane Paul darüber<br />

nachdenkt, wie er lebt, wird<br />

kaum umhinkommen, Verantwortung<br />

zu übernehmen und seinen<br />

ganz persönlichen Beitrag dazu zu<br />

leisten. Es ist relativ einfach, seine<br />

Gewohnheiten zu ändern. Wer etwa<br />

seine Kleidung in der Waschmaschine<br />

bei 30 Grad Celsius rotieren lässt,<br />

hinterlässt einen CO 2 -Fußabdruck<br />

von 240 Gramm. Wer <strong>die</strong> Maschine<br />

dagegen auf 60 Grad stellt, liegt bei<br />

satten 750 Gramm. Auch beim Duschen<br />

sinkt <strong>die</strong> CO 2 -Belastung erheblich,<br />

sofern <strong>die</strong> Wassertemperatur<br />

37 Grad Celsius nicht übersteigt.<br />

Und schließlich kann jeder Mensch<br />

auch etwas tun, damit der fürs Klima<br />

so wichtige Regenwald nicht übermäßig<br />

abgeholzt wird. Wer einen<br />

Hamburger mit Pommes und Salat<br />

einer Infrastruktur, <strong>die</strong> Verkehr, Energienutzung,<br />

Bauen und Wasserwirtschaft<br />

sowie alles andere, was infrastrukturell<br />

optimiert werden kann,<br />

voranbringt. Aber auch Ethik und<br />

Gesundheit sind herausragende<br />

Parameter in ihrem ethischen System.<br />

Dazu gehören unter anderem<br />

biologisch wertvolle Nahrungsmittel,<br />

kurze Wege, bezahlbare Wohnungen,<br />

kleine Einheiten, <strong>die</strong> Bewahrung<br />

von Traditionen, fairer<br />

Handel, artgerechte Tierhaltung<br />

und eine gästefreundliche Gastronomie,<br />

<strong>die</strong> nicht nur auf schnellen<br />

Profit aus ist.<br />

„Lohas“ denken ganzheitlich. <strong>Sie</strong><br />

sind Bürger, denen eine offene Gesellschaft<br />

– 40 Prozent der Stuttgarter<br />

haben einen Migrationshintergrund,<br />

viel mehr als in Berlin, und<br />

dennoch gibt es keine Ghettobildung<br />

– als ganz natürlich erscheint,<br />

weil <strong>die</strong> Globalisierung heute unaufhaltsam<br />

ist und ein multikulturelles<br />

Zusammenrücken unumgänglich<br />

macht. Es gefällt ihnen, wenn <strong>die</strong><br />

Politik hier klug und unaufgeregt<br />

agiert, ohne Kraftmeierei und von<br />

Werbern ersonnene Sprüche. Aber<br />

anspruchsvoll, mit Substanz soll<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg zum Musterländle<br />

<strong>des</strong> richtigen Umgangs mit<br />

Energie geführt werden. Deshalb ist<br />

<strong>die</strong> „Lohas“-Bewegung <strong>die</strong> Basis<br />

der Energiewende. Nicht Agitatoren<br />

setzen sie durch, nicht Propagandisten<br />

bringen sie voran, sondern<br />

der ganz normale Bürger mit seinem<br />

„moralischen Hedonismus“ (Matthias<br />

Horx’ Zukunftsinstitut), der<br />

einfach nur das Beste für sich und<br />

alle anderen will.<br />

VON MORITZ FAHRNER<br />

Warum jeder ein bisschen öko sein sollte<br />

Verantwortung für <strong>die</strong> Umwelt übernehmen, das kann ganz einfach sein<br />

Quelle: Energietag <strong>Baden</strong>-Württemberg 2011<br />

verzehrt, reduziert den brasilianischen<br />

Regenwald nach Berechnungen<br />

der Klimaforscher um 3,6 Quadratmeter.<br />

Spagetti mit Tomaten<br />

kommen lediglich auf einen halben<br />

Quadratmeter.<br />

VON MORITZ FAHRNER<br />

MEHR ZUM THEMA<br />

Informationsseite <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>umweltministeriums<br />

– www.erneuerbare-energien.de<br />

MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG VON:


2<br />

ENERGIETAG-ZEITUNG<br />

Der lan<strong>des</strong>weite Energietag findet<br />

in <strong>die</strong>sem Jahr bereits zum sechsten<br />

Mal statt. Seit 2007 haben weit<br />

mehr als 1.000 Aktionen und Veranstaltungen<br />

in über 250 Städten<br />

und Gemeinden <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

stattgefunden. Der Energietag<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg ist offenbar<br />

eine Erfolgsstory?<br />

Ja, zweifellos. Der Energietag <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

ist fester Bestandteil<br />

vieler Veranstaltungskalender.<br />

Mittlerweile hat in rund einem<br />

Viertel aller Städte und Gemeinden<br />

im Land ein Energietag stattgefunden.<br />

Aber nicht nur <strong>die</strong> Anzahl der<br />

Aktionen und Veranstaltungen ist<br />

beeindruckend. Auch das, was der<br />

Energietag bewirkt, kann sich sehen<br />

lassen. Lassen <strong>Sie</strong> mich <strong>die</strong>s an einer<br />

vereinfachten, exemplarischen<br />

Rechnung darstellen: Hätte jeweils<br />

lediglich ein Besucher der rund<br />

1.000 Veranstaltungen den Energietag<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg zum<br />

Anlass genommen, in eine energetisch<br />

sinnvolle Modernisierungsmaßnahme<br />

zu investieren<br />

und würden wir <strong>die</strong>se Maßnahmen<br />

bewusst niedrig mit jeweils<br />

20.000 Euro ansetzen, sprächen<br />

wir bereits über ein angestoßenes<br />

Investitionsvolumen in Höhe von<br />

20 Mio Euro. Unterm Strich gewinnen<br />

also alle: <strong>die</strong> Bürgerinnen<br />

und Bürger, <strong>die</strong> Wirtschaft und <strong>die</strong><br />

Umwelt.<br />

Was macht aus Ihrer Sicht den besonderen<br />

Charme <strong>des</strong> Energietags<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg aus?<br />

Ich glaube, es hat viel mit der bunten<br />

Zusammensetzung der jeweiligen<br />

Organisatoren der lokalen<br />

Veranstaltungen zu tun: Städte<br />

und Gemeinden, Industrie und<br />

Handwerk, Vereine, Verbände,<br />

Kammern, Lokale Agenda Gruppen,<br />

Energieversorger, Architekten,<br />

Banken und Sparkassen –<br />

der Energietag bietet eine gemeinsame<br />

Plattform für alle. Entsprechend<br />

vielfältig sind <strong>die</strong> Angebote<br />

für <strong>die</strong> Bürgerinnen und Bürger. Die<br />

Palette an Möglichkeiten, effizienter<br />

und nachhaltiger mit Energie<br />

umzugehen und dadurch nicht zuletzt<br />

auch Kosten einzusparen, ist<br />

riesig. Der Energietag macht auf<br />

<strong>die</strong> unterschiedlichsten Möglichkeiten<br />

aufmerksam und kann so<br />

<strong>die</strong> Menschen dafür gewinnen,<br />

unsere „energetische Zukunft“<br />

auch selbst mitzugestalten.<br />

<strong>Sie</strong> haben im vergangenen Jahr<br />

ein regelrechtes „Energietag-<br />

Hopping“ betrieben und am Wochenende<br />

24./25. September<br />

2011 zahlreiche Veranstaltungen<br />

besucht. Was hat <strong>Sie</strong> bei Ihren Besuchen<br />

vor Ort besonders beeindruckt?<br />

Besonders fasziniert haben mich<br />

der Ideenreichtum, das Engagement<br />

und <strong>die</strong> Leidenschaft, mit der<br />

<strong>die</strong> Organisatoren ihre Aktionen<br />

und Veranstaltungen umsetzen.<br />

Die Vielfalt, mit der <strong>die</strong> Themen Erneuerbare<br />

Energien, Energiesparen<br />

und Klimaschutz präsentiert<br />

wurden, war schlicht toll.<br />

Interview mit Minister Franz Untersteller<br />

Minister für Umwelt, Klima- und Energiewirtschaft in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Am Energietag-Wochenende<br />

sind <strong>Sie</strong> rund 500 Tage im Amt.<br />

Sind <strong>Sie</strong> bei den selbstgesteckten<br />

Zielen zur Energiewende im<br />

Zeitplan?<br />

Im Großen und Ganzen schon. So<br />

haben wir uns zum Beispiel erfolgreich<br />

für einen beschleunigten<br />

Atomausstieg eingesetzt und<br />

wir haben dafür gesorgt, dass<br />

nach jahrelangem Stillstand wieder<br />

Bewegung in <strong>die</strong> Suche nach<br />

einem atomaren Endlager gekommen<br />

ist. Außerdem haben wir<br />

erreicht, dass kein Atomreaktor<br />

als „Kaltreserve“ vorgehalten<br />

wird. Wir haben <strong>die</strong> Haushaltsmittel<br />

für <strong>die</strong> Umsetzung der Energiewende<br />

und Energieforschung<br />

im Land mehr als verdoppelt und<br />

Eckpunkte für ein Lan<strong>des</strong>-Klimaschutzgesetz<br />

sowie ein integriertes<br />

Energie- und Klimaschutzkonzept<br />

beschlossen. Wir haben<br />

bei den Regierungspräsi<strong>die</strong>n<br />

„Kompetenzzentren Energie“<br />

und bei der Lan<strong>des</strong>anstalt für Umwelt,<br />

Messungen und Naturschutz<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

LUBW ein zentrales „Kompetenzzentrum<br />

Windenergie“ eingerichtet.<br />

Darüber hinaus haben wir das<br />

Lan<strong>des</strong>planungsgesetz novelliert<br />

und einen Windenergieerlass veröffentlicht,<br />

damit haben wir <strong>die</strong><br />

Voraussetzungen geschaffen,<br />

dass <strong>die</strong> Zahl der Windkraftanlagen<br />

im Land ab dem nächsten<br />

Jahr deutlich zunehmen wird.<br />

Wo sehen <strong>Sie</strong> den größten Handlungsbedarf?<br />

Die Energiewende ist eine Generationenaufgabe<br />

mit vielen ganz<br />

unterschiedlichen Baustellen. Die<br />

große Herausforderung besteht<br />

darin, <strong>die</strong>sen Transformationsprozess<br />

in <strong>die</strong> grundlegenden und<br />

übergreifenden Ziele einer nachhaltigen<br />

Energie- und Klimaschutzpolitik<br />

zu integrieren. So<br />

müssen neben dem Klimaschutz<br />

auch <strong>die</strong> weiteren energiewirtschaftlichen<br />

Ziele wie Versorgungssicherheit<br />

und bezahlbare<br />

Energiepreise im Fokus stehen.<br />

Konkret bedeutet <strong>die</strong>s zum Beispiel,<br />

dass wir den Anteil der erneuerbaren<br />

Energien deutlich erhöhen<br />

müssen. Für unverzichtbar<br />

halte ich es, dass ausreichende Investitionsanreize<br />

für den Bau von<br />

Strom-Erzeugungsanlagen und<br />

Speichern gesetzt werden, damit<br />

<strong>die</strong> Versorgungssicherheit auch<br />

langfristig gewährleistet werden<br />

kann. In Anbetracht der langen<br />

Planungs-, Genehmigungs- und<br />

Bauzeiten muss eine Entscheidung<br />

hierüber sehr zeitnah erfolgen. Ich<br />

habe hierzu einen Vorschlag für einen<br />

neuen Kapazitätsmechanismus<br />

in <strong>die</strong> Diskussion eingebracht,<br />

entscheiden muss <strong>die</strong>s aber<br />

schlussendlich <strong>die</strong> Bun<strong>des</strong>regierung.<br />

Der Ausbau der Übertragungsnetze<br />

ist ebenfalls von<br />

zentraler Bedeutung, damit insbesondere<br />

<strong>die</strong> offshore erzeugte<br />

Windkraft auch bei uns im Land<br />

genutzt werden kann.<br />

Bei all den Diskussionen um <strong>die</strong><br />

Energiewende viel zu kurz kommen<br />

mir <strong>die</strong> Themen Energiesparen<br />

und Energieeffizienz. Wenn<br />

man weiß, dass 40 Prozent der<br />

CO ² -Emissionen dem Gebäu<strong>des</strong>ektor<br />

zuzurechnen sind, dann ist<br />

das eine der großen Baustellen.<br />

Manches ist da bereits auf den<br />

Weg gebracht. Sowohl mit dem<br />

Förderprogramm <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> als<br />

auch mit unserem eigenen Förderprogramm,<br />

das wir im April<br />

gemeinsam mit der L-Bank aufgelegt<br />

haben und das sehr gut<br />

angenommen wird.<br />

Manches ist aber auch noch im<br />

Argen, insbesondere muss jetzt<br />

bald eine Lösung für <strong>die</strong> Frage<br />

der steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten<br />

für energetische<br />

Gebäu<strong>des</strong>anierungen her.<br />

In den Me<strong>die</strong>n wird derzeit diskutiert,<br />

dass <strong>die</strong> Ziele der Energiewende<br />

zu hoch gesteckt sind und<br />

auch unkalkulierbare Kosten auf<br />

uns zukommen. Stimmt das?<br />

Nein! Der Klimawandel ist bereits<br />

Realität und <strong>die</strong> umweltschädlichen<br />

Energieträger wie Kohle<br />

oder Öl stehen nicht für immer<br />

und ewig unbegrenzt zur Verfügung<br />

und werden auch nicht billiger,<br />

wie der dramatische Anstieg<br />

Minister Franz Untersteller, MdL<br />

<strong>des</strong> Ölpreises in den letzten Jahren<br />

zeigt. Zur Umstellung auf erneuerbare<br />

Energiequellen gibt es<br />

<strong>des</strong>wegen keine vernünftige Alternative.<br />

Und bei der ganzen<br />

Diskussion um <strong>die</strong> Kosten der<br />

Energiewende wird manchmal<br />

so getan, als habe <strong>die</strong> Energie<br />

vorher überhaupt nichts gekostet.<br />

Wir gehen davon aus, dass<br />

<strong>die</strong> Strompreise für Privathaushalte<br />

bis zum Jahr 2020 rund 22<br />

Prozent ansteigen werden. In <strong>die</strong>se<br />

Prognose sind <strong>die</strong> Großhandelspreise,<br />

Steuern und Umlagen<br />

sowie Netzentgelte berücksichtigt.<br />

Zum Vergleich: Zwischen<br />

2002 und 2010 sind <strong>die</strong> Endkundenpreise<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

trotz <strong>des</strong> liberalisierten<br />

Strommarktes und vor dem<br />

Atomausstieg um mehr als 45<br />

Prozent gestiegen! Das ist deutlich<br />

schneller als für <strong>die</strong> kommenden<br />

Jahre bis 2020 prognostiziert.<br />

Durch <strong>die</strong> Wahl eines günstigen<br />

Stromanbieters und energiebewusstes<br />

Verhalten kann übrigens<br />

auch jeder Einzelne etwas dafür<br />

tun, dass seine Stromrechnung<br />

trotz höherem Strompreis nicht automatisch<br />

höher ausfallen muss.<br />

Die Lan<strong>des</strong>regierung hat unter<br />

anderem das Ziel formuliert, 25%<br />

weniger C0 ² bis 2020. Die Vorgängerregierung<br />

hatte als Ziel<br />

30% weniger C0 ² bis 2020 ausgegeben<br />

– <strong>die</strong> Bun<strong>des</strong>regierung<br />

sogar 40%.<br />

Warum sind <strong>die</strong> Ziele im Vergleich<br />

niedriger angesetzt?<br />

Wer nur <strong>die</strong> absoluten Zahlen<br />

miteinander vergleicht, vergleicht<br />

in Wirklichkeit Äpfel mit<br />

Birnen. Tatsächlich sind unsere<br />

Ziele sogar deutlich ambitionierter!<br />

So liegen dem von Ihnen<br />

aufgeführten Ziel der Vorgängerregierung<br />

noch <strong>die</strong> Rahmenbedingungen<br />

vor der Energiewende<br />

zugrunde, also eine<br />

längere Nutzung der CO ² -freien<br />

Kernenergie. Außerdem führt<br />

das Bezugsjahr 1990 dazu, dass<br />

der Bund sich <strong>die</strong> CO ² -<br />

Einsparungen durch <strong>die</strong> industrielle<br />

und energiewirtschaftliche<br />

Restrukturierung in den östlichen<br />

Bun<strong>des</strong>ländern zugute<br />

schreiben kann, während <strong>die</strong><br />

Wirtschaft in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

in <strong>die</strong>sem Zeitraum kräftig<br />

gewachsen ist.<br />

Wir haben uns zum Ziel gesetzt,<br />

<strong>die</strong> Treibhausgasemissionen bis<br />

2050 um 90 % gegenüber den<br />

Emissionen im Jahr 1990 zu verringern.<br />

Für den Klimaschutz sind<br />

<strong>die</strong>se längerfristige Reduktion<br />

sowie <strong>die</strong> konsequente Neuorientierung<br />

von Politik, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft hin auf <strong>die</strong>ses<br />

langfristige Ziel von Bedeutung.<br />

Mit dem geplanten Klimaschutzgesetz<br />

wollen wir dem Klimaschutz<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

den gleichen Stellenwert geben<br />

wie zum Beispiel dem Naturschutz.<br />

Daneben erarbeiten wir<br />

derzeit ein Integriertes Energieund<br />

Klimaschutzkonzept, das<br />

das zentrale Instrument zur Umsetzung<br />

unserer klima- und energiepolitischen<br />

Ziele sein wird.<br />

Für das Jahr 2012 wurde das Ziel<br />

formuliert 100 Windräder im<br />

Land zu bauen. Ist <strong>die</strong>ses Ziel<br />

noch erreichbar?<br />

Ich bin überzeugt, dass wir unser<br />

Ziel erreichen, bis zum Jahr 2020<br />

rund zehn Prozent <strong>des</strong> Stroms<br />

aus Windenergie bereitzustellen.<br />

Dazu müssen noch rund 1.100<br />

Windkraftanlagen mit einer mittleren<br />

Größe von 2,5 MW gebaut<br />

werden, was einen Zubau von<br />

durchschnittlich rund 120 Anlagen<br />

pro Jahr bedeutet. Dass wir<br />

<strong>die</strong>sen Durchschnittswert nicht<br />

gleich im selben Jahr erreichen<br />

können, indem wir <strong>die</strong> von der<br />

Vorgängerregierung aufgestellten<br />

rechtlichen Hürden beseitigt<br />

haben, war in Anbetracht der<br />

notwendigen Planungs- und Genehmigungszeiträume<br />

von Anfang<br />

an klar.<br />

Wo sehen <strong>Sie</strong> <strong>die</strong> größten<br />

Schwierigkeiten beim Ausbau<br />

der Windkraft in <strong>Baden</strong>-Württemberg?<br />

In einem dicht besiedelten Land<br />

wie <strong>Baden</strong>-Württemberg sind<br />

Nutzungskonflikte ganz normal.<br />

So werden wir uns zum Beispiel<br />

alle an den Anblick von modernen<br />

Windkraftanlagen gewöhnen<br />

müssen, sie sind nun einmal<br />

nicht zu übersehen. Das heißt<br />

aber noch lange nicht, dass der<br />

Schutz <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong><br />

künftig keine Rolle mehr spielen<br />

wird, vielmehr müssen wir hier<br />

einen vernünftigen Ausgleich<br />

<strong>finden</strong>. Nur so wird der Ausbau<br />

der Windkraft von der Bevölkerung<br />

auch akzeptiert werden.<br />

Auch <strong>die</strong> berechtigten Interessen<br />

zum Schutz seltener und<br />

gefährdeter Arten wie Fledermäuse<br />

oder das Auerhuhn<br />

müssen angemessen berücksichtigt<br />

werden. Der von mir bereits<br />

erwähnte Windenergieerlass<br />

und ergänzende fachliche<br />

Hinweise der Lan<strong>des</strong>anstalt für<br />

Foto: UM<br />

Umwelt, Messungen und Naturschutz<br />

LUBW zeigen auf, wie<br />

<strong>die</strong>se Konflikte gelöst werden<br />

können.<br />

Was geschieht, um <strong>die</strong> Bürger bei<br />

der Energiewende mitzunehmen?<br />

Welche speziellen Aktionen<br />

gibt es neben dem E-Tag?<br />

Es ist klar, dass <strong>die</strong> Energiewende<br />

nur gelingen kann, wenn auch <strong>die</strong><br />

Bevölkerung sie mitträgt. Mich<br />

stimmen mehrere positive Bürgerentscheide<br />

pro Windkraft aus<br />

dem letzten Jahr sehr zuversichtlich,<br />

dass <strong>die</strong> Bürgerinnen und<br />

Bürger in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

<strong>die</strong> neuen Technologien akzeptieren<br />

werden. Entscheidend ist,<br />

dass wir <strong>die</strong> Betroffenen frühzeitig<br />

einbeziehen, sie beteiligen und<br />

umfassend informieren. Wir planen<br />

hierzu eigens eine Kommunikations-<br />

und Akzeptanzkampagne.<br />

Dabei wollen wir auch deutlich<br />

machen, welch große Chancen<br />

<strong>die</strong> Energiewende für einen Technologie-<br />

und Innovationsstandort<br />

wie <strong>Baden</strong>-Württemberg bietet,<br />

verbunden mit einer hohen Wertschöpfung<br />

auf kommunaler Ebene.<br />

Daneben sollen sich <strong>die</strong> Bürge r-<br />

innen und Bürger beispielsweise in<br />

Form von Bürgerenergiegenossenschaften<br />

oder Bürgerwindrädern<br />

am Bau von Windparks und<br />

Windkraftanlagen auch finanziell<br />

beteiligen können, was <strong>die</strong> Akzeptanz<br />

sicherlich noch weiter<br />

stärken wird.<br />

Ein Thema, das mir schon seit<br />

Jahren besonders am Herzen<br />

liegt, ist der Austausch von alten<br />

Heizungsumwälzpumpen. <strong>Sie</strong><br />

verbrauchen unbemerkt und völlig<br />

unnötig jede Menge Energie.<br />

Mit einer Aktion, <strong>die</strong> wir gemeinsam<br />

mit dem SHK-Handwerk im<br />

März <strong>die</strong>ses Jahres angestoßen<br />

haben, wollen wir <strong>die</strong> Hausbesitzerinnen<br />

und Hausbesitzer darauf<br />

aufmerksam machen, dass<br />

ein Austausch wenig Schmutz<br />

verursacht und sich innerhalb<br />

von nur zwei bis vier Jahren rechnet.<br />

Als besonderes Schmankerl<br />

verlosen wir anlässlich <strong>des</strong> Jubiläums<br />

„60 Jahre <strong>Baden</strong>-Württemberg“<br />

noch 60 Gutscheine im<br />

Wert von 100 Euro an <strong>die</strong>jenigen,<br />

<strong>die</strong> den Austausch bis zum 30.<br />

November vorgenommen und<br />

<strong>die</strong> Rechnung an den Fachverband<br />

SHK <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

übersandt haben.<br />

Welchen Beitrag können <strong>die</strong> einzelnen<br />

Kommunen leisten, um <strong>die</strong><br />

Energiewende vor Ort voranzutreiben?<br />

Viele Kommunen leisten mit lokalen<br />

Energie- und Klimaschutzkonzepten<br />

schon vorbildliche Arbeit,<br />

wofür ich ihnen sehr dankbar<br />

bin. Denn ohne das Engagement<br />

von Städten und Gemeinden<br />

kann <strong>die</strong> Energiewende nicht gelingen.<br />

Wir haben daher gemeinsam<br />

mit den kommunalen Lan<strong>des</strong>verbänden<br />

das „Forum Energiewende“<br />

gegründet, in dem wir<br />

uns auf Arbeitsebene mehrmals<br />

im Jahr zu Gesprächen treffen.<br />

Ein erstes Ergebnis <strong>des</strong> Forums<br />

ist, dass wir einen „Potenzialatlas<br />

Erneuerbare Energien für <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg“ in Auftrag gegeben<br />

haben, in dem aufgezeigt<br />

werden wird, welche Flächen einer<br />

Kommune sich für <strong>die</strong> Erzeugung<br />

von erneuerbaren Energien<br />

eignen, wie viel Strom hierauf erzeugt<br />

werden und welchen Anteil<br />

<strong>die</strong>s am gesamten Strombedarf<br />

der jeweiligen Kommune<br />

decken kann.<br />

Die Kommunen können als praktisches<br />

Vorbild für ihre Bürgerinnen<br />

und Bürger ihre eigenen Liegenschaften<br />

energetisch modernisieren<br />

oder ihre Straßenbeleuchtung<br />

mit stromsparender<br />

Technik nachrüsten. In beiden<br />

Fällen werden sie sogar von meinem<br />

Haus finanziell unterstützt.<br />

Für <strong>die</strong> Bürgerinnen und Bürger<br />

sind <strong>die</strong> regionalen Energieagenturen<br />

wichtige Anlaufstellen, bei<br />

denen vor Ort alle Fragen rund<br />

um Klimaschutz und Energie geklärt<br />

werden können. <strong>Sie</strong> bieten<br />

Beratung zu energiesparenden<br />

Haushaltsgeräten und zu energetischer<br />

Gebäudemodernisierung.<br />

Die regionalen Energieagenturen<br />

können aber nur funktionieren,<br />

wenn <strong>die</strong> Landkreise<br />

und Kommunen finanziell und<br />

vor allem ideell dahinterstehen.<br />

Wir haben im Land inzwischen<br />

ein nahezu flächendecken<strong>des</strong><br />

Netz von regionalen Energieagenturen.<br />

Für <strong>die</strong>ses Engagement<br />

bin ich den Verantwortlichen<br />

sehr dankbar.<br />

Werden <strong>Sie</strong> auch in <strong>die</strong>sem<br />

Jahr durch's Land touren und<br />

verschiedene Energietage besuchen?<br />

Aber selbstverständlich. Es ist mir<br />

wichtig, mir persönlich ein Bild von<br />

den verschiedenen Aktionen zu<br />

verschaffen. Außerdem bietet der<br />

Energietag eine schöne Gelegenheit<br />

für den direkten Dialog mit Veranstaltern,<br />

Bürgerinnen und Bürgern.<br />

Leider kann ich nicht alle Veranstaltungen<br />

im Land besuchen.<br />

In <strong>die</strong>sem Jahr freue ich mich auf<br />

den Besuch von Veranstaltungen<br />

in der Region Heilbronn-Franken,<br />

dem Großraum Stuttgart sowie in<br />

den Regionen Nordschwarzwald<br />

und Neckar-Alb.<br />

Was wünschen <strong>Sie</strong> sich und den<br />

Besuchern der lan<strong>des</strong>weiten<br />

Energietage?<br />

Es gibt noch viel zu tun in Sachen<br />

Energie – ich wünsche uns allen<br />

viele Anregungen, neue Ideen<br />

und wertvolle Tipps – packen<br />

wir's an!<br />

Wird es auch im kommenden Jahr<br />

einen Energietag geben?<br />

Auf jeden Fall! Von Jahr zu Jahr<br />

steigt <strong>die</strong> Zahl der Akteure, <strong>die</strong><br />

auf Einladung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> einen<br />

Energietag organisieren. Die Resonanz<br />

auf den Energietag ist<br />

durchweg positiv – sowohl von<br />

den Veranstaltern als auch von<br />

den Besucherinnen und Besuchern.<br />

Der Energietag <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg ist eine Erfolgsstory,<br />

<strong>die</strong> wir alle gemeinsam fortschreiben<br />

werden.<br />

Herzlichen Dank für das Gespräch.


ENERGIETAG-ZEITuNG<br />

3<br />

-<strong>Baden</strong>-Württemberg gehört zu den<br />

z-Bun<strong>des</strong>ländern mit den meisten<br />

r-Hausbesitzern. Nicht umsonst heißt<br />

r es hier „Schaffe, schaffe, Häusle<br />

t baue ...“ In den letzten Jahrzehnten<br />

n ist <strong>die</strong> Bautechnik immer innovativer<br />

-geworden, Eigentümer älterer Häu-<br />

tun <strong>des</strong>halb gut daran, ihr Objekt<br />

-ser<br />

-zu sanieren. Das wird auch vom Land<br />

r-und vom Bund gefördert.<br />

ir Beim Sanieren kann vieles falsch<br />

ls gemacht werden. So werden oft<br />

n. Fenster ausgetauscht, ohne den<br />

s Anschluss für eine spätere Fassadendämmung<br />

zu berücksichtigen.<br />

s<br />

-Überhaupt besteht <strong>die</strong> Gefahr,<br />

-sich über <strong>die</strong> Anforderungen der<br />

t umbauten kein rechtes Bild zu<br />

i-machen und sich dann im Vollzug<br />

-zu verzetteln anstatt von vornherein<br />

systematisch vorzugehen. Ein<br />

n<br />

r-Haus ist ein komplexes System,<br />

-Einzelaktionen „verbauen“ oft den<br />

-Weg zu optimalen Lösungen,<br />

e selbst dann wenn sie durchaus<br />

professionell ausgeführt werden.<br />

-Die Gebäudeenergieberatung ist<br />

-das A und O einer optimalen Sanie-<br />

So kann <strong>die</strong> Altbaumoderni-<br />

-rung.<br />

r-sierung maximiert und können <strong>die</strong><br />

-Investitionen minimiert werden. Gebäudeenergieberater<br />

können von<br />

r<br />

n Hauseigentümern angefordert<br />

i-werden, das Honorar ist Verhandlungssache,<br />

wird aber auch durch<br />

t.<br />

r Förderprogramme unterstützt. Die<br />

-Experten kennen sich mit<br />

ei Schwachstellen im Altbau aus und<br />

d können gezielt auf fällige Maßnah-<br />

hinweisen. Ihre Expertise ist<br />

-men<br />

n EDV-gestützt, alle Daten – bis hin<br />

n zum letzten Protokoll <strong>des</strong> Schorn-<br />

r-<br />

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t-<br />

.<br />

Wie funktioniert <strong>die</strong> Sanierung eines Hauses?<br />

Sanierungsmaßnahmen im Vergleich. Der Hausbesitzer trifft <strong>die</strong> Entscheidung<br />

Ökostrom12: blau wählen und klar entscheiden<br />

Das neue Stromprodukt von badenova mit Bruttopreisgarantie<br />

In Sachen Energiewende ist der Energieund<br />

Umwelt<strong>die</strong>nstleister badenova Vorreiter.<br />

Bereits seit 2008 arbeitet das Freiburger<br />

Unternehmen mit einer Reihe von Maßnahmen,<br />

Projekten, Produkten und Initiativen an<br />

der Realisierung der „Energiewende für alle“.<br />

Die Belege für <strong>die</strong>ses Engagement sind<br />

vielfältig: Förderungen für Klima- und<br />

Wasserschutz, zahlreiche Bürgerbeteiligungsprojekte<br />

für solare Anlagen oder<br />

auch innovative Produkte für Privatkunden.<br />

Wie z. B. Erdgas und Bioerdgas für Ihre<br />

Heizung, Ihr Warmwasser oder zur Stromerzeugung.<br />

Das hat klare Vorteile: Erdgas ist<br />

emissionsarm und umweltschonend, effizient<br />

und wartungsarm sowie platzsparend.<br />

Genauso energieeffizient und klimafreundlich<br />

ist auch <strong>die</strong> Strom erzeugende Heizung.<br />

Die Mikro-KWK-Anlage erzeugt Wärme und<br />

gleichzeitig Strom. <strong>Sie</strong> ist damit <strong>die</strong> innovative<br />

Lösung für eine nachhaltige Energieversorgung<br />

zu Hause. Ein klares Zeichen in<br />

Richtung Energiewende ist auch, dass<br />

seit Januar 2011 alle Privatkunden von<br />

badenova standardmäßig reinen Ökostrom<br />

beziehen. Im Mittelpunkt stehen<br />

bei der Entwicklung und Umsetzung all<br />

<strong>die</strong>ser Angebote immer <strong>die</strong> Bedürfnisse und<br />

Wünsche der badenova Kunden.<br />

steinfegers – können eingegeben<br />

werden und ergeben ein klares Bild<br />

<strong>des</strong> Sanierungsumfangs. Dennoch<br />

bleibt jede Entscheidung Privatsache.<br />

Ein Hauseigentümer sieht in einer<br />

Solaranlage <strong>die</strong> optimale Technik,<br />

ein anderer bevorzugt eine umfassende<br />

Hausdämmung. Das Für<br />

und Wider kann aber mit den Gebäudeenergieberatern,<br />

<strong>die</strong> alle aus<br />

der Praxis kommen und großes Erfahrungswissen<br />

mitbringen, diskutiert<br />

werden. <strong>Sie</strong> informieren auch<br />

über neue gesetzliche Bestimmungen,<br />

wie etwa das Erneuerbare-<br />

Wärme-Gesetz (EWärmeG) <strong>des</strong><br />

Weitere Infos auf badenova.de/oekostrom12 und unter<br />

der kostenlosen Servicenummer 0800 2 79 30 30.<br />

Lan<strong>des</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg für Altbauten,<br />

an dem bei einer Heizungsmodernisierung<br />

seit 2010 kein<br />

Hausbesitzer mehr vorbeikommt.<br />

Das Bun<strong>des</strong>amt für Wirtschaft und<br />

Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt<br />

<strong>die</strong> Beratung finanziell für Ein- und<br />

Zweifamilienhäuser sowie für Mehrfamilienhäuser.<br />

Sanierung beschert mehr Lebensfreude.<br />

Denn es macht das Haus so<br />

oder so effizienter und damit auch<br />

komfortabler, sparsamer im Energiebereich<br />

sowieso. Aber stets müssen<br />

Entscheidungen getroffen werden.<br />

Beispiel Heizungskeller. Bei<br />

Neues Online-Stromprodukt:<br />

Ökostrom12 – sauber und sicher<br />

Beim neuen Ökostromprodukt von<br />

badenova steht vor allem ein Kundenwunsch<br />

im Mittelpunkt: ein langfristig attraktiver<br />

Preis. Mit dem Online-Produkt Ökostrom12<br />

erhält der Kunde zertifizierten Ökostrom aus<br />

100 Prozent Wasserkraft mit einer Bruttopreisgarantie<br />

von 12 Monaten. So werden<br />

Verbraucher vor Lockangeboten geschützt,<br />

deren Preise nicht halten, was sie versprechen<br />

oder vor Produkten mit Vorauskasse. Bei<br />

badenova hat der Kunde einen garantierten<br />

Preis für ein ökologisches Produkt über <strong>die</strong><br />

gesamte Vertragslaufzeit.<br />

Abschluss mit nur wenigen Klicks<br />

Der Wechsel zu Ökostrom12 ist ganz<br />

einfach. Abgeschlossen wird der Vertrag mit<br />

wenigen Klicks über das Internet. Einfach<br />

Preis und Verfügbarkeit online checken. Der<br />

neue Online-Stromtarif von badenova ist in<br />

weiten Teilen von <strong>Baden</strong>-Württemberg zu beziehen.<br />

richtiger Einstellung der Heizung<br />

können bis zu 15 Prozent Heizenergie<br />

gespart werden. Der hydraulische<br />

Abgleich führt automatisch<br />

auf den Sparweg. Alle Komponenten<br />

vom Heizkessel über Pumpen,<br />

Rohrleitungen, Heizflächen und<br />

Thermostatventilen müssen richtig<br />

aufeinander abgestimmt sein. Das<br />

ist oft nicht der Fall, darauf weisen<br />

Störungsgeräusche und unterschiedlich<br />

warme Heizkörper hin.<br />

Im hydraulischen Abgleich wird der<br />

für jeden Raum benötigte Wärmebedarf<br />

ermittelt. Daraus errechnet<br />

sich <strong>die</strong> genaue Heizwassermenge,<br />

<strong>die</strong> durch den jeweiligen Heizkörper Kellerdecke. Kalte Füße im Winter,<br />

fließen soll. Die Wassermenge ist Zugluft und Überhitzung im Sommer<br />

sind Hinweise darauf, dass<br />

abhängig von der Vorlauftemperatur,<br />

der Heizkörpergröße und deren das Haus nicht richtig „verpackt“<br />

Entfernung zur Heizungspumpe. ist. Eine gut gedämmte Gebäudehülle<br />

spart bis zu drei Viertel der<br />

Der Fachmann sorgt für <strong>die</strong> richtige<br />

Einstellung. Das kostet den Auftraggeber<br />

etwa 500 Euro. Durch <strong>die</strong> <strong>die</strong> Bausubstanz erhalten und das<br />

Heizkosten. Zugleich wird dadurch<br />

richtige Einstellung kann er aber pro Haus optisch aufgewertet. Viele<br />

Jahr bis zu 160 Euro sparen. Außerdem<br />

sollte überprüft werden, ob halben Sachen, das Energiesys-<br />

Hauseigentümer neigen leider zu<br />

nicht auch der Austausch der Heizungspumpe<br />

gegen ein hocheffizi-<br />

gesehen werden.. Die meisten<br />

tem Haus sollte aber als Ganzes<br />

entes Exemplar ratsam ist. Wärmeverluste kommen an der<br />

Wer nicht auf erneuerbare Lösungen<br />

umsatteln, sondern bei der Öl- am Übergang zwischen Decke und<br />

Wand- und Dachfläche zustande,<br />

oder Gasheizung bleiben möchte, Wand oder an Rollladenkästen.<br />

sollte dennoch seine Heizanlage Es ist grundsätzlich ratsam, eine<br />

optimieren. Ausschlaggebend ist Gebäudeenergieberatung zu veranlassen,<br />

um eine Entscheidungs-<br />

der Brennwertkessel. Dieser nutzt<br />

– im unterschied zu konventionellen grundlage für das weitere Vorgehen<br />

Kesseln – auch <strong>die</strong> Kondensationswärme<br />

<strong>des</strong> im Abgas befindlichen haben.<br />

und <strong>die</strong> möglichen Investitionen zu<br />

Wasserdampfes. Das wird Brennwerteffekt<br />

genannt. um dem<br />

VON ROLF HELLER<br />

Foto: Bernd Spitze<br />

Erneuerbare-Wärme-Gesetz<br />

<strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg Rechnung zu tragen,<br />

können 10 Prozent Bioöl oder Biogas<br />

beigemischt werden. Meist ist<br />

der zusätzliche Einbau einer solarthermischen<br />

Anlage oder <strong>die</strong> verbesserte<br />

Dämmung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong><br />

wirtschaftlicher.<br />

Beispiel Modernisierung der Gebäudehülle.<br />

Ein schlecht gedämmtes<br />

Gebäude reißt tiefe Löcher in den<br />

Geldbeutel. Durch miserabel gedämmte<br />

Dächer, Wände und Fenster<br />

entweichen min<strong>des</strong>tens 20 Prozent<br />

der Heizenergie, oft mehr. Weitere<br />

5 bis 10 Prozent Energie gehen<br />

verloren durch eine ungedämmte<br />

Ökostrom mit<br />

Bruttopreisgarantie<br />

Ökostrom aus 100 Prozent sauberer Wasserkraft jetzt<br />

zum günstigen Festpreis. 12 Monate Sicherheit für 12<br />

Monate saubere Leistung. Das gibt es bei badenova im<br />

Internet. Also, nix wie hinsurfen.<br />

badenova.de/oekostrom12<br />

Mehr zuM TheMa<br />

Kostenfreies Beratungstelefon von<br />

„Zukunft Altbau“– 08000/12 33 33<br />

Vor-Ort-Beratung<br />

– www.bafa.de/bafa/de/energie/<br />

energiesparberatung<br />

Energie-Spar-Check<br />

– www.energiesparcheck.de<br />

Fördermaßnahmen zur Gebäu<strong>des</strong>anierung<br />

– www.energiefoerderung.info,<br />

www.energiesparfoerderung-bw.de<br />

Energiesparverordnung (EnEV)<br />

– www.gesetze-im-internet.de<br />

Energieausweis<br />

– www.gebaeudeenergieausweis-bw.de


4<br />

ENERGIETAG-ZEITUNG<br />

EnErgiE-ABC<br />

Blockheizkraftwerk<br />

Das ist eine anlage zur erzeugung<br />

von Strom und wärme, <strong>die</strong> nach dem<br />

Prinzip der kraft-wärme-kopplung<br />

arbeitet: ein Diesel- oder Gasmotor<br />

treibt einen Generator an und erzeugt<br />

Strom. Gleichzeitig wird <strong>die</strong> abwärme<br />

<strong>des</strong> Motors durch wärmeüberträger<br />

nutzbar gemacht. Blockheizkraftwerke<br />

werden mit fossilen<br />

Brennstoffen (Öl oder Gas) oder mit<br />

erneuerbaren treibstoffen (Biogas,<br />

Bio<strong>die</strong>sel, Pflanzenöl) betrieben. Die<br />

im abgas, im kühlsystem und eventuell<br />

auch in der abluft enthaltene<br />

wärme wird u.a. zur Gebäudeheizung<br />

und warmwasserbereitung genutzt.<br />

Durch <strong>die</strong> doppelte energieausnutzung<br />

(Strom und wärme) erhöht<br />

sich der Gesamtwirkungsgrad<br />

(Brennstoffausnutzung) auf circa 85<br />

Prozent.<br />

BrennwertkeSSel<br />

es handelt sich um einen heizkessel,<br />

der den energieinhalt <strong>des</strong> eingesetzten<br />

Brennstoffs nahezu vollständig<br />

nutzt. Der Unterschied zu konventionellen<br />

kesseln besteht darin, dass<br />

Brennwertkessel auch <strong>die</strong> kondensationswärme<br />

<strong>des</strong> im abgas enthaltenen<br />

wasserdampfs nutzen. Das<br />

wird als Brennwerteffekt bezeichnet.<br />

Brennwertgeräte gibt es für Gas und<br />

Ölfeuerungen. in nicht-Brennwertkesseln<br />

kann <strong>die</strong> kondensationswärme<br />

nicht genutzt werden, dadurch<br />

entsteht ein so genannter latenter abgasverlust<br />

von circa 6 Prozent bei<br />

heizöl el und circa 11 Prozent bei<br />

erdgas. Der energieinhalt eines<br />

Brennstoffs ohne Brennwerteffekt<br />

wird häufig auch als „unterer heizwert“,<br />

der mit Brennwerteffekt als<br />

„oberer heizwert“ bezeichnet.<br />

Die Wäscheleine am Stromzähler<br />

Ein modernes Paar hat viele Geräte,<br />

<strong>die</strong> das Alltagsleben erleichtern. Viele<br />

Geräte im Zwei-Personen-Haushalt<br />

verursachen aber einen hohen<br />

Jahresstromverbrauch und damit<br />

verbunden ein gehöriges Maß an<br />

Emissionen. Dieses Paar mit der<br />

durchschnittlichen Geräteausstattung<br />

zum Kühlen und Gefrieren, Kochen<br />

und Backen, Spülen, Waschen<br />

und Trocknen, mit Licht, Informationstechnik,<br />

Unterhaltungselektronik<br />

und anderem verbraucht durchschnittlich<br />

2950 kWh im Jahr. Das<br />

entspricht bei einem Strompreis von<br />

25 Cent/kWh circa 738 € Stromkosten<br />

im Jahr. Es ist möglich durch einfache<br />

Maßnahmen den Verbrauch<br />

Energieeffizienz im Haushalt lohnt sich nachweislich<br />

Intelligenter Stromzähler von EnBW<br />

und damit <strong>die</strong> Stromkosten deutlich<br />

zu senken. Durch den bewussten<br />

Umgang mit Strom – z.B. ausschalten<br />

der Elektrogeräte, keine Standby-Verluste,<br />

Waschmaschine nur<br />

voll laufen lassen – und den Einsatz<br />

von sparsameren Haushaltsgeräten<br />

kann der Stromverbrauch knapp um<br />

<strong>die</strong> Hälfte auf circa 1500 kWh gesenkt<br />

werden. Durch <strong>die</strong> Anschaffung<br />

von hocheffizienten Neugeräten<br />

und weiteren Energiesparmaßnahmen<br />

– wie beispielsweise den<br />

Ersatz von Energieträgern, Gas anstatt<br />

Strom fürs Kochen, oder Maßnahmen<br />

wie einen Warmwasseranschluss<br />

für Spül- und Waschmaschine<br />

legen lassen, aber auch einfach<br />

den Wäschetrockner weniger zu verwenden<br />

und noch bewusster mit<br />

Energie umzugehen – ist es möglich<br />

den Stromverbrauch noch weiter zu<br />

verringern. Eine Reduzierung <strong>des</strong><br />

Stromverbrauchs und damit der<br />

Stromkosten um 60 % von 2950<br />

kWh/Jahr auf 1180 kWh/Jahr, das<br />

entspricht etwa 288 € Stromkosten,<br />

ist durch effiziente Geräte und kluges<br />

Foto: EnBW<br />

Nutzerverhalten möglich.<br />

Man kann sehr viel tun für <strong>die</strong> Umwelt,<br />

das Klima und nicht zuletzt für<br />

<strong>die</strong> eigene Haushaltskasse, wenn<br />

man im privaten Bereich sparsam mit<br />

Energie umgeht. Möglichkeiten dazu<br />

gibt es viele. Und wer erst mal angefangen<br />

hat, das zu bedenken und<br />

den moderaten Sparmodus in seinen<br />

eigenen Lebensstil zu integrieren,<br />

ist ökologisch und ökonomisch<br />

auf der richtigen Seite. Allein wer <strong>die</strong><br />

Möglichkeit hat, seine Wäsche zum<br />

Trocknen im Freien oder in einem gut<br />

durchlüfteten Raum aufzuhängen,<br />

spart Geld und verringert seinen persönlichen<br />

CO ² -Fußabdruck. Denn<br />

<strong>die</strong> Wäscheleine am Stromzähler ist<br />

richtig teuer. Wäschetrockner sind<br />

<strong>die</strong> gierigsten Energiefresser, laut der<br />

Stiftung Warentest „Strom-Großverbraucher“.<br />

Grundsätzlich muss der Verbraucher<br />

wissen: Der Betrieb von Informationstechnik<br />

(PC, Drucker und<br />

dazugehörige Geräte) und Unterhaltungselektronik<br />

(Fernseher, Videound<br />

Audio-Geräte) ist teuer. Werden<br />

neue, moderne Geräte für Kochen,<br />

Spülen, Kühlen, Waschen und<br />

Trocknen angeschafft, kann eine<br />

große Menge an Energie eingespart<br />

werden. Viele Verbraucher schaffen<br />

sich erst ein neues Haushaltsgerät<br />

an, wenn das bisherige einen Defekt<br />

hat oder nicht mehr <strong>die</strong> volle Leistung<br />

bringt. Aber neuere Geräte sind<br />

seit einigen Jahren viel effizienter.<br />

Auch wenn sie bei der Anschaffung<br />

etwas teurer sind, amortisiert sich<br />

der Neukauf schnell. Man erkennt<br />

sie im Handel an ihren EU-Labels.<br />

<strong>Sie</strong> waren vor 2010 noch nicht vorgeschrieben.<br />

Das farbige Energieetikett<br />

gibt in den Kategorien A (effizient)<br />

bis G (ineffizient), auf ausgefahrenen<br />

Balken dargestellt, ganz<br />

simpel an, was den Käufer erwartet.<br />

Bei Kühl- und Gefriergeräten,<br />

Wasch- und Spülmaschinen ist <strong>die</strong><br />

Modifizierung verkürzt auf <strong>die</strong> Labelklassen<br />

A bis D. Es ist besser, lieber<br />

100 oder 200 Euro mehr auszugeben,<br />

als ein billiges Gerät zu erwerben,<br />

das aber höhere Betriebskosten<br />

erfordert.<br />

Aufmerksam sollte man bei den<br />

Stand-by-Eigenschaften der Geräte<br />

sein. Diese Funktion erlaubt es zum<br />

Beispiel einem Konsumenten, einen<br />

Fernseher oder eine Audioanlage<br />

vom Sofa aus bequem einzuschalten.<br />

Aber der Stand-by-Modus ist<br />

nur ein „Schein-Aus“, viele Geräte<br />

haben nicht mal einen Ausschaltknopf.<br />

Da wird das Gerät nicht vom<br />

Netz getrennt, es fließt also stets ein<br />

kleiner beständiger Strom von 2 bis<br />

10 Watt. 80 Kilowattstunden kosten<br />

immerhin 20 Euro.<br />

VON MORITZ FAHRNER<br />

Mehr zuM TheMa<br />

informationen zu<br />

energietechnischen themen<br />

– www.kea-bw.de<br />

informationen der Stiftung warentest<br />

– www.test.de<br />

Die Verbraucherzentrale <strong>Baden</strong>württemberg<br />

bietet in 15 Städten<br />

Beratung an<br />

– www.vz-bawue.de<br />

Beratung <strong>des</strong> elektrofachhandels<br />

– www.stromeffizienz.de/<br />

stromspar-service/<br />

haendler-suche.html<br />

informationen <strong>des</strong> Öko-instituts<br />

– www.ecotopten.de<br />

informationen zu Spargeräten<br />

– www.spargeraete.de<br />

Anzeige<br />

Gebäu<strong>des</strong>anierung und<br />

Umweltschutz verbinden<br />

EnBW unterstützt Kommunen bei Energieeffizienz<br />

In Deutschland entfallen rund<br />

40 Prozent <strong>des</strong> Endenergieverbrauchs<br />

und etwa zwei<br />

Drittel der CO ² -Emissionen<br />

auf Gebäude. Die Zahlen machen<br />

deutlich, dass <strong>die</strong> energetische<br />

Sanierung <strong>des</strong> Häuserbestands<br />

ein zentraler<br />

Schlüssel ist, um <strong>die</strong> ehrgeizigen<br />

politischen Klimaschutzziele<br />

zu erreichen. Dabei<br />

kommt den Kommunen mit ihrem<br />

umfangreichen Bestand<br />

an Immobilien und Liegenschaften<br />

eine wichtige Rolle<br />

als Treiber der erneuerbaren<br />

Energien zu.<br />

Viele kommunale Einrichtungen<br />

wie Schulen, Verwaltungsgebäude<br />

oder Krankenhäuser<br />

haben einen großen<br />

technischen Modernisierungsbedarf.<br />

Doch aufgrund<br />

der in den meisten Fällen angespannten<br />

Haushaltslage<br />

stehen <strong>die</strong> Gemeinden bei<br />

den notwendigen Baumaßnahmen<br />

vor einem Finanzierungsengpass.<br />

In <strong>die</strong>ser Situation<br />

können Partner helfen,<br />

<strong>die</strong> sowohl bei der Konzeption,<br />

Planung und Umsetzung<br />

als auch bei der Finanzierung<br />

von Energiesparmaßnahmen<br />

unterstützen.<br />

Die EnBW hat <strong>die</strong>sen Bedarf<br />

erkannt und bietet eine Vielzahl<br />

von energienahen Dienstleistungen<br />

und Produkten<br />

rund um das Gebäude an. Ein<br />

Beispiel für <strong>die</strong>se Produktvielfalt<br />

ist das Dienstleistungsangebot<br />

„EnBW Gebäude-<br />

Energie-Effizienz“. Dabei koordiniert<br />

<strong>die</strong> EnBW alle energetischen<br />

Sanierungsmaßnahmen<br />

und der Kunde<br />

finanziert das Vorhaben mittels<br />

Energieeinspar-Contracting.<br />

Ausgangspunkt ist immer<br />

eine energetische Potenzialanalyse<br />

<strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong>,<br />

gefolgt von Planung, Finanzierung<br />

und Ausführung bis<br />

hin zum Controlling und Monitoring<br />

über <strong>die</strong> gesamte<br />

Vertragslaufzeit. Als Contractor<br />

übernimmt <strong>die</strong> EnBW <strong>die</strong><br />

Garantie für <strong>die</strong> Erreichung<br />

der zuvor berechneten Einsparziele.<br />

Die Kommunen können so ihre<br />

Gebäude ohne eigenen Kapitalaufwand<br />

sanieren und erweitern<br />

damit den Investitionsspielraum<br />

für ihre anderen<br />

kommunalen Aufgaben. Neben<br />

den ökonomischen Vorteilen<br />

profitieren <strong>die</strong> Gemeinden<br />

von weiteren Faktoren.<br />

Ein erheblicher Teil der Wertschöpfungskette<br />

findet in<br />

den Kommunen selbst statt:<br />

In der Region verankerte Ingenieurbüros,<br />

Handwerker<br />

und Dienstleister können eingebunden<br />

werden. Die regionale<br />

Wirtschaft wird angekurbelt.<br />

Darüber hinaus leistet<br />

<strong>die</strong> Gemeinde einen aktiven<br />

Beitrag zum Klimaschutz und<br />

kommt ihrer Vorbildfunktion<br />

beim bewussten Umgang mit<br />

Energie nach.<br />

Zu den ersten Projekten, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> EnBW gemeinsam mit einer<br />

Kommune erfolgreich<br />

umgesetzt, gehört <strong>die</strong> Kommune<br />

Stutensee-Blankenloch<br />

in der Nähe von Karlsruhe.<br />

Durch entsprechende<br />

Maßnahmen wie <strong>die</strong> Optimierung<br />

der Wärmedämmung,<br />

Sanierung der Heizungsanlagen<br />

und der Modernisierung<br />

der Beleuchtungsanlage<br />

konnten der Erdgasverbrauch<br />

<strong>des</strong> örtlichen Schulzentrums<br />

um durchschnittlich<br />

24 Prozent und der<br />

Stromverbrauch um 74 Prozent<br />

gesenkt werden. Ein Ergebnis,<br />

das sowohl dem<br />

Stadtsäckel als auch der<br />

Ökobilanz zugutekommt.<br />

Als beispielgeben<strong>des</strong> Projekt<br />

zur nachhaltigen Energieeinsparung<br />

wurde <strong>die</strong> Schule<br />

2011 zudem mit dem Label<br />

„Good Practice Energieeffizienz“<br />

der Deutschen Energie-<br />

Agentur (dena) ausgezeichnet.<br />

Ein schöner gemeinsamer<br />

Erfolg.<br />

Die EnBW wird auch zukünftig<br />

den Kommunen ihr umfangreiches<br />

Know-how anbieten,<br />

um bei den Themen<br />

Energieeffizienz und verstärkter<br />

Einsatz der erneuerbaren<br />

Energien eng zusammenzuarbeiten.<br />

Denn Gebäude<br />

müssen nicht länger Energieverschwender<br />

sein. Mit<br />

entsprechenden technischen<br />

Anlagen ausgestattet, können<br />

sie sogar zum dezentralen<br />

Energieerzeuger werden.<br />

AUTOR: MORITZ OEHL<br />

Mit Holzenergie <strong>die</strong> Heizungsanlage<br />

betreiben<br />

Wie man dabei vorgeht<br />

Das Feuerungssystem basiert auf<br />

der Verbrennung von regional verfügbarem<br />

Holz, das in Form von<br />

Hackschnitzeln und Pellets im Angebot<br />

ist. Die moderne Feuerungsanlage<br />

ist umweltverträglich, wirtschaftlich<br />

attraktiv und komfortabel.<br />

Durch <strong>die</strong> CO ² -neutrale Verbrennung<br />

wird ein wichtiger Beitrag<br />

zum Klimaschutz geleistet, denn<br />

hochwertige Pellets sind von hoher<br />

Verbrennungsqualität mit niedrigen<br />

Emissionen.<br />

Möglich ist der Einsatz eines Pellet-<br />

Feuerungssystems für Einzelöfen<br />

in Wohnräumen, der Vorratsbehälter<br />

wird per Hand befüllt. Die Brenndauer<br />

liegt zwischen 24 und 100<br />

Stunden. Durch den Einbau einer<br />

Wassertasche und den Anschluss<br />

an ein Heizsystem können <strong>die</strong> Einzelöfen<br />

zu Zentralheizungsanlagen<br />

erweitert werden, inklusive der Erwärmung<br />

von Brauchwasser.<br />

Günstig ist das vor allem für <strong>die</strong><br />

Beheizung von Häusern und<br />

Wohnungen mit geringem Wärmebedarf<br />

(Etagenwohnung,<br />

Niedrigenergiehaus, Passivhaus).<br />

Sinnvoll ist <strong>die</strong> Kombination<br />

mit einem anderen Heizsystem,<br />

etwa einer Solaranlage.<br />

Die Gesamtkosten bei Pellet-Heizungen<br />

sind attraktiv, weil der Brennstoff<br />

günstiger ist und <strong>die</strong> Einrichtung<br />

der Anlagen durch Fördergelder<br />

unterstützt wird. Der Fachberater<br />

kann dazu Auskunft erteilen.<br />

Holzpellets sind ein genormter<br />

Brennstoff, entsprechend der EU-<br />

Norm EN 14961-2 aus dem Jahr<br />

2010. Auf <strong>die</strong>sen Aufdruck sollte<br />

geachtet werden, er entspricht der<br />

verschärften Qualitätsanforderung<br />

für Pellets. Diese<br />

sind aus naturbelassenen<br />

Spänen gepresst,<br />

ca. 30 mm<br />

lang und 6 mm stark.<br />

Die Oberfläche sollte<br />

glänzend und glatt<br />

sein und keine<br />

Längs- und Querrisse<br />

aufweisen. Eine<br />

saubere Verbrennung<br />

hinterlässt feine<br />

helle Asche, <strong>die</strong> zusammen<br />

mit dem<br />

Hausmüll entsorgt<br />

werden kann. Bei der<br />

Verbrennung von<br />

Holz wird nur so viel<br />

CO ² abgegeben, wie<br />

während <strong>des</strong> Wachstums<br />

aufgenommen<br />

wurde – im Vergleich<br />

zu Gas und Öl besitzt Holz damit<br />

eine deutlich günstigere CO ² -<br />

Bilanz. (rh)<br />

Mehr zuM TheMa<br />

informationen <strong>des</strong> Umweltministeriums<br />

<strong>Baden</strong>-württemberg<br />

– www.energie-aber-wie.de<br />

informationen <strong>des</strong> wirtschaftsministeriums<br />

<strong>Baden</strong>-württemberg<br />

– www.um-baden-wuerttemberg.de<br />

informationen zur lagerung<br />

von Pellets<br />

– www.depv.de<br />

Marktübersicht der fachagentur<br />

nachwachsende rohstoffe e.V.<br />

– www.fnr.de


ENERGIETAG-ZEITUNG<br />

5<br />

Wie man beim Heizen sparen kann<br />

Burghof Mini-BHKW<br />

Wer seine Heizungsanlage erneuern<br />

oder neu bauen will, sollte<br />

sich ausreichend über Anbieter<br />

am Markt informieren. Von der<br />

Wahl <strong>des</strong> Heizungsspezialisten<br />

hängt viel ab, sowohl was <strong>die</strong><br />

Energieleistung betrifft und den<br />

Komfort als auch <strong>die</strong> Kosten. Leider<br />

gibt es viele Lockvogelangebote,<br />

<strong>die</strong> nicht durchweg seriös<br />

sind. Am besten ist, auf Fachleute<br />

zu setzen, <strong>die</strong> in Verbänden mit<br />

schriftlich gefassten Qualitätsstandards<br />

organisiert sind, um<br />

sich von ihnen beraten zu lassen<br />

und den Ablauf von der Planung<br />

über <strong>die</strong> Montage bis zum Service<br />

danach zu erörtern. Schnell<br />

den nächsten Installateur ans<br />

Werk zu lassen, weil er ein günstiges<br />

Angebot unterbreitet, kann<br />

fatal sein, denn meistens muss<br />

man danach draufzahlen.<br />

Das beginnt bei der Dimensionierung<br />

der Anlage. Wird sie zu groß<br />

berechnet, läuft das auf Energieverschwendung<br />

hinaus und kann<br />

zur außergewöhnlichen Kostenbelastung<br />

werden. Auf jeden Fall<br />

sollte ein ausgewiesener Fachmann<br />

ein vorliegen<strong>des</strong> Angebot<br />

nachrechnen. Ist <strong>die</strong> Anlage zu<br />

klein dimensioniert, wird sich das<br />

als überaus ärgerlich erweisen.<br />

Wird zum Beispiel <strong>die</strong> Anlage<br />

nach der alten deutschen Norm<br />

DIN 4701 berechnet, hat das auf<br />

jeden Fall eine Nachkalkulation<br />

zur Folge und <strong>die</strong> ist stets unerfreulich.<br />

Deshalb sollte man bei<br />

der Angebotserstellung darauf<br />

achten, dass <strong>die</strong> Leistungsfähigkeit<br />

der Heizung nach der EU-<br />

Norm EN 12831 austariert wird.<br />

Diese ist seit Ende 2004 gültig<br />

und verlangt um 20 bis 40 Liter<br />

größere Kessel.<br />

Praxistipps vom Heizungsspezialisten<br />

Obwohl der Einsatz von erneuerbaren<br />

Energien in aller Munde ist,<br />

gibt es bei der Energieeffizienz<br />

noch erheblichen Nachholbedarf.<br />

Die Heizungsspezialisten<br />

Foto: badenova<br />

können bei der Beratung vor Ort<br />

konkret zeigen, worauf es bei der<br />

System auswahl ankommt. Laut<br />

Branchenverband BDEW wurden<br />

49,1 Prozent der 38,3 Millionen<br />

Wohnungen in Deutschland<br />

im Jahr 2011 mit Erdgas beheizt.<br />

Der zweithöchste Anteil von 29,3<br />

Prozent geht auf das Konto von<br />

Heizöl. Der sehr hohe Anteil von<br />

rund 80 Prozent für <strong>die</strong> Brennstoffe<br />

Gas und Öl ergibt sich vor allem<br />

dadurch, dass <strong>die</strong> Heizkessel<br />

im Durchschnitt nur alle 20 bis 25<br />

Jahre ausgetauscht werden und<br />

viele Nutzer gern beim bisher bewährten<br />

Brennstoff bleiben. <strong>Sie</strong><br />

sollten sich einen Ruck geben<br />

und das Neue wagen. Es ist zu<br />

ihrem und aller Besten.<br />

Heizungsspezialisten können<br />

am besten einschätzen, welche<br />

Systeme in welchem Gebäude<br />

ratsam sind. Ob Gas, Öl, Solarthermie,<br />

Wärmepumpe oder Heizen<br />

mit Pellets oder Stückholz –<br />

das ist von vielen Faktoren abhängig.<br />

Mittelfristig muss natürlich<br />

<strong>die</strong> Umstellung auf eine umweltgerechte<br />

Lösung vorrangig<br />

sein. Wer hier konsequent mit einem<br />

Partner seines Vertrauens,<br />

einem Fachbetrieb, zusammenarbeitet,<br />

kann viele Fehler vermeiden.<br />

Mit einem Spezialisten<br />

einen Vertrag abzuschließen, bedeutet<br />

auch, <strong>die</strong> Wartung in guten<br />

Händen zu wissen. Schließlich<br />

möchte jeder, dass seine Investition<br />

sich auf Dauer lohnt und<br />

das leistet, was man sich davon<br />

versprochen hatte. Deshalb sollte<br />

man auf ein auf persönliche<br />

Bedürfnisse ausgerichtetes<br />

Energie- und Heizungskonzept<br />

setzen.<br />

VON RAIMUND HELFTER<br />

MEHR ZUM THEMA<br />

– www.kfw-foerderbank.de<br />

Anzeige<br />

Energiewende<br />

Spannende Zeiten für <strong>die</strong> Verteilnetze<br />

Die Energiewende findet vor<br />

allem in den Stromverteilnetzen<br />

statt. Diese nehmen<br />

zum Großteil den Strom auf,<br />

der aus Photovoltaik, Wind<br />

oder Biomasse erzeugt wird.<br />

Vor dem Anschluss <strong>die</strong>ser<br />

Anlagen muss <strong>die</strong>ses Netz<br />

jedoch immer häufiger ausgebaut<br />

werden, um <strong>die</strong> hohe<br />

Versorgungssicherheit weiterhin<br />

zu gewährleisten.<br />

Erneuerbare Energien boomen.<br />

Auch ins Netz der EnBW<br />

Regional AG, dem größten<br />

Verteilnetzbetreiber <strong>Baden</strong>-<br />

Württembergs, speisen immer<br />

mehr <strong>die</strong>ser Anlagen<br />

Strom ein: Über 120.000 <strong>die</strong>ser<br />

kleinen „Kraftwerke“ gibt<br />

es dort inzwischen – mehr als<br />

97 Prozent davon sind Photovoltaikanlagen.<br />

Und <strong>die</strong>sen<br />

Strom müssen Verteilnetzbetreiber<br />

aufgrund gesetzlicher<br />

Vorgaben im Erneuerbare-<br />

Energien-Gesetz (EEG) bevorzugt<br />

aufnehmen.<br />

Schon heute bringt <strong>die</strong>ser rasante<br />

Zuwachs <strong>die</strong> Strominfrastruktur<br />

vielerorts an ihre<br />

Grenzen. Denn <strong>die</strong> Stromleitungen<br />

oder Ortsnetzstationen<br />

sind für <strong>die</strong> vermehrte<br />

Einspeisung - historisch bedingt<br />

- oft nicht ausgelegt.<br />

<strong>Sie</strong> waren früher ausschließlich<br />

dafür konzipiert, <strong>die</strong><br />

Energie vom zentralen Großkraftwerk<br />

zum Verbraucher<br />

zu transportieren. Inzwischen<br />

sind viele Stromverbraucher<br />

jedoch auch Stromproduzenten<br />

geworden. Im<br />

Verteilnetz herrscht <strong>des</strong>halb<br />

gerade in ländlichen Gebieten<br />

mit geringer Stromabnahme<br />

so viel „Gegenverkehr“,<br />

dass teilweise sechs<br />

bis acht Mal so viel eingespeist<br />

wird, wie Verbraucher<br />

gerade tatsächlich nachfragen.<br />

Dann muss der Netzbetreiber<br />

eingreifen. Denn <strong>die</strong><br />

Menge an erzeugter und verbrauchter<br />

Energie im Netz<br />

muss sich stets <strong>die</strong> Waage<br />

halten. Andernfalls drohen<br />

Stromausfälle.<br />

Neue Anlagen nach dem<br />

EEG, so genannte EEG-Anlagen,<br />

können <strong>des</strong>halb nur<br />

nach einem gesetzlich genau<br />

definierten Prozess ans<br />

Stromnetz angeschlossen<br />

werden. So müssen Verteilnetzbetreiber<br />

zunächst genau<br />

berechnen, wie sich eine<br />

geplante neue Anlage auf <strong>die</strong><br />

Netzstabilität auswirkt. Wenn<br />

ein zusätzliches „Kleinkraftwerk“<br />

das Netz an <strong>die</strong>ser<br />

Stelle an seine Grenze bringen<br />

würde, muss <strong>die</strong> Netzinfrastruktur<br />

– Leitungen, Trafostationen<br />

oder Umspannwerke<br />

– ausgebaut werden.<br />

Diese Verstärkungsmaßnahmen<br />

sind inzwischen bei jeder<br />

fünften Anlage nötig, <strong>die</strong><br />

ans Stromnetz der EnBW Regional<br />

AG angeschlossen<br />

werden soll.<br />

Der Anschluss einer EEG-Anlage<br />

ans Stromnetz ist nicht<br />

nur kosten-, sondern auch<br />

zeitintensiv. Je nach Umfang<br />

<strong>des</strong> notwendigen Netzausbaus<br />

sind zuvor umfangreiche<br />

Projektierungsarbeiten<br />

sowie behördliche und privatrechtliche<br />

Genehmigungen<br />

erforderlich. Der Zeitbedarf<br />

für <strong>die</strong> Suche nach geeigneten<br />

Standorten für Umspannstationen<br />

und bis zur<br />

Genehmigung durch <strong>die</strong><br />

G r u n d s t ü c k s e i g e n t ü m e r<br />

kann ebenfalls einige Monate<br />

in Anspruch nehmen. Auch<br />

<strong>die</strong>se Prozesse können Verteilnetzbetreiber<br />

weitgehend<br />

nicht beeinflussen. Darüber<br />

hinaus verändert sich zusätzlich<br />

der gesetzliche Rahmen<br />

durch das EEG und das Energiewirtschaftsgesetz<br />

(EnWG)<br />

immer schneller.<br />

Um den konventionellen<br />

Netzausbau zu minimieren,<br />

entwickelt <strong>die</strong> EnBW Regional<br />

AG in verschiedenen Projekten<br />

Strategien und Lösungen<br />

für das intelligente<br />

Stromnetz der Zukunft<br />

(„Smart Grid“). In <strong>die</strong>sem<br />

sind Erzeuger, Verbraucher<br />

und das Stromnetz kommunikativ<br />

miteinander verbunden.<br />

So soll der Netzausbau<br />

unter Einsatz neuester Technologien<br />

auf den wirklich notwendigen<br />

Rahmen begrenzt<br />

und alle EEG-Anlagen schnell<br />

an das bestehende Netz angeschlossen<br />

werden.<br />

Allerdings sind <strong>die</strong> Investitionskosten<br />

in intelligente<br />

Technologien bei der Bun<strong>des</strong>netzagentur<br />

noch nicht<br />

als notwendige Aufwendungen<br />

anerkannt und müssen<br />

vom zuständigen Netzbetreiber<br />

allein geschultert werden.<br />

Die Zeiten für Verteilnetzbetreiber<br />

bleiben also<br />

weiterhin spannend.<br />

AUTOR: MORITZ OEHL<br />

Lassen <strong>Sie</strong><br />

Naturstrom<br />

fließen.<br />

eßen.<br />

Jetzt<br />

Tragen <strong>Sie</strong> Ihren Teil zur Energiewende<br />

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oder unter 0800 3629-000.<br />

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wechseln!<br />

* Die EnBW wird auf Basis Ihres Jahresverbrauchs dem Stromnetz zu 100 % regenerativ erzeugte<br />

Energie zuführen (derzeit Wasserkraft aus süddeutschen Laufwasserkraftwerken).


6<br />

ENERGIETAG-ZEITUNG<br />

Wer hilft beim Umbau und bei der Sanierung?<br />

Architekten, Fachingenieure und Handwerker sollten nach qualitativen Kriterien aussuchen<br />

EnErgiE-ABC<br />

BlOwer-DOOr-TesT<br />

Hier geht es um <strong>die</strong> luftdichtigkeit<br />

der Gebäudehülle. Viele<br />

Bauschäden, etwa im Dachbereich,<br />

entstehen durch lecks in<br />

der Dampfsperre. weil sie oft mit<br />

bloßem Auge nicht zu erkennen<br />

sind, hilft der so genannte Blower-Door-Test.<br />

Dabei wird künstlich<br />

ein leichter Über- oder Unterdruck<br />

im Haus erzeugt. Bei geschlossenen<br />

Haustüren und<br />

Fenstern wird <strong>die</strong> luftmenge gemessen,<br />

<strong>die</strong> innerhalb einer stunde<br />

durch ungewollte Öffnungen<br />

nachströmt. selbst kleinste luftlecks<br />

können dadurch aufgespürt<br />

werden. Der beste Zeitpunkt für<br />

den Blower-Door-Test ist der Abschluss<br />

der Montage der Dampfsperre<br />

und der Unterkonstruktion<br />

für <strong>die</strong> Gipskartonplatten im<br />

Dachgeschoss. Der Innenputz<br />

muss aufgebracht sein und der<br />

estrich sollte verlegt sein. Auch<br />

<strong>die</strong> Haustür sollte angebracht<br />

sein, ebenso alle Fenster und<br />

Fensterbänke.<br />

DAMPFsPerre<br />

sie wird an der „warmen“ Innenseite<br />

der Dämmung luftdicht angebracht.<br />

eine nicht sachgemäß<br />

eingebaute Dampfsperre verursacht<br />

Tauwasserausfall in <strong>die</strong><br />

Dämmebene. schon wenige undichte<br />

stellen (Kabeldurchlässe,<br />

steckdosen) machen eine Dampfsperre<br />

wirkungslos, weil dann <strong>die</strong><br />

warme Innenraumluft in <strong>die</strong> Dämmung<br />

gelangt, sich dort abkühlt und<br />

<strong>die</strong> in der luft enthaltene Feuchtigkeit<br />

sich in Form von Tauwasser niederschlägt<br />

(Kondensation). Die<br />

ordnungsgemäße Dichtheit einer<br />

Dampfsperre wird mit einem Blower-Door-Test<br />

nachgewiesen.<br />

erneUerBAre-enerGIenwärMeGeseTZ<br />

(eewärMeG)<br />

seit 1. Januar 2009 ist gesetzlich<br />

vorgeschrieben, dass eigentümer<br />

neuer Gebäude einen Teil ihres<br />

wärmebedarfs aus erneuerbaren<br />

energien decken müssen. Das gilt<br />

für wohn- und nichtwohngebäude,<br />

deren Bauantrag nach dem<br />

1.1. 2009 eingereicht wurde. welche<br />

Form der erneuerbaren energien<br />

der eigentümer nutzt, ist ihm<br />

selbst überlassen. er kann <strong>die</strong> für<br />

ihn maßgeschneiderte und kostengünstigste<br />

lösung wählen. ein<br />

bestimmter Prozentsatz muss<br />

aber aus <strong>die</strong>ser energie erzeugt<br />

werden, abhängig von der energieform.<br />

Die Maßnahme wird<br />

durch ein umfangreiches staatliches<br />

Förderprogramm unterstützt,<br />

Informationen dazu unter<br />

www.erneuerbare-energien.de.<br />

Die allgemeinen Bedingungen für<br />

das innerhalb <strong>Baden</strong>-württembergs<br />

geltende erneuerbare-wärme-Gesetz<br />

Bw für Altbauten erläutert<br />

das Ministerium für Umwelt,<br />

Klima und energiewirtschaft<br />

unter www.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/60561/.<br />

enDenerGIeBeDArF<br />

Der endenergiebedarf ist <strong>die</strong><br />

energiemenge, <strong>die</strong> zur Deckung<br />

<strong>des</strong> Heizwärmebedarfs und <strong>des</strong><br />

Trinkwasserwärmebedarfs einschließlich<br />

der Verluste der Anlagentechnik<br />

benötigt wird.<br />

Auch der stromverbrauch zum<br />

Betreiben der stromabhängigen<br />

Geräte gehört dazu. Die endenergie<br />

entspricht der vom energieerzeuger<br />

berechneten Menge<br />

Heizöl (liter), erdgas (m 3 oder<br />

kwh) oder strom (kwh).<br />

Wer ist im Haushalt der größte<br />

Stromverbraucher? Der Kühlschrank?<br />

Der Computer? Nein,<br />

<strong>die</strong> Heizungspumpe. <strong>Sie</strong> drückt<br />

ständig erwärmtes Wasser<br />

durch Rohre und Heizkörper.<br />

Weil <strong>die</strong>se Heizungs- und Umwälzpumpen,<br />

<strong>die</strong> es in jedem<br />

Haus geben muss, oft veraltet<br />

sind, zu viel arbeiten müssen<br />

und ungünstig eingestellt sind,<br />

zeigen sie Ermüdungserscheinungen.<br />

Ein Zeichen dafür sind<br />

störende Strömungsgeräusche.<br />

Dann ist ein hydraulischer Abgleich<br />

<strong>des</strong> Heizungssystems angesagt.<br />

Das kostet Geld, aber es ist gut<br />

angelegt. Eine korrekt eingestellte<br />

Hocheffizienzpumpe<br />

kann den Stromverbrauch der<br />

Pumpen um <strong>die</strong> Hälfte oder sogar<br />

mehr verringern. Das ist auf<br />

kurze Dauer nicht nur erfreulich<br />

für den Hausbesitzer, sondern<br />

auch für das Energieeinsparpotenzial<br />

im Land. Es ist ein Teil<br />

der praktizierten Energiewende.<br />

In deutschen Heizungskellern<br />

ächzen 25 Millionen veraltete<br />

und ineffiziente Pumpen vor<br />

sich hin. Im Jahr befördern sie<br />

in rund 6000 Stunden Heizungswasser<br />

in <strong>die</strong> Heizungskörper.<br />

Eine ungeregelte Pumpe<br />

kann bis zu 150 Euro pro<br />

Jahr mehr kosten. Wird sie ausgetauscht,<br />

kommt es dagegen<br />

zu Einsparungen von bis zu 80<br />

Prozent. Heutige Umwälzpumpen<br />

der Effizienzklasse A, auch<br />

Stromsparpumpen genannt<br />

und ab 1. Januar 2013 laut europäischer<br />

ECO-Design-Richtlinie<br />

verbindlich, passen <strong>die</strong><br />

Pumpenleistung genau dem<br />

aktuellen Heizbedarf an. Als<br />

Faustregel gilt: Eine mehr als<br />

zehn Jahre alte Pumpe sollte<br />

ausgetauscht werden.<br />

Qualifizierte Handwerker sind Gold wert.<br />

Heizungspumpe<br />

Der Einbau der neuen Hocheffizienzpumpe<br />

sollte unbedingt<br />

von einem Fachbetrieb vorgenommen<br />

werden. Der Handwerker<br />

installiert nach Bedarf<br />

und sorgt durch einen hydraulischen<br />

Abgleich für effizienten<br />

Betrieb. In <strong>Baden</strong> Württemberg<br />

läuft anlässlich <strong>des</strong> 60-Jahre-<br />

Jubiläums eine Aktion <strong>des</strong> Ministeriums<br />

für Umwelt, Klima<br />

Foto: Thinkstock<br />

Eine Familie hat sich für <strong>die</strong><br />

energetische Sanierung ihres<br />

Hauses entschlossen. Was ist<br />

nun zu tun? Was zu beachten?<br />

Die Gebäudeenergieberater<br />

haben den Ist-Zustand <strong>des</strong><br />

Hauses exakt ermittelt, <strong>die</strong> Ergebnisse<br />

sind im Energieausweis<br />

festgehalten, der nur von<br />

staatlich anerkannten Fachleuten<br />

ausgefüllt werden darf.<br />

Der Energieausweis ist bei Verkauf,<br />

Verpachtung oder Neuvermietung<br />

gesetzlich vorgeschrieben.<br />

Das fünfseitige Dokument<br />

erfasst <strong>die</strong> Energieeffizienz<br />

eines Gebäu<strong>des</strong> und <strong>die</strong><br />

Qualität der Gebäudehülle und<br />

empfiehlt in kurz gefassten<br />

Hinweisen Modernisierungsmaßnahmen.<br />

Das ist <strong>die</strong> Basis für <strong>die</strong> Checkliste,<br />

<strong>die</strong> nun erstellt werden<br />

muss. Im ersten Schritt geht es<br />

um ein Gesamtkonzept, das<br />

mit dem Architekten erstellt<br />

wird, im zweiten Schritt um <strong>die</strong><br />

konkrete Planung und <strong>die</strong> Arbeit<br />

von Fachkräften.<br />

• Der Architekt geht mit den<br />

Hausbesitzern nach einer<br />

gründlichen Begehung <strong>des</strong><br />

Objekts <strong>die</strong> Möglichkeiten der<br />

Sanierung durch. Er fertigt einen<br />

Entwurf bis hin zu Details<br />

und erstellt <strong>die</strong> Planunterlagen<br />

für <strong>die</strong> Bauantragsstellung bei<br />

den Baubehörden. Er ermittelt<br />

<strong>die</strong> Kosten, so dass <strong>die</strong> Hausbesitzer<br />

mit <strong>die</strong>sen Unterlagen<br />

bei ihrer Hausbank einen Kredit<br />

beantragen können. Nach<br />

der Kreditbewilligung übernimmt<br />

der Architekt <strong>die</strong> Bauleitung.<br />

• Der Fachingenieur prüft Baukonstruktion,<br />

Tragfähigkeit<br />

und Gebäudetechnik. Er ist –<br />

je nach Bedarf – entweder<br />

Bauphysiker, also Spezialist<br />

auf den Gebieten Wärmeschutz,<br />

Schallschutz oder<br />

Brandschutz. Oder er dimensioniert<br />

<strong>die</strong> Baumaßnahmen,<br />

wie Wanddurchbrüche, den<br />

Einsatz größerer Fenster, <strong>die</strong><br />

Standsicherheit von neuen<br />

Bauteilen wie Balkonen und<br />

<strong>die</strong> Erneuerung bestehender<br />

Bauteile. Mitunter müssen<br />

zwei bis drei <strong>die</strong>ser Fachleute<br />

einbezogen werden.<br />

• Der Handwerker ist auf ein<br />

bestimmtes Gewerk spezialisiert,<br />

etwa auf Roh- und Ausbaugewerke,<br />

den Dachausbau,<br />

den technischen Ausbau<br />

von Heizung, Klima, Sanitär<br />

und Elektro. Qualifizierte<br />

Handwerker gehören fast immer<br />

auf freiwilliger Basis Fachverbänden<br />

und Innungen an,<br />

über <strong>die</strong> man sich im Internet<br />

informieren kann. <strong>Sie</strong> legen<br />

Wert auf Mitarbeiterschulung<br />

und <strong>die</strong> Qualität der zu verarbeitenden<br />

Produkte. Eine besondere<br />

Rolle kommt dem<br />

und Energiewirtschaft, <strong>des</strong><br />

Fachverbands Sanitär-Heizung-Klima<br />

<strong>Baden</strong> Württemberg<br />

und der Hersteller Wilo<br />

und Grundfos. 60 Preise werden<br />

an Energiesparer mit<br />

schnellem Engagement vergeben.<br />

Wer bis zum 30. November<br />

<strong>die</strong>ses Jahres nach dem Einbau<br />

einer Hocheffizienzpumpe <strong>die</strong><br />

Kopie der Handwerkerrechnung<br />

mit dem Stichwort „Pumpentausch“<br />

an den<br />

Fachverband<br />

Sanitär-Heizung-Klima<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Viehhofstr. 11<br />

70188 Stuttgart<br />

einsendet (es gilt das Datum<br />

<strong>des</strong> Poststempels), gehört zu<br />

Schornsteinfeger zu. Er ist gesetzlich<br />

verpflichtet, <strong>die</strong> Feuerungsanlage<br />

bei Neuinstallation<br />

und später auch im Betrieb<br />

zu überprüfen. Er prüft, ob der<br />

Schornstein den Anforderungen<br />

der Anlage entspricht.<br />

• Die Aufgabe der Behörden<br />

ist, je nach Umfang der Maßnahmen<br />

eine Baugenehmigung<br />

zu erteilen. Oft genügt ein<br />

Nachweis. Zuständig für alle<br />

Fragen <strong>des</strong> Baurechts sind <strong>die</strong><br />

Unteren Baurechtsbehörden<br />

in Stadtverwaltung, Gemeinde<br />

oder Landratsamt. Hat das<br />

Gebäude Denkmalcharakter,<br />

ist es unerlässlich, <strong>die</strong> Untere<br />

Denkmalschutzbehörde zu<br />

kontaktieren, <strong>die</strong> dann einen<br />

Mitarbeiter zur Besichtigung<br />

schickt. In <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

sind Hausbesitzer verpflichtet,<br />

sich im Grundbuchamt<br />

in das Grundbuch eintragen<br />

zu lassen. Es gibt Auskunft<br />

über <strong>die</strong> privatrechtlichen Verhältnisse<br />

eines Grundstücks.<br />

Geht es um eine Bohrung auf<br />

dem Grundstück, etwa für Erdwärmesondenpumpen<br />

oder<br />

eine Grundwasserwärmepumpe,<br />

muss das mit der Unteren<br />

Wasserschutzbehörde erörtert<br />

werden. Ebenso wenn<br />

Bäume im Garten gefällt werden<br />

sollen, <strong>die</strong> eventuell unter<br />

Baumschutz stehen.<br />

VON ROLF HELLER<br />

Energiespareffekt mit Hocheffizienzpumpe<br />

Ein Beispiel, wie Hausbesitzer vom Pumpentausch profitieren<br />

Foto: Intelligent heizen<br />

den Teilnehmern, unter denen<br />

60 Gutscheine von jeweils 100<br />

Euro verlost werden. (rh)<br />

Mehr zuM TheMa<br />

Online-Test der Pumpe<br />

– www.fvshkbw.de/aktionen<br />

Übersicht der Fachbetriebe<br />

- www.eckring.de


ENERGIETAG-ZEITUNG<br />

7<br />

Was Dämmsysteme an Ersparnis bringen<br />

Der Stuckateurverband hilft und bietet seine Dienste an<br />

Die Ausführung von Wärmedämmungen<br />

an und in Gebäuden gehört<br />

in <strong>die</strong> Hand von qualifizierten Fachleuten<br />

und der dazugehörenden Betriebe.<br />

Bei der Wärmedämmung<br />

handelt es sich um komplexe Systeme<br />

und es ist längst nicht damit getan,<br />

nur Dämmplatten an <strong>die</strong> Fassade<br />

zu kleben. Bereits kleinste Fehler<br />

bei der Ausführung können nämlich<br />

erhebliche negative Auswirkungen<br />

haben. Sowohl in der Fläche durch<br />

falsche Befestigung als auch in den<br />

Anschlussbereichen, bei Fenstern,<br />

Türen, Sockeln und dem Dach. Auch<br />

<strong>die</strong> Politik hat erkannt, dass Stuckateur-Fachbetriebe<br />

eine Schlüsselrolle<br />

rund um den Wärmeschutz und<br />

<strong>die</strong> energetische Sanierung spielen.<br />

<strong>Sie</strong> gewährleisten mit ihrem Knowhow<br />

eine technisch einwandfreie<br />

und fachgerechte Ausführung von<br />

Wärmedämmmaßnahmen nach<br />

den allgemein anerkannten Regeln<br />

der Technik. Dies wird den Auftraggebern<br />

schriftlich bescheinigt.<br />

Der Fachverband der Stuckateure<br />

für Ausbau und Fassade (SAF) fördert<br />

als Interessenverband <strong>die</strong> fachliche,<br />

wirtschaftliche und berufliche<br />

Entwicklung seiner Mitglieder. Er<br />

stellt ihnen Informationen über Technik,<br />

Richtlinien, Recht, Betriebswirtschaft<br />

und Marketing zur Verfügung.<br />

Darüber hinaus ist der SAF Tarifpartner,<br />

bündelt <strong>die</strong> Branchenmeinung<br />

und engagiert sich in hohem Maße<br />

in den Bereichen Aus- und Weiterbildung.<br />

Seit 2009 ist der SAF in den<br />

Bereichen Putz, Trockenbau, Wärmedämmung<br />

und Fassade, Bildungs<strong>die</strong>nstleistung,<br />

Technologiebeschleunigung<br />

und als Schnittstelle<br />

zwischen Wissenschaft und Praxis<br />

als bun<strong>des</strong>weit verantwortliches<br />

Kompetenzzentrum für Ausbau und<br />

Fassade (KomZet) vom Bun<strong>des</strong>ministerium<br />

für Bildung und Forschung<br />

anerkannt.<br />

Moderne Wärmedämm-Verbundsysteme<br />

leisten einen wichtigen Beitrag<br />

zur Energieeinsparung und zur<br />

Reduzierung von CO ² . Seit mehr als<br />

50 Jahren sind solche Systeme,<br />

fachgerecht verarbeitet, im Einsatz<br />

und gelten als sehr sicher. Bun<strong>des</strong>weit<br />

wurden in <strong>die</strong>ser Zeit rund 900<br />

Millionen Quadratmeter Wärmedämmung<br />

an Fassaden angebracht.<br />

Die dadurch erzielten Einsparungen<br />

betragen bisher rund 135 Millionen<br />

Liter Heizöl, was wiederum einer Einsparung<br />

von umgerechnet 730 Millionen<br />

Tonnen CO ² entspricht. Vor<br />

<strong>die</strong>sem Hintergrund ist es naheliegend,<br />

dass <strong>die</strong> von der Bun<strong>des</strong>regierung<br />

eingeläutete Energiewende<br />

zuerst auf <strong>die</strong> Absenkung <strong>des</strong> Energieverbrauchs<br />

und nachgelagert auf<br />

<strong>die</strong> Optimierung der Energieerzeugung<br />

– auch und gerade unter Einsatz<br />

regenerativer Quellen – setzt.<br />

Die Mehrkosten für Wärmedämm-<br />

Verbundsysteme bei bestehenden<br />

Gebäuden rechnen sich nachweislich<br />

für jeden Immobilienbesitzer.<br />

Die Amortisationszeiten für <strong>die</strong> Kosten<br />

betragen je nach Gebäudetyp<br />

und System nur relativ wenige Jahre.<br />

Bei einer weiteren Steigerung der<br />

Energiepreise verkürzen sich <strong>die</strong><br />

Berechnungszeiträume entsprechend.<br />

Und ernsthaft glaubt heute<br />

niemand mehr, dass <strong>die</strong> Energiepreise<br />

mittel- und langfristig fallen<br />

könnten. Wärmedämm-Verbundsysteme<br />

erhöhen <strong>die</strong> Innenwandtemperatur<br />

der Außenwand und vermindern<br />

so das Schimmelrisiko. Entscheidend<br />

ist das Nutzverhalten der<br />

Bewohner nach der Durchführung<br />

der Sanierungsmaßnahmen. Wer<br />

richtig und konsequent lüftet, hat in<br />

der Regel keinen Schimmel im Haus.<br />

Durch <strong>die</strong> Erhöhung der Innenwandtemperatur<br />

der Außenwand vermindern<br />

Wärmedämm-Verbundsysteme<br />

zudem unangenehme Zugluft<br />

und erhöhen spürbar das Wohlbe<strong>finden</strong><br />

der Bewohner. <strong>Sie</strong> leben in<br />

einem gesunden Raumklima.<br />

Neben der Fassadendämmung sind<br />

auch Maßnahmen zur Dachbodenund<br />

Kellerdeckendämmung hervorragend<br />

geeignet, um wertvolle Heizenergie<br />

einzusparen. Solche Innendämmungen<br />

sind kostengünstig,<br />

schnell durchzuführen und amortisieren<br />

sich bereits nach wenigen<br />

Heizperioden. Ein fachgerecht gedämmtes<br />

Gebäude kann zudem<br />

deutlich besser vermietet werden<br />

und verzeichnet einen erheblich höheren<br />

Verkaufswert.<br />

Energetische Sanierungsmaßnahmen<br />

werden in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

durch zinsgünstige Kredite und Barzuschüsse<br />

staatlich gefördert, wie in<br />

ganz Deutschland. Auskunft erhalten<br />

Interessierte bei der Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau, ihrer Hausbank<br />

oder beim Stuckateur-Fachbetrieb.<br />

Im Internet <strong>finden</strong> <strong>Sie</strong> auch qualifizierte<br />

Innungsfachbetriebe in Ihrer<br />

Region.<br />

VON STEPHAN BACHER, Fachverband<br />

der Stuckateure für Ausbau und<br />

Fassade <strong>Baden</strong>-Württemberg (SAF)<br />

Mehr zuM theMa<br />

Foto: Thinkstock<br />

Nationaler Stuckateurverband<br />

– www.stuckverband.de<br />

Regionaler Stuckateurverband<br />

– www.mehr-als-rauputz.de<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

– www.kfw.de<br />

Die Grenze stoppt<br />

das Dämmen (nicht)<br />

Wer seine Hausfassade dämmen<br />

will, bekommt unter Umständen<br />

Probleme, wenn eine Wand <strong>des</strong><br />

Hauses bereits auf der Grundstücksgrenze<br />

steht: Soll nämlich<br />

auf <strong>die</strong>se Wand noch eine Schicht<br />

Wärmedämmung aufgebracht<br />

werden, würde sich <strong>die</strong> Dämmung<br />

auf dem Grundstück <strong>des</strong> Nachbarn<br />

be<strong>finden</strong>. Diese Inanspruchnahme<br />

seines Grundstücks muss<br />

der Nachbar in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

bisher nicht dulden, sondern<br />

er kann sogar gerichtlich dagegen<br />

vorgehen.<br />

Das wird sich jedoch in absehbarer<br />

Zeit möglicherweise ändern,<br />

damit Hausbesitzer, <strong>die</strong> ihre Fassade<br />

energetisch sanieren möchten,<br />

ein Hindernis weniger zu überwinden<br />

haben. Das baden-württembergische<br />

Justizministerium<br />

prüft derzeit, ob das baden-württembergische<br />

Nachbarrechtsgesetz<br />

insoweit korrigiert werden<br />

muss. Denkbar ist eine Regelung,<br />

<strong>die</strong> vorsieht, dass der Nachbar <strong>die</strong><br />

Überbauung seines Grundstücks<br />

mit Wärmedämmung dulden<br />

muss, sofern keine öffentlichrechtlichen<br />

Belange entgegenstehen.<br />

Das bedeutet zum Beispiel,<br />

dass immer noch ein gewisser Abstand<br />

eingehalten werden muss,<br />

wenn sich gegenüber der zu dämmenden<br />

Wand auf dem Nachbargrundstück<br />

auch ein Gebäude befindet.<br />

Auch eine Einfahrt oder<br />

Durchfahrt darf durch <strong>die</strong> Dämmung<br />

nicht zu schmal werden. Im<br />

Gegenzug könnte derjenige, der<br />

dämmt, für <strong>die</strong> Inanspruchnahme<br />

<strong>des</strong> Nachbargrundstücks dem<br />

Besitzer eine Entschädigung in<br />

Form einer Rente, d.h. einer jährlichen<br />

Zahlung, leisten müssen.<br />

Hierbei würde <strong>die</strong> Größe der Fläche,<br />

<strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Wärmedämmung<br />

nicht mehr nutzbar ist, bei<br />

der Berechnung der Höhe der<br />

Zahlung berücksichtigt.<br />

Das Ministerium für Umwelt, Klima<br />

und Energiewirtschaft spricht sich<br />

nachdrücklich für <strong>die</strong> Schaffung<br />

einer solchen Regelung aus, denn<br />

sie leistet einen weiteren Beitrag<br />

zur Erreichung der Klimaschutzziele.<br />

Hausbesitzer, <strong>die</strong> ihr Gebäude<br />

energetisch sanieren möchten,<br />

sollen in <strong>die</strong>sem ohnehin meist<br />

nicht einfachen Prozess möglichst<br />

geringe Widerstände erfahren<br />

müssen.<br />

Andere Bun<strong>des</strong>länder wie beispielsweise<br />

Bayern, Hessen und<br />

Nordrhein-Westfalen haben derartige<br />

Regelungen bereits erfolgreich<br />

eingeführt und umgesetzt. Die erfreuliche<br />

Folge war meist ein deutlicher<br />

Rückgang der Rechtsstreitigkeiten<br />

in <strong>die</strong>sem Bereich.<br />

ANKE OBENLAND-SPyRA,<br />

Ministerium für Umwelt,<br />

Klima und Energiewirtschaft<br />

Anzeige<br />

Windprojekte<br />

Wind ist Energie für <strong>die</strong> Zukunft<br />

Bei der Entwicklung und Realisierung<br />

von Windprojekten<br />

sollten Städte und Gemeinden<br />

auf erfahrene und vertrauensvolle<br />

Partner setzen.<br />

Als einer der Vorreiter der Energiewende<br />

hat <strong>die</strong> Mannheimer<br />

MVV Energie AG – mit einer auf<br />

Kirchberg-Panorama<br />

Nachhaltigkeit ausgerichteten<br />

Strategie – <strong>die</strong> Weichen für <strong>die</strong><br />

Energieversorgung der Zukunft<br />

bereits gestellt. Bei Biomasse<br />

gehört <strong>die</strong> Gruppe zu den Marktführern<br />

in Deutschland, und mit<br />

ihren Windparks in Plauerhagen,<br />

Massenhausen und Kirchberg<br />

ist sie auch erfolgreich im Windenergiemarkt<br />

tätig.<br />

Aktuell arbeiten <strong>die</strong> Energieexperten<br />

intensiv an der Entwicklung<br />

und Realisierung weiterer<br />

Windprojekte an Land. Denn einerseits<br />

ist <strong>die</strong>se Technologie<br />

erprobt und wirtschaftlich – ohne<br />

<strong>die</strong> technisch-wirtschaftlichen<br />

Risiken und <strong>die</strong> deutlich<br />

höheren Kosten von Windparks<br />

im Meer. Andererseits bringen<br />

Windenergieanlagen im Binnenland<br />

<strong>die</strong> Stromerzeugung räumlich<br />

näher an <strong>die</strong> großen Verbrauchszentren<br />

und den Strom<br />

damit dorthin, wo er tatsächlich<br />

gebraucht wird. Das mindert den<br />

Netzausbaubedarf.<br />

Foto: MVV<br />

Das kommunal und regional verwurzelte<br />

Unternehmen bringt<br />

jahrzehntelange Erfahrung bei<br />

Planung, Bau und Betrieb von<br />

Energieerzeugungsanlagen mit<br />

und bietet Projektentwicklung<br />

und -realisierung aus einer Hand.<br />

„Damit sind wir der ideale Partner<br />

für Städte und Kommunen“, betont<br />

Björn Wenzlaff, Geschäftsführer<br />

der MVV Windenergie<br />

GmbH. „Wir messen, ob und wo<br />

der Wind stark genug weht und<br />

klären, ob <strong>die</strong> Anlagen planerischen<br />

und gesetzgeberischen<br />

Vorgaben genügen, zum Beispiel<br />

in Bezug auf <strong>Sie</strong>dlungsabstände<br />

und ökologische Belange“, bringt<br />

er das Angebot auf den Punkt.<br />

Transparenz von Anfang an<br />

Windkraft an Land braucht vor<br />

allem eine breite Akzeptanz in<br />

der Bevölkerung vor Ort. „Wir<br />

binden unsere kommunalen<br />

und regionalen Partner <strong>des</strong>halb<br />

bereits im frühen Planungsstadium<br />

vertrauensvoll ein“, so der<br />

Geschäftsführer. Da das Unternehmen<br />

anders als reine Projektentwickler<br />

auch selbst investiert,<br />

prüft es potenzielle<br />

Standorte besonders sorgfältig<br />

– und für <strong>die</strong> Flächeneigentümer<br />

unverbindlich und kostenfrei.<br />

Bei einer Verpachtung ihrer<br />

windhöffigen Flächen sichern<br />

sich <strong>die</strong> Kommunen für 20 bis<br />

30 Jahre attraktive und stabile<br />

Zusatzerlöse und können einen<br />

Großteil der Flächen weiterhin<br />

anderweitig nutzen, zum Beispiel<br />

forstwirtschaftlich. Zusätzlich<br />

erzielen sie Einnahmen aus<br />

der Gewerbesteuer. Außerdem<br />

garantiert MVV Energie den<br />

Rückbau der Anlagen am Ende<br />

der Vertragslaufzeit und übernimmt<br />

auch <strong>die</strong> Kosten dafür.<br />

„Darüber hinaus sind wir immer<br />

offen für unterschiedliche Modelle<br />

der Bürgerbeteiligung, sofern<br />

unsere kommunalen Partner<br />

das wünschen“, ergänzt<br />

Björn Wenzlaff.<br />

KontaKt:<br />

MVV Energie AG<br />

Björn Wenzlaff<br />

Geschäftsführer<br />

MVV Windenergie GmbH<br />

Tel.: (0621) 290-3377<br />

Fax: (0621) 290-3830<br />

b.wenzlaff@mvv.de<br />

www.mvv-energie.de<br />

Unser Strom<br />

wird hier gemacht<br />

Wir haben frühzeitig mit dem Ausbau von erneuerbaren Energiequellen begonnen. Deshalb investieren<br />

wir in regionale Windkraftprojekte und garantieren so eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung.<br />

Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag für künftige Generationen. Langfristig denken und<br />

handeln – unsere Maxime als Zukunftsversorger. www.mvv-energie.de


8<br />

ENERGIETAG-ZEITUNG<br />

EnErgiE-ABC<br />

EnErGIEEInsparvErordnUnG<br />

(EnEv)<br />

sie ist Teil <strong>des</strong> deutschen Baurechts.<br />

In der Energieeinsparverordnung<br />

werden bautechnische standardanforderungen<br />

an neubauten und altbauten<br />

vorgeschrieben. <strong>die</strong> EnEv<br />

löst <strong>die</strong> Wärmeschutzverordnung<br />

und <strong>die</strong> Heizungsanlagenverordnung<br />

ab und fasst <strong>die</strong>se zusammen.<br />

Ihre erste Fassung trat am 1. Februar<br />

2002 in Kraft. Grundlegend ist<br />

der primärenergetische ansatz, der<br />

<strong>die</strong> gesamte Energiekette von der<br />

rohstoffgewinnung bis zur Wärmeabgabe<br />

über einen Heizkörper oder<br />

den Warmwasserhahn berücksichtigt.<br />

<strong>die</strong> EnEv erfuhr inzwischen<br />

mehrere novellierungen (2007 und<br />

2009) und wird 2013 erneut fortgeschrieben.<br />

In der Änderung der<br />

Energieeinspar- und Heizkostenverordnung<br />

2009 wurden <strong>die</strong> Beschlüsse<br />

zum Integrierten Energieund<br />

Klimaprogramm (IEKp) weitgehend<br />

umgesetzt. Ziel ist es, den<br />

Energie-, Heizungs- und Warmwasserbedarf<br />

um zirka 30 % zu senken.<br />

ab 2013 sollen in einem weiteren<br />

schritt <strong>die</strong> energetischen anforderungen<br />

nochmals um bis zu 30 %<br />

verschärft werden.<br />

EnErGIETrÄGEr<br />

das sind rohstoffe, deren energetischer<br />

Inhalt in nutzenergie umgewandelt<br />

werden kann. rohstoffe<br />

wie Kohle, Biomasse oder rohöl,<br />

aber auch sonnenenergie, gelten<br />

als sogenannte primärenergieträger,<br />

strom oder Benzin als sekundärenergieträger.<br />

ErnEUErBarE-EnErGIEn-GEsETZ<br />

– EEG<br />

am 1. april 2000 ist das „Gesetz für<br />

den vorrang Erneuerbarer Energien“<br />

(abgekürzt: EEG) in Kraft getreten.<br />

Es hat das frühere stromeinspeisungsgesetz<br />

ersetzt und soll<br />

den ausbau von Energieversorgungsanlagen<br />

vorantreiben, <strong>die</strong> aus<br />

sich erneuernden (regenerativen)<br />

Quellen gespeist werden. Geregelt<br />

sind in dem Gesetz <strong>die</strong> abnahme<br />

und vergütung von erneuerbarem<br />

strom aus Energieerzeugungsanlagen.<br />

so werden <strong>die</strong> Energieversorgungsunternehmen<br />

verpflichtet,<br />

regenerativ erzeugten strom zu<br />

Festpreisen abzunehmen. <strong>die</strong> vergütungen<br />

sind nach Energieträger,<br />

anlagenleistung, dem Jahr der Inbetriebnahme<br />

und anderen Kriterien<br />

gestaffelt und werden über den<br />

strompreis finanziert.<br />

HEIZlasT<br />

darunter versteht man in der Bautechnik<br />

<strong>die</strong> zum aufrechterhalt einer<br />

bestimmten raumtemperatur<br />

notwendige Wärmezufuhr, <strong>die</strong><br />

in Watt angegeben wird. <strong>die</strong> Heizlast<br />

ergibt sich aus der Größe,<br />

Kompaktheit und lage <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong>,<br />

der Bauweise der Wärme<br />

übertragenden Gebäudeumfassungsflächen<br />

und <strong>die</strong> auslegung<br />

der Heizungsanlage.<br />

Wie <strong>die</strong> Küche zum Energiesparraum wird<br />

Ernst-Martin Schaible muss es<br />

wissen. Der erfolgreiche Unternehmer<br />

aus Leonberg gründete<br />

1979 den Verbund für mittelständische<br />

Küchenfachgeschäfte<br />

„Der Kreis“. Heute gehören mehr<br />

als 2600 Mitgliedsunternehmen in<br />

acht europäischen Ländern zu der<br />

Wer sich dort genau umschaut, entdeckt Stromfresser<br />

Gemeinschaft. Das bedeutet:<br />

geballtes Fachwissen zum Thema<br />

Küchenarchitektur. Auch hat<br />

der Verbund und vor allem sein<br />

Gründer vorneweg den einstigen<br />

abgeschlossenen Hausfrauenbereich<br />

für <strong>die</strong> Familie, Verwandtschaft<br />

und Freunde geöffnet<br />

– und dabei verändert.<br />

„Heute ist <strong>die</strong> Küche in den Mittelpunkt<br />

<strong>des</strong> Lebens gerückt“,<br />

erklärt Ernst-Martin Schaible.<br />

<strong>Sie</strong> ist offen, mit einem Arbeitsblock<br />

in der Mitte und verschiebbaren<br />

Schränken „ein wichtiger<br />

Kommunikationsort und das<br />

Zentrum der Familie. Weil keine<br />

Wand mehr Küche und Wohnbereich<br />

trennt, gilt <strong>die</strong> Küche inzwischen<br />

auch als Wohnraum.“ Zudem<br />

sei sie heute „ergonomisch<br />

und arbeitstechnisch optimal,<br />

sie passt perfekt zur Lebenssituation<br />

und den Bedürfnissen<br />

der Menschen – bis hin zum letzten<br />

Griff“. Handwerkliche Verarbeitung,<br />

Robustheit im Alltag<br />

und ein gut organisiertes Innenleben<br />

machen laut Schaible „<strong>die</strong><br />

wahre Klasse einer Küche“ aus.<br />

Dazu gehört, dass das Umweltbewusstsein<br />

<strong>die</strong> Küchenbranche<br />

erreicht habe, speziell bei der Einsparung<br />

von Energie, sagt der Experte.<br />

„Die meisten Hersteller<br />

achten bei der Fertigung auf effizienten<br />

Ressourceneinsatz. Küchenspezialisten<br />

beraten den Verbraucher<br />

beim Thema Energieeinsparung<br />

kompetent. Moderne Induktionskochfelder<br />

oder Kühlgeräte<br />

gehen hier mit gutem Beispiel<br />

voran. Geschirrspüler reinigen inzwischen<br />

mit nur einem Bruchteil<br />

an Wasserverbrauch effizienter<br />

als noch vor wenigen Jahren.<br />

LED-Lampen leuchten den Arbeitsplatz<br />

fast zum Nulltarif aus.<br />

Die Möglichkeiten, Energie sparsam<br />

einzusetzen, sind gerade in<br />

der Küche umfangreicher als es<br />

der Verbraucher vermutet.“ Einen<br />

Seitenhieb mag sich Ernst-Martin<br />

Schaible nicht verkneifen: „Leider<br />

lassen sich noch manche Verbraucher<br />

von sogenannten<br />

Schnäppchenpreisen insbesondere<br />

bei Elektrogeräten verleiten.<br />

Dabei übersehen sie, das sie statt<br />

umweltbewusster Technik veraltete<br />

Geräte zum Billigpreis einkaufen.“<br />

Insgesamt aber ist der<br />

Unternehmer guten Mutes. „Bei<br />

jungen Menschen spielt das Umweltbewusstsein<br />

eine große Rolle.<br />

Der Einsatz nachwachsender<br />

Materialien, neue Konzepte bis<br />

hin zur Wasseraufbereitung und<br />

punktgenauer Energieverwendung<br />

sind für <strong>die</strong> Zukunft <strong>die</strong><br />

wichtigen Zielstellungen unserer<br />

Branche“, sagt er.<br />

Zu Hause schmeckt’s am besten,<br />

vor allem mit guter CO ² -Bilanz.<br />

Wer aber seine Küche gründlich<br />

prüft, wird schnell entdecken, wie<br />

sich der Energieverbrauch – und<br />

damit <strong>die</strong> Stromkosten – noch<br />

mehr senken lässt. So verbraucht<br />

zum Beispiel ein handelsüblicher<br />

Kühlschrank von 1993 0,84 Kilowattstunden<br />

am Tag, ein heute<br />

gekauftes Gerät guter Qualität<br />

(Effizienzklasse A+ und A++) dagegen<br />

nur noch 0,36 Kilowattstunden.<br />

Je<strong>des</strong> Jahr spart man<br />

30 Euro Stromkosten und dazu<br />

noch 100 Kilo CO ² . Zudem beeinflusst<br />

<strong>die</strong> Größe <strong>des</strong> Geräts den<br />

Energieverbrauch: Je mehr Volumen<br />

es hat, <strong>des</strong>to höher sind <strong>die</strong><br />

Anschaffungs- und Betriebskosten.<br />

Im Durchschnitt genügen 120<br />

bis 140 Liter für einen Ein- oder<br />

Zwei-Personen–Haushalt, für jede<br />

weitere Person 60 Liter dazu.<br />

Der durchschnittliche Nutz inhalt<br />

bei Gefriergeräten liegt bei 50 bis<br />

80 Litern pro Person. Hersteller<br />

empfehlen meist eine Kühlschranktemperatur<br />

von vier Grad<br />

Celsius. Aber auch sparsame fünf<br />

bis sechs Grad halten Lebensmittel<br />

frisch. Im Gefrierfach ist eine<br />

Temperatur von minus 18 Grad<br />

Celsius ausreichend. Nur vor dem<br />

Einfrieren größerer Mengen an Lebensmitteln<br />

sollte <strong>die</strong> Temperatur<br />

für einige Stunden auf minus 22<br />

Grad abgesenkt werden. Häufiges<br />

und langes Öffnen von Kühlund<br />

Gefrierschrank verbraucht<br />

viel Strom.<br />

Kleine Tricks helfen noch weiter.<br />

Der Kühlschrank gehört kalt gestellt.<br />

Niemals neben eine Heizung,<br />

neben einen Herd oder in<br />

Fensternähe in <strong>die</strong> Sonne. Am<br />

besten aufgehoben ist er in einer<br />

ungeheizten Speisekammer. Man<br />

sollte auf intakte Dichtungen achten,<br />

<strong>die</strong> Lüftungsschlitze freihalten<br />

und sie und das Lüftungsgitter<br />

hin und wieder entstauben. Das<br />

Spülmaschinen haben sich zu erstaunlich sparsamen Küchenhelfern entwickelt. Moderne, effiziente Geräte benötigen in ihren<br />

Energiesparprogrammen nur noch rund 1 kWh Strom und 13 Liter Wasser und sind damit sparsamer als ein geübter Handwäscher.<br />

Foto: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)<br />

Foto: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)<br />

verhindert Hitzestaus, <strong>die</strong> viel<br />

Energie fressen. Hat sich eine<br />

Eisschicht gebildet, ziehen Kühlund<br />

Gefrierschränke viel mehr<br />

Strom. Also ab und zu auftauen,<br />

auch mal länger, etwa während<br />

<strong>des</strong> Urlaubs.<br />

Wasser nicht auf der konventionellen<br />

Herdplatte erhitzen. Wasserkocher,<br />

Tauchsieder oder der<br />

Kessel auf dem Gasherd bringen<br />

Wasser sparsamer zum Kochen.<br />

Man sollte auch nicht lässig mehr<br />

einfüllen als nötig, denn es ist energieaufwendig,<br />

Wasser zu erhitzen.<br />

Es gibt Wasserkocher mit „Eco-<br />

Fill“-Funktion. Da wird Wasser litergenau<br />

oder maßgerecht für<br />

nur eine Tasse erhitzt.<br />

Bei Herdbenutzung energiebewusst<br />

kochen. Immer den Deckel<br />

auf dem Topf lassen. Eier und Gemüse<br />

im Wasserdampf garen.<br />

Schnellkochtöpfe benutzen,<br />

ganz moderne haben sogar einen<br />

Autopiloten. Den Backofen<br />

nicht vorheizen. Herdplatten<br />

rechtzeitig ausschalten.<br />

Wasserkocher, aber auch Kaffeemaschinen<br />

oder Mikrowellen<br />

verbrauchen auch unbenutzt<br />

Strom. So kommt es zu Standby-Verlusten.<br />

Haben <strong>die</strong> Geräte<br />

keinen Kippschalter, sollte man<br />

sie aus der Steckdose ziehen<br />

oder eine Steckerleiste mit<br />

Schalter verwenden. Das spart<br />

pro Jahr immerhin um 15 Euro.<br />

Bei der Dunstabzugshaube <strong>die</strong><br />

Abluft auf kleinster Kraft weiterlaufen<br />

lassen. Auf höchster Stufe<br />

saugt sie <strong>die</strong> Gerüche und<br />

Dämpfe zwar schneller ab, aber<br />

mit deutlich mehr Strom. Ein<br />

Spülgang mit einer modernen<br />

Geschirrspülmaschine kostet etwa<br />

halb so viel wie ein Abwasch<br />

mit der Hand. Und macht weniger<br />

Arbeit. Es gibt Geschirrspüler,<br />

<strong>die</strong> ein Dutzend Maßgedecke<br />

mit nur 6,5 Liter Wasser und 0,93<br />

Kilowattstunden Strom blitzblank<br />

spülen.<br />

Ein stark unterschätztes Thema<br />

sind Küchenleuchten. Kleine<br />

Lampen über der Arbeitsplatte<br />

mit Energiesparlampen verbrauchen<br />

weniger als <strong>die</strong> Deckenbeleuchtung<br />

und halten mehr als<br />

8000 Stunden. Die volle Helligkeit<br />

wird erst nach einer Minute und<br />

mehr erreicht, sodass Einschalten<br />

nur Sinn macht, wenn man<br />

längere Zeit in der Küche verbringt.<br />

Noch effizienter sind LED-<br />

Lampen: <strong>Sie</strong> erreichen eine mittlere<br />

Lebensdauer von rund<br />

30.000 Betriebsstunden.<br />

VON ANTONIA MAHLER<br />

Mehr zuM TheMa<br />

UM-Broschüre: Besonders energie<br />

sparende haushaltsgeräte<br />

Gemeinschaft der Küchenspezialisten<br />

– www.derkreis.de<br />

Informationen zur Energieeffizienz<br />

– www.oekofieber.de


ENERGIETAG-ZEITUNG<br />

9<br />

Energie sparen in den eigenen vier Wänden<br />

Energiesparen ist vielfältig möglich<br />

und macht sich auf Rechnungen<br />

erfreulich bemerkbar. Mit wenigen<br />

kleinen Kniffen lässt es sich schon<br />

bewerkstelligen. Man muss nur<br />

wissen, wie.<br />

Bun<strong>des</strong>umweltminister Peter Altmayer<br />

(CDU) hat ein Sparprojekt ins<br />

Leben gerufen, das bereits in mehr<br />

als 70 000 Haushalten bun<strong>des</strong>weit<br />

zum Einsatz kam. Im Juni <strong>die</strong>ses Jahres<br />

erhielt es von der EU den „Substainable<br />

Energy Award“ (Preis für<br />

nachhaltige Energie) in der Kategorie<br />

Verbraucher. Es ist für alle Haushalte<br />

hierzulande tauglich, um steigenden<br />

Kosten Herr zu werden. Mit Kenntnis<br />

und Disziplin lässt sich der Energieverbrauch<br />

um durchschnittlich 13<br />

Prozent zurückfahren – eine aufs<br />

Jahr gesehen enorme Spargröße.<br />

Mehrere Jobcenter, unterstützt von<br />

Caritas und Bun<strong>des</strong>verband der<br />

Energie- und Klimaschutz-Agenturen,<br />

bildeten Arbeitslose in einem<br />

fachlichen Training zu Stromspar-<br />

Helfern aus. Mit der Botschaft ihrer<br />

kostenfreien Hilfe gingen sie in<br />

Haushalte und brachten deren Bewohner<br />

zum Staunen. <strong>Sie</strong> kamen<br />

mit verständlichen Prospekten, guten<br />

Argumenten, aber auch mit<br />

Energiesparlampen, abschaltbaren<br />

Steckdosenleisten und Wasser-<br />

Verbrauch und Kosten lassen sich leichter drosseln als gedacht<br />

durchfluss-Begrenzern. Einfache<br />

Werkzeuge, aber von hohem Nutzwert.<br />

Die Stromspar-Helfer prüften<br />

Raum für Raum genau, welche einfachen<br />

Einsparpotenziale möglich<br />

waren.<br />

Das Beispiel einer Studenten-WG<br />

zeigt, wie deutlich <strong>die</strong>se Stromsparhilfe<br />

zu Buche schlägt und wie weit<br />

Preiserhöhungen kompensiert werden<br />

können. Die Helfer fragten in der<br />

Küche, in der ein Radio stand, wie<br />

oft es genutzt wird. Seit dem Einzug<br />

2006 kaum, war <strong>die</strong> Antwort. Dennoch<br />

zog es <strong>die</strong> ganze Zeit über kontinuierlich<br />

Strom, in sechs Jahren für<br />

rund 100 Euro. Im Badezimmer stellten<br />

<strong>die</strong> Strom-Checker fest, dass<br />

auch <strong>die</strong> Waschmaschine Energie<br />

verbraucht, obwohl sie ausgeschaltet<br />

ist. Denn so lange Kabel und<br />

Steckdose verbunden sind, wird unbemerkt<br />

Strom gezogen. Mit einem<br />

Stecker, an dem sich ein Schalter befindet,<br />

lässt sich der Stromzufluss<br />

simpel ein- und ausschalten. Das<br />

Gerät kostet nur drei Euro. Für Radio<br />

in der Küche und Waschmaschine<br />

im Bad genutzt, ergibt sich eine Jahresersparnis<br />

von zusammen 31 Euro.<br />

In der Küche: Je<strong>des</strong> zusätzliche Grad<br />

zum Tieferkühlen der Kühlschranktemperatur<br />

benötigt sechs Prozent<br />

mehr Strom. Der Wasserdurchlauf<br />

ließ sich mithilfe eines Durchfluss-<br />

Begrenzers von 20 auf 4,5 Liter in der<br />

Minute senken. Ergebnis: Die eingesetzten<br />

Artikel zum Energiesparen<br />

kosteten insgesamt 116 Euro, brachten<br />

aber für <strong>die</strong> WG eine jährliche<br />

Einsparung von 522 Euro. Davon<br />

entfielen 222 Euro auf den verringerten<br />

Stromverbrauch (allein 80 Euro<br />

durch Verzicht auf Standby-Betrieb),<br />

199 Euro beim Wasser und 101 Euro<br />

für <strong>die</strong> Warmwassererwärmung.<br />

Daher ist es sinnvoll, mittels Energiesparcheck<br />

Strom- und Energiefresser<br />

ausfindig zu machen.<br />

VON FLORIAN HOLZER<br />

MEHR ZUM THEMA<br />

örtliche Grundversorgung ist ge-<br />

Diese Datei ist vorgesehen zur Platzierung als: TZ / Einzelseite mit Rand<br />

Maße: 141 mm * 216 mm | Farbmodus: CMYK / Euroskala / 4C | Sparkassen-RE: 9.8 mm<br />

Photoshop Bildpfad: xqx:Hoch<br />

setzlich geregelt. Der deutsche<br />

Erstellt mit dem Anzeigenmodul der XQX AG für Adobe InDesign CS5 (Modul-Version CS5.1), www.xqx.de<br />

Broschüre Registriert für: <strong>des</strong> Umweltministeriums Strom- und Gasmarkt ist seit 1998<br />

Sparkassenverband <strong>Baden</strong>-Württemberg, | Franz-Josef Assmann<br />

„Energie sparen im Haushalt“<br />

Ministerium für Umwelt, Klima und<br />

Energiewirtschaft <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Wenn <strong>Sie</strong> eine andere Platzierung, Größe oder Farbeinstellungen wählen, fordern <strong>Sie</strong> bitte eine neue Vorlage an bei:<br />

Bei Rückfragen wenden <strong>Sie</strong> sich bitte an:<br />

– Sparkassenverband www.um.baden-wuerttemberg.de<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Franz-Josef Assmann | 0711 127-71527 | F-J.Assmann@sv-bw.de<br />

Verbraucherzentrale<br />

Marie-Luise Schulte-Seiler | 0711 127-71505 | M-L.Seiler@sv-bw.de<br />

– www.verbraucherzentraleenergieberatung.de<br />

INFO<br />

Guter Tipp vom Staat:<br />

Strom- oder Gasanbieter wechseln<br />

Die Bun<strong>des</strong>netzagentur rät, sich für<br />

den eigenen Bedarf an Strom und<br />

Gas den günstigsten Anbieter zu<br />

suchen. Das bringt bares Geld. Die<br />

Suche sollte allerdings im Internet<br />

statt<strong>finden</strong>. Energieberater sind oft<br />

im Auftrag einiger Konzerne unterwegs<br />

und offenbaren dem Kunden<br />

nicht immer <strong>die</strong> ganze Bandbreite<br />

<strong>des</strong> Angebots, zudem sind sie honorarpflichtig<br />

und wollen schnell eine<br />

Vertragsunterzeichnung.<br />

Im Internet kann man <strong>die</strong> Unternehmen<br />

in Ruhe kostenlos vergleichen.<br />

Die Verbraucher sollen dazu<br />

bewegt werden, zu Versorgern mit<br />

besserem Angebot zu wechseln.<br />

Auch so wird <strong>die</strong> Energiewende<br />

umgesetzt. Meistens bleiben Kunden<br />

ihren Anbietern über Jahrzehnte<br />

treu. Aus Gewohnheit und Bequemlichkeit,<br />

aber auch aus Unkenntnis<br />

und Angst vor Versorgungslücken<br />

in der Phase <strong>des</strong><br />

Wechsels. Ein Energieausfall ist<br />

aber nicht möglich, <strong>die</strong> lückenlose<br />

liberalisiert, es gibt keinerlei Zwang,<br />

bei seinem Anbieter zu bleiben – es<br />

sei denn, er offeriert ein lukratives<br />

Angebot. Im Internet ist es unproblematisch,<br />

das Stichwort „Energieversorgervergleich“<br />

einzugeben.<br />

Man gibt seine Postleitzahl<br />

ein, den jährlichen Stromverbrauch<br />

und – manchmal gewünscht – <strong>die</strong><br />

Kundennummer beim aktuellen<br />

Versorger. Der Vergleichsrechner<br />

listet sofort <strong>die</strong> günstigsten Stromanbieter<br />

in der eigenen Region auf.<br />

Dann heißt es, individuell den geeignetsten<br />

Versorger auszuwählen<br />

und per Mausklick den Anbieter zu<br />

wechseln. Die Unternehmen nehmen<br />

dem Neukunden den lästigen<br />

Papierkram ab. So gibt es etwa<br />

1000 Stromanbieter in Deutschland.<br />

Wer vergleicht, stellt fest, dass<br />

pro Jahr bis zu 400 € Ersparnis drin<br />

sind. Zu beachten sind vor allem<br />

Sondertarife. Aber beim Vergleich<br />

sollten auch Vertragslaufzeiten,<br />

Kündigungsfristen und Preisgarantien<br />

bedacht werden. Wer etwas<br />

Gutes tun will, wechselt zu einem<br />

Öko-Stromanbieter. Teilweise<br />

sind sie sogar billiger als Anbieter,<br />

<strong>die</strong> Strom aus Kohle oder Atomkraft<br />

produzieren. Öko-Strom darf<br />

nur aus Wind, Sonne, Biomasse<br />

und Wasserkraft kommen. Wer<br />

dementsprechend einen Anbieter<br />

wählt, hilft aktiv beim Ausbau erneuerbarer<br />

Energien. Wichtig ist,<br />

dass das gewählte Vergleichsportal<br />

ein Schutzsiegel aufweist, etwa<br />

vom TÜV oder von Verbraucherverbänden.<br />

Zudem müssen Vergleichsportale<br />

kostenlos und unkompliziert<br />

sein. (fh)<br />

Anzeige<br />

Baufinanzierung<br />

Energetisch modernisieren statt Geld verheizen<br />

Die eigenen vier Wände sind<br />

heute beliebter denn je. Für den<br />

Vermögensaufbau, aber auch<br />

für <strong>die</strong> Alterssicherung nehmen<br />

sie für <strong>die</strong> Bun<strong>des</strong>bürger eine<br />

zentrale Rolle ein. Problematisch<br />

sind aber hohe Energieund<br />

Heizkosten – gerade in älteren<br />

Häusern oder Wohnungen.<br />

Immobilieneigentum hat in<br />

Deutschland weiter an Wertschätzung<br />

gewonnen. Bei der<br />

Frage nach der „am besten geeigneten“<br />

Anlageform für den Vermögensaufbau<br />

nennen 44 Prozent<br />

aller Verbraucher das Eigenheim<br />

– ein Spitzenwert. Auch Immobilien,<br />

<strong>die</strong> mit der Absicht der<br />

Vermietung angeschafft werden,<br />

liegen mit einem Wert von 23 Prozent<br />

in der Gunst der Bürgerinnen<br />

und Bürger weit oben. Zu <strong>die</strong>sem<br />

Ergebnis kommt das „Vermögensbarometer<br />

2011“, eine repräsentative<br />

Stu<strong>die</strong>, <strong>die</strong> das Wirtschafts-<br />

und Finanzforschungsinstitut<br />

Icon im Auftrag <strong>des</strong> Deutschen<br />

Sparkassen- und Giroverbands<br />

(DSGV) durchgeführt hat.<br />

WERTERHALT DURCH<br />

MODERNISIERUNG<br />

Den Anstoß zum Modernisieren<br />

gibt für Hausbesitzer oft <strong>die</strong> hohe<br />

Heizkostenrechnung. Ein passen<strong>des</strong><br />

Modernisierungskonzept<br />

und geeignete Energiesparmaßnahmen<br />

suchen auch <strong>die</strong> Käufer<br />

von Gebrauchtimmobilien, da vor<br />

dem Einzug oftmals gründliche<br />

Modernisierungen anstehen.<br />

Nach 20 bis 30 Jahren muss ein<br />

Haus in der Regel modernisiert<br />

werden. Dann sind zum Beispiel<br />

Außenputz, Dacheindeckung<br />

und Fußböden erneuerungsbedürftig.<br />

Auch <strong>die</strong> Dämmung der<br />

Gebäudehülle ist oftmals überholt<br />

und es empfiehlt sich nachzubessern.<br />

Aufgrund der hohen<br />

Energiepreise rechnet sich eine<br />

energetische Modernisierung<br />

heute schneller als früher. Denn<br />

der beste Schutz vor künftigen<br />

Energiepreissteigerungen ist ein<br />

energieeffizientes Haus.<br />

RECHTZEITIG UND RICHTIG<br />

MODERNISIEREN<br />

Wer als Hauseigentümer rechtzeitig<br />

modernisiert, profitiert<br />

gleich vierfach:<br />

- er wohnt komfortabel,<br />

- hat niedrigere Heizkosten,<br />

- beugt Schäden am Gebäude<br />

vor und<br />

- der Wert seiner Immobilie<br />

wird gesteigert.<br />

Ohne geeignete Modernisierungen<br />

nimmt <strong>die</strong> Gefahr von<br />

Bauschäden zu, der Vermögenswert<br />

hingegen ab.<br />

Lage, Erhaltungszustand sowie<br />

ein zeitgemäßer und angemessener<br />

Energieverbrauch sind <strong>die</strong><br />

Faktoren, <strong>die</strong> eine Immobilie heute<br />

zur langfristig werthaltigen Investition<br />

machen. Gut beraten<br />

sind Erwerber oder Renovierer einer<br />

Bestandsimmobilie, wenn sie<br />

bei allen Umbaumaßnahmen <strong>die</strong><br />

Zweckmäßigkeit in den Mittelpunkt<br />

stellen, ein mittleres Qualitätsniveau<br />

anstreben und auf bewährte,<br />

robuste Technik setzen.<br />

So bleibt <strong>die</strong> Immobilie für einen<br />

breiten Käuferkreis interessant,<br />

falls <strong>die</strong> eigenen vier Wände, etwa<br />

für <strong>die</strong> Altersvorsorge, doch einmal<br />

verkauft werden sollen.<br />

UNMITTELBARER HAND-<br />

LUNGS BEDARF BEI AUS-<br />

TAUSCH DER<br />

HEIZUNGSANLAGE<br />

In <strong>Baden</strong>-Württemberg schreibt<br />

das Erneuerbare-Wärme-Gesetz<br />

seit 2010 vor, dass bei einer Erneuerung<br />

der Heizungsanlage<br />

(Heizkesseltausch) erneuerbare<br />

Energien oder Alternativen eingesetzt<br />

werden. Mind. 10 Prozent<br />

<strong>des</strong> Gesamtwärmebedarfs sollen<br />

mit erneuerbaren Energien erzeugt<br />

werden, alternativ ist aber<br />

auch eine besonders gute Wärmedämmung<br />

zur Erfüllung der<br />

neuen Vorschrift geeignet. Letztere<br />

Maßnahmen können auch<br />

nachträglich (bei vorausgegangenen<br />

Modernisierungen) angerechnet<br />

werden.<br />

Beim Einsatz erneuerbarer Energien<br />

haben <strong>Sie</strong> <strong>die</strong> Wahl zwischen<br />

einer Thermosolaranlage mit Flächenkollektoren,<br />

Pellet-/ Holzheizung,<br />

den Brennstoffen Bioöl<br />

oder Biogas oder dem Einsatz einer<br />

Wärmepumpe.<br />

GUTER RAT<br />

Branchen- und firmenneutrale<br />

Informationen erhalten <strong>Sie</strong> bei<br />

den in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

flächen deckend vorhandenen<br />

Energieagenturen. Mit dem<br />

„EnergieSparCheck“ für 100<br />

Euro bekommen <strong>Sie</strong> eine energetische<br />

Bewertung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong><br />

und der Heizungsanlage,<br />

ein Beratungsgespräch<br />

und erste Vorschläge für Sanierungsmaßnahmen.<br />

So<br />

kann das Spar-Potenzial einfach<br />

überprüft werden.<br />

Je besser ein Haus energetisch<br />

optimiert ist, umso besser<br />

sind <strong>die</strong> Energiekosten kalkulierbar<br />

und in den Griff zu<br />

bekommen. Die Sparkasse<br />

berät dabei umfassend und<br />

unterstützt individuell bei der<br />

Finanzierung notwendiger<br />

Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen.<br />

ENERGIE CLEVER NUTZEN<br />

Sparen & Klima schützen!<br />

Wie viel Sparpotenzial steckt<br />

in Ihrem Eigenheim?<br />

Jetzt modernisieren. Mit der Sparkassen-Baufinanzierung.<br />

Sparkassen-Finanzgruppe<br />

Senken <strong>Sie</strong> Ihre Energiekosten – zum Beispiel mit einer günstig finanzierten Modernisierung. Von Ausbauen<br />

über Energiesparen bis zum Einsatz staatlicher Fördermittel – zusammen mit unseren Partnern, dem Ministerium<br />

für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in <strong>Baden</strong>-Württemberg sowie der LBS und der SV Sparkassen-<br />

Versicherung stehen wir Ihnen bei Fragen kompetent zur Seite. Mehr Informationen in Ihrer Geschäftsstelle.<br />

Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.


10<br />

ENERGIETAG-ZEITUNG<br />

Immer mehr Menschen arbeiten<br />

heute am Computer. Büroarbeit gilt<br />

als „weißer“ Arbeitsplatz, weil dort<br />

angeblich nur wenige Emissionen<br />

entstehen. Ein Irrtum. Ein Computer<br />

verbraucht durchschnittlich 90 Watt.<br />

Wird er zum Arbeitsschluss abgeschaltet,<br />

werden nur 3 bis 4 Watt verbraucht.<br />

Doch <strong>die</strong> meisten Computer<br />

und Monitore werden nach Gebrauch<br />

nicht ausgeschaltet, sondern<br />

nur in einen etwas sparsameren<br />

Energiemodus versetzt. Dadurch<br />

wird sehr viel Geld vergeudet.<br />

Schätzungen zufolge werden bis zu<br />

25 Prozent <strong>des</strong> Gesamtenergiebedarfs<br />

eines modernen Büros für <strong>die</strong><br />

IT-Infrastruktur benötigt. Rechner<br />

Energieeffizienz am Arbeitsplatz<br />

In Unternehmen könnte noch viel mehr Energie gespart werden<br />

und Monitore liegen dabei mit fast<br />

40 Prozent <strong>des</strong> Energieverbrauchs<br />

an der Spitze. Oft sind <strong>die</strong> Geräte<br />

weder bedarfsgerecht noch energieeffizient.<br />

So haben Computer mit<br />

LCD-Monitoren und Laptops einen<br />

weitaus geringeren Energiebedarf<br />

als ein Desktop-PC mit konventionellem<br />

Kathodenstrahlmonitor. Der<br />

geringere Leistungsbedarf verringert<br />

zudem <strong>die</strong> Überhitzung an warmen<br />

Tagen und damit den Kühlbedarf in<br />

Büros. Vor allem: Bei modernen Geräten<br />

gehört zum Energiemanagement<br />

<strong>die</strong> Abschaltautomatik.<br />

Seit 1998 wird in Deutschland an <strong>die</strong><br />

sparsamsten Bürogeräte mit weitergehenden<br />

Anforderungen ein Label<br />

Die Niederländerin Li Edelkort<br />

ist <strong>die</strong> vermutlich einflussreichste<br />

Trendforscherin der<br />

Welt. Ihr Büro befindet sich in<br />

Paris, gemeinsam mit einem<br />

stattlichen Team befasst sich<br />

<strong>die</strong> Endfünfzigerin Tag für Tag<br />

mit der Erforschung der Zukunft.<br />

Das geht bis ins Persönliche.<br />

Eines Tages fragte sich Li<br />

Edelkort beim Kauf eines schönen<br />

Mantels, wie lange sie ihn<br />

wohl tragen würde. Zwei, drei<br />

Jahre? Das schien ihr zu wenig.<br />

vergeben, das GED (Gemeinschaft<br />

Energielabel Deutschland). Das<br />

Energiesparzeichen klebt aber an<br />

nur etwa 25 Prozent der sparsamen<br />

Bürogeräte, obwohl es doch für<br />

energiebewusste Beschaffer <strong>die</strong><br />

Richtlinie sein muss. Würden hierzulande<br />

sämtliche Computer nach der<br />

Benutzung nicht nur heruntergefahren,<br />

sondern ausgeschaltet, könnte<br />

das eine Ersparnis in dreistelliger Euro-Millionenhöhe<br />

bringen, und zudem<br />

würden Millionen Tonnen an<br />

CO ² gespart. Nicht der Stromverbrauch<br />

im Betrieb, der Stromverbrauch<br />

im Leerlauf ist das Problem.<br />

Am besten ist <strong>die</strong> Umstellung auf<br />

energieeffiziente Geräte. Geht das<br />

nicht sofort, gelten folgende Energiespar-Regeln:<br />

Grundsätzlich eine<br />

schaltbare Steckerleiste verwenden,<br />

für <strong>die</strong> vollständige Netztrennung.<br />

Außerdem: nicht täuschen lassen<br />

von dunklen Bildschirmschonern –<br />

sie haben keinen geringeren Stromverbrauch<br />

zur Folge, sondern nur eine<br />

mäßige Energiespareinstellung<br />

(Energy Saver). Bei vielen Geräten im<br />

Netzbetrieb funktioniert sie zudem<br />

nicht, <strong>des</strong>halb bei Arbeitsunterbrechungen<br />

von mehr als 30 Minuten<br />

das Gerät abschalten, bei Arbeitsplatzabwesenheit<br />

von mehreren<br />

Stunden auf jeden Fall. Der Drucker<br />

sollte nur bei Nutzung eingeschaltet<br />

werden. Den Kopierer erst vor dem<br />

Kopiervorgang einschalten. Danach<br />

Eigentlich müsste der Mantel<br />

von solcher Qualität sein, dass<br />

sie ihn später ihrer Enkelin vererben<br />

könnte. Gut gepflegt,<br />

sollte so ein teures Kleidungsstück<br />

noch in 25 Jahren getragen<br />

werden.<br />

Die Trendforscherin ist überzeugt,<br />

dass sich vernetzte Konsumenten<br />

wie sie künftig verstärkt<br />

via Blogs, Twitter und Facebook<br />

über solche Themen<br />

austauschen – und sich entsprechend<br />

verhalten werden.<br />

<strong>die</strong> Stromspartaste drücken (bei älteren<br />

Modellen nicht vorhanden).<br />

Nach der Arbeit Schaltuhr abschalten<br />

(falls vorhanden) oder Stecker<br />

ziehen. Laser- oder Thermofaxgeräte<br />

durch ein Tintenstrahlfaxgerät<br />

ersetzen, wenn nur wenige Faxseiten<br />

zu erwarten sind. Das Fax ist ein<br />

Auslaufmodell.<br />

Am Arbeitsplatz – ob Büro, Werkstatt<br />

oder Gewerbe – ist <strong>die</strong> Minimierung<br />

<strong>des</strong> Stromverbrauchs vorrangiges<br />

Ziel beim Energiesparen.<br />

Das betrifft <strong>die</strong> gesamte Infrastruktur<br />

<strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong>, bis zum Aufzug.<br />

15 bis 20 Prozent <strong>des</strong> Stromverbrauchs<br />

können durch einfache<br />

Maßnahmen eingespart werden.<br />

Jede Kilowattstunde Strom- und<br />

Heizenergieverbrauch hat für das<br />

Unternehmen Kosten zur Folge und<br />

macht es zum Umweltbelaster. Dabei<br />

gilt für den Primärenergieverbrauch:<br />

Zwei Drittel sind dem<br />

Stromverbrauch, ein Drittel ist dem<br />

Heizenergieverbrauch zuzurechnen.<br />

Das sind im Schnitt 300 kWh<br />

elektrische Energie und bis zu 150<br />

kWh Heizenergie pro Quadratmeter.<br />

Sparmaßnahmen bringen hauptsächlich<br />

in <strong>die</strong>sen Bereichen viel: Bei<br />

der Beleuchtung können durch Sanierung<br />

der Anlagen bis zu 50 Prozent<br />

gespart werden. Die Umstellung<br />

auf moderne Leuchten und Leuchtmittel<br />

mit hohem Wirkungsgrad reduzieren<br />

den Stromverbrauch. Der<br />

Edelkort prophezeit, dass bereits<br />

im Jahr 2020 kaum noch<br />

jemand ein Kleidungsstück<br />

kaufen wird, nur weil ein Star<strong>des</strong>igner<br />

es gestylt hat. Vielmehr<br />

werde es auf natürliche<br />

Fasern und Materialien ankommen.<br />

„Die Lust am Konsum<br />

wird nicht kleiner werden“, so<br />

<strong>die</strong> Expertin. „Aber er wird in<br />

andere Bahnen gelenkt, weil<br />

man selektiver einkauft. Auch<br />

der Luxus wird nicht verschwinden.<br />

Aber wir zelebrieren ihn<br />

Rest ist verantwortungsbewusstes<br />

Energieverhalten: Für ausreichend<br />

Tageslicht im Gebäude sorgen. Licht<br />

ausschalten bei längerem Verlassen<br />

<strong>des</strong> Arbeitsplatzes. Flutlicht vermeiden,<br />

meist reichen Arbeitsplatzleuchten<br />

mit Stromsparlampen von<br />

20 Watt aus. Keine Dauerbeleuchtung<br />

in Fluren, Teeküchen, Abstellkammern<br />

oder Kopierräumen.<br />

Die Optimierung der raumlufttechnischen<br />

Anlagen sind oft <strong>die</strong> lukrativsten<br />

Stromsparmaßnahmen. Sind sie<br />

zu groß dimensioniert, werden sie<br />

nicht bedarfsgerecht betrieben. 40<br />

bis 50 Prozent aller Einsparpotenziale<br />

sind bei der Luftzufuhr möglich.<br />

Das Gesamtkonzept von Lüftungsund<br />

Klimaanlagen im Gebäude sollte<br />

auf den Prüfstand. Werden <strong>die</strong> Betriebszeiten<br />

gut genutzt? Sind Luftvolumenstrom<br />

und Befeuchtung<br />

dem Bedarf angepasst? Welche<br />

Komforteinbußen sind akzeptabel?<br />

Bei Geräten im Unternehmen ist zu<br />

beachten: Die Warmwasseraufbereitung<br />

erfolgt in Teeküchen oft über<br />

Untertischspeicher oder Boiler. Deren<br />

Betriebszeit sollte über Zeitschaltuhren<br />

an den Bedarf angepasst<br />

werden. In Teeküchen sollten<br />

Kühlschränke und Geschirrspülmaschinen<br />

der sparsamen Energieeffizienzklasse<br />

A angehören. Kaffeeautomaten<br />

arbeiten energieeffizienter<br />

als <strong>die</strong> Vielfalt von Kaffeemaschinen.<br />

Lieber Kaffee in der Thermoskanne<br />

Das Klimaschutzgesetz wird umgesetzt<br />

künftig mit mehr Sinn für das Ursprüngliche.“<br />

Li Edelkort arbeitet mit Trendscouts<br />

in aller Welt zusammen.<br />

Von dort kommen klare ökologische<br />

Signale. <strong>Sie</strong> sind weitaus<br />

prägender als Modeerscheinungen.<br />

Der globale Haupttrend<br />

heißt: Nachhaltigkeit. Nicht nur<br />

bei der Kleidung, sondern mehr<br />

noch und vor allem beim Klima.<br />

Die Welt ist im Wandel begriffen,<br />

<strong>die</strong> Erkenntnis, dass verantwortungsbewusstes<br />

Denken und<br />

Handeln essenziell für eine lebenswerte<br />

Zukunft ist, setzt sich<br />

zunehmend durch. Auch in <strong>Baden</strong>-Württemberg.<br />

Bereits 1994<br />

wurde <strong>die</strong> KEA Klimaschutz- und<br />

Energieagentur <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

GmbH auf Initiative der<br />

Lan<strong>des</strong>regierung gegründet.<br />

Neben dem Land als Mehrheitsgesellschafter<br />

werden <strong>die</strong> Anteile<br />

von den Energieversorgern in<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg, dem<br />

Handwerkstag, weiteren Verbänden,<br />

der Lan<strong>des</strong>bank und<br />

dem Lan<strong>des</strong>naturschutzverband<br />

gehalten. Die KEA mit Sitz<br />

in Karlsruhe arbeitet unabhängig<br />

und neutral, dem großen Ziel <strong>des</strong><br />

Klimaschutzes und seiner Optimierung<br />

verpflichtet. Die Themen<br />

der KEA heißen hauptsächlich:<br />

Energieeinsparung,<br />

rationelle Energieverwendung,<br />

<strong>die</strong> Nutzung erneuerbarer Energien<br />

und Klimaschutz. Die<br />

Agentur unterstützt aktiv Kommunen,<br />

kirchliche und andere<br />

Organisationen sowie kleine<br />

und mittelständische Unternehmen.<br />

<strong>Sie</strong> ist zugleich <strong>die</strong><br />

Lan<strong>des</strong>geschäftsstelle für den<br />

European Energy Award (eea),<br />

das europäische Managementund<br />

Zertifizierungssystem für<br />

Städte, Gemeinden und Landkreise.<br />

Lan<strong>des</strong>weite aktuelle<br />

Projekte sind auf der Website<br />

der Agentur dargestellt.<br />

warmhalten statt auf der Warmhalteplatte<br />

der Kaffeemaschine. Getränkekühlautomaten<br />

gehören außerhalb<br />

der Arbeitszeit über Zeitschaltuhren<br />

abgeschaltet. Tischventilatoren<br />

im Sommer sind Stromfresser.<br />

Beim Heizungsverbrauch gilt,<br />

dass vor 1990 errichtete Gebäude<br />

durch eine umfassende energetische<br />

Maßnahme, <strong>die</strong> vor allem Fassaden<br />

und Fenster betreffen, modernisiert<br />

werden sollten. Jeder Mitarbeiter<br />

kann zum sinnvollen Umgang<br />

mit der Heizenergie motiviert werden.<br />

Thermostatventile an Heizkörpern<br />

auf <strong>die</strong> Stellung 2 bis 3 drehen,<br />

21 Grad ist <strong>die</strong> ideale Raumtemperatur.<br />

Fenster in der Heizperiode nicht<br />

kippen, sondern mehrmals am Tag<br />

stoßlüften, dabei <strong>die</strong> Heizung abdrehen.<br />

Bei längerer Abwesenheit das<br />

Thermostatventil auf Frostschutzposition<br />

stellen. Elektrische Zusatzheizgeräte<br />

wie Heizlüfter nur in Ausnahmefällen<br />

benutzen.<br />

VON ULRICH BOGENHAUSEN<br />

Wie Lan<strong>des</strong>-Energieagentur und Bürger beim Energiesparen zusammenkommen<br />

EnErgiE-ABC<br />

KIloWAttstUNdE<br />

<strong>die</strong> kWh ist eine Energieeinheit. 1 kWh<br />

ist <strong>die</strong> Energie, <strong>die</strong> zum Beispiel eine Maschine<br />

mit einer leistung von einem<br />

Watt in 1000 stunden aufnimmt oder<br />

abgibt. sowohl der Energiebedarf im<br />

Haus (etwa für <strong>die</strong> Heizung) als auch <strong>die</strong><br />

verbrauchte Menge eines bestimmten<br />

Energieträgers (etwa strom oder Gas)<br />

wird in kWh gemessen bzw. umgerechnet.<br />

Ein liter Heizöl oder ein Kubikmeter<br />

Erdgas haben beispielsweise einen<br />

Energiegehalt von 10 kWh.<br />

KoHlENdIoxId Co ²<br />

Es ist ein Gas, das unsichtbar, geruchlos<br />

und in den üblichen Konzentrationen unschädlich<br />

ist. In der Erdatmosphäre ist<br />

der Anteil von Co ² mit 0,036 Prozent im<br />

Verhältnis zu anderen Gasen gering.<br />

trotzdem ist es als natürliches treibhausgas<br />

mitverantwortlich für <strong>die</strong> temperaturen<br />

auf der Erdoberfläche, <strong>die</strong> das<br />

leben in seiner heutigen Ausprägung<br />

überhaupt ermöglichen. <strong>die</strong> Erhöhung<br />

der Co ² -Konzentration in den letzten<br />

Jahrzehnten wird durch <strong>die</strong> Verbrennung<br />

fossiler Energieträger (Kohle, Erdöl,<br />

Erdgas) hervorgerufen und trägt zu<br />

einem großen Anteil zur von Menschen<br />

verursachten Klimaerwärmung bei.<br />

KrAft-WärME-KoPPlUNG (KWK)<br />

das ist <strong>die</strong> Bezeichnung für <strong>die</strong> gleichzeitige<br />

Erzeugung von strom und Wärme<br />

in einer Anlage. Bei der stromerzeugung<br />

aus fossilen Brennstoffen (Kohle,<br />

Gas, Öl) wird gleichzeitig auch Wärme<br />

freigesetzt. Während in vielen Kraftwerken<br />

<strong>die</strong>se Wärme, <strong>die</strong> rund zwei drittel<br />

der eingesetzten Primärenergie ausmacht,<br />

an <strong>die</strong> Umgebung abgegeben<br />

wird, kann sie in KWK-Anlagen genutzt<br />

und als Heizungswärme (etwa in form<br />

von fernwärme) oder als Prozesswärme<br />

in der Industrie verbraucht werden. <strong>die</strong><br />

Primärenergieausnutzung ist somit in<br />

KWK-Anlagen wesentlich höher als bei<br />

reinen strom erzeugenden Kraftwerken.<br />

Klimaschutz wird umgesetzt.<br />

Foto: Thinkstock<br />

Mehr zuM TheMa<br />

Ministerium für Umwelt, Klima und<br />

Energiewirtschaft <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

- www.um.baden-wuerttemberg.de<br />

Initiative Energieeffizienz<br />

– www.stromeffizienz.de<br />

NABU<br />

- www.nabu.de<br />

Klimaschutz ist ein weites Feld.<br />

Kommunale Energie und Klimaschutzkonzepte<br />

gewinnen <strong>des</strong>halb<br />

immer mehr an Bedeutung.<br />

Die KEA erstellt sie für und gemeinsam<br />

mit Kommunen.<br />

Schwerpunkt ist stets <strong>die</strong> Erarbeitung<br />

eines Maßnahmenplans,<br />

um <strong>die</strong> CO ² -Bilanz zu verbessern.<br />

Da geht es um Wärmegestehungskosten,<br />

Energieverwendung,<br />

Schadstoffausstoß,<br />

den Einsatz von Biomasse bei<br />

Heizkraftwerken, Qualitätsmanagement<br />

im Umgang mit regenerativen<br />

Energien, Contracting<br />

(das Einkaufen externen Betreiberwissens<br />

mit dem Ziel, Energieverbrauchswerte<br />

und Kosten<br />

nachhaltig zu senken) sowie Förderprogramme.<br />

Die KEA hat<br />

auch eine eigene Akademie, an<br />

der Seminare und Schulungen<br />

abgehalten werden, ihre Mitarbeiter<br />

gehen mit Projekten in<br />

Schulen, mit Vorschlägen zu Verwaltungen<br />

und mit dem, „Lan<strong>des</strong>programm<br />

Zukunft Altbau“<br />

auch zu Wohnungs- und Hausbesitzern.<br />

So wird auf Lan<strong>des</strong>-,<br />

aber auch auf kommunaler Ebene<br />

und in ganz konkreten Projekten,<br />

<strong>die</strong> teilweise vom Bun<strong>des</strong>umweltministerium<br />

gefördert<br />

werden, <strong>die</strong> CO ² -<br />

Kompensation in definierten<br />

Umfeldern fachlich, finanziell<br />

und medial unterstützt. Ein vorbildlicher<br />

Ansatz, um das große<br />

Anliegen <strong>des</strong> Klimaschutzes zu<br />

den Bürgern zu tragen und mit<br />

ihnen ins Gespräch zu kommen.<br />

VON MANUEL BALDUAN<br />

Mehr zuM TheMa<br />

www.kea-bw.de<br />

www.kea-bw.de/e-konzepte<br />

www.kea-akademie.de<br />

Tel. Kea 0721/98 471-0


ENERGIETAG-ZEITUNG<br />

11<br />

Förderberatung nutzen – Wirtschaftlichkeit erhöhen<br />

Förderprogramme im Energiebereich<br />

l-Förderprogramme machen Energie-<br />

und erneuerbare<br />

e-sparmaßnahmen<br />

u-Energien noch attraktiver. Sich um-<br />

zu informieren und genau zu<br />

it-fassenn-rechnens-Wer<br />

<strong>die</strong> Förderangebote für Energie-<br />

lohnt sich mehr denn je.<br />

lt, sparmaßnahmen und erneuerbare<br />

e Energien geschickt nutzt, kann mit<br />

ti-vergleichbares-rem monatlichen, finanziellen Auf-<br />

oder sogar geringer-wanr-vestieren.<br />

Wohnungs- oder Hausei-<br />

insgesamt mehr ins Haus ingentümer<br />

profitieren langfristig von<br />

r-niedrigeren Energiekosten und ma-<br />

sich unabhängiger von der glo-<br />

r-chen<br />

n, balen Energieversorgungssituation.<br />

e-Die Vielzahl an Förderprogrammen<br />

ht von Bund und Land zu erneuerbaren<br />

g Energien und rationeller Energiean-<br />

sind sehr effektive Hebel,<br />

e-wendung<br />

s um Investitionen auszulösen und<br />

z-leisten gleichzeitig einen wichtigen<br />

z-Beitrag zur Energiewende.<br />

s-Das Informationszentrum Energie<br />

beim Ministerium für Umwelt, Klima<br />

und Energiewirtschaft <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg klärt daher seit vielen<br />

Jahren <strong>die</strong> Haus- und Wohnungseigentümer<br />

über <strong>die</strong> bestehenden<br />

Möglichkeiten auf und hilft Kommunen,<br />

Planern, Handwerkern<br />

d<br />

g und Energieberatern, sich einen<br />

Überblick im Förderdschungel zu<br />

verschaffen. Hierzu veröffentlicht<br />

das Informationszentrum Energie<br />

laufend aktualisierte Förderübersichten<br />

für private Haus- und Wohnungseigentümer,<br />

Kommunen und<br />

Gewerbe, sowohl für Wohngebäude,<br />

als auch Nichtwohngebäude.<br />

Ein nicht nur bei BürgerInnen, sondern<br />

insbesondere beim Handwerk,<br />

Zuschüsse<br />

nur Sanierung<br />

Darlehen<br />

Altbau und Neubau<br />

Kumulation mit BAFA mögl.<br />

Hausbank<br />

Gewerbe (KMU)<br />

Zuschuss E-Beratung<br />

Darlehen E-Eff.-Maßnahmen<br />

Regionalpartner<br />

Kommunen, Gewerbe (KMU)<br />

Zuschuss E-Beratung<br />

Zuschuss CO2-Einsparung<br />

KEA bzw. L-Bank<br />

bei kleineren Anlagen Zuschuss<br />

bei Großanlagen KfW-Darlehen +<br />

Teilschulderlass<br />

BAFA bzw. KfW<br />

entspricht KfW-Darlehensvariante mit<br />

weiterer Zinsverbilligung<br />

nur selbstgenutze Gebäude bis zu 3<br />

Wohneinheiten<br />

Hausbank<br />

Wahl Darlehen oder Zuschuss<br />

Einzelmaßnahmen oder<br />

Effizienzhaus-Standard<br />

120829 Förderprogramme Teilschulderlass im Energiebereich.mmap bzw. mehr - 29.08.2012<br />

Zuschuss bei Effizienzhaus-Standard<br />

KfW-Effizient<br />

- The Mindjet Team<br />

Sanieren<br />

Kumulation mit BAFA bei<br />

Effizienzhaus-Standard<br />

Hausbank (Darlehen) oder KfW (Zuschuss)<br />

entspricht KfW-Darlehensvariante mit<br />

weiterer Zinsverbilligung<br />

nur selbstgenutze Gebäude bis zu 3<br />

Wohneinheiten<br />

Hausbank<br />

Marktanreizprogramm<br />

(BAFA)<br />

Wohnen mit Zukunft<br />

KfW-Sonderfonds<br />

Energieeffizienz<br />

Marktanreizprogramm<br />

Klimaschutz-<br />

Plus BW<br />

Energieeffizienzfinanzierung<br />

Bauen(L-Bank)<br />

Energieeffizienzfinanzierung<br />

Sanieren (L-Bank)<br />

Förderprogramme im<br />

Energiebereich<br />

Sanierung<br />

Erneuerbare Wärmeerzeugung<br />

Wohnen mit Zukunft<br />

Förderprogramme im<br />

Energiebereich für<br />

Wohngebäude<br />

KfW-Effizient<br />

Sanieren<br />

Energieeffizienzfinanzierung<br />

Sanieren (L-Bank)<br />

KfW-Effizient Bauen<br />

Neubau<br />

Energieberatung<br />

priv. Wohngebäude<br />

Altbau und Neubau<br />

Erneuerbare Wärmeerzeugung<br />

Darlehen<br />

Kumulation mit BAFA mögl.<br />

Hausbank<br />

bestehende Wohngebäude<br />

Einzelmaßnahmen oder<br />

Effizienzhaus-Standard<br />

Wahl Darlehen oder Zuschuss<br />

Teilschulderlass bzw. mehr<br />

Zuschuss bei Effizienzhaus-Standard<br />

Kumulation mit BAFA<br />

Hausbank oder KfW<br />

KfW-Effizient Bauen<br />

Energieeffizienzfinanzierung<br />

Bauen(L-Bank)<br />

entspricht KfW-Darlehensvariante mit<br />

weiterer Zinsverbilligung<br />

nur selbstgenutze Gebäude bis zu 3<br />

Wohneinheiten<br />

Hausbank<br />

neue Wohngebäude<br />

Darlehen<br />

Teilschulderlass bei besserem<br />

Gebäude-Effizienz-Standard<br />

Hausbank<br />

Darlehen<br />

Teilschulderlass bei besserem<br />

Gebäude-Effizienz-Standard<br />

Hausbank<br />

Energiesparcheck BW<br />

Vor-Ort-Energieberatung (BAFA)<br />

entspricht KfW-Darlehensvariante mit<br />

weiterer Zinsverbilligung<br />

nur selbstgenutze Gebäude bis zu 3<br />

Wohneinheiten<br />

Hausbank<br />

den Planern und bei den Kommunen<br />

sehr geschätzter Service ist <strong>die</strong> kompetente<br />

telefonische „Sofort“-Beratung,<br />

um für jede Maßnahme stets<br />

das passende Programm zu <strong>finden</strong>.<br />

HARALD HÖFLICH, Ministerium für<br />

Umwelt, Klima und Energiewirtschaft<br />

BW<br />

KONTAKT ZUR FÖRDERBERATUNG:<br />

Ortrud.Stempel@um.bwl.de<br />

Tel.: 0711 / 123-2526<br />

www.ie-bw.de<br />

www.um.baden-wuerttemberg.de<br />

Foto: Thinkstock<br />

INFORMATIONEN ZU FÖRDERMITTELN<br />

Informationszentrum Energie <strong>des</strong> Ministeriums<br />

für Umwelt, Klima und<br />

Energiewirtschaft 0711-123-2526<br />

www.ie-bw.de<br />

Bun<strong>des</strong>amt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />

(BAFA) 06196/908-625<br />

www.bafa.de<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW<br />

0800/5399002<br />

www.kfw-foerderbank.de<br />

Zukunft Altbau: kostenfreie Telefonnummer<br />

08000/123333<br />

www.zukunftaltbau.de<br />

Regionale Energieagenturen<br />

und Energieberater<br />

Sparen durch Investieren, das<br />

klingt verlockend. Genau das<br />

sollen <strong>die</strong> Förderkonditionen bei<br />

der Gebäu<strong>des</strong>anierung bewirken.<br />

Um den optimalen Nutzen<br />

zu erzielen, muss man jedoch <strong>die</strong><br />

Klaviatur der Förderprogramme<br />

beherrschen.<br />

DER ERSTE SCHRITT<br />

IST ENTSCHEIDEND.<br />

Nur wer weiß, wo wie viel Energie<br />

verbraucht wird oder verloren<br />

geht, ist in der Lage, seine Energiesituation<br />

nach effizienten und<br />

wirtschaftlichen Kriterien zu bewerten<br />

und sinnvoll in geeignete<br />

Maßnahmen zu investieren.<br />

Selbst gut gemeinte Investitionen<br />

bleiben mitunter hinter den tatsächlichen<br />

Möglichkeiten zurück,<br />

wenn nicht zuvor <strong>die</strong> erforderlichen<br />

Grundlagen ermittelt wurden.<br />

Deswegen sollten <strong>die</strong> Hausund<br />

Wohnungseigentümer bei<br />

energierelevanten Veränderungen<br />

stets eine ganzheitliche und<br />

auf den Lebenszyklus bezogene<br />

Betrachtung anstellen.<br />

Wie dabei <strong>die</strong> Förderprogramme<br />

optimal genutzt werden können,<br />

dafür steht das Informationszentrum<br />

Energie im Ministerium<br />

für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Folgen<strong>des</strong> Beispiel macht deutlich,<br />

wie sich <strong>die</strong> Kosten durch<br />

<strong>die</strong> Wahl geeigneter Förderprogramme<br />

senken lassen:<br />

An einem 25 Jahre alten kleinen<br />

Einfamilienhaus mit durchschnittlichem<br />

Energieverbrauch<br />

sollen Fassade und Fenster ohnehin<br />

instand gesetzt werden.<br />

Die alte Heizung funktioniert<br />

zwar noch, hat aber keine effiziente<br />

Energieausnutzung und gehört<br />

<strong>des</strong>wegen<br />

eigentlich auch<br />

erneuert.<br />

Um eine fun<strong>die</strong>rte<br />

Entscheidungsgrundlage<br />

zu<br />

haben, werden<br />

eine Energiediagnose<br />

durch-<br />

Sparen durch Investieren<br />

Nutzung der Förderprogramme beeinflusst Gesamtwirtschaftlichkeit von Sanierungsvarianten<br />

Maßnahmen<br />

Investition<br />

in EUR Förderung<br />

Energiekosten<br />

EUR/J.<br />

Gesamtkosten<br />

EUR/J. Bemerkungen<br />

Nichts (Nur zum Vergleich) 0 € keine 2.340 € 2.340 € keine Veränderung<br />

machen<br />

120829 Förderprogramme im Energiebereich nach Themen.mmap - 29.08.2012 - The Mindjet Team<br />

Var. 1<br />

Var. 2<br />

Var. 3<br />

Var. 4<br />

Fassade streichen, Fenster<br />

abschleifen und streichen<br />

Wärmedämmung der Fassade,<br />

neue Fenster und Rollläden<br />

wie Var2 + neue Öl-Brennwertheizung<br />

+ Solarthermie<br />

wie Var3 jedoch Holzpelletheizung<br />

+ Solarthermie<br />

12.000 € keine 2.340 € 3.200 € keine Energiekosteneinsparung,<br />

keine Verbesserung der Behaglichkeit,<br />

keine Förderung möglich<br />

30.000 € Darlehen<br />

0,75%<br />

43.000 € Darlehen<br />

0,75%<br />

50.000 € Darlehen<br />

0,75%;<br />

5% Teilschuldenerlass;<br />

Zuschuss für<br />

Pellet/Solar<br />

1.755 € 2.500 € 25% Energieeinsparung, viel höhere<br />

Behaglichkeit, günstiges<br />

Förderdarlehen<br />

1.290 € 3.610 € 45% Energieeinsparung, viel höhere<br />

Behaglichkeit, moderne effiziente<br />

Heizung, günstiges Förderdarlehen<br />

600 € 2.900 € 42% Energiekosteneinsparung, viel<br />

höhere Behaglichkeit, moderne<br />

effiziente regenerative<br />

Heizung, günstiger Brennstoff,<br />

günstiges Förderdarlehen inkl.<br />

Teilschulderlass für <strong>die</strong><br />

energiesparenden Maßnahmen<br />

geführt und<br />

mehrere Varianten<br />

gegenüber gestellt. Bei<br />

<strong>die</strong>ser Betrachtung sollen insbesondere<br />

<strong>die</strong> Fördereffekte herausgestellt<br />

werden.<br />

Für <strong>die</strong> energiesparenden Maßnahmen<br />

kann <strong>die</strong> Finanzierung<br />

entweder durch das KfW-Programm<br />

„Effizient Sanieren“ erfolgen.<br />

Seit April 2012 gibt es in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

sogar noch eine<br />

weitere Verbilligung <strong>die</strong>ses<br />

Programms, sodass der Zinssatz<br />

bei unschlagbaren 0,75% liegt.<br />

Das Darlehen mit 10 Jahren Zinsbindung<br />

und Laufzeit wird über<br />

<strong>die</strong> Hausbank abgewickelt. Wird<br />

wie in Var. 4 das Energieeffizienzhaus-Niveau<br />

erreicht, erhält man<br />

5% Tilgungszuschuss und muss<br />

somit nicht das komplette Darlehen<br />

zurückzahlen.<br />

Wahlweise kann der Eigentümer<br />

auch auf das Darlehen verzichten<br />

und statt<strong>des</strong>sen bei der KfW direkt<br />

einen Zuschuss beantragen.<br />

Für <strong>die</strong> erneuerbare Wärmeerzeugung<br />

(Solar und Pelletkessel)<br />

kann <strong>die</strong> Finanzierung durch Zuschüsse<br />

aus dem Marktanreizprogramm<br />

entlastet werden.<br />

Die Maßnahmen sparen je nach<br />

Maßnahme pro Jahr unterschiedlich<br />

viel Geld ein, beim<br />

Komplettpaket inkl. Wechsel <strong>des</strong><br />

Energieträgers in Var. 4 fast drei<br />

Viertel an Energiekosten im Jahr<br />

ein (Annahme Ölpreis 90 ct/Liter).<br />

Überraschend positiv fällt <strong>die</strong> Gesamtkostenbilanz<br />

aus:<br />

sehr günstige Darlehenskonditionen<br />

inklusive<br />

fünf Prozent Teilschuldenerlass,<br />

der Zuschuss<br />

für <strong>die</strong> Pelletund<br />

Solaranlage, ein bedeutend<br />

Energieverbrauch sowie<br />

ein günstigerer Brennstoffpreis<br />

haben in Summe<br />

zur Folge, dass <strong>die</strong><br />

Komplettmodernisierung<br />

sehr attraktive Gesamtkosten<br />

verursacht.<br />

Die monatliche Belastung<br />

fällt bei den Energiesparmaßnahmen<br />

nicht unbedingt teurer<br />

aus als bei den ohnehin vorgesehenen<br />

Verschönerungsmaßnahmen.<br />

Bei der Optimal-Variante<br />

inkl. erneuerbare Energien<br />

liegen <strong>die</strong> monatlichen Kosten sogar<br />

niedriger, als wenn nur <strong>die</strong> ohnehin<br />

anstehenden reinen Erhaltungsmaßnahmen<br />

umgesetzt würden.<br />

Grund dafür ist, dass Erneuerbare<br />

geringerer Energien leichter das Erreichen <strong>des</strong><br />

Effizienzhaus-Standards ermöglichen.<br />

Dies beschert dem Hausbesitzer<br />

bei einer relativ geringen<br />

Mehrinvestition einen Teilschuldenerlass<br />

für <strong>die</strong> Gesamtinvestition<br />

sowie erhöhte Zuschüsse<br />

für das Heizungssystem bei<br />

gleichzeitig geringeren Brennstoffkosten.<br />

Das Ergebnis kann sich sehen<br />

lassen: ein top modernes Gebäude<br />

mit sehr geringen Energiekosten<br />

und hoher Behaglichkeit,<br />

ein zukunftsfähiges Heizsystem,<br />

eine sehr gute Einstufung<br />

beim Energieausweis sowie<br />

ein Beitrag zum Klimaschutz –<br />

und das quasi bei gleichen Kosten,<br />

<strong>die</strong> man für eine äußerliche<br />

Kosmetik ohnehin hätte aufbringen<br />

müssen.<br />

Fazit: wer überlegt investiert und<br />

<strong>die</strong> Förderprogramme clever nutzt,<br />

hat überraschend günstige Gesamtkosten.<br />

Zuvor sollte allerdings<br />

stets eine genaue Energiediagnose<br />

inklusive Fördermittelberatung<br />

vorgenommen werden, <strong>die</strong> ebenfalls<br />

bezuschusst wird.<br />

HARALD HÖFLICH, Ministerium<br />

für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft<br />

BW


12 ENERGIETAG<br />

IN 60 TAGEN ZUM „<br />

ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE /<br />

SANIERUNGSVARIANTEN<br />

Für das Objekt der Familie S. wurden verschiedene Sanierungsvarianten geprüft und unter<br />

Einhaltung der Nachrüstpflichten nach EnEV dargestellt.<br />

• VARIANTE 01: Kellerdeckendämmung mit 10 cm Polystyrol PS der Wärmeleitgruppe WLG 032<br />

• VARIANTE 02: Dachdämmung als Aufsparrendämmung mit 16 cm Polyurethan PUR<br />

der Wärmeleitgruppe WLG 024 inkl. Neueindeckung<br />

• VARIANTE 03: Fassadendämmung mit 14 cm Polystyrol PS der Wärmeleitgruppe WLG 032,<br />

Garageninnenwanddämmung mit 10 cm Polystyrol PS der Wärmeleitgruppe WLG 032,<br />

Fenstertausch mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung mit max. U-Wert 0,95 W/m2K<br />

• VARIANTE 04: Fassadendämmung mit 14 cm Polystyrol PS der Wärmeleitgruppe WLG 032,<br />

Garageninnenwanddämmung mit 10 cm Polystyrol PS der Wärmeleitgruppe WLG 032,<br />

Perimeterdämmung mit 10 cm EPS der Wärmeleitgruppe WLG 032, Fenstertausch<br />

mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung mit max. U-Wert 0,95 W/m2K<br />

• VARIANTE 05: Heizungsmodernisierung Pelletanlage<br />

• VARIANTE 06: Heizungsmodernisierung Luft-Wasser-Wärmepumpe + Solaranlage<br />

• VARIANTE 07: Effizienzhaus 70 + Heizungsmodernisierung Luft-Wasser-Wärmepumpe + Solar +<br />

Kellerdeckendämmung + Dachdämmung + Dämmung der Gebäudehülle und Austausch der Fenster<br />

Der Energietag <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg wirbt mit abwechslungsreichen<br />

Aktionen<br />

im ganzen Land für<br />

Erneuerbare Energien,<br />

Energiesparen und Klimaschutz.<br />

Was aber geschieht<br />

dann nach dem<br />

Energietag <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

auch tatsächlich<br />

in der Praxis? Nehmen <strong>die</strong><br />

Besucherinnen und Besucher<br />

den Energietag <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

zum<br />

Anlass, selbst aktiv zu<br />

werden? Diese Fragen zu<br />

beantworten ist aufgrund<br />

der großen Anzahl an Veranstaltungen<br />

flächendeckend<br />

kaum möglich.<br />

Gleichwohl gehen regelmäßig<br />

Informationen von<br />

Mitmachern und Bürgern<br />

bei der zentralen Koordinationsstelle<br />

Energietag<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg ein,<br />

<strong>die</strong> Beispiele für <strong>die</strong> Wirkung<br />

<strong>des</strong> <strong>Energietages</strong><br />

liefern. Schnell wurde <strong>die</strong><br />

Idee geboren, eine Sanierung<br />

als Anschauungsbeispiel<br />

zu begleiten. Das<br />

60-jährige Lan<strong>des</strong>jubiläum<br />

wurde zum Anlass genommen,<br />

ein Projekt zu<br />

wählen, das innerhalb von<br />

nur 60 Tagen realisiert<br />

werden sollte.<br />

Mit freundlicher Unterstützung<br />

der Energieberatung<br />

Sautter aus Neckarsulm,<br />

konnte eine Familie<br />

aus dem Landkreis Böblingen<br />

gewonnen werden,<br />

uns Einblicke in ihr Sanierungsprojekt<br />

zu gewähren.<br />

Von der Erstellung<br />

<strong>des</strong> Sanierungsberichts,<br />

über <strong>die</strong> Bauzeitenplanung<br />

der einzelnen<br />

Maßnahmen bis hin zu<br />

Finanzierung, Förderung,<br />

Umsetzung und<br />

Endabnahme – wir durften<br />

ab dem ersten<br />

Schritt mit dabei sein<br />

und das Projekt begleiten.<br />

Das Ergebnis kann<br />

sich sehen lassen: aus<br />

einem unsanierten Dreifamilienhaus<br />

wurde innerhalb<br />

von 60 Tagen ein<br />

modernes KfW-Effizienzhaus<br />

70.<br />

Kurzum, sanieren lohnt<br />

sich!<br />

(Sandra König)<br />

ERGEBNISSE:<br />

Endenergiebedarf<br />

Endenergiebedarf QE: kWh/a Einsparung<br />

Ist-Zustand 42652<br />

Var. 1 - Kellerdeckendämmung 38075 4577 = 10,7%<br />

Var. 2 - Dachdämmung 39746 2906 = 6,8%<br />

Var. 3 - Fassade + Fenster ohne KG 21799 20853 = 48,9%<br />

Var. 4 - Fassadendämmung und Fenstertausch 21799 20853 = 48,9%<br />

Var. 5 - Pellets-Heizungsanlage 40178 2473 = 5,8%<br />

Var. 6 - Luft-Wasser-Wärmepumpe + Solar 9737 32914 = 77,2%<br />

Var. 7 - Effizienzhaus 70 LWP + Solar 4135 38517 = 90,3%<br />

Heizwärmebedarf<br />

Heizwärmebedarf Qh: kWh/a Einsparung<br />

Ist-Zustand 21996<br />

Var. 1 - Kellerdeckendämmung 18236 3760 = 17,1%<br />

Var. 2 - Dachdämmung 19596 2400 = 10,9%<br />

Var. 3 - Fassade + Fenster ohne KG 13911 8085 = 36,8%<br />

Var. 4 - Fassadendämmung und Fenstertausch 13911 8085 = 36,8%<br />

Var. 5 - Pellets-Heizungsanlage 21996 0 = 0,0%<br />

Var. 6 - Luft-Wasser-Wärmepumpe + Solar 21996 0 = 0,0%<br />

Var. 7 - Effizienzhaus 70 LWP + Solar 7613 14383 = 65,4%<br />

Schadstoff-Emissionen<br />

CO ² -Emissionen: kg/a Einsparung<br />

Ist-Zustand 21554<br />

Var. 1 - Kellerdeckendämmung 19524 2029 = 9,4%<br />

Var. 2 - Dachdämmung 20270 1284 = 6,0%<br />

Var. 3 - Fassade + Fenster ohne KG 9932 11621 = 53,9%<br />

Var. 4 - Fassadendämmung und Fenstertausch 9932 11621 = 53,9%<br />

Var. 5 - Pellets-Heizungsanlage 1997 19557 = 90,7%<br />

Var. 6 - Luft-Wasser-Wärmepumpe + Solar 3865 17688 = 82,1%<br />

Var. 7 - Effizienzhaus 70 LWP + Solar 1662 19891 = 92,3%<br />

Kosten/Wirtschaftlichkeit<br />

Brennstoff- und Betriebskosten: EUR/a Einsparung<br />

Ist-Zustand 3.984,00<br />

Var. 1 - Kellerdeckendämmung 3.610 374 = 9,4%<br />

Var. 2 - Dachdämmung 3747 237 = 5,9%<br />

Var. 3 - Fassade + Fenster ohne KG 1.986 1998 = 50,1%<br />

Var. 4 - Fassadendämmung und Fenstertausch 1.986 1998 = 50,1%<br />

Var. 5 - Pellets-Heizungsanlage 2.162 1822 = 45,7%<br />

Var. 6 - Luft-Wasser-Wärmepumpe + Solar 1.335 2649 = 66,5%<br />

Var. 7 - Effizienzhaus 70 LWP + Solar 612 3372 = 84,6%<br />

Gesamtinvestitionskosten:<br />

EUR<br />

Var. 1 - Kellerdeckendämmung 8.301<br />

Var. 2 - Dachdämmung 46.581<br />

Var. 3 - Fassade + Fenster ohne KG 77.834<br />

Var. 4 - Fassadendämmung und Fenstertausch 91.872<br />

Var. 5 – Pellets-Heizungsanlage 38.300<br />

Var. 6 - Luft-Wasser-Wärmepumpe + Solar 31.300<br />

Var. 7 - Effizienzhaus 70 LWP + Solar 179.026<br />

Quelle: Energieberatung Sautter, Neckarsulm<br />

alle Fotos: Bernd Spitzer


-ZEITUNG<br />

13<br />

NEUEN“ HAUS<br />

BESCHREIBUNG DER REALISIERTEN SANIERUNGS-<br />

VARIANTE MIT WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNG<br />

Ein Praxisbericht<br />

Herr S. besitzt im Landkreis Böblingen<br />

ein freistehen<strong>des</strong> Dreifamilienhaus,<br />

Baujahr 1973. Die beheizbare<br />

Wohnfläche ist 306 Quadratmeter<br />

groß, dort gibt es drei<br />

Wohneinheiten, in denen insgesamt<br />

acht Menschen leben. Der<br />

Bestandsbau weist einen dem<br />

Baujahr entsprechenden akzeptablen<br />

energetischen Zustand<br />

auf, lässt sich aber durch geeignete<br />

Maßnahmen wesentlich verbessern.<br />

Herr S. und seine Frau<br />

haben einen Sohn, <strong>des</strong>sen Frau<br />

ihr drittes Kind bekam. Die junge<br />

Familie war bereits seit Längerem<br />

auf der Suche nach einer größeren<br />

Wohnung und so kam <strong>die</strong> Idee auf,<br />

Kinder und Enkel ins Haus zu holen<br />

und aus <strong>die</strong>sem ein Mehr-Generationen-Haus<br />

zu machen. Es<br />

sollte grundsaniert und der Wohnwert<br />

der Immobilie erheblich gesteigert<br />

werden. Herr S. beauftragte<br />

das Ingenieurbüro Sautter aus<br />

Neckarsulm, <strong>die</strong> Sanierung zu<br />

übernehmen. Zeki Büyük, Mitarbeiter<br />

<strong>des</strong> Unternehmens, nahm<br />

sich der Sache an. „Um ein Gebäude<br />

energetisch zu bewerten,<br />

muss der vorhandene Energieverbrauch<br />

beurteilt werden können“,<br />

erklärte der Ingenieur. „Verbraucht<br />

mein Haus viel oder wenig?<br />

Durch welche Maßnahmen<br />

lässt sich wie viel Energie einsparen?<br />

Die Antwort auf <strong>die</strong>se Frage<br />

gibt eine Energiebilanz. Dazu werden<br />

alle Energieströme, <strong>die</strong> dem<br />

Gebäude zu- und abgeführt werden,<br />

quantifiziert und schließlich<br />

bilanziert. Berücksichtigt werden<br />

dabei <strong>die</strong> Wärmeverluste und Wärmegewinne<br />

der Gebäudehülle sowie<br />

<strong>die</strong> Verluste der Anlagen zur<br />

Raumheizung, Trinkwasseraufbereitung<br />

und Lüftungstechnik. So<br />

werden <strong>die</strong> Einsparpotenziale mittelt.“<br />

er-<br />

Das Beispiel zeigt auf beeindruckende<br />

Weise, wie ein Haus im<br />

Realisierungszeitraum von nur<br />

60 Tagen so umgebaut werden<br />

kann, dass es vom unsanierten<br />

Altbau zum KfW-Effizienzhaus<br />

wurde. Wobei <strong>die</strong> Vorgaben<br />

für Min<strong>des</strong>tstandards nicht<br />

nur erfüllt, sondern sogar<br />

deutlich übertroffen wurden.<br />

Von der Einzelmaßnahme<br />

bis hin zur Komplettsanierung<br />

– auf anschauliche Art<br />

und Weise wurden der Familie<br />

S. verschiedene Modernisierungsvarianten<br />

dargestellt und <strong>die</strong> jeweiligen Wirtschaftlichkeitsszenarien<br />

durchgespielt.<br />

So konnte ein konkretes<br />

Energieeinsparpotenzial durch Sanierung<br />

gegenüber dem Ist-Zustand<br />

von knapp 90 Prozent vorhergesagt<br />

werden.<br />

Der Energiebedarf nach der Sanierung<br />

und <strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit bei<br />

Brennstoff- und Betriebskosten<br />

konnten drastisch vermindert werden.<br />

Die Gesamtinvestitionskosten für<br />

<strong>die</strong> Energiesparmaßnahmen beliefen<br />

sich auf rund 180.000 Euro, darin<br />

sind <strong>die</strong> ohnehin anfallen Kosten<br />

von 44.000 Euro für den Erhaltungsaufwand<br />

enthalten. Rund<br />

30.000 Euro wurden durch Fördergelder<br />

aus mehreren Kassen beglichen.<br />

Für <strong>die</strong> nächsten 30 Jahre<br />

Nutzungsdauer sind <strong>die</strong> jährlichen<br />

Kapitalkosten nach der Sanierung<br />

von 6.640 Euro im Jahr auf 3.262<br />

Euro im Jahr gesenkt worden.<br />

Die Sanierung hatte folgende Änderungen<br />

zur Folge: Die bestehende<br />

Elektro-Zentralheizungs-<br />

Anlage wurde ersetzt durch eine<br />

moderne Luft-Wasser-Wärmepumpe.<br />

Solare Unterstützung<br />

wird genutzt für Heizung und<br />

Trinkwarmwasser. Durch <strong>die</strong>se<br />

Umsetzung reduzierte sich der<br />

Energiebedarf <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> um<br />

88 Prozent, bei gleichem Nutzverhalten<br />

und Klimabedingungen. Die<br />

CO 2 -Emissionen werden um<br />

31.110 kg<br />

im Jahr abgesenkt. Außenwände,<br />

Dach, Fenster und Keller sind<br />

durch Wärmebrücken oder Wärmeleitgruppen<br />

verbunden, <strong>die</strong><br />

Hauseingangstür ist durch eine<br />

wärmegedämmte Tür mit Glasanteil<br />

erneuert worden. Alle <strong>die</strong>se<br />

Maßnahmen führten dazu, dass<br />

bedeutend mehr Wärme im Haus<br />

verbleibt. Wichtig war <strong>die</strong> Dämmung<br />

der Rolllädenkästen, Heizkörpernischen<br />

und wärmeführenden<br />

Rohrleitungen entsprechend<br />

der Energiesparverordnung, um<br />

Wärmeverluste zu vermeiden.<br />

Fazit: Die Komplettsanierung zu<br />

akzeptablen Kosten führte zur<br />

umfassenden Erneuerung der<br />

Energietechnik <strong>des</strong> Hauses. Die<br />

Maßnahmen tragen wesentlich<br />

zur Energieeinsparung und damit<br />

zum Umweltschutz bei. Bedeutsam<br />

war vor allem <strong>die</strong><br />

Dämmung der Außenfassade,<br />

<strong>des</strong> Daches und der Kellerdecke,<br />

aber auch der Installation<br />

einer neuen Heizungsanlage<br />

mit unterstützender Solaranlage.<br />

Dadurch fielen <strong>die</strong> Maßnahmen<br />

am Objekt im Kreis<br />

Böblingen ins KfW-Programm<br />

„Energieeffizient Sanieren“<br />

und konnten sämtlich gefördert<br />

werden. Und nach nur 60<br />

Tagen war das alles erledigt.<br />

(th)<br />

• VARIANTE 7: Effizienzhaus 70<br />

In <strong>die</strong>ser Variante werden <strong>die</strong> folgenden Modernisierungsmaßnahmen betrachtet.<br />

AUSSENWÄNDE: Die Fassade wird mit einem Wärmedämmverbundsystem WDVS der Dicke<br />

14 cm aus Polystyrol und der Wärmeleitgruppe WLG 032 versehen. Die Garageninnenwand wird mit 10<br />

cm aus Polystyrol PS der Wärmeleitgruppe WLG 032 ebenfalls gedämmt. Die Hauseingangstüre wird<br />

mit einem max. U-Wert von Uw


14<br />

ENERGIETAG-ZEITUNG<br />

Die Analyse sanierungsbedürftiger<br />

Altbauten durch Gebäudeenergieberater<br />

lohnt sich in jedem<br />

Fall. Wichtig dabei ist:<br />

Hausbesitzer sollten nach der<br />

Ausbildung und Berufserfahrung<br />

der Fachleute fragen. Denn<br />

manchmal ist Vorsicht besser<br />

als Nachsicht.<br />

Eine ganzheitliche Gebäudeenergieberatung<br />

ist für sanierungswillige<br />

Hausbesitzer immer<br />

empfehlenswert, man<br />

könnte sogar sagen: obligatorisch.<br />

<strong>Sie</strong> <strong>die</strong>nt als optimale<br />

Grundlage für jede energetische<br />

Haussanierung und kann als<br />

„Sanierungsfahrplan“ bezeichnet<br />

werden. Denn sie lotst durch<br />

Energie-, Finanzierungs- und<br />

Eine Energieberatung lohnt sich, Mitreden ist erwünscht.<br />

Energieberatung: Mir zuliebe!<br />

Gebäudeenergieberatung lohnt sich<br />

Rechtsfragen und vermeidet<br />

Fehler. Angeboten wird <strong>die</strong>se<br />

sinnvolle Dienstleistung von<br />

Energieberatern. Doch: Wie in<br />

jedem anderen Berufsstand<br />

gibt es auch bei Energieberatern<br />

gute Fachleute, aber auch<br />

schwarze Schafe. Wir raten<br />

<strong>des</strong>halb Hausbesitzern, in einem<br />

unverbindlichen Vorgespräch<br />

<strong>die</strong> Qualifikation <strong>des</strong><br />

Energieberaters zu prüfen. Das<br />

lohnt sich schon <strong>des</strong>halb, weil<br />

<strong>die</strong> Berufsbezeichnung Energieberater<br />

gesetzlich nicht geschützt<br />

ist. Das heißt: Nicht jeder,<br />

der sich Energieberater<br />

nennt, ist damit automatisch<br />

fachkundig und unabhängig,<br />

wenngleich in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

<strong>die</strong> Qualität der Beratungen<br />

hoch ist.<br />

Mitreden ist also erwünscht!<br />

Hausbesitzer sollten sich eine<br />

eigene Meinung bilden und kritische<br />

Konsumenten sein. Dabei<br />

ist <strong>die</strong> Auswahl gar nicht so<br />

schwer: Wer auf Folgen<strong>des</strong> achtet,<br />

wird sehr wahrscheinlich gut<br />

fahren: Energieberater müssen<br />

eine sachbezogene Berufserfahrung<br />

haben, über gute Referenzen<br />

verfügen und einen entsprechenden<br />

Aus- und Weiterbildungsstand<br />

vorweisen können.<br />

Misstrauen ist beispielsweise<br />

dann angebracht, wenn der<br />

Energieberater Neutralität vermissen<br />

lässt, also im Gespräch<br />

nur auf ein bestimmtes Produkt<br />

eingeht. Spricht der Berater außerdem<br />

nur über ein Gewerk,<br />

sollte <strong>die</strong> Alarmglocke ebenfalls<br />

läuten. Wer ganz sicher gehen<br />

möchte, kann auch zwei oder<br />

drei Vorgespräche mit verschiedenen<br />

Energieberatern einplanen<br />

und sich danach Angebote<br />

machen lassen.<br />

Steht fest, wer <strong>die</strong> Energieberatung<br />

übernimmt, hört das Nachhaken<br />

für den Hausbesitzer<br />

aber nicht auf. Folgende vier<br />

Punkte sind dann besonders<br />

wichtig:<br />

Der Altbau sollte ganzheitlich<br />

analysiert werden, konkrete<br />

Claudia Rist, Leitung Zukunft Altbau.<br />

Foto: Zukunft Altbau.<br />

Maßnahmenvorschläge und<br />

Foto: Zukunft Altbau. deren Begründung sind ebenfalls<br />

gefragt. Des Weiteren<br />

sollte der Berater eine, zumin<strong>des</strong>t<br />

grobe, Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

vorlegen und<br />

über Fördermöglichkeiten der<br />

vorgeschlagenen Maßnahmen<br />

informieren.<br />

Treffen <strong>die</strong>se Qualitätskriterien<br />

zu, hat der Hausbesitzer eine<br />

gute Beratung bekommen. Einer<br />

gelungenen Sanierung<br />

steht dann nichts mehr im Weg.<br />

Anerkannte Energieberater<br />

sind bei den Partnern <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>programms<br />

Zukunft Altbau<br />

zu <strong>finden</strong>: www.zukunftaltbau.<br />

de, Rubrik Partner.<br />

CLAUDIA RIST, Leitung Lan<strong>des</strong>programm<br />

Zukunft Altbau<br />

<strong>des</strong> Ministeriums für Umwelt,<br />

Klima und Energiewirtschaft<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

PREISE<br />

Das<br />

Lösungswort<br />

bitte<br />

einsenden an:<br />

räumlich<br />

eingeschränkt<br />

Koordinationsstelle<br />

Energietag<br />

<strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg<br />

c/o SuP,<br />

Reinbeckstr.18,<br />

70565 Stuttgart<br />

Unter allen<br />

Einsendungen<br />

verlosen wir<br />

3 Strom-<br />

Verbrauchs-<br />

messgeräte<br />

Einsen<strong>des</strong>chluss:<br />

01. Oktober 2012<br />

Koordinationsstelle Energietag<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg c/o SuP<br />

Reinbeckstr.18<br />

70565 Stuttgart<br />

sichere<br />

Gewandtheit<br />

Hochstapler<br />

Wortteil:<br />

Afrika<br />

feine<br />

Gewebeart<br />

ein<br />

Baustoff<br />

Halbton<br />

unter G<br />

ein Verkehrszeichen<br />

Speiseraum<br />

für<br />

Offiziere<br />

16<br />

Lebensgrundstoff<br />

Nomadenbehausung<br />

Sumpfvogel<br />

pani-<br />

scher<br />

Ansturm<br />

bestimmter<br />

Artikel<br />

Arbeitsmaterial<br />

von<br />

Malern<br />

Angehöriger<br />

e.<br />

osteurop.<br />

Volks<br />

zirka<br />

Kurzschreibform<br />

(Kw.)<br />

2<br />

6<br />

15<br />

Leserrätsel<br />

Vorname<br />

<strong>des</strong><br />

Autors<br />

Rush<strong>die</strong><br />

Einnahme<br />

Sondergutschrift<br />

Ansammlung<br />

von<br />

Windrädern<br />

ein<br />

Pilz<br />

nicht<br />

groß<br />

Kfz-Z.<br />

Weimar<br />

Symbol<br />

<strong>des</strong><br />

Friedens,<br />

Vogel<br />

Beschlag<br />

für<br />

Pferde<br />

Gerät zur<br />

Kammherstellung<br />

davonhasten<br />

Atomabart<br />

tonreicher<br />

Marschboden<br />

marok.<br />

Universitätsstadt<br />

Kippschalter<br />

Ort der<br />

Verdammnis<br />

Nadelloch<br />

Fußballfeldbegren-<br />

9 zung<br />

10<br />

Ballettröckchen<br />

kleine<br />

<strong>Sie</strong>dlung<br />

schwimmen<br />

feierliches<br />

Gedicht<br />

englische<br />

Briefanrede<br />

klassizistischer<br />

Kunststil<br />

flüchtiger<br />

Brennstoff<br />

Fremdwortteil:<br />

lang,<br />

mächtig<br />

3<br />

Oberarmmuskel<br />

Fußballclub<br />

in<br />

Bochum<br />

bereits<br />

Schellfischart<br />

uneigennütziger<br />

Mensch<br />

Energie<br />

unter der<br />

Erdkruste<br />

kleine<br />

Geige<br />

<strong>des</strong> MA.<br />

Zwist<br />

11<br />

zur<br />

Sonne<br />

gehörig<br />

von<br />

Sinnen<br />

Wortteil:<br />

natürlich,<br />

naturbelassen<br />

Hilfswerkzeug<br />

zum<br />

Zeichnen<br />

Büro<br />

(engl.)<br />

säubern<br />

geistliches<br />

Gericht<br />

im MA.<br />

7<br />

griechischer<br />

Buchstabe<br />

Perserteppich<br />

Einsicht<br />

eine<br />

Heizung<br />

längere<br />

Fahrt<br />

übers<br />

Meer<br />

Vorname<br />

der<br />

Lollobrigida<br />

überlegt,<br />

umsichtig<br />

Kleidungsstück<br />

Grenzschutzeinheit<br />

(Abk.)<br />

Stadtteil<br />

von<br />

Minderheiten<br />

kleiner<br />

Flugplatz<br />

in<br />

Berlin<br />

Staat in<br />

Nahost<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16<br />

israelische<br />

Landschaft<br />

14<br />

dt. Automobilpionier<br />

(Adam) †<br />

Haarersatz<br />

rumänische<br />

Währung<br />

Radioempfänger<br />

(engl.)<br />

tropische<br />

Gewürzwurzel<br />

5<br />

spitzer<br />

Pfahl<br />

(Schutzwall)<br />

männlicher<br />

franz.<br />

Artikel<br />

Strom<br />

durch<br />

den Irak<br />

13<br />

Pfarrer<br />

Glasbruchstück<br />

Unterwelt<br />

der<br />

griech.<br />

Sage<br />

4<br />

Lebensumfeld<br />

altgriech.<br />

Philosophenschule<br />

Windschattenseite<br />

eine<br />

engl.<br />

Tageszeitung<br />

Schiffsleinwand<br />

Kulturabteilung<br />

der UNO<br />

ebenso<br />

Aufgussgetränk<br />

fein<br />

zerkleinerte<br />

Speise<br />

Parlament<br />

in Polen<br />

afrikanischer<br />

Strom<br />

lateinische<br />

Vorsilbe:<br />

weg<br />

Gaunerin<br />

Paarungszeit<br />

der<br />

Tiere<br />

1<br />

Segelkommando:<br />

wendet!<br />

Wahlspruch<br />

8<br />

kleine<br />

Straße<br />

Fluss<br />

durch<br />

Aberdeen<br />

Stichwaffe<br />

scherzhaft:<br />

US-<br />

Soldat<br />

Mann<br />

zu<br />

Pferd<br />

italienischer<br />

Artikel<br />

altindische<br />

heilige<br />

Schrift<br />

viel<br />

Wissen<br />

haben<br />

gelernter<br />

Handwerker<br />

Kraftstoff<br />

aus<br />

Sojaöl<br />

Wurmtier<br />

Initialen<br />

<strong>des</strong><br />

Dichters<br />

Zola<br />

12


Anzeige<br />

15<br />

„Modern, benutzerfreundlich,<br />

nachhaltig.“ Ministerpräsident<br />

Winfried Kretschmann hat klare<br />

Vorstellungen über <strong>die</strong> Mobilität<br />

von morgen. „Schon heute bietet<br />

<strong>die</strong> elektromobilität gute Ansätze.<br />

Diese wollen wir weiter entwickeln<br />

und ausbauen.“<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg nimmt bei der<br />

elektromobilität eine bun<strong>des</strong>weite<br />

Vorreiterrolle ein. Deshalb hat das<br />

hiesige Wirtschaftsministerium seine<br />

Teilnahme beim Wettbewerb <strong>des</strong><br />

Bun<strong>des</strong> „Schaufenster für elektromobilität“<br />

erklärt. <strong>Sie</strong> wird mit 50 Millionen<br />

euro alimentiert. Diese fließen<br />

vor allem in Forschungs- und Demonstrationsprojekte,<br />

<strong>die</strong> gemeinsam<br />

mit mehr als 100 Partnern aus<br />

Wirtschaft und Wissenschaft entwickelt<br />

werden. es geht darum, das<br />

Modell <strong>die</strong>ser Art von Mobilität zu<br />

verstehen, zu beherrschen und<br />

tragfähige bürgernahe und gut vernetzte<br />

geschäftsmodelle zu erarbeiten.<br />

Unter dem namen „LivingLab BW<br />

mobil“ sind 41 einzelprojekte eingereicht<br />

worden, <strong>die</strong> ein gesamtprojektvolumen<br />

von rund 153 Millionen<br />

euro aufweisen. Beteiligt sind namhafte<br />

Unternehmen wie Audi,<br />

Bosch, Daimler, enBW, iBM oder<br />

Porsche, aber auch zahlreiche mittlere<br />

und kleine Betriebe. gemeinsam<br />

mit dem Land, den Städten und<br />

gemeinden sollen sie ein gesamtkonzept<br />

entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette entwickeln.<br />

Akteure können nur in zusammenarbeit<br />

mit einer gebietskörperschaft<br />

<strong>des</strong> öffentlichen Rechts am<br />

Schaufenster Elektromobilität<br />

Klare Mobilitätskonzepte aus dem Land setzen sich durch<br />

Car2Go-Smart in Ulm<br />

Wettbewerb teilnehmen. <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg als Kernland der deutschen<br />

Automobilindustrie will in exemplarischer<br />

Weise Wirtschaft und<br />

Umweltschutz vereinen. Das ziel ist,<br />

mit modernster Technologie innovative<br />

Mobilitätskonzepte tatkräftig<br />

umzusetzen.<br />

Franz Loogen, geschäftsführer von<br />

e-mobil BW, erklärt: „Das Schaufenster<br />

bietet <strong>die</strong> einmalige Chance,<br />

in einem komplexen Mobilitätsumfeld<br />

<strong>die</strong> Lösungskompetenzen von<br />

baden-württembergischen, deutschen<br />

und internationalen Unternehmen<br />

und Forschungseinrichtungen<br />

im zusammenspiel mit der<br />

öffentlichen Hand in einem global<br />

sichtbaren Pilotmarkt zu demonstrieren.“<br />

Maßgabe ist: Bis 2020 sollen<br />

eine Million e-Fahrzeuge umweltfreundlich<br />

und wirtschaftlich auf<br />

Deutschlands Straßen unterwegs<br />

sein. in <strong>Baden</strong>-Württemberg sollen<br />

bis ende 2015 schon mal 3100 elektrofahrzeuge<br />

eingesetzt werden.<br />

Damit dürfte das Land wieder einmal<br />

bei einer innovation eine Spitzenrolle<br />

einnehmen.<br />

Stadtmobil Freiburg<br />

Foto: Mennekes<br />

Der Schwerpunkt verlagert sich dabei<br />

auf <strong>die</strong> Versorgung der Bürger<br />

im ländlichen Raum, dort leben 34<br />

Prozent der Lan<strong>des</strong>bevölkerung.<br />

Auf dem Land ist man mehr als in<br />

der Stadt auf das Auto angewiesen,<br />

<strong>des</strong>halb sollen gerade unter <strong>die</strong>sen<br />

Umständen klima- und umweltfreundliche<br />

Mobilitätsformen ausprobiert<br />

werden. Das geht bis zur<br />

neuausrichtung <strong>des</strong> Pendlerverkehrs<br />

zwischen Land und Stadt.<br />

Hier sollen intermodale Verkehrskonzepte,<br />

also <strong>die</strong> bessere Vernetzung<br />

von Straße und Schiene, getestet<br />

werden, stets in der Verknüpfung<br />

mit regenerativer energieerzeugung.<br />

Teilnahme-interessenten<br />

am Wettbewerb können sich mit ihrem<br />

Projekt melden. einzelheiten<br />

sind zu <strong>finden</strong> auf der internetseite<br />

<strong>des</strong> Ministeriums für Ländlichen<br />

Raum und Verbraucherschutz. Dort<br />

können auch <strong>die</strong> Antragsformulare<br />

heruntergeladen werden.<br />

Von SUSAnne ReiCHeLT<br />

Mehr zuM TheMa<br />

Lan<strong>des</strong>agentur für Elektromobilität<br />

und Brennstoffzellentechnologie<br />

– e-mobil BW GmbH<br />

– www.e-mobilbw.de<br />

Ministerium für Ländlichen Raum und<br />

Verbraucherschutz <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

– www.mlr.baden-wuerttemberg.de<br />

Foto: mobile-Freiburg gGmbH<br />

EnErgiE-ABC<br />

PHotoVoLtaik (PV)<br />

<strong>Sie</strong> ist <strong>die</strong> direkte Umwandlung von<br />

Lichtenergie in elektrische Energie. Die<br />

Leistung einer PV-anlage wird meist in<br />

kilowattpeak angegeben. in Solarzellen<br />

aus einem zweischichtigen Halbleiterwerkstoff,<br />

meist Silizium, werden durch<br />

<strong>die</strong> Einstrahlung <strong>des</strong> Sonnenlichts positive<br />

und negative Ladungsträger freigesetzt<br />

(Photoeffekt). So wird Gleichstrom<br />

erzeugt, der nach der Umwandlung<br />

in Wechselstrom mittels Wechselrichter<br />

ins allgemeine Stromnetz eingespeist<br />

werden kann. Die Vergütung <strong>des</strong><br />

eingespeisten Stroms regelt das Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

– EEG.<br />

PRiMäREnERGiEBEDaRf<br />

Er berücksichtigt neben dem Energiebedarf<br />

für Heizung und Warmwasser<br />

auch <strong>die</strong> Verluste, <strong>die</strong> von der Gewinnung<br />

<strong>des</strong> Energieträgers an seiner Quelle<br />

über aufbereitung und transport bis<br />

zum Gebäude anfallen. Zur Ermittlung<br />

<strong>des</strong> Primärenergiebedarfs wird <strong>des</strong>halb<br />

der Energiebedarf eines Gebäu<strong>des</strong> mit<br />

dem Primärenergiefaktor multipliziert.<br />

SoLaRMoDUL<br />

Das auch Photovoltaik-Modul genannte<br />

Solarmodul besteht aus mehreren<br />

Solarzellen, <strong>die</strong> durch kombinationen<br />

aus Parallel- und Reihenschaltungen<br />

zusammengefasst sind. Je nach anzahl<br />

der in Reihe geschalteten Zellen<br />

ergibt sich <strong>die</strong> maximale Spannung <strong>des</strong><br />

Moduls. Solarmodule produzieren<br />

Gleichspannung. Die Solarzellen sind<br />

in der Regel zwischen Glas- oder<br />

kunststoffscheiben eingebettet, um<br />

sie vor Witterungseinflüssen zu schützen.<br />

Ein Metallrahmen (etwa aluminium)<br />

hält das Modul zusammen und<br />

ermöglicht zusätzlich <strong>die</strong> Montage auf<br />

einem Dach oder trägergestellt.<br />

Wasserstoff und Batterien<br />

Die Basistechnologie für Elektromobilität entwickelt sich rasant<br />

Die Wasserstoff-<br />

und<br />

Brennzellent<br />

e c h n i k<br />

spielt eine<br />

entscheid<br />

e n d e<br />

Rolle bei<br />

der künftigen<br />

energieversorgung<br />

und<br />

der elektromobilität<br />

in <strong>Baden</strong>-<br />

W ü r t t e m -<br />

berg. Das<br />

bestätigt eine<br />

Stu<strong>die</strong> der<br />

e-mobil BW in<br />

zusammenarbeit<br />

mit dem<br />

zentrum für<br />

S o n n e n e n e r-<br />

gie und Wasserstoff-Forschung<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

(zSW) und <strong>des</strong> Weiterbil-<br />

D i e<br />

von Continental<br />

entwickelte<br />

Batterie wiegt zirka 25 Kilogramm<br />

und hat einen Platzbedarf von rund<br />

13 Litern. Foto: Continental AG 2012<br />

dungszentrums Brennstoffzelle<br />

Ulm (WBzU). Die Stu<strong>die</strong><br />

hat ermittelt, dass bis 2030 im<br />

Land jährliche Umsätze von<br />

4,5 Milliarden euro über sämtliche<br />

Marktsegmente für Wasserstoff<br />

und Brennstoffzellen<br />

möglich wären. Die zahl der<br />

Arbeitsplätze im Bereich <strong>die</strong>ser<br />

Technologien könnte bis<br />

2030 auf rund 20 000 steigen.<br />

Bis zum Jahr 2050 könnten es<br />

sogar 100 000 Jobs werden<br />

und <strong>die</strong> Potenziale könnten<br />

auf 25 Milliarden euro pro Jahr<br />

anwachsen. ein wirtschaftlicher<br />

zukunftsbereich mit gewaltigen<br />

Perspektiven.<br />

„Regenerativ erzeugter Wasserstrom<br />

ist als Speichermedium<br />

für überschüssigen<br />

Ökostrom ein entscheidender<br />

Schlüssel für das gelingen der<br />

energiewende“, erklärt e-mobil<br />

BW-geschäftsführer Franz<br />

Loogen. „zusammen mit<br />

Brennstoffzellen als effizienten<br />

energiewandlern, <strong>die</strong> in<br />

der Strom-/Wärmeversorgung,<br />

aber auch im Verkehrssektor<br />

zum einsatz kommen,<br />

können wir signifikant zum Klimaschutz<br />

beitragen.“ Für ein<br />

Automobilland wie <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg sind <strong>die</strong>se Lösungen<br />

absolut zukunftsweisend.<br />

es ist aber nötig, dass<br />

noch mehr Unternehmen in<br />

<strong>die</strong>ses Segment einsteigen<br />

und <strong>die</strong> Chancen von Wasserstoff<br />

und Brennstoffzellen erkennen.<br />

Deshalb hat<br />

e-mobil BW einen<br />

Leitfaden<br />

für den einstieg interessierter<br />

Firmen entwickelt.<br />

Unter<strong>des</strong>sen ist in Ulm ein<br />

wichtiger Baustein für hierzulande<br />

benötigte Hochleistungsbatterien<br />

gesetzt worden.<br />

„Wir haben uns zum ziel<br />

gesetzt, Deutschland zum<br />

Leitanbieter für elektromobilität<br />

zu machen“, sagte <strong>die</strong> Bun<strong>des</strong>ministerin<br />

für Bildung und<br />

Forschung, Annette Schavan,<br />

bei der Übergabe <strong>des</strong> zuwendungsbescheids<br />

für <strong>die</strong> Anlage<br />

in Ulm. „Der Aufbau einer<br />

Pilotfertigungsanlage für Lithium-ionen-zellen<br />

ist ein<br />

wichtiger Meilenstein auf dem<br />

Weg dorthin.“ Das Projekt wird<br />

vom Bund mit 23,5 Millionen<br />

euro unterstützt.<br />

in Ulm errichtet das Forschungsinstitut<br />

zSW mit<br />

Unterstützung <strong>des</strong> dortigen<br />

industrieverbunds<br />

KLiB eine Anlage zur erforschung<br />

seriennaher<br />

Fertigungsprozesse von<br />

Lithium-ionen-Batterien<br />

ab einer größe von 20<br />

Amperestunden (Ah).<br />

Mit <strong>die</strong>ser Technologie<br />

soll <strong>die</strong> industrie von<br />

elektrofahrzeugen forciert<br />

werden. Die großen<br />

prismatischen Lit<br />

h i u m - i o n e n - z e l l e n<br />

werden systematisch<br />

erforscht, getestet und<br />

während<strong>des</strong>sen ständig<br />

optimiert. Dabei<br />

können sich neue Materialien<br />

und Herstellverfahren<br />

ergeben, <strong>die</strong> nach der Prüfung<br />

im Labor in <strong>die</strong> Serienfertigung<br />

übergehen. Die zSW-Forscher<br />

– mehr als 200 Wissenschaftler,<br />

ingenieure und Techniker –<br />

verfügen über langjähriges<br />

Wissen in der Technologie.<br />

Das soll gebündelt und ausgeschöpft<br />

werden.<br />

Hier bietet sich für mittelständische<br />

Unternehmen ein neues<br />

weites Betätigungsfeld.<br />

Komponenten, Prozesse und<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

müssen erprobt und aus<br />

der Forschungsproduktionslinie<br />

unter realen Produktionsbedingungen<br />

als Musterserien<br />

hergestellt werden. Da sind innovative<br />

Konzepte gefragt. es<br />

geht darum, <strong>die</strong> Qualität der<br />

zellen zu erhöhen, <strong>die</strong> Ausschussrate<br />

zu minimieren und<br />

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16<br />

InFO<br />

Bürgerwindräder<br />

sorgen<br />

für Akzeptanz<br />

anwohner reden bei den<br />

Planungen mit – und profitieren<br />

davon.<br />

in ingersheim waren früher<br />

Windräder für <strong>die</strong> anwohner<br />

unvorstellbar. „<strong>Sie</strong> sind<br />

wahnsinnig laut und bringen<br />

alles durcheinander“,<br />

brachte eine Frau mittleren<br />

alters <strong>die</strong> Stimmung auf<br />

den Punkt. als der Ort,<br />

günstig in einem Strömungsbereich<br />

gelegen, auf<br />

den Prüfstand kam, änderte<br />

sich <strong>die</strong> Stimmung. Es<br />

gibt Bewohner, <strong>die</strong> verhärtet<br />

daran festhalten, dass<br />

sich keine rotoren in Ortsnähe<br />

drehen sollen, und<br />

solche – inzwischen <strong>die</strong><br />

Mehrheit –, <strong>die</strong> dem Projekt<br />

zustimmen. Denn von vornherein<br />

wurden <strong>die</strong> Menschen<br />

„mitgenommen“,<br />

wie es in der Sprache der<br />

Politiker heißt.<br />

Es gab gespräche auf den<br />

Straßen, Bürgerempfänge<br />

im rathaus, ein erstes und<br />

ein zweites „Windradfest“<br />

im vergangenen Jahr. Die<br />

ingersheimer merkten,<br />

dass es auf sie ankommt,<br />

ihr Windrad ist ein Vorzeigeprojekt.<br />

als dann noch<br />

<strong>die</strong> „Energiegenossenschaft<br />

ingersheim und umgebung<br />

eg“ gegründet<br />

wurde und von „unserer gemeinsamen<br />

Zukunft“ <strong>die</strong><br />

rede war, stimmten viele zu<br />

und beteiligten sich finanziell<br />

an der genossenschaft.<br />

Zum letzten Osterfest<br />

kam es zur rotormontage,<br />

<strong>die</strong> Zuschauer labten<br />

sich an roten Würsten und<br />

getränken, <strong>die</strong> ein imbissbetreiber<br />

anbot. als der rotor<br />

aufgezogen wurde, gab<br />

es applaus. alle Einzelschritte<br />

der Projektverwirklichung<br />

sind dokumentiert,<br />

sogar mit Luftbildaufnahmen.<br />

auch umweltminister<br />

Franz untersteller war auf<br />

dem Fest. Es gab einen<br />

ökumenischen gottes<strong>die</strong>nst,<br />

einen informationsstand,<br />

ein Programm für<br />

Kinder und Besuch von<br />

Funk und Fernsehen. Beim<br />

zweiten Windradfest musste<br />

schon ein Festzelt aufgebaut<br />

und ein Parkgelände<br />

organisiert werden. Das hat<br />

das gemeinschaftsgefühl<br />

der ingersheimer gestärkt,<br />

stolz schritten sie zur turmbesichtigung;<br />

eine ehemalige<br />

Skigondel an einem<br />

Kranausleger brachte sie<br />

auf 80 Meter Höhe zum<br />

rundumblick in ihr schönes<br />

Land hinaus. Da gehörte<br />

das Windrad schon dazu.<br />

inzwischen hat es weitere<br />

Veranstaltungen gegeben,<br />

unter anderem eine Bürgerversammlung<br />

zum „teilflächennutzungsplan<br />

Windenergie“<br />

und eine Podiumsdiskussion<br />

über Windkraft<br />

als „Zukunftsenergie“.<br />

Ständig kommen neue informationen,<br />

<strong>die</strong> Bürger<br />

sind großteils zufrieden.<br />

Die anlage auf dem Brandenkopf<br />

ist ihr Bürgerwindrad<br />

und <strong>die</strong> genossenschaft<br />

wird Ende <strong>des</strong> Jahres<br />

an ihre teilhaber etwa<br />

60 000 Euro ausschütten.<br />

(svw)<br />

Windpark<br />

Die Lan<strong>des</strong>regierung hat <strong>die</strong>se<br />

Energiequelle zu einem ihrer<br />

Hauptprojekte erklärt.<br />

Bereits im Mittelalter wussten <strong>die</strong><br />

Europäer <strong>die</strong> Kraft <strong>des</strong> Win<strong>des</strong><br />

zu nutzen. Mühlen waren auch in<br />

deutschen Landen weit verbreitet,<br />

Müller war ein ehrenwerter<br />

Beruf. in der Blütezeit der Windräder<br />

in der alten Welt, im 19.<br />

Jahrhundert, drehten sich auf<br />

dem Kontinent etwa 200 000 anlagen,<br />

viele davon im heutigen<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg. Erst mit<br />

der industrialisierung setzte das<br />

Mühlensterben ein, Dampfmaschinen<br />

waren effektiver als<br />

Windmühlen beim Mahlen <strong>des</strong><br />

getrei<strong>des</strong>. Mit dem Beginn <strong>des</strong><br />

20. Jahrhunderts verloren sie an<br />

Bedeutung, <strong>die</strong> Weltkriege beschleunigten<br />

den niedergang<br />

der alten arbeitskultur. in den<br />

1950er-Jahren wurde in der Bun<strong>des</strong>republik<br />

der Beruf <strong>des</strong> Windmüllers<br />

per gesetz gestrichen.<br />

Hinterbliebene Mühlen sind heute<br />

oft musealisiert, wie <strong>die</strong> altweibermühle<br />

von 1929 im Freizeitpark<br />

tripsdrill bei Heilbronn. in<br />

den neuen Bun<strong>des</strong>ländern werden<br />

Häuser, <strong>die</strong> einst Windräder<br />

hatten und nun stillgelegt sind,<br />

gern als umfunktionierte Privathäuser<br />

genutzt. in nördlichen<br />

und östlichen deutschen regionen<br />

gibt es noch Windmühlen in<br />

Betrieb.<br />

Zur Mehlherstellung brauchen<br />

wir den Wind heute nicht mehr.<br />

aber Ministerpräsident Winfried<br />

Kretschmann sagt: „Windenergie<br />

wird eine zentrale rolle<br />

bei der zukünftigen Energieversorgung<br />

<strong>Baden</strong>-Württembergs<br />

spielen.“ Die Lan<strong>des</strong>regierung<br />

will den anteil der Windenergie<br />

an der Stromerzeugung deutlich<br />

erhöhen. Bis zum Jahr 2020<br />

soll er bei 10 Prozent liegen,<br />

zurzeit sind es 0,9 Prozent. Das<br />

Lan<strong>des</strong>planungsgesetz ist geändert<br />

worden, um das ehrgeizige<br />

Ziel zu erreichen. Denn das<br />

Land gehört beim ausbau der<br />

Windenergie zu den nachzüglern,<br />

alle anderen Bun<strong>des</strong>länder<br />

sind weiter. nun sollen zwischen<br />

dem neckar-Odenwaldund<br />

dem Bodensee-Kreis je<strong>des</strong><br />

Jahr 100 bis 150 Windräder zur<br />

Stromerzeugung installiert werden.<br />

Das gefällt nicht jedem,<br />

schon ist von einer „Verspargelung“<br />

der Landschaft <strong>die</strong> rede.<br />

So weit muss es nicht kommen.<br />

nun muss genau geprüft werden,<br />

welche Standorte für <strong>die</strong><br />

Errichtung von Windkraftanlagen<br />

und in welchem umfang sie<br />

geeignet sind. Bei <strong>die</strong>ser Prüfung<br />

darf es keine ausnahmen<br />

geben. Eine Energiewende mit<br />

zu vielen inseln ohne Windkraftnutzung<br />

wäre ineffizient und<br />

auch ungerecht. an der nutzung<br />

von Windkraft kommt heute<br />

niemand mehr vorbei. Bis vor<br />

Wo der Wind im Land weht<br />

Bei der Windenergie hat <strong>Baden</strong>-Württemberg Nachholbedarf<br />

Foto: Agentur für Erneuerbare Energien<br />

EnErgiEtag-ZEitung<br />

kurzem waren 99 Prozent der<br />

Lan<strong>des</strong>fläche ohne Windräder.<br />

Da wird sich in naher Zukunft<br />

einiges ändern. allerdings haben<br />

<strong>die</strong> betreffenden Kommunen<br />

stets ein Mitspracherecht<br />

bei der Planung. Der ausbau<br />

der Windräder wird über <strong>die</strong> regionalplanung<br />

gesteuert.<br />

Die Bevölkerung erhofft sich<br />

schnelle Beschlüsse vom nachhaltigkeitsbeirat<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg,<br />

der auf eine „Energiewende<br />

mit augenmaß“ achten<br />

soll. Die meisten Bürger sind<br />

schon weiter als <strong>die</strong> zögerlichen<br />

Politiker. Die auswirkungen<br />

auf das Landschaftsbild<br />

sind bekannt und vielerorts<br />

gründlich untersucht worden.<br />

<strong>Sie</strong> sollten nicht überhöht, aber<br />

auch nicht unterbewertet werden.<br />

„Eine sofortige Energiewende<br />

ist alternativlos und sowohl<br />

umweltschonend als<br />

auch wirtschafts- und sozialverträglich<br />

möglich“, sagt Brigitte<br />

Dahlbender, <strong>die</strong> Lan<strong>des</strong>vorsitzende<br />

beim Bund für umwelt<br />

und naturschutz Deutschland<br />

(BunD). auch der naturschutzbund<br />

Deutschland<br />

(naBu) forciert ein zügiges<br />

Handeln, um das Ziel 100 Prozent<br />

erneuerbare Energien zu<br />

erreichen, ohne dass neue<br />

Kohlekraftwerke entstehen<br />

und <strong>die</strong> CO ² -Emissionen zunehmen.<br />

Das dürfte auch <strong>die</strong> Meinung<br />

der meisten Bewohner in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

sein. Wenn<br />

schon Energiewende, dann bitte<br />

auch richtig gewendet. Der<br />

Windenergieerlass hat regelungen<br />

zum ausbau der Windkraft<br />

im Land festgelegt, sie sind <strong>die</strong><br />

Leitplanken <strong>des</strong> umbaus. 1000<br />

Foto: Thinkstock<br />

Windräder werden benötigt, um<br />

<strong>die</strong> Brutto-Stromerzeugung auf<br />

10 Prozent anzuheben. Das ist<br />

auf nicht mal einem Prozent der<br />

Lan<strong>des</strong>fläche möglich, eine äußerst<br />

effiziente Flächennutzung.<br />

Der Windkraftatlas ist eine klare<br />

Handlungsanleitung. Der<br />

tÜV SÜD hat <strong>die</strong> Windverhältnisse<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

untersucht. Demnach sind hervorragende<br />

Standorte für naturverträgliche<br />

Windkraftanlagen<br />

vorhanden. <strong>Sie</strong> be<strong>finden</strong><br />

sich vorrangig in Höhenlagen<br />

<strong>des</strong> Schwarzwalds, auf der<br />

Schwäbischen alb, in Oberschwaben<br />

und Hohenlohe.<br />

aber auch in anderen regionen,<br />

zum Beispiel im Kraichgau und<br />

der rheinebene, <strong>die</strong> als windarm<br />

gelten, werden Windräder<br />

aufgestellt werden. Exakt stu<strong>die</strong>rt<br />

werden müssen <strong>die</strong> lan<strong>des</strong>weit<br />

rege frequentierten<br />

Zugkorridore für Vögel und Fledermäuse.<br />

auch der Schutz von<br />

Wäldern, <strong>die</strong> mehr als 120 Jahre<br />

alt sind und wegen ihrer artenvielfalt<br />

besonders schützenswert,<br />

muss garantiert sein.<br />

Ebenso soll in den Höhenlagen<br />

<strong>des</strong> Schwarzwalds, wo das auerhuhn<br />

seinen Lebensraum hat,<br />

<strong>die</strong> Lage geprüft werden.<br />

auf jeden Fall sollten <strong>die</strong> Bürger<br />

frühzeitig in <strong>die</strong> Planungsprozesse<br />

eingebunden werden. <strong>Sie</strong><br />

müssen auch darüber aufgeklärt<br />

werden, dass es für Windräder<br />

einfache und unproblematische<br />

rückbau-Möglichkeiten<br />

gibt. alles in allem gilt ein<br />

Konsens, auf den Brigitte Dahlbender<br />

vom BunD hinweist:<br />

„Erneuerbare Energien sind gerechte<br />

Energien. Die Energiewende<br />

und <strong>die</strong> nutzung dezentraler<br />

Erneuerbarer Energien<br />

bringt es mit sich, dass auch <strong>die</strong><br />

Lasten dezentral und damit gerecht<br />

verteilt werden.“<br />

VOn SiLVia VOn DEr WEiDEn<br />

Mehr zuM TheMa<br />

Bun<strong>des</strong>verband Windenergie<br />

– www.wind-energie.de<br />

Tag der Erneuerbaren Energien<br />

– www.energietag.de<br />

Sonne, Wind und Wärme<br />

– www.sonnewindwaerme.de<br />

Neue Energie<br />

– www.neueenergie.net<br />

EnErgIE-ABC<br />

SoNNENkollEkTor<br />

Auch Solarkollektor genannt. Eine<br />

Vorrichtung zur Sammlung der im<br />

Sonnenlicht enthaltenen Energie.<br />

Üblicherweise steht <strong>die</strong> Bezeichnung<br />

für einen thermischen Solarkollektor,<br />

der mit der „eingefangenen“<br />

Sonnenenergie ein Übertragungsmedium,<br />

<strong>die</strong> sogenannte<br />

Wärmeträgerflüssigkeit, aufheizt,<br />

wobei das gesamte Strahlungsspektrum<br />

<strong>des</strong> Sonnenlichts in thermischen<br />

Solaranlagen mit relativ<br />

hohem Wirkungsgrad ausgenutzt<br />

wird. Vorrichtungen zur Gewinnung<br />

von elektrischer Energie in<br />

Photovoltaikanlagen werden dagegen<br />

als Solarmodule bezeichnet.<br />

ThErmoGrAfiE<br />

Eine infrarotkamera ermittelt berührungslos<br />

<strong>die</strong> Wärmeenergie eines<br />

objekts und wandelt <strong>die</strong>se in<br />

elektronische Signale um. Die Signale<br />

werden wiederum in Wärmebilder<br />

umgewandelt, in denen unterschiedliche<br />

Temperaturen in unterschiedlichen<br />

farben dargestellt<br />

werden. Diese bildhafte Darstellung<br />

der oberflächentemperaturen<br />

wird u.a. zur Erkennung von Wärmebrücken<br />

an Gebäuden herangezogen.<br />

TrEiBhAuSEffEkT<br />

für das leben auf der Erde ist der<br />

natürliche Treibhauseffekt notwendig.<br />

Er verhindert, dass <strong>die</strong> auf den<br />

Planeten eintreffende Strahlung<br />

vollständig wieder in das Weltall<br />

abgegeben wird. Die Temperatur<br />

auf der Erde würde ohne Treibhauseffekt<br />

im mittel bei minus 18 Grad<br />

liegen. Durch den natürlichen<br />

Treibhauseffekt beträgt <strong>die</strong> mittlere<br />

Temperatur auf der Erde plus 15°<br />

Celsius. Der anthropogene (durch<br />

den menschen verursachte) Treibhauseffekt<br />

führt aber nach Angaben<br />

von klimaforschern dazu, dass <strong>die</strong><br />

zusätzliche freisetzung von klimawirksamen<br />

Gasen zu einem weiteren<br />

Anstieg der globalen Temperatur<br />

führt. Der mensch setzt <strong>die</strong> Treibhausgase<br />

vor allem durch Verbrennung<br />

fossiler Energieträger (kohle,<br />

Öl, Gas) frei, etwa beim Autofahren,<br />

beim Stromverbrauch oder der Nutzung<br />

von Öl- und Gasheizungen.


ENERGIETAG-ZEITUNG<br />

17<br />

Immer mehr Orte werden zu Bioenergiedörfern<br />

An <strong>die</strong>sen Standorten zeigt sich ganz konkret das Umsetzen der Energiewende<br />

Das Dorf Mauenheim, ein Ortsteil<br />

von Immendingen mit nur 400<br />

Einwohnern, im Kreis Tuttlingen<br />

gelegen, war 2006 der erste Ort<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg, der sich<br />

weitgehend autark mit Energie<br />

versorgte. Das ist bis heute so.<br />

Strom und Wärme werden aus<br />

Erneuerbarer Energie gewonnen,<br />

auf der Basis von Biomasse.<br />

Mehr als doppelt so viel<br />

Strom wird regenerativ erzeugt,<br />

wie das Dorf im ganzen Jahr verbraucht.<br />

Die Energieanlage besteht<br />

aus einer Biogasanlage<br />

und einem Biomasse-Heizwerk,<br />

<strong>die</strong> Energie gelangt über ein<br />

Nahwärmenetz in <strong>die</strong> Haushalte.<br />

Nahezu alle Häuser sind angeschlossen,<br />

<strong>die</strong> Energieversorgung<br />

konnte komplett auf umweltschonende<br />

Technik umgestellt<br />

werden. Landwirte, Gemeinde<br />

und Verbraucher haben<br />

sich in einer Genossenschaft organisiert<br />

und ihre Energieversorgung<br />

selbst in <strong>die</strong> Hand genommen.<br />

Inzwischen kommen viele<br />

Besucher aus dem In- und Ausland,<br />

um sich das zukunftsweisende<br />

Projekt anzuschauen.<br />

Mauenheim hat als Bioenergiedorf<br />

anderen Dörfern vorgemacht,<br />

wie man es machen<br />

muss. Das Projekt wurde vom<br />

Land gefördert. Inzwischen gibt<br />

es aber in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

42 Bioenergiedörfer, 37 in Betrieb,<br />

5 noch im Bau. Das Interesse<br />

ist groß und es werden sich<br />

in <strong>die</strong>sem Jahr noch eine Reihe<br />

weiterer Gemeinden dem Bio-<br />

Trend anschließen. Durch das<br />

Förderprogramm „Bioenergiedörfer“<br />

will das Ministerium für<br />

Umwelt, Klima und Energiewirtschaft<br />

(UM) <strong>die</strong> Dörfer und<br />

Städte sowie Stadt- und Ortsteile<br />

unterstützen, <strong>die</strong> durch<br />

den Einsatz von Bioenergie – in<br />

Verbindung mit anderen erneuerbaren<br />

Energien – kollektiv <strong>die</strong><br />

Energiewende umsetzen. Die<br />

vorhandenen Mittel werden<br />

ausgeschrieben, Projektträger<br />

können sich mit Vorhaben bewerben.<br />

Alle drei Monate werden<br />

bis zum jeweiligen Stichtag<br />

eingegangene Anträge bewertet<br />

und innerhalb eines Monats<br />

erfolgen Auswahl und Entscheidung<br />

für eine Förderung.<br />

Bei der Bewertung werden<br />

Fachleute hinzugezogen, ein<br />

Beirat mit Vertretern von Verbänden,<br />

Verwaltung und aus<br />

der Wissenschaft. Die wesentliche<br />

Voraussetzung für eine Teilnahme<br />

am Wettbewerb ist der<br />

Ersatz fossiler Energieträger, eine<br />

gute Energie- und Ressourcen-Effizienz<br />

und <strong>die</strong> Qualität der<br />

Planung. Neben Photovoltaik<br />

und zunehmend auch Windkraft<br />

ist es hauptsächlich Bioenergie,<br />

<strong>die</strong> als förderungswürdig gilt.<br />

Biomasse ist eine klimaneutrale<br />

Energiequelle, setzt aber einen<br />

nachhaltigen Anbau voraus.<br />

Pflanzen enthalten Sonnenenergie,<br />

<strong>die</strong> wieder freigesetzt und<br />

wirtschaftlich genutzt werden<br />

kann. Dabei wird nur so viel Kohlendioxid<br />

frei, wie beim Wachstum<br />

aus der Luft entnommen<br />

wurde. Bioenergie hat zwei markante<br />

Vorteile: <strong>Sie</strong> steht unabhängig<br />

von der aktuellen Wetterlage<br />

und den Jahreszeiten zur<br />

Verfügung. Der Brennstoff ist lagerungsfähig,<br />

somit kann Bioenergie<br />

auch Zeiten überbrücken,<br />

in denen wenig Wind weht<br />

oder <strong>die</strong> Sonne nicht ausreichend<br />

scheint.<br />

Wer Biomasse zum Hauptenergieträger<br />

macht, schöpft aus dem<br />

Vollen der Natur. Nach bisherigem<br />

Bestand wachsen in Deutschland<br />

pro Jahr etwa 120 Millionen Kubikmeter<br />

Holz dazu – das sind 4<br />

Kubikmeter Holz in der Sekunde.<br />

Aus fester Biomasse werden<br />

Holzpellets oder Holzhackschnitzel,<br />

<strong>die</strong> in Scheitholzöfen verbrannt<br />

werden und sich durch ihre<br />

kleine und standardisierte Form<br />

für eine automatische Befeuerung<br />

eignen. Dadurch entsteht Heizwärme,<br />

<strong>die</strong> zur Energieherstellung<br />

genutzt wird und ganzjährig für<br />

Strom, Heizung und warmes Wasser<br />

in ganzen <strong>Sie</strong>dlungen sorgt.<br />

Das funktioniert nach dem Prinzip<br />

der Kraft-Wärme-Kopplung. Auf<br />

<strong>die</strong>se Weise lässt sich Brennstoff<br />

sehr viel effizienter nutzen als in<br />

einem Großkraftwerk, das auf<br />

Stromerzeugung ausgelegt ist.<br />

Aber auch aus flüssiger und gasförmiger<br />

Biomasse lassen sich<br />

Wärme, Strom und Kraftstoffe gewinnen.<br />

Das ist <strong>die</strong> natürliche<br />

Form der Energieversorgung mit<br />

nachwachsenden Rohstoffen.<br />

Biomasse muss aber mit Augenmaß<br />

genutzt werden, damit keine<br />

Monokulturen entstehen und<br />

landwirtschaftliche Flächen nicht<br />

überbenutzt werden.<br />

Bioenergiedörfer erzeugen ihre<br />

Energie vor der eigenen Haustür.<br />

Das macht <strong>die</strong> Bürger unabhängig<br />

von Energieimporten und <strong>die</strong> Preise<br />

können über lange Zeit gesichert<br />

werden. Energieautarke Gemeinden<br />

erreichen eine überdurchschnittliche<br />

lokale und regionale<br />

Wertschöpfung, weil <strong>die</strong><br />

Ausgaben für Energie vor Ort bleiben<br />

– beim Landwirt, Forstwirt,<br />

dem Handwerker und den Familien<br />

im Dorf – und nicht abfließen.<br />

In Großerlach, Raibach, Unterspeltal,<br />

<strong>Sie</strong>beneich, Rand egg, Weiterdingen,<br />

Möggingen, St. Peter,<br />

Lautenbach, Erdbach und in anderen<br />

Gemeinden hat man das zu<br />

schätzen gelernt.<br />

VON MANUELA MüLLER<br />

Mehr zuM TheMa<br />

Förderprogramm für<br />

Bioenergiedörfer <strong>des</strong><br />

Umweltministeriums<br />

www.bioenergiedorf-bw.de<br />

www.wege-zum-bioenergiedorf.de<br />

Bürgerbeteiligung willkommen<br />

Bioenergiedörfer in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Immer mehr Kommunen möchten<br />

ihre Energieversorgung<br />

selbst in <strong>die</strong> Hand nehmen.<br />

Dass das möglich ist und welche<br />

Rolle <strong>die</strong> Bürgerinnen und<br />

Bürger dabei spielen – ein Beitrag<br />

von Helmut Böhnisch der<br />

KEA Klimaschutz- und Energieagentur<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg.<br />

Bioenergiedörfer sind „in“ – immer<br />

öfter hören wir, wie Bürgerinnen<br />

und Bürger von „ihrer“<br />

Energie sprechen. Doch was genau<br />

ist das, ein Bioenergiedorf?<br />

Die Realisierung eines solchen<br />

Dorfs bedeutet, dass <strong>die</strong> Wärmeversorgungsstrukturen<br />

in der<br />

Ortschaft grundlegend verändert<br />

werden. Die zentrale Rolle<br />

spielt dabei das sogenannte<br />

Nahwärmenetz, ein Heizungsnetz<br />

fürs ganze Dorf. Dessen<br />

strategische Bedeutung reicht<br />

weit über <strong>die</strong> Anwendung von<br />

Bioenergie hinaus: über ein<br />

Nahwärmenetz können alle Formen<br />

von Wärme aus erneuerbaren<br />

Energien genutzt werden.<br />

Und wo genau liegt nun der Vorteil?<br />

Die Kommune macht sich<br />

von Energieversorgern unabhängig,<br />

da sie sich selbst mit<br />

Energie versorgt. Nahwärme ist,<br />

gegenüber der bisher üblichen<br />

Einzelheizung im Haus, eine gemeinschaftliche<br />

Lösung. <strong>Sie</strong> lebt<br />

von der Bereitschaft möglichst<br />

vieler Bürger zum Mitmachen,<br />

also ihr Haus an das neue Netz<br />

anzuschließen.<br />

Und wie genau schaffen wir das?<br />

Fachleute sprechen hier von Bürgerbeteiligung.<br />

Eine sehr gute<br />

Voraussetzung dafür ist, wenn<br />

<strong>die</strong> Initiative aus der Bürgerschaft<br />

selbst kommt (z. B. mit dem Ziel<br />

zur Gründung einer Energiegenossenschaft).<br />

Vor dem Hintergrund,<br />

dass derzeit von Bürgern<br />

zunehmend gefordert wird, auch<br />

<strong>die</strong> Energieversorgung in kommunale<br />

oder in eigene Hände zu<br />

nehmen, beobachten wir viele Initiativen<br />

zur Gründung von Energiegenossenschaften.<br />

Und was machen <strong>die</strong> Bürger<br />

dann? Anzustreben ist, dass <strong>die</strong><br />

Einwohner vor Ort <strong>die</strong> Nahwärmeversorgung<br />

als ihr eigenes<br />

Projekt begreifen; übrigens auch<br />

dann, wenn <strong>die</strong> Initiative nicht<br />

aus der Bürgerschaft kommt.<br />

Bürgerbeteiligung erfordert also<br />

bürgerschaftliches Engagement<br />

„von unten“. „Von oben“ kann<br />

das nicht verordnet werden.<br />

Andererseits müssen <strong>die</strong>sem Engagement<br />

auch Räume und Strukturen<br />

geboten werden, in denen es<br />

wirksam werden kann. In immer<br />

mehr Landgemeinden sehen wir<br />

mittlerweile Initiativen „von unten“<br />

zur Energiewende. Die Bereitschaft<br />

scheint zu wachsen, sich bei<br />

Nahwärmeprojekten zu beteiligen.<br />

In größeren Gemeinden bzw. in<br />

Städten besteht da noch ein beträchtlicher<br />

Nachholbedarf.<br />

Und in Zukunft? Die Perspektive<br />

Helmut Böhnisch, Bereichsleiter Bioenergie<br />

& Nahwärme bei der KEA.<br />

muss heißen: Weiterentwicklung<br />

<strong>des</strong> Konzepts von Bioenergiedörfern<br />

zu Effizienz- und<br />

Energiedörfern. Das kfw-Programm<br />

432 (Quartierssanierung)<br />

bietet auch dafür einen<br />

Förderrahmen.<br />

Helmut Böhnisch,<br />

Bereichsleiter<br />

Bioenergie & Nahwärme,<br />

KEA Klimaschutz- und<br />

Energieagentur<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg GmbH<br />

GEGENWART<br />

ZUKUNFT<br />

Die Gegenwart mitgestalten oder für <strong>die</strong> Zukunft sorgen ist für<br />

manche Energieversorger <strong>die</strong> große Frage. Für andere das große Plus.<br />

Wie können kommunale Lebensräume im Heute leben und dabei zukunftsfähig bleiben?<br />

Eine von vielen Fragen, <strong>die</strong> z. B. Freudenstadt neu beantwortet: Durch <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

im starken Stadtwerke-Netz der Thüga-Gruppe schöpfen Unternehmen wie <strong>die</strong><br />

Stadtwerke Freudenstadt GmbH & Co. KG Kraft, um <strong>die</strong> Energie- und Wasserversorgung<br />

nachhaltig zu sichern. Selbstständig, marktgerecht und zukunftsorientiert – das große<br />

Plus für bereits 450 Städte mit über 8 Mio. Menschen. Mehr unter thuega.de


18<br />

EnErgiEtag-ZEitung<br />

Lan<strong>des</strong>hauptstadt Stuttgart setzt auf Energieeffizienz<br />

rationeller Energieeinsatz besitzt<br />

in Stuttgart eine lange tradition.<br />

Seit 1976 werden verstärkt Energieeinsparmaßnahmen<br />

umgesetzt,<br />

da <strong>die</strong> Voraussetzung für ei-<br />

Energiebilanz Stuttgart 2010<br />

ne zukunftsfähige gesellschaft<br />

neben ökonomischem Wohlstand<br />

und sozialer Wohlfahrt auch eine<br />

intakte umwelt ist. Zum aufbau einer<br />

nachhaltigen Energieversorgung<br />

ist der Energieverbrauch auf<br />

ein Minimum zu begrenzen und<br />

der Energiebedarf mit lokalen<br />

Energieangeboten zu decken.<br />

EnErgiEEinSparung alS<br />

aufgabE für allE<br />

Das thema Energie und umwelt ist<br />

keine aufgabe einzelner akteure,<br />

sondern umfasst verschiede bereiche<br />

der gesellschaft (Wirtschaft,<br />

Verkehr, Haushalte). um <strong>die</strong> Energiewende<br />

auf kommunaler Ebene<br />

voranzutreiben, hat sich Stuttgart<br />

zum Ziel gesetzt den Energieverbrauch<br />

der gesamtstadt bis zum<br />

Jahr 2020 um 20 % zu senken.<br />

Zwischen 1990 und 2010 konnte in<br />

Stuttgart der Energieverbrauch um<br />

etwa 10 % reduziert werden. um<br />

das langfristige Einsparziel zu erreichen,<br />

ist das Zusammenwirken aller<br />

Sektoren umso wichtiger. Das projekt<br />

SEE – Stadt mit EnergieEffizienz<br />

unterstützt <strong>die</strong>se gemeinsame aufgabe<br />

und betrachtet Einsparpotenziale<br />

in allen bereichen der Stadt.<br />

Die Energieströme werden im<br />

2-Jahres-rhythmus innerhalb der<br />

Stadtgrenzen bilanziert, um daraus<br />

potenziale und Maßnahmen abzuleiten,<br />

<strong>die</strong> in einer gesamtstrategie<br />

für Stuttgart münden.<br />

in Stuttgart tragen Haushalte und<br />

industrie jeweils mit einem Drittel<br />

zum Energieverbrauch bei. geringer<br />

fällt der anteil von gewerbe,<br />

Handel und Dienstleistung mit 16 %<br />

aus; darin enthalten ist auch der Verbrauch<br />

der städtischen liegenschaften<br />

(4 %). Der rest von 20 %<br />

Gründung der Energieabteilung vor 35 Jahren und viele neue Aktivitäten<br />

wird durch den Verkehrssektor verursacht.<br />

im Jahr 2010 betrug der<br />

Endenergieverbrauch in Stuttgart<br />

etwa 13.500 gWh. unter berücksichtigung<br />

<strong>des</strong> Energieaufwands<br />

und der Verluste bei der bereitstellung<br />

fiel insgesamt ein primärenergieeinsatz<br />

im Stadtgebiet in<br />

Höhe von 20.100 gWh an.<br />

ErWEitErung DEr<br />

EnErgiESpar-angEbotE für<br />

priVatHauSHaltE<br />

Die Haushalte nehmen beim Energieverbrauch<br />

eine bedeutende<br />

rolle ein. Deshalb sollen im<br />

nächsten Jahr 1.000 Stuttgarter<br />

Haushalte analysiert und befragt<br />

werden. Es soll in erster linie der<br />

gebäudezustand und das Verbraucherverhalten<br />

festgestellt<br />

werden. Mit dem Ergebnis erhält<br />

jeder Haushalt eine individuelle<br />

beratung mit spezifischen Energiesparmaßnahmen.<br />

für privathaushalte<br />

werden weiterhin Modelle<br />

entwickelt, um Effizienzmaßnahmen<br />

schnell umzusetzen und gegebenenfalls<br />

auch vorzufinanzieren<br />

(Contracting). Damit werden bereits<br />

bestehende aktivitäten ergänzt<br />

und weiterentwickelt. Seit<br />

fast 15 Jahren hat <strong>die</strong> Stadt ein<br />

Energiesparprogramm für Haushalte.<br />

bislang wurden an 12.500<br />

Wohnungsbesitzer Zuschüsse<br />

von ca. 23 Millionen Euro vergeben,<br />

wodurch investitionen von<br />

rund 230 Millionen Euro ausgelöst<br />

wurden. förderanträge werden<br />

vom amt für liegenschaften und<br />

Wohnen bearbeitet.<br />

Das Energieberatungszentrum unterstützt<br />

seit 1999 privatpersonen<br />

in allen fragen der Energieeinsparung<br />

insbesondere bei der altbausanierung.<br />

in einem netzwerk<br />

mit verschiedenen Einrichtungen ist<br />

der Stuttgarter Sanierungsstandard<br />

entstanden, der eine hohe Qualitätsanforderung<br />

sicherstellt. Wenn<br />

es um fragen <strong>des</strong> alltäglichen umweltschutzes<br />

geht, können sich<br />

bürgerinnen und bürger zudem an<br />

<strong>die</strong> umweltberatung im amt für umweltschutz<br />

wenden.<br />

auch bei neubauten wird das thema<br />

Energieeffizienz von der lan<strong>des</strong>hauptstadt<br />

vorangetrieben. Seit<br />

1997 werden bei neubauten und<br />

gebäu<strong>des</strong>anierungen der Stadt <strong>die</strong><br />

grenzwerte der Energieeinsparverordnung<br />

unterschritten. Die Vorgaben<br />

für <strong>die</strong> erhöhten anforderungen<br />

werden anhand der jeweils geltenden<br />

Verordnung unter betrachtung<br />

der Energiepreise und investitionskosten<br />

entwickelt. Derzeit ist in allen<br />

Kaufverträgen und städtebaulichen<br />

Verträgen bei neubauten ein<br />

primärenergieverbrauch gefordert,<br />

der 30 % unter den gesetzlichen<br />

bestimmungen liegt.<br />

nEuE anSätZE Zur<br />

EffiZiEnZStEigErung iM<br />

gESaMtEn StaDtgEbiEt<br />

Mit dem projekt SEE wurde ein Katalog<br />

mit insgesamt 63 Maßnahmen<br />

für alle bereiche entwickelt, <strong>des</strong>sen<br />

umsetzung zu einer jährlichen primärenergieeinsparung<br />

von 3.000<br />

gWh führt – genau der anteil an<br />

Energie, der zur Erreichung <strong>des</strong> ehrgeizigen<br />

Ziels bis 2020 notwendig<br />

ist. Ein teil <strong>die</strong>ser Maßnahmen wurde<br />

bereits umgesetzt: an den Heizkraftwerksstandorten<br />

in Stuttgart-<br />

Münster und Stuttgart-gaisburg<br />

wurden durch <strong>die</strong> EnbW Kraftwerke<br />

ag neue gegendruckturbinen in<br />

betrieb genommen. Dies führte zu<br />

einer erhöhten Effizienz bei der<br />

Energieerzeugung und zu einer Einsparung<br />

von knapp 300 MWh jährlich.<br />

auch im Verkehrsbereich wurden<br />

erste Erfolge mit dem Einsatz<br />

von fünf Hybridbussen bei der SSb<br />

ag erzielt.<br />

gleichfalls wird auch bei den stadteigenen<br />

gebäuden hoher Wert auf<br />

eine nachhaltige und erneuerbare<br />

Energieerzeugung gelegt. Seit Juni<br />

2012 befindet sich ein neues blockheizkraftwerk<br />

im Klärwerk Mühlhausen<br />

in betrieb, welches Klärgas<br />

zur Energiegewinnung nutzt. Damit<br />

werden etwa 16 gWh primärenergie<br />

pro Jahr eingespart.<br />

naCHHaltigKEit in<br />

StäDtiSCHEn gEbäuDEn<br />

traditionell besitzt <strong>die</strong> lan<strong>des</strong>hauptstadt<br />

große Erfahrung bei der<br />

Steigerung der Energieeffizienz in<br />

stadteigenen gebäuden. Die Energieeinsparung<br />

beginnt mit der analyse<br />

der Verbrauchsdaten. Das<br />

Energiecontrolling wird für über<br />

1.300 gebäude und 2.220 energieverbrauchende<br />

Einrichtungen (z.b.<br />

Straßenbeleuchtung, Klärwerk,<br />

rolltreppe, tunnel) durchgeführt.<br />

Zur jährlichen bilanzierung <strong>des</strong> Verbrauchs<br />

werden <strong>die</strong> abrechnungen<br />

<strong>des</strong> Energieversorgers mit dem<br />

Stuttgarter Energie-Kontroll-System<br />

(SEKS) automatisiert ausgewertet.<br />

Es werden gebäudekennwerte<br />

vergleichbar und Verbrauchsentwicklungen<br />

sichtbar. Qualifizierte<br />

Mitarbeiter der Energieabteilung<br />

unterstützen <strong>die</strong> anlagenbetreiber<br />

vor ort bei der anlagenüberwachung<br />

sowie betriebsoptimierung<br />

und entwickeln Sanierungskonzepte<br />

für <strong>die</strong> liegenschaften. Dadurch<br />

wurde der Verbrauch im Wärmebereich<br />

um 6,9 Millionen MWh gesenkt<br />

oder gegenüber 1990 um 24 %<br />

reduziert. gemeinsam mit den<br />

reduzierungen im Strom- und<br />

Wasserbereich ergibt sich eine<br />

nettokostenersparnis von fast 30<br />

Millionen Euro seit 1976.<br />

Projekt <strong>des</strong> Stadtinternen Contractings<br />

– LED Straßenbeleuchtung<br />

faSt 300 SaniErungSproJEKtE<br />

SEit 1995<br />

Ein wichtiger baustein bei der umsetzung<br />

der Sanierungsmaßnahmen<br />

ist das Stadtinterne Contracting.<br />

Mit <strong>die</strong>sem in Stuttgart entwickelten<br />

Modell finanziert das amt<br />

für umweltschutz wirtschaftliche<br />

Maßnahmen in den städtischen<br />

ämtern und Eigenbetrieben zur<br />

Energie- und Wassereinsparung<br />

vor. Die durch <strong>die</strong>se Maßnahmen<br />

eingesparten Energiekosten fließen<br />

aus dem jeweiligen budget so lange<br />

an das amt für umweltschutz zurück,<br />

bis <strong>die</strong> investition abbezahlt<br />

ist. Seit 1995 wurden dadurch rund<br />

300 Maßnahmen von der beleuchtungserneuerung<br />

bis zur neuen<br />

Heizzentrale finanziert und umgesetzt,<br />

wodurch 14,2 Millionen Euro<br />

eingespart wurden. Der nettogewinn<br />

als Differenz zu den zur Verfügung<br />

gestellten Mitteln liegt bei 5,4<br />

Millionen Euro, <strong>die</strong> kumulierte Co ² -<br />

Einsparung bei 87.000 t Co ² .<br />

leitgedanke für <strong>die</strong> städtischen liegenschaften<br />

ist, soviel Energie wie<br />

möglich einzusparen und den restbedarf<br />

durch erneuerbare Energien<br />

zu decken. in der Stadtverwaltung<br />

sind bereits 49 anlagen mit Sonnenenergie,<br />

Erdwärme, Holz oder Klärgas<br />

in betrieb. Eine besondere<br />

rolle spielt der Energieträger Holz.<br />

Seit 2004 wird holzhaltiges Material,<br />

das in Stuttgart durch landschaftspflegemaßnahmen<br />

und<br />

den rückschnitt von bäumen und<br />

Sträuchern entsteht, nicht mehr<br />

kompostiert, sondern in vier Holzfeuerungen<br />

genutzt. Dadurch werden<br />

jährlich Kosten von über<br />

300.000 Euro eingespart.<br />

Blick in eine städtische Hackschnitzelfeuerung<br />

niEDrig- unD pluS-<br />

EnErgiEgEbäuDE auCH<br />

in DEr StaDtVErWaltung<br />

Die Erfahrungen aus der energetischen<br />

betreuung städtischer<br />

liegenschaften werden laufend in<br />

vorbildhaften Demonstrationsvorhaben<br />

genutzt und ausgebaut.<br />

beispiel für ein Sanierungsprojekt<br />

ist das alten- und pflegeheim Sonnenberg,<br />

indem sowohl <strong>die</strong> gebäudehülle<br />

als auch <strong>die</strong> anlagentechnik<br />

umfassend modernisiert wurden.<br />

neben einer neuen fassade erhielt<br />

Hybridbus der SSB (Quelle: SSB)<br />

das Heim ein blockheizkraftwerk mit<br />

abgaswärmetauscher, eine energetisch<br />

optimierte abluftanlage sowie<br />

luftkollektoren zur nutzung der Solarenergie.<br />

abgerundet wurde <strong>die</strong><br />

Modernisierung durch eine moderne<br />

gebäudeleittechnik mit Einzelraumregelung<br />

und energieeffiziente<br />

leuchten mit tageslichtabhängiger<br />

regelung. Durch <strong>die</strong>se Maßnahmen<br />

wurde der primärenergieverbrauch<br />

um über 70 % gesenkt.<br />

auch im bereich der Schulsanierung<br />

gibt es ein zukunftweisen<strong>des</strong><br />

projekt: Eine bestehende Schule<br />

wird so saniert, dass sie im Jahresmittel<br />

mehr Energie produziert als<br />

verbraucht. Diese Sanierung zur<br />

plusenergieschule gelingt durch <strong>die</strong><br />

nutzung aller erdenklichen Maßnahmen<br />

beim baulichen Wärmeschutz,<br />

einem Heizungssystem auf<br />

basis von Erdsonden, einer photovoltaikanlage<br />

zur Stromerzeugung<br />

und einem optimalen Mess-, Steuer-<br />

und regelkonzept. Solche pilothaften<br />

Sanierungen werden aufgrund<br />

der Signalwirkung für gesellschaft<br />

und industrie und dem Multiplikationseffekt<br />

für energieeffiziente<br />

Sanierungen bei anderen<br />

gebäuden benötigt.<br />

um das anvisierte Einsparziel zu erreichen,<br />

müssen für alle bereiche<br />

(Schulen, bäder, Kläranlagen, Krankenhäuser,<br />

Kindertagesstätten, alten-<br />

und pflegeheime etc.) Konzepte<br />

entwickelt werden. Dazu werden<br />

<strong>die</strong> jeweiligen gebäudearten individuell<br />

auf ihre Einsparpotenziale untersucht.<br />

für den bereich der altenund<br />

pflegeheime wurde damit im<br />

Jahr 2001 begonnen. aktuelle Verbrauchswerte<br />

zeigen <strong>die</strong> positive<br />

Entwicklung: Der mittlere Heizkennwert<br />

sank um 60 % von 250 kWh/<br />

m²a auf etwa 100 kWh/m²a. Der<br />

Stromkennwert konnte außerdem<br />

annähernd stabil gehalten werden.<br />

bEitrag DEr nutZEr Von<br />

groSSEr bEDEutung<br />

Dass Einsparpotenziale allerdings<br />

nicht nur in der Energieerzeugung<br />

und gebäudetechnik liegen, wird<br />

durch lukratives Energiesparen in<br />

Stuttgarter Schulen (lESS) greifbar<br />

gemacht. Ziel von lESS ist es, Schüler,<br />

lehrer und Hausmeister für <strong>die</strong><br />

thematik <strong>des</strong> Energiesparens zu<br />

sensibilisieren. Dazu werden <strong>die</strong> teilnehmer<br />

geschult, den Energie- und<br />

Wasserverbrauch durch Verhaltensänderung<br />

zu reduzieren. als ansporn<br />

kommen den Schulen 50 % der eingesparten<br />

Kosten zu gute. aktuell<br />

beteiligen sich 23 Stuttgarter Schulen<br />

an lESS. in vergangenen projekten<br />

konnte der Wärmeverbrauch um<br />

7 % und der Wasserverbrauch um<br />

13 % reduziert werden.<br />

aufbauend auf den Erkenntnissen<br />

der Energiebilanzierung, den<br />

befragungen der akteure sowie<br />

den erarbeiteten Maßnahmen<br />

zur Energieeinsparung wird ein<br />

Energiekonzept für Stuttgart mit<br />

einer perspektive bis 2050 erstellt.<br />

Das langfristige Ziel <strong>des</strong><br />

Energiekonzepts ist, <strong>die</strong> abhängigkeit<br />

von konventionellen<br />

Energieträgern deutlich zu reduzieren<br />

und <strong>die</strong> Deckung <strong>des</strong><br />

Energiebedarfs an das lokale<br />

Energieangebot anzupassen.<br />

Zur umsetzung <strong>des</strong> Energiekonzepts<br />

mit den Energieeinsparmaßnahmen<br />

sind neben den<br />

bürgerinnen und bürgern alle<br />

unternehmen, institutionen, Verbände<br />

und Vereine sowie Entscheidungsträger<br />

in politik und<br />

Wirtschaft aufgerufen.


ENERGIETAG-ZEITUNG<br />

19<br />

Entfesselte Kräfte – Forschung ist in vollem Gange<br />

-Im Juli <strong>die</strong>ses Jahres feierte <strong>die</strong><br />

l-Rappenecker Hütte im südlichen<br />

-Schwarzwald nicht nur ihr 350-jähriges<br />

Bestehen, sondern auch 25<br />

n<br />

i-Jahre erfolgreiche Photovoltaik-<br />

-Geschichte. Die Einrichtung gehört<br />

- zu den Meilenstein-Projekten in der<br />

m frühen Geschichte <strong>des</strong> Fraunhoferr-Instituts<br />

für Solare Energiesysteme<br />

e ISE. 1987 konnte zum ersten Mal<br />

-vorgeführt werden, wie ein abgelegener,<br />

netzferner Wandergasthof<br />

mithilfe einer Photovoltaik-Hybridanlage<br />

zur Stromversorgung beiträgt<br />

und somit zu den erneuerbaren<br />

Energien. Zu verdanken war das<br />

Freiburger Forschern, <strong>die</strong> nicht nur<br />

eine praktische Lösung für Eigentümer<br />

und Pächter fanden, sondern<br />

gleichzeitig eine Forschungsstation<br />

für netzferne Energieversorgungssysteme<br />

installierten. Schon damals<br />

mit dem Ziel, eine vollständig<br />

umweltfreundliche Energieversorgung<br />

zu entwickeln. Im Laufe der<br />

Jahre kamen mehrere Erweiterungen<br />

hinzu, 1990 ein Windrad, 2003<br />

eine Brennstoffzelle, sodass der<br />

Einsatz der fossilen Komponente<br />

Dieselgenerator immer weiter reduziert<br />

werden konnte. Fortschritt ma-<br />

h/ de in <strong>Baden</strong>-Württemberg.<br />

er Immer wieder kommen wertvolle<br />

m Neuerungen aus dem Land, <strong>die</strong> gut<br />

n. sind für <strong>die</strong> gesamte deutsche<br />

Volkswirtschaft. Unternehmen aus<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg schaffen es,<br />

in enger Begleitung von Forschung<br />

s und Wissenschaft Innovationen<br />

g hervorzubringen. Im Juni wurde bekannt,<br />

dass aktuell 382 000 Men-<br />

rd<br />

in schen in Deutschland ihre Arbeitsplätze<br />

der Erneuerbaren-Energie-<br />

ar<br />

-Branche verdanken. Viele Jobs in<br />

ie strukturschwachen Regionen wie<br />

Sachsen-Anhalt – dort entstand jeder<br />

vierzigste Arbeitsplatz direkt<br />

oder indirekt durch den Ausbau der<br />

Erneuerbaren Energie – oder Mecklenburg-Vorpommern,<br />

aber auch<br />

Nordrhein-Westfalen wurden von<br />

Forschungseinrichtungen wie dem<br />

Zentrum für Solarenergie- und<br />

Neue Technologien aus BW erleichtern das Energiesparen enorm<br />

Das Elektroflugzeug e-genius<br />

Wasserstoff-Forschung <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg (ZSW) generiert.<br />

Deutschlandweit hängt bereits jeder<br />

hundertste Arbeitsplatz an den<br />

regenerativen Energietechnologien.<br />

In absoluten Zahlen gemessen<br />

haben <strong>die</strong> erneuerbaren Energien<br />

in den großen Flächenländern <strong>Baden</strong>-Württemberg,<br />

Bayern, Niedersachsen<br />

und Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>die</strong> meisten Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Diese vier Länder vereinigen fast <strong>die</strong><br />

Hälfte der in der Branche Beschäftigten<br />

auf sich. <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

zählt dabei überdurchschnittlich<br />

viele Beschäftigte in der Windenergie,<br />

was auch daran liegt, dass<br />

hier gerade eine Wende vollzogen<br />

wird. Bisher gab es nur eine im Bun<strong>des</strong>durchschnitt<br />

geringe Zahl an<br />

Windenergieanlagen. Jetzt wird<br />

kräftig umgebaut, und das schafft<br />

Jobs. Wind-, Solar- und Bioenergie<br />

sind somit <strong>die</strong> Motoren der wirtschaftlichen<br />

Zukunft. Und das, obwohl<br />

es 2012 in der Solarbranche<br />

aufgrund der schwierigen Marktsituation<br />

(Billigkonkurrenz aus China)<br />

einen Abbau von Jobs in der Produktion<br />

gab. Mittelfristig, da sind<br />

sich alle Experten einig, bestehen<br />

aber gute Exportperspektiven und<br />

damit verbundene erhebliche ökonomische<br />

Chancen. Ein Beispiel<br />

zeigt, wie hier Tatsachen geschaffen<br />

werden. Derzeit entwickelt das<br />

Zentrum für Sonnenenergie- und<br />

Wasserstoff-Forschung <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg (ZSW) zusammen<br />

mit der MAN Gruppe eine Technologie<br />

zur Gewinnung von Erdgassubstitut<br />

aus erneuerbaren<br />

Energien. Ein an <strong>die</strong> Einspeisung in<br />

das Erdgasnetz angepasster Reaktor<br />

der Konzerntochter MAN Turbo<br />

AG erzeugt aus Biomasse-Rohgas<br />

das Erdgassubstitut SNG (für Substitute<br />

Natural Gas). Die Technik zur<br />

Herstellung <strong>des</strong> Biomasse-Rohgases<br />

stammt aus dem Forschungsinstitut<br />

ZSW. Auch Überschussstrom<br />

etwa aus Windanlagen kann<br />

der Reaktor nach einer Elektrolyse<br />

zusammen mit dem Treibhausgas<br />

Kohlendioxid in Erdgassubstitut<br />

verwandeln. Eine spektakuläre Entwicklung,<br />

<strong>die</strong> zeigt, wie der Energiemix<br />

der Zukunft immer mehr erneuerbare<br />

Energien enthalten wird. Die<br />

neue Technik macht aus Wasserstoff<br />

und Kohlendioxid ein Erdgassubstitut,<br />

das wie herkömmliches<br />

Erdgas im Versorgungsnetz oder an<br />

Erdgastankstellen genutzt werden<br />

kann. Die Umsetzung in ein kom-<br />

Quelle: Institut für Flugzeugbau, Universität Stuttgart<br />

merzielles Produkt steht bevor.<br />

Nützlich wird <strong>die</strong> hochinnovative<br />

Technik für alle sein, <strong>die</strong> regeneratives<br />

Erdgas in das Erdgasnetz einspeisen<br />

wollen. Dazu gehören <strong>die</strong><br />

großen, aber auch kleinere Energieversorger.<br />

Dass ein Großteil der Innovationen<br />

aus <strong>Baden</strong>-Württemberg kommt,<br />

hängt damit zusammen, dass hier<br />

der Mittelstand zum einen gut aufgestellt<br />

und zum anderen bereit ist<br />

für den Energiewende-Umbau. Das<br />

hat das Land anderen Bun<strong>des</strong>ländern<br />

voraus: alle stehen dahinter.<br />

Somit gibt es <strong>die</strong> Freiräume, <strong>die</strong> Innovations-<br />

und Wachstumsprozesse<br />

fördern. Diese wiederum sind<br />

der Motor für Beschäftigung. In <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

liegt der Anteil<br />

der innovationsaktiven Unternehmen<br />

bei 73 Prozent – damit ist das<br />

Land bun<strong>des</strong>weit Spitze. Auch bei<br />

prozessorientierten Umweltinnovationen<br />

nimmt das Land mit 59<br />

Prozent eine Spitzenstellung ein.<br />

Gerade kleine und mittlere Unternehmen<br />

spielen dabei eine wichtige<br />

Rolle. <strong>Sie</strong> greifen neue Technologien<br />

häufig als Erste auf und entwickeln<br />

daraus marktgängige Produkte,<br />

so in der Bio- oder Nanotechnologie,<br />

der Mikrosystemtechnik<br />

und der erneuerbaren Energiegewinnung.<br />

<strong>Sie</strong> sind wichtige<br />

Transferkanäle für <strong>die</strong> Kommerzialisierung<br />

technologischer Fortschritte.<br />

Dazu wird ein bedeutender Kapitalbedarf<br />

benötigt, der in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

eher zur Verfügung gestellt<br />

werden kann als anderswo. Zum<br />

Beispiel unterstützt <strong>die</strong> L-Bank als<br />

Staatsbank durch Kredite gezielte<br />

Technologieförderungen im Mittelstand.<br />

Die jungen Firmen werden<br />

von Fachleuten gecoacht und begleitet.<br />

Das ist wichtig vor allem für<br />

<strong>die</strong> meist schwierigen ersten Jahre.<br />

Es gibt in <strong>Baden</strong>-Württemberg ein<br />

Denken, das sich in den letzten Jahren<br />

immer mehr ausgebreitet hat:<br />

Gründungen beeinflussen <strong>die</strong> Innovationskraft<br />

positiv. Gründer bringen<br />

im Schnitt mehr neue Produkte<br />

auf den Markt als etablierte Unternehmen.<br />

<strong>Sie</strong> steigern durch <strong>die</strong><br />

Entwicklung der neuen Produkte<br />

und Prozesse auch <strong>die</strong> Effizienz der<br />

etablierten Betriebe, <strong>die</strong> im Wettbewerb<br />

um Innovationen nachziehen<br />

müssen. Wettbewerb fördert tatsächlich<br />

<strong>die</strong> Qualität. Freilich ist es<br />

auch <strong>die</strong> ausgewogene wirtschaftliche<br />

Struktur im Land, <strong>die</strong> das möglich<br />

macht.<br />

2011 erhielten rund 3.000 Existenzgründer<br />

408 Millionen Euro. Das<br />

Hauptinstrument der Existenzgründungsförderung<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

sind zinsverbilligte Kredite.<br />

Für <strong>die</strong> Hausbank bedeutet ein<br />

Gründer mit wenig Eigenkapital ein<br />

hohes Risiko, das sie oft nicht tragen<br />

will. In <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

herrscht in <strong>die</strong>ser Hinsicht eine andere<br />

Mentalität. Mit Hilfe von L-<br />

Bank und Bürgschaftsbank wird mit<br />

den Hausbanken eine bis zu 80-prozentige<br />

Risikoentlastung kombiniert.<br />

Dieses Modell hat sich seit etwa<br />

zehn Jahren im Land erfolgreich<br />

etabliert.<br />

Herausragend ist <strong>die</strong> finanzielle Unterstützung<br />

von Klima- und Umweltschutz.<br />

Das Programm „Energie<br />

vom Land“ erwies sich als regelrechter<br />

Wachstumstreiber in der<br />

Landwirtschafsförderung. In <strong>die</strong>sem<br />

Programm werden Energieerzeugung<br />

und Energiequellen, insbesondere<br />

Biogas- und Photovoltaik-Anlagen,<br />

gefördert. 2011 wurden<br />

343 Projekte mit einem Volumen<br />

von circa 94 Millionen Euro<br />

unterstützt, eine Steigerung zum<br />

Vorjahr um 14 Prozent. Neue Technologien<br />

und erhöhte Anforderungen<br />

an Umwelt- und Klimaschutz<br />

entfesseln branchenweit neue Kräfte<br />

und schaffen Arbeitsplätze.<br />

VON MORITZ FAHRNER<br />

MEHR ZUM THEMA<br />

Kredite und andere Förderungen<br />

der L-Bank – www.l-bank.de<br />

Agentur für erneuerbare Energien<br />

– www.unendlich.viel-energie.de<br />

Bun<strong>des</strong>verband Bioenergie<br />

– www.bioenergie.de<br />

Bun<strong>des</strong>verband Solarwirtschaft<br />

– www.solarwirtschaft.de<br />

Bun<strong>des</strong>verband Windenergie<br />

– www.wind-energie.de<br />

Fachverband Biogas<br />

– www.fachverband-biogas.de<br />

Bun<strong>des</strong>verband Geothermie<br />

– www.geothermie.de<br />

ENERGIE-ABC<br />

U-WERT<br />

Der früher k-Wert genannte U-<br />

Wert ist <strong>die</strong> Bezeichnung für den<br />

Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

der verschiedenen Bauteile.<br />

Der U-Wert wird in der Einheit<br />

W (m2K) angegeben und erfasst,<br />

welche Wärmeleistung<br />

(gemessen in Watt) durch ein<br />

Bauteil von einem Quadratmeter<br />

Fläche hindurchgeht, wenn zwischen<br />

beiden Seiten <strong>des</strong> Bauteils<br />

ein Temperaturunterschied<br />

von einem Kelvin (1 K, entspricht<br />

1 Grad) herrscht.<br />

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am 22. + 23. September 2012<br />

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20<br />

ENERGIETAG-ZEITUNG<br />

Windkraft in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Die Einspeisung von Windenergie ist eine der großen Herausforderungen<br />

Wer an der Nordsee oder in den<br />

neuen Bun<strong>des</strong>ländern unterwegs<br />

war, hat dort ganze Heerscharen<br />

an Windrädern gesehen.<br />

<strong>Sie</strong> bringen Energie in <strong>die</strong><br />

lokalen Netze ein. <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

dagegen hat noch zu<br />

wenig Windräder, ihr Ausbau<br />

und ihr Energie-Plus gilt als vorrangige<br />

Maßnahme. Der Grund<br />

dafür ist klar: Durch erhöhte<br />

Windenergieeinspeisung wird<br />

der Einsatz konventioneller und<br />

teurer Kraftwerke vermindert,<br />

was einen bedeutsamen Emissionsrückgang<br />

zur Folge hätte.<br />

Das aber wird so schnell nicht<br />

gehen, denn der Ausbau muss<br />

optimiert und <strong>die</strong> Akzeptanz in<br />

der Bevölkerung verstärkt werden.<br />

Da Braunkohle in <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg ein beträchtlicher<br />

Energieerzeuger ist, geht man<br />

davon aus, dass eine gleichzeitige<br />

hohe (regionale) Windeinspeisung<br />

und eine hohe Einspeisung<br />

aus Braunkohle in den<br />

nächsten Jahren das realistische<br />

Modell sein wird.<br />

Längerfristige Szenarien setzen<br />

jedoch auf <strong>die</strong> Direktvermarktung<br />

von Strom aus erneuerbaren<br />

Energien. Bis 2020 soll der<br />

Servicearbeiten auf der Gondel einer Windenergieanlage<br />

P r i m ä r e n e rg i e v e r-<br />

brauch um min<strong>des</strong>tens<br />

20 Prozent, bis 2050<br />

um 50 Prozent gesenkt<br />

werden. Die Erhöhung<br />

<strong>des</strong> Anteils der Stromerzeugung<br />

aus erneuerbaren<br />

Energien soll<br />

bis 2020 um min<strong>des</strong>tens<br />

35 Prozent, bis<br />

2030 um 50, bis 2040<br />

um 65 und bis 2050 um<br />

80 Prozent statt<strong>finden</strong>.<br />

Diese Szenarien zeigen,<br />

dass auch <strong>die</strong><br />

Windeinspeisung beträchtlich<br />

vergrößert<br />

werden muss. Außerdem<br />

wird auf dem<br />

überregionalen Übertragungsweg<br />

auch<br />

mehr Windenergie aus<br />

dem Norden nach <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

gelangen,<br />

weil an den<br />

Küsten, Seen und im<br />

offenen Land mehr davon<br />

gewonnen werden<br />

kann.<br />

den Qualitätsanforderungen<br />

zur Erstellung <strong>des</strong> Windatlasses<br />

entsprechen, zur Windkraftnutzung<br />

ausgewählt. Zusätzlich<br />

hat das Karlsruher Institut<br />

für Technologie Windmessdaten<br />

ermittelt. Windgeschwindigkeit,<br />

Windrichtung und<br />

Temperatur auf unterschiedlichen<br />

Höhen sind dazu geeignet,<br />

das überregionale Windklima<br />

in einer Region zu bestimmen.<br />

Gleichzeitig wurden Ertragsdaten<br />

von mehr als 100<br />

Windkraftanlagen erhoben und<br />

Deutsch-<br />

modellarisch nachberechnet.<br />

Innerhalb<br />

lands stellt <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg ein sogenanntes<br />

Lastzentrum<br />

dar. Die geografische<br />

Verteilung der Einspeisungen<br />

wird so organisiert,<br />

dass hohe Windeinspeisungen,<br />

<strong>die</strong> aus<br />

N o r d d e u t s c h l a n d<br />

Foto: REpower Systems AG<br />

kommen, und konventionelle<br />

Kraftwerke im Südwesten<br />

Deutschlands <strong>die</strong> erforderliche<br />

Deckung <strong>des</strong> Strombedarfs bereitstellen.<br />

Geprüft werden zurzeit auch für<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg <strong>die</strong> meteorologischen<br />

Daten <strong>des</strong> Deutschen<br />

Wetter<strong>die</strong>nstes, der über<br />

ein Netzwerk von Messstationen<br />

verfügt, <strong>die</strong> Langzeitdaten<br />

aufzeichnen. Aufgrund <strong>die</strong>ser<br />

Auswertung werden Regionen<br />

mit hohen Windmessdaten, <strong>die</strong><br />

Die so eigens für <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

erforschte Meteorologie<br />

wird in den nächsten Jahren<br />

der hiesigen Energielandschaft<br />

ein neues Antlitz geben. Im<br />

Windatlas <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

sind <strong>die</strong> Standorte für Windkraftanlagen<br />

bereits auf Karten<br />

verortet. (sk)<br />

Windenergie<br />

Einfache Technik<br />

Die Höhe der meist<br />

aus Stahl oder Beton<br />

bestehenden Türme liegt<br />

zwischen 100 und 140 m.<br />

Der Durchmesser der<br />

Rotoren beträgt bis zu<br />

126 m.<br />

Die Darstellung zeigt<br />

eine Windenergieanlage<br />

mit Getriebe. Alternativ<br />

gibt es auch getriebelose<br />

Anlagen, bei denen<br />

Generator und Rotor eine<br />

Einheit bilden.<br />

Kennzahlen<br />

einer 2MW-Anlage<br />

2.000 KW Leistung<br />

90 m Rotordurchmesser<br />

120 m Nabenhöhe<br />

5 Mio. kWh<br />

Stromertrag im Jahr<br />

www.unendlich-viel-energie.de<br />

1<br />

2<br />

6<br />

4<br />

3<br />

5<br />

Der Wind setzt <strong>die</strong><br />

Rotorblätter 1 in<br />

Bewegung. Die Drehung<br />

wird über das Getriebe 2<br />

auf den Generator 3<br />

übertragen, der wie<br />

ein Fahrraddynamo <strong>die</strong><br />

Bewegungsenergie in<br />

Strom umwandelt.<br />

Umrichter und Transformator<br />

4 sorgen<br />

dafür, dass der Strom mit<br />

der richtigen Frequenz<br />

und Spannung ins Netz<br />

eingespeist werden kann.<br />

Der Windmesser 5 misst<br />

Windstärke und ­richtung,<br />

ggf. dreht der Azimutmotor<br />

6 <strong>die</strong> Gondel in den<br />

Wind.<br />

am 22. + 23. September 2012<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


ENERGIETAG-ZEITUNG<br />

21<br />

Photovoltaikmodule haben Zukunft<br />

In BW wird an einigen Standorten experimentiert – <strong>die</strong> bisherigen Ergebnisse sind positiv<br />

Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach <strong>des</strong> Wasserwerks Hausen<br />

Die Sporthalle Europastraße in Tübingen<br />

ist auf ihrer Rückseite ein auffälliges<br />

Gebäude. Die gesamte Fassadenfläche<br />

wurde als rahmenlose<br />

Photovoltaik-Anlage konzipiert. Dadurch<br />

kann <strong>die</strong> rege genutzte Halle<br />

eigene Energie erzeugen und sogar<br />

noch etwas davon abgeben ins öffentliche<br />

Netz. Zudem sind <strong>die</strong> circa<br />

1.000 Solarmodule, <strong>die</strong> <strong>die</strong> gesamte<br />

Süd-West-Wand <strong>des</strong> Hauses bedecken<br />

– je<strong>des</strong> eine 8 Millimeter starke<br />

und einen halben Quadratmeter große<br />

Glasscheibe – ein vollwertiger<br />

Wetterschutz. Die Außenhülle der<br />

Sporthalle gibt ihr ein interessantes<br />

Aussehen. Je nach Wetterlage und<br />

durch Reflexion <strong>des</strong> Lichts schillern<br />

<strong>die</strong> eingefärbten polykristallinen Solarzellen<br />

unterschiedlich. Die mit Solartechnik<br />

behaftete Fassade wird<br />

hinterlüftet und optimiert gleichzeitig<br />

das Energiekonzept. Hier werden<br />

sozusagen mehrere Fliegen mit einer<br />

Klappe geschlagen.<br />

Dazu kommt eine Spitzenleistung:<br />

Die mehr als 20.000 Solarzellen produzieren<br />

bei optimaler Sonneneinstrahlung<br />

annähernd 40 Kilowatt. Mit<br />

zwölf Wechselrichtern wird der<br />

Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt<br />

und gelangt so direkt ins Versorgungsnetz.<br />

Durch das Konzept<br />

der Stadtwerke Tübingen werden<br />

pro Jahr rund 21 Tonnen an CO 2 -<br />

Emissionen eingespart.<br />

Photovoltaik ist das Erzeugen von<br />

Strom direkt aus Sonnenlicht. Das<br />

geschieht über Solarzellentechnik,<br />

<strong>die</strong> elegant ist, weil sie geräuschlos<br />

und ohne Mechanik funktioniert und<br />

praktisch wartungsfrei ist. Solartechnik<br />

gibt es nicht nur als Modul<br />

auf Dächern, an Fassaden und über<br />

Schildern, sondern auch in der Kleinanwendung<br />

wie beim Taschenrechner.<br />

Solarkraftwerke bedecken auch<br />

riesige freie Flächen. Solarstrom wird<br />

in der Regel ins öffentliche Stromnetz<br />

eingespeist, <strong>die</strong> erzeugte Strommenge<br />

wird mit einem Tarif vergütet,<br />

der den wirtschaftlichen Betrieb der<br />

Anlage ermöglicht. Gefördert wird<br />

aber auch der Solarstrom, den der<br />

Erzeuger direkt verbraucht oder in<br />

Batterien speichert.<br />

Die Solarzellen tragen zwei unterschiedlich<br />

behandelte Silizium-<br />

Schichten, <strong>die</strong> bei Lichteinfall<br />

Elektro nenladungen in Gang setzen.<br />

Der Gleichstrom wird mittels Metallkontakten<br />

auf der Ober- und Unterseite<br />

und Wechselrichter in Wechselstrom<br />

umgewandelt und ins Netz<br />

eingespeist. Eine Photovoltaikanlage<br />

von 8 Quadratmetern bringt bei<br />

voller Sonneneinstrahlung eine Leistung<br />

von rund einem Kilowatt. Allein<br />

mit <strong>die</strong>ser Kleinanlage können rund<br />

900 Kilowattstunden Strom im Jahr<br />

erreicht werden – das entspricht etwa<br />

der Hälfte der Menge, <strong>die</strong> ein Bürger<br />

durchschnittlich im Jahr verbraucht.<br />

Auf deutschen Dächern<br />

gibt es etwa 235.000 Hektar Fläche,<br />

<strong>die</strong> zur Strom- und Wärmeerzeugung<br />

genutzt werden könnten. Bisher<br />

sind aber laut Bun<strong>des</strong>umweltministerium<br />

nur knapp 7 Prozent der<br />

Dächer mit Photovoltaik oder Solarkollektoren<br />

belegt. Die modernen<br />

Anlagen der Photovoltaikhersteller<br />

haben eine hohe Qualität und Lebensdauer,<br />

<strong>die</strong> sie für Investoren und<br />

Hausbesitzer interessant machen.<br />

<strong>Sie</strong> können damit eine beachtliche<br />

Rendite erzielen. Nachgewiesen<br />

wurde das beispielsweise bei Merklingen<br />

auf der Schwäbischen Alb,<br />

einem der europaweit größten Testgelände<br />

für Solarmodule. Die unabhängigen<br />

Alterungstests verschiedener<br />

Hersteller haben gezeigt, dass<br />

<strong>die</strong> Produkte hinsichtlich ihrer Leistung<br />

und Lebensdauer in den letzten<br />

Jahren stark optimiert werden konnten.<br />

Ein profitabler Export aus <strong>Baden</strong>-Württemberg.<br />

VON EVELYN WABLEWSKI<br />

MEHR ZUM THEMA<br />

Foto: badenova<br />

Photovoltaik<br />

– www.photovoltaik.eu<br />

Agentur für<br />

Erneuerbare Energien<br />

– www.unendlich-viel-energie.de<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für Sonnenenergie<br />

– www.dgs.de<br />

EUROSOLAR<br />

– www.eurosolar.de<br />

Grüner Strom<br />

– www.gruenerstromlabel.de<br />

RegioSolar<br />

(Plattform von Solarinitiativen)<br />

– www.regiosolar.de<br />

Solarthemen<br />

– www.solarthemen.de<br />

INFO<br />

Wie <strong>die</strong> neue<br />

EEG-Vergütung<br />

das Sparen<br />

erleichtert<br />

Im Mai 2012 sind <strong>die</strong> monatlichen<br />

Vergütungssätze<br />

für Solarstrom um 1<br />

Prozent gesenkt worden.<br />

Das war nur der Anfang.<br />

Es erfolgt seither monatlich<br />

eine weitere Reduzierung<br />

um jeweils 1%.<br />

Ist das Gesamtausbauziel<br />

der Bun<strong>des</strong>regierung<br />

für Photovoltaik erreicht,<br />

soll <strong>die</strong> Einspeisevergütung<br />

für neue PV-Anlagen<br />

komplett entfallen.<br />

Das bedeutet, dass der<br />

überschüssige Solarstrom<br />

selbst kostenlos<br />

verbraucht, aber auch<br />

direkt vermarktet oder<br />

dem Netzbetreiber zum<br />

Verkauf angeboten werden<br />

kann.<br />

Es lohnt sich also, in eine<br />

neue Anlage zu investieren<br />

– auch für Unternehmen<br />

– Hotels<br />

– Wohn- und<br />

Ferienanlagen<br />

– Schwimmbäder<br />

– aber auch für in Industrie<br />

– Handel und Gewerbe.<br />

VON EVELYN WABLEWSKI<br />

Zentrale Ansprechpartner in<br />

Sachen Energiewende<br />

Die Kompetenzzentren Energie beraten<br />

Im Frühjahr 2012 wurden in<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg in den<br />

vier Regierungspräsi<strong>die</strong>n<br />

Kompetenzzentren Energie<br />

eingerichtet. Seit April beraten<br />

sie Menschen, <strong>die</strong> in puncto<br />

Energiewende Zeichen setzen<br />

wollen: Bürger, Gemeinden,<br />

Investoren. Die für sie alle<br />

zentralen Ansprechstellen<br />

beraten insbesondere zu verwaltungsrechtlichen<br />

Fragen<br />

bei erneuerbaren Energien<br />

und Aspekten der Energieeffizienz<br />

im Baubereich. Dahinter<br />

steht der Sachverstand von<br />

Experten der Raumplanung,<br />

Bautechnik, Ökologie und der<br />

Land- und Forstwirtschaft, <strong>die</strong><br />

in den Regierungspräsi<strong>die</strong>n<br />

angesiedelt sind.<br />

Der starke Ausbau erneuerbarer<br />

Energien stellt an <strong>die</strong> Genehmigungsbehörden<br />

hohe<br />

Anforderungen, in jüngster<br />

Zeit war das vor allem beim<br />

Reizthema Windkraft der Fall.<br />

Da werden <strong>die</strong> Behörden mit<br />

Anfragen und Hinweisen konfrontiert,<br />

<strong>die</strong> fachlich abgearbeitet<br />

werden müssen. Deshalb<br />

haben alle vier Regierungspräsi<strong>die</strong>n<br />

im Land ein<br />

Kompetenzzentrum Energie<br />

erhalten.<br />

Denn <strong>die</strong> Anfragen von Kommunen,<br />

Planern und Investoren<br />

häufen sich. Fachwissen<br />

soll zukünftig für sämtliche<br />

Belange der Energiewende<br />

gebündelt zur Verfügung gestellt<br />

werden, <strong>die</strong> Behörden<br />

sollen ihre Aufgaben in der<br />

Fläche kommunizieren und<br />

<strong>die</strong> Umsetzung aktiv unterstützen.<br />

Um mit möglichst vielen<br />

Interessenten ins Gespräch<br />

und zu Projekten zu<br />

kommen, werden „Energieforen“<br />

durchgeführt, <strong>die</strong> Gemeinden,<br />

Unternehmen, Planer,<br />

Investoren, Natur- und<br />

Landschaftsschützer einbinden,<br />

um „konträre Interessenlagen<br />

vermittelnd einzubeziehen“<br />

(mb).<br />

„Das Regierungspräsidium<br />

Freiburg will auch weiterhin<br />

Vorreiter in <strong>die</strong>sem zentralen<br />

Politikfeld sein“, erklärt Regierungspräsidentin<br />

Bärbel<br />

Schäfer.<br />

„Mit der Einrichtung <strong>des</strong> Kompetenzzentrums<br />

wollen wir<br />

den bei uns vorhandenen<br />

Sachverstand für <strong>die</strong> Energiewende<br />

besser erschließen.“<br />

Die Freiburger Anlaufstelle<br />

wird geleitet von dem Juristen<br />

Dr. Michael Frey, der sich in<br />

den letzten Jahren intensiv mit<br />

der Windkraftnutzung und<br />

den damit verbundenen lokalen<br />

Konflikten, mit dem Naturund<br />

Landschaftsschutz auseinandergesetzt<br />

hat. Weitere<br />

Profis in verschiedenen Bereichen<br />

stehen zur Verfügung.<br />

„Leitziel ist, den Umbau der<br />

Energieversorgung besonders<br />

nachhaltig auszugestalten“,<br />

sagt Frey. „Nachhaltig<br />

heißt in <strong>die</strong>sem Zusammenhang:<br />

schnelle Verfahren mit<br />

hoher Akzeptanz, ein sinnvoller<br />

Ausgleich der sogenannten<br />

innerökologischen Konflikte<br />

sowie <strong>die</strong> Suche nach innovativen<br />

Lösungen zur Beschleunigung<br />

der Energiewende.“<br />

ENERGIE-ABC<br />

WÄRMEBRÜCKEN<br />

Damit bezeichnet man <strong>die</strong> Bereiche<br />

eines Außenbauteils, <strong>die</strong> einen<br />

höheren Wärmeabfluss aus<br />

dem Gebäude zulassen als ihre<br />

unmittelbare Umgebung. <strong>Sie</strong><br />

können verschiedene Ursachen<br />

haben. Geometrisch bedingte<br />

Wärmebrücken entstehen zum<br />

Beispiel dort, wo <strong>die</strong> Wärme aufnehmende<br />

Innenoberfläche kleiner<br />

als <strong>die</strong> Wärme abgebende Außenoberfläche<br />

ist. Dies ist an Gebäudekanten<br />

und - noch ausgeprägter<br />

- an Gebäudeecken der<br />

Fall. Konstruktiv bedingte Wärmebrücken<br />

liegen vor, wen Materialien<br />

mit hoher Wärmeleitfähigkeit<br />

konstruktionsbedingt ein<br />

Außenbauteil mit besserem Wärmeschutz<br />

durchstoßen.<br />

WÄRMERÜCKGEWINNUNG<br />

Mit <strong>die</strong>sem Begriff wird <strong>die</strong> Nutzbarmachung<br />

von so genannter<br />

Abwärme (wie Abluft oder Abwasser)<br />

bezeichnet. Mit Hilfe eines<br />

Wärmeüberträgers (häufig<br />

als Wärmetauscher bezeichnet)<br />

kann <strong>die</strong> Wärmeenergie der Abwärme<br />

von einem Medium an<br />

ein anderes übertragen werden.<br />

Die Me<strong>die</strong>n können dabei flüssig<br />

(etwa Wasser) oder gasförmig<br />

(etwa Luft) ein. Wärmeüberträger<br />

werden beispielsweise in<br />

Systemen zur kontrollierten<br />

Raumlüftung eingesetzt. Dort<br />

wird <strong>die</strong> in der verbrauchten<br />

Raumluft enthaltene Wärme im<br />

Heizungsfall an <strong>die</strong> kältere<br />

Frischluft übertragen.<br />

Achten <strong>Sie</strong> beim Pelletkauf<br />

auf das ENplus-Zeichen.<br />

www.enplus-pellets.de<br />

www.pelletfachbetrieb.de<br />

Lassen <strong>Sie</strong> sich <strong>die</strong> Heizung<br />

von einem Fachbetrieb Pellets<br />

und Biomasse installieren.<br />

Alles rund ums<br />

Heizen mit Pellets


22<br />

ENERgiETAg-ZEiTUNg<br />

Städte als Öko-Antreiber<br />

In <strong>Baden</strong>-Württemberg be<strong>finden</strong> sich <strong>die</strong> zwei grünsten Städte Deutschlands. Das hat Gründe.<br />

Solarkollektorfeld auf dem Dach der IHK in Freiburg als Teil einer Anlage zur Solarthermischen Kühlung<br />

Energie zu nutzen, <strong>die</strong> ansonsten<br />

einfach verpuffen würde – der<br />

Traum vieler Experten. Strom lässt<br />

sich überall dort gewinnen, wo<br />

sich Menschen bewegen, wo es<br />

vibriert, wo Wärme entsteht. Wo<br />

ginge das am besten? in der Stadt<br />

natürlich, denn dort ist am meisten<br />

Bewegung. Die Energieprobleme<br />

lassen sich mit Strom aus der Bewegung<br />

nicht lösen, aber sie bringen<br />

<strong>die</strong> Menschheit weiter. Kaum<br />

zu glauben, aber wahr: Schritte<br />

von Passanten, bebende Bahnschienen,<br />

ein getretener Fußball –<br />

<strong>die</strong> Energie, <strong>die</strong> dabei entsteht,<br />

wollen Forscher gewinnen und<br />

umnutzen.<br />

Zum Beispiel eine vielbefahrene<br />

Straße in Stuttgart. Dort ließen sich<br />

bis zu 2.000 Kilowattstunden<br />

Strom produzieren, <strong>die</strong> in einer<br />

Batterie am Straßenrand gespeichert<br />

werden. Davon könnten<br />

Straßenlaternen, Ampeln, Verkehrsschilder<br />

oder Kommunikationsmittel<br />

in der Nähe mit Strom<br />

versorgt werden.<br />

Selbst der Mensch wäre als Energiequelle<br />

anzapfbar. in den USA<br />

laufen Experimente, mit denen<br />

Strom aus Bandagen um Arm und<br />

Knie gewonnen werden, jede Beugung<br />

und Streckung hilft dabei. Es<br />

gibt Masken, <strong>die</strong> sowohl den Atem<br />

als auch <strong>die</strong> Kaubewegungen zur<br />

Stromproduktion nutzen. Auch<br />

aus implantaten, Herzschrittmachern<br />

oder Funksensoren, <strong>die</strong> den<br />

Druck in gefäßen messen, lässt<br />

sich Strom herstellen. Damit kann<br />

man Handys und MP3-Player aufladen.<br />

Bei Wanderungen kann das<br />

iPod durch das Laufen versorgt<br />

werden, durch Drehen eines Fenster-<br />

oder Türgriffs ein Smartphone.<br />

in Afrika haben Forscher beim<br />

„Fußball Soccket“ Länder mit<br />

schlechter Stromversorgung geholfen:<br />

Kinder spielten mit dem<br />

Ball, Spule und Magnet im innern<br />

erzeugten so viel Strom, dass sich<br />

damit eine Lampe erhellen ließ. 15<br />

Minuten Kicken reichten für drei<br />

Stunden Licht. Das alles ist noch<br />

Zukunftsfantasie, aber es rückt<br />

immer näher. Fraunhofer-Forscher<br />

aus <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

sind an vielen Experimenten beteiligt,<br />

irgendwann werden sie uns<br />

überraschen. gerade in Städten<br />

gibt es riesige Potenziale. Die Eigenschwingung<br />

von gebäuden<br />

lässt sich für <strong>die</strong> Energiegewinnung<br />

nutzen. Sensoren erfassen<br />

im Motorblock eines abgestellten<br />

Autos <strong>die</strong> Restwärme und setzen<br />

sie in Strom um. in Straße und Bürgersteig<br />

eingebaute Sensoren<br />

nehmen den Druck von Autos und<br />

Passanten auf, Stoßdämpfer leiten<br />

<strong>die</strong> Energie aus jedem Stoß an<br />

<strong>die</strong> Autobatterie weiter, <strong>die</strong> Vibrationen<br />

<strong>des</strong> Reifens treiben Sensoren<br />

an, <strong>die</strong> den Reifendruck kontinuierlich<br />

überwachen. Fantastereien?<br />

Nein, im Handel sind schon<br />

Lichtschalter, <strong>die</strong> den Druck<br />

beim Betätigen in Strom und darauf<br />

in Funkwellen umwandeln,<br />

<strong>die</strong> eine Lampe ein- oder ausschalten.<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg ist auf dem<br />

gebiet vornedran. Denn es hat<br />

Freiburg, eine Stadt von 225.000<br />

Einwohnern, <strong>die</strong> sämtliche Ökoinnovationen<br />

voranbringen. Zwischen<br />

1992 und 2009 sind <strong>die</strong><br />

Kohlendioxid-Emissionen der<br />

Freiburger um 18,5 Prozent gesunken<br />

– Europarekord. Deutschlands<br />

südlichste großstadt hat<br />

das erste Passivhochhaus der<br />

Welt. in einem Fabrikgebäude von<br />

Fahrzeugen pro 100 Einwohner Oh<br />

ist <strong>die</strong> Pkw-Dichte niedrig. Aller-vdings<br />

haben <strong>die</strong> Freiburger opti-Vmale<br />

Nahverkehrs- und Fernver-wkehrsanbindungen.<br />

De<br />

Die Stadt hat sich hohe Ziele ge-Ssetzt,<br />

und sie tut es nach wie vor. lom<br />

Freiburg will sich in den nächsten de<br />

Jahrzehnten nicht nur zu 100 Pro-Vzent<br />

aus erneuerbarer Energie de<br />

versorgen, <strong>die</strong> Stadt will zudem Au<br />

bis 2050 CO ² -neutral sein – das na<br />

wäre der nächste Europarekord. se<br />

Auch <strong>die</strong> baden-württembergi-Dsche<br />

Lan<strong>des</strong>hauptstadt, von der <strong>die</strong><br />

Topographie her mit ihrer Hügel-slage<br />

kein einfacher Fall, hält mit. pro<br />

Die Stadt profitiert von einem um-Sfassenden<br />

Nachhaltigkeitskon-dzept,<br />

das Oberbürgermeister bra<br />

Wolfgang Schuster (CDU) einst dig<br />

auf den Weg brachte. Er setzte wä<br />

Anreize für <strong>die</strong> Dämmung städti-nscher<br />

gebäude, <strong>die</strong> Stadt erhielt gu<br />

mehrere Preise für ihre Energieef-sfizienz.<br />

Unter den 50 größten erm<br />

deutschen Städten liegt <strong>die</strong> Ne<br />

Schwabenmetropole energetisch Pr<br />

auf dem ersten Platz.<br />

Ne<br />

Das haben <strong>die</strong> Schwaben nicht St<br />

selber festgelegt, es waren Wis-dsenschaftler<br />

der Christian-Alb-trrechts-Universität<br />

in Kiel, <strong>des</strong> sie<br />

Kieler instituts für Weltwirtschaft se<br />

Quelle: Fraunhofer ISE und <strong>des</strong> Beratungsunterneh-simens<br />

Kiel Economics, das einen zit<br />

indikator entwickelte, der Stutt-Dgart<br />

<strong>die</strong> Nummer eins bescherte. ren<br />

Das Zahlenwerk umfasst nach-ihaltiges<br />

Wirtschaften: <strong>die</strong> Natur Vo<br />

schonen, Energie sparen, saube-dre<br />

Mobilität forcieren, Kindern gu-Ete<br />

Einrichtungen geben und Bildungschancen<br />

für Menschen aller<br />

Bevölkerungsgruppen schaffen,<br />

damit „neben der aktuellen<br />

Wohlfahrt auch <strong>die</strong> künftiger generationen<br />

gesichert ist“. Denn<br />

Städte, <strong>die</strong> wirtschaftlich stark<br />

sind, belasten meist überproportional<br />

<strong>die</strong> Umwelt. Stuttgart bildet<br />

da eine Ausnahme.<br />

VON RUPERT ADELBODEN<br />

Bosch und das Fraunhofer institut<br />

Freiburg planen, winzige generatoren<br />

in Autos einzubauen,<br />

um <strong>die</strong> Abwärme <strong>des</strong> Auspuffrohrs<br />

aufzufangen. Damit könnte<br />

etwa ein Kilowatt an Strom produziert<br />

werden, um circa fünf Prozent<br />

Benzin einzusparen – fast <strong>die</strong><br />

ganze Leistung für <strong>die</strong> Lichtmaschine.<br />

Die Autoindustrie ist begeistert.<br />

Neue Energien schaffen, das beschert<br />

Freiburg auch erste Plätze<br />

im Nachhaltigkeits-Ranking.<br />

Hauptsächlich beim Themenfeld<br />

EnErgiE-ABC<br />

Agentur für Klimaschutz Kreis Tübingen gGmbH<br />

www.agentur-fuer-klimaschutz.de<br />

Energieagentur Kreis Böblingen gGmbH<br />

ww.ea-bb.de<br />

Energieagentur Landkreis Esslingen gGmbH<br />

www.energieagentur-landkreis-esslingen.de<br />

Energieagentur Landkreis Göppingen gGmbH<br />

www.energieagentur-goeppingen.de<br />

Energieagentur Rems-Murr gGmbH<br />

www.energieagentur-remsmurr.de<br />

Energieberatungszentrum Stuttgart<br />

www.ebz-stuttgart.de<br />

Energiekompetenz Ostalb e.V.<br />

www.energiekompetenzostalb.de<br />

Ludwigsburger Energieagentur LEA e.V.<br />

www.lea-lb.de<br />

Neue Bibliothek Stuttgart<br />

Foto: Kraufmann/ Harms.© Stadt Stuttgart<br />

Der Energiebedarf liegt 40 Prozent unter der Energieeinsparverordnung (EnEV) liegen. Deshalb<br />

wurden Photovoltaik-Anlagen integriert und Geothermiepfähle in den Boden getrieben, um Erdwärme<br />

und -kühle zu nutzen<br />

Pfizer, mit internationalen Preisen<br />

überhäuft, werden 90 Prozent <strong>des</strong><br />

Energiebedarfs aus erneuerbaren<br />

Quellen geschöpft. Das Fraunhofer<br />

institut für Solare Energiesystem<br />

iSE beschäftigt 1.150 Mitarbeiter<br />

und ist Europas größtes Solarforschungszentrum.<br />

Freiburg<br />

hat, was nachhaltige Stadtentwicklung<br />

betrifft, globale Ausstrahlung.<br />

Wir dürfen sicher sein,<br />

dass <strong>die</strong> oben erwähnten innovationen,<br />

<strong>die</strong> Energie aus der urbanen<br />

Bewegung holt, dort bereits<br />

getestet werden. Durchgesickert<br />

ist bisher nur, dass <strong>Sie</strong>mens,<br />

Energie und Verkehr. Die Freiburger<br />

verbrauchen pro Kopf weniger<br />

Strom als alle anderen deutschen<br />

großstädter. Durch <strong>die</strong> intensive<br />

Nutzung der Sonnenenergie<br />

ist <strong>die</strong> Erzeugung von Strom<br />

aus der Solarthermie doppelt so<br />

hoch wie bei anderen Städten.<br />

Der Trend, sich kein eigenes Auto<br />

mehr anzuschaffen, statt<strong>des</strong>sen<br />

auf Car-Sharing (mehrere benutzen<br />

ein gemeinsam angeschafftes<br />

Auto nach Absprache) zu setzen,<br />

ein wachsender Trend vor allem<br />

unter jungen Leuten, nahm in<br />

Freiburg seinen Anfang. Mit 38<br />

Wärmepumpen<br />

<strong>Sie</strong> arbeiten in einem Kreisprozess<br />

unter einsatz eines Kältemittels<br />

nach dem prinzip eines<br />

Kühlschranks, nur in umgekehrter<br />

richtung und auf einem<br />

höheren Temperaturniveau. Der<br />

unterschied ist, dass nicht <strong>die</strong><br />

Kühlung, also der entzug von<br />

Wärme, sondern <strong>die</strong> Wärmeabgabe<br />

Ziel <strong>des</strong> prozesses ist.<br />

Wärmepumpen holen sich <strong>die</strong><br />

energie aus Quellen in ihrer direkten<br />

umgebung – der Außenluft,<br />

dem Grundwasser, Oberflächenwasser<br />

oder aus dem<br />

erdreich – und „pumpen“ sie<br />

auf ein höheres Temperaturniveau.<br />

<strong>Sie</strong> arbeiten umso effizienter,<br />

je geringer <strong>die</strong> Temperaturdifferenz<br />

zwischen Wärmequelle<br />

und der Temperatur der<br />

Heizfläche ist. Zum Antrieb benötigen<br />

elektrowärmepumpen<br />

Strom, <strong>des</strong>sen erzeugung wiederum<br />

emissionen verursacht.<br />

Das Verhältnis von gewonnener<br />

Heizenergie zu eingesetzter<br />

elektrischer energie nennt man<br />

Jahresarbeitszahl, weil für <strong>die</strong><br />

erzeugung <strong>des</strong> benötigten<br />

Stroms rund das Dreifache an<br />

primärenergie eingesetzt werden<br />

muss. Voraussetzung für<br />

<strong>die</strong> ermittlung der Jahresarbeitszahl<br />

ist <strong>die</strong> erfassung der<br />

von der Wärmepumpe erzeugten<br />

Wäre durch einen Wärmezähler.


ENERGIETAG-ZEITUNG<br />

23<br />

.<br />

Neue Netze für neue Energien<br />

Der Netzentwicklungsplan als Masterplan für den Stromnetzausbau<br />

Ohne Energie, insbesondere in Form<br />

von Strom, kann keine moderne<br />

Volkswirtschaft existieren, gibt es<br />

weder Wachstum noch Wohlstand.<br />

Deshalb ver<strong>die</strong>nt das deutsche<br />

Stromnetz, das mit rund 35.000 Kilometern<br />

Übertragungsleitungen<br />

Umspannwerk<br />

Foto: e.on<br />

den Strom von den Erzeugern zu den<br />

Verbrauchern transportiert, besondere<br />

Aufmerksamkeit. Sein Um- und<br />

Ausbau ist eine der wichtigsten Maßnahmen,<br />

um <strong>die</strong> Energiewende umsetzen<br />

zu können.<br />

Da der Wind nicht immer weht und<br />

<strong>die</strong> Sonne nicht immer scheint,<br />

schwankt <strong>die</strong> regenerative Stromproduktion.<br />

Und dennoch muss <strong>die</strong><br />

Stromproduktion permanent mit<br />

der Stromnachfrage in Einklang gebracht<br />

werden, um so <strong>die</strong> notwendige<br />

Versorgungssicherheit zu gewährleisten.<br />

Hierbei helfen Stromnetze,<br />

<strong>die</strong> den Ausgleich von Erzeugung<br />

und Verbrauch über unterschiedliche<br />

Regionen hinweg<br />

ermöglichen.<br />

Neben dem Ausgleich temporärer<br />

Produktionsschwankungen <strong>die</strong>nen<br />

Netze dem Stromausgleich bzw.<br />

Stromtransport zwischen Zentren<br />

der Stromerzeugung und Lastzentren,<br />

insbesondere im industrialisierten<br />

Süden. So besteht schon<br />

seit längerer Zeit <strong>die</strong> Tendenz, dass<br />

sich regenerative Erzeugungskapazitäten<br />

im windreichen Norden<br />

Deutschlands konzentrieren, während<br />

<strong>die</strong> Lastschwerpunkte bei uns<br />

im Süden liegen.<br />

Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund wird <strong>die</strong> Bedeutung<br />

<strong>des</strong> Netzausbaus bei der<br />

Energiewende begreiflich. Er ist unverzichtbarer,<br />

notwendiger Bestandteil<br />

eines neuen, regenerativen<br />

und gleichzeitig sicheren<br />

Stromsystems.<br />

Um den Netzausbau bedarfsgerecht<br />

und bun<strong>des</strong>weit koordiniert<br />

durchzuführen, hat der Bun<strong>des</strong>gesetzgeber<br />

entsprechende Vorschriften<br />

erlassen. Diese legen fest,<br />

dass <strong>die</strong> vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber<br />

50Hertz, Amprion,<br />

TenneT und TransnetBW einen<br />

Masterplan für den künftigen Stromnetzausbau<br />

zu entwickeln haben,<br />

den sogenannten Netzentwicklungsplan<br />

(kurz: NEP). Der NEP<br />

2012 zeigt auf, welche Netzausbaumaßnahmen<br />

im deutschen Höchstspannungsstromnetz<br />

bis zum Jahr<br />

2022 für einen sicheren und zuverlässigen<br />

Netzbetrieb erforderlich<br />

sind. Um <strong>die</strong>sen Ausbaubedarf zu<br />

ermitteln, wurde zunächst ein Szenariorahmen<br />

entwickelt, der <strong>die</strong><br />

künftige Entwicklung <strong>des</strong> deutschen<br />

Stromsystems in den nächsten<br />

10 Jahren beschreibt. Er enthält<br />

Prognosen über <strong>die</strong> künftige Erzeugungsstruktur<br />

mit fossilen und erneuerbaren<br />

Energieträgern sowie<br />

über den Energieverbrauch. Hierauf<br />

aufbauend haben <strong>die</strong> Übertragungsnetzbetreiber<br />

ermittelt, wie<br />

das dazugehörige Stromübertragungssystem<br />

beschaffen sein<br />

müsste, um unter <strong>die</strong>sen veränderten<br />

Bedingungen eine sichere<br />

Stromversorgung zu ermöglichen –<br />

und welche Ausbaumaßnahmen<br />

hierfür notwendig sind. Die Ergebnisse<br />

sind im Netzentwicklungsplan<br />

2012 festgehalten. Für <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg wurde ein Ausbaubedarf<br />

von 330 km ermittelt. Hierbei<br />

handelt es sich um rund 90 km lange<br />

Trassen für 380-kV-Leitungen<br />

sowie um 240 km lange Trassen für<br />

Hochspannungs-Gleichstrom-<br />

Übertragungs-Leitungen (HGÜ).<br />

Die neue HGÜ-Technologie ermöglicht<br />

den Transport großer Strommengen<br />

über große Entfernungen.<br />

<strong>Sie</strong> soll hauptsächlich für den Transport<br />

<strong>des</strong> Windstroms aus Norddeutschland<br />

in den Süden eingesetzt<br />

werden. Laut Netzentwicklungsplan<br />

soll es künftig zwei HGÜ-<br />

Trassen nach <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

geben, eine westliche von Niedersachsen<br />

aus über Nordrhein-Westfalen<br />

nach Philippsburg und eine östliche<br />

von Schleswig-Holstein aus<br />

kommend, <strong>die</strong> sich im weiteren Verlauf<br />

aufsplittet nach Großgartach<br />

nördlich von Neckarwestheim sowie<br />

nach Goldshöfe bei Aalen. Zudem<br />

sind Maßnahmen zur Verstärkung<br />

und Erweiterung bereits bestehender<br />

Leitungen vorgesehen.<br />

Um <strong>die</strong> Öffentlichkeit an der Planung<br />

<strong>des</strong> Netzausbaus zu beteiligen,<br />

gibt es mehrere öffentliche<br />

Konsultationsverfahren. Im<br />

Frühsommer <strong>die</strong>ses Jahres stand<br />

ein erster Entwurf <strong>des</strong> NEP zur Sichtung<br />

zur Verfügung. Nachdem rund<br />

2.100 öffentliche Stellungnahmen<br />

eingegangen sind und ausgewertet<br />

wurden, liegt der überarbeitete und<br />

ergänzte NEP seit August vor. Er<br />

wird nun noch durch <strong>die</strong> Bun<strong>des</strong>netzagentur<br />

geprüft, erneut öffentlich<br />

konsultiert und anschließend<br />

vom Bun<strong>des</strong>gesetzgeber beschlossen.<br />

Damit ist der Prozess<br />

aber nicht für alle Zeiten abgeschlossen.<br />

Der Netzentwicklungsplan<br />

soll wegen der rasanten Entwicklung<br />

im Energiebereich je<strong>des</strong><br />

Jahr überarbeitet werden, um so auf<br />

veränderte Bedingungen reagieren<br />

zu können.<br />

An <strong>die</strong> Planung <strong>des</strong> Ausbaubedarfs<br />

schließt sich <strong>die</strong> Planung der konkreten<br />

Trassenführung der neuen<br />

Stromleitungen an. Denn: Der Netzentwicklungsplan<br />

legt nur Ausbaubedarfe<br />

zwischen verschiedenen<br />

Netzverknüpfungspunkten festlegt.<br />

Er schreibt nicht fest, wo genau <strong>die</strong>se<br />

Trassen errichtet werden sollen.<br />

Dies wird erst in nachgelagerten<br />

Planungs- und Genehmigungsverfahren<br />

bestimmt. Auch hierbei wird<br />

<strong>die</strong> Öffentlichkeit wieder beteiligt.<br />

Die Komplexität <strong>des</strong> gesamten Verfahrens<br />

spiegelt den Anspruch wieder,<br />

der hinter dem NEP steht: den<br />

notwendigen Netzausbau in<br />

Deutschland sachgerecht geplant,<br />

gut organisiert und unter Einbindung<br />

der Öffentlichkeit durchzuführen.<br />

Er ist in <strong>die</strong>sem Sinne ein wichtiger<br />

Beitrag zum Gelingen der Energiewende.<br />

STEFAN HAUG, Ministerium für<br />

Umwelt, Klima und Energiewirtschaft<br />

BW<br />

Mehr InforMatIonen<br />

zum Netzentwicklungsplan und zu<br />

Beteiligungsmöglichkeiten<br />

– www.netzentwicklungsplan.de<br />

EnErgiE-ABC<br />

Wechselrichter<br />

Das ist ein Gerät zur Umwandlung von<br />

Gleichstrom in Wechselstrom. ein<br />

Wechselrichter wird beispielsweise bei<br />

Photovoltaik-Anlagen benötigt, damit<br />

der von den solarmodulen erzeugte<br />

Gleichstrom für <strong>die</strong> einspeisung in das<br />

öffentliche stromnetz in Wechselstrom<br />

umgewandelt werden kann.<br />

Das Heizen mit Strom<br />

ist ein Auslaufmodell<br />

Mehr als in vielen anderen<br />

Bun<strong>des</strong>ländern wird im Südwesten<br />

mit Strom geheizt. Etwa<br />

300.000 Wohnungen im<br />

Land beziehen ihre Wärme unmittelbar<br />

aus der Steckdose.<br />

Wollte man den Strom, der hier<br />

Dr. Volker Kienzlen, Geschäftsführer der KEA.<br />

„verheizt“ wird, erneuerbar<br />

erzeugen, würde man etwa<br />

700 große Windräder oder ein<br />

Solarstromfeld mit 50 km²<br />

Größe benötigen. In den <strong>Sie</strong>bziger-<br />

und Achtziger-Jahren<br />

suchten <strong>die</strong> Energieversorger<br />

Abnehmer für den nachts<br />

nicht verkäuflichen Kernenergiestrom.<br />

In Nachtspeicheröfen<br />

werden mit Strom Speichersteine<br />

aufgeheizt, tagsüber<br />

wird <strong>die</strong> Wärme zur<br />

Raumheizung genutzt.<br />

Diese Form der Heizung ist<br />

überholt, denn heute kommt<br />

der Heizstrom vorwiegend aus<br />

Kohlekraftwerken. Leider ist<br />

der Nachtspeicherofen, entgegen<br />

anderweitiger Behauptungen,<br />

immer noch kein<br />

„Speicher von erneuerbar erzeugtem<br />

Strom“ geworden:<br />

Solarstrom steht im Winter<br />

kaum zur Verfügung und nur an<br />

wenigen Stunden im Jahr gibt<br />

es Windstrom im Überschuss.<br />

Selbst in <strong>die</strong>ser Zeit kann er<br />

bei uns nicht zum Heizen genutzt<br />

werden, da Stromüberschüsse<br />

über bestehende Netze<br />

nicht in den<br />

Süden transportiert<br />

werden<br />

können.<br />

Und außerdem<br />

muss<br />

eben nicht nur<br />

dann geheizt<br />

werden, wenn<br />

Strom im<br />

Überschuss<br />

auf dem Markt<br />

v o r h a n d e n<br />

ist: Der Heizwärmebedarf<br />

richtet sich<br />

nach der Außentemperatur<br />

und nicht nach dem Börsenstrompreis.<br />

Elektroheizungen<br />

nutzen den wertvollen Energieträger<br />

Strom sehr ineffizient:<br />

Würde <strong>die</strong>selbe Energiemenge<br />

in Wärmepumpen genutzt,<br />

könnten drei bis vier Mal<br />

mehr Wohnungen beheizt<br />

werden. Eine Nachtstromheizung<br />

ist vergleichbar mit einem<br />

Gaskessel, der weniger<br />

als 30 % Wirkungsgrad hat.<br />

Allein <strong>die</strong> Energiekosten, <strong>die</strong><br />

mit einer Umrüstung eingespart<br />

werden können, rechtfertigen<br />

in nahezu jedem Fall<br />

ein effizienteres Heizsystem.<br />

Für Nachtstromheizer wird <strong>die</strong><br />

warme Wohnung zu einem<br />

echten Kostenproblem: Eine<br />

Kilowattstunde Wärme kostet<br />

heute bereits zumin<strong>des</strong>t das<br />

Doppelte im Vergleich zu den<br />

meisten anderen Energieträgern.<br />

Zudem hat <strong>die</strong> Wärme<br />

aus der Steckdose einen sehr<br />

großen ökologischen Rucksack.<br />

Selbst wenn in ferner<br />

Zukunft unser Strom vollständig<br />

erneuerbar erzeugt würde,<br />

ist es geboten, <strong>die</strong>sen wertvollen<br />

Energieträger möglichst<br />

effizient zu nutzen:<br />

Die Umwandlung von Strom in<br />

Wärme an einem Draht ist das<br />

jedoch gerade nicht. Was<br />

heißt das nun für Besitzer von<br />

Nachtstromspeicherheizungen?<br />

Der erste Weg sollte zu<br />

einem guten Energieberater<br />

führen. Er kann mit dem Hausbesitzer<br />

gemeinsam einen Sanierungsfahrplan<br />

für das Gebäude<br />

erarbeiten, der dann<br />

auch in Stufen umgesetzt werden<br />

kann. Vielleicht können ja<br />

<strong>die</strong> neuen Heizungsrohre außen<br />

auf <strong>die</strong> Außenwand gelegt<br />

werden und dann eine dicke<br />

Dämmung darüber verlegt<br />

werden. Vielleicht kann das<br />

Gebäude auch so gut eingepackt<br />

werden, dass künftig eine<br />

kleine Lüftungsanlage zur<br />

Heizung ausreicht. Nur das<br />

Heizsystem zu tauschen ist<br />

selten <strong>die</strong> Lösung: Meist stehen<br />

bei den typischerweise 40<br />

Jahre alten Gebäuden noch<br />

weitere Sanierungen an, <strong>die</strong><br />

gemeinsam mit der Heizungserneuerung<br />

geplant werden<br />

sollten.<br />

DR.-ING. VOLKER KIENZLEN,<br />

Geschäftsführer KEA Klimaschutz-<br />

und Energieagentur<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg GmbH<br />

WIR SETZEN LICHTZEICHEN!<br />

LED- UND ENERGIESPARLAMPEN<br />

RICHTIG ENTSORGEN.<br />

Hochwertige LED- und Energiesparlampen begleiten <strong>Sie</strong> mehr<br />

als ein Jahrzehnt Ihres Lebens und können bis zu 90 Prozent<br />

Energie einsparen. Das schont Ressourcen – vor allem, wenn<br />

<strong>Sie</strong> <strong>die</strong> Sparlampen am Ende ihrer Lebensdauer zur Wiederverwertung<br />

bei unseren Sammelstellen abgeben. Die Sammelstellen<br />

in Ihrer Nähe <strong>finden</strong> <strong>Sie</strong> unter lightcycle.de.


Aufgrund <strong>des</strong> großen Erfolges der Vorjahre<br />

wird es auch in <strong>die</strong>sem Jahr eine<br />

lan<strong>des</strong>weite Energietag-Zeitung geben.<br />

Als gemeinsames Medium für alle<br />

Energietage enthält <strong>die</strong> Energietag-<br />

Zeitung relevante und interessante<br />

Beiträge für Verbraucher und Fachleute,<br />

vermittelt fun<strong>die</strong>rte Informationen<br />

und berichtet über Wissenswertes aus<br />

den Bereichen erneuerbare Energien,<br />

rationelle Energieanwendung und Klimaschutz.<br />

Die Energietag-Zeitung erscheint<br />

zum Energietag am 22./23.<br />

September mit einer Auflage von über<br />

100.000 Exemplaren und wird kostenlos<br />

an <strong>die</strong> Besucher der lan<strong>des</strong>weiten<br />

Energietage verteilt.<br />

R.Schmid<br />

Bei allen Fragen - rund um den<br />

Energietag <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

- steht das Koordinationsbüro<br />

Energietag <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

gerne zur Verfügung.<br />

QUELLE<br />

Koordinationsbüro<br />

Energietag-<strong>Baden</strong>-Württemberg Energietag <strong>Baden</strong>-Württemberg / Stuttgart<br />

c/o Schmid und Partner<br />

Reinbeckstr.18, 70565 Stuttgart<br />

Telefon: 0711 / 22 96 46 -12<br />

Telefax: 0711 / 22 96 46 -16<br />

info@energietag-bw.de<br />

www.energietag-bw.de<br />

Unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident<br />

Kretschmann wird das Land Klimaschutz und werben für einen verantschaft.<br />

Wir können seit dem Start im Jahr lokaler Aktionen bestmöglich bei der Durchanwendung,<br />

erneuerbare Energien sowie terium für Umwelt, Klima und Energiewirt-<br />

Harald Höflich weiter, um <strong>die</strong> Organisatoren<br />

„Die Energiewende ist eine der wichtigsten<br />

Aufgaben der kommenden Jahreits<br />

zum sechsten Mal den Energietag „Der Einfallsreichtum der Akteure ist groß gen und Aktionen in mehr als 250 verschie-<br />

Mitmachen können neben Städten und Kom-<br />

am Wochenende 22./23. September bewortungsbewussten<br />

Umgang mit Energie. 2007 mit Stolz auf rund 850 Veranstaltunführung<br />

ihrer Energietage zu unterstützen“.<br />

re. Zu schaffen ist sie nur, wenn alle <strong>Baden</strong>-Württemberg durchführen. und es werden vielfältige Technologien vorgestellt.<br />

Besichtigungen von Biogas- oder cken, <strong>die</strong> unter dem Motto „Zukunft erleben“ Akteure: Verbände, Kammern, lokale Agendenen<br />

Städten und Gemeinden zurückblimunen<br />

alle am Thema Energie interessierten<br />

dabei sind: Politik, Wirtschaft, Interessengruppen<br />

sowie jede einzelne Bürge-<br />

Energietag <strong>Baden</strong>-Württemberg eine ge-<br />

Wasserkraftanlagen stehen ebenso auf dem mit vielen, attraktiven Veranstaltungen im das, Energieversorger, Architekten, Energie-<br />

Von der Lan<strong>des</strong>regierung initiiert, ist der<br />

rin und jeder einzelne Bürger“, erklärte meinsame Aktion <strong>des</strong> ganzen Lan<strong>des</strong>. Attraktive<br />

Aktionen - von lokalen Veranstalparcours<br />

oder Energie-Wettbewerbe“, so neuerbaren Energien und den Klimaschutz ker, … - <strong>Sie</strong> alle sind eingeladen, einen Ener-<br />

Programm wie Fachvorträge, Beratungs-<br />

ganzen Land für das Energiesparen, <strong>die</strong> erberater,<br />

Banken, Bausparkassen, Handwer-<br />

Franz Untersteller, Minister für Umwelt,<br />

Klima und Energiewirtschaft <strong>Baden</strong>- tern überall in <strong>Baden</strong>-Württemberg organisiert<br />

- informieren über rationelle Energiegietag<br />

im baden-württembergischen Minisrungsschatz<br />

machen wir uns zu Nutze, so<br />

F.Engel<br />

Harald Höflich, Projektleiter für den Ener-<br />

geworben haben. Diesen großen Erfahgietag<br />

in Ihrer Gemeinde zu organisieren.<br />

Württemberg. Überall gibt es Ansatzpunkte,<br />

seinen Teil zur Energiewende<br />

beizutragen. „Die Palette an Möglichkeiten,<br />

effizienter und nachhaltiger mit<br />

Energie umzugehen, ist riesig, im privaten<br />

Bereich und ganz besonders auch<br />

in und für Unternehmen“, so Untersteller<br />

weiter. Auf <strong>die</strong>se Möglichkeit aufmerksam<br />

zu machen, zu informieren Der fünfte Energietag <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

fand am 24./25.09.2011 - mit munen, Stadtwerke, Architekten,<br />

formatives Programm geboten. Kom-<br />

und <strong>die</strong> Menschen zu gewinnen, an der<br />

energetischen Zukunftsgestaltung mitzuwirken,<br />

sei das Ziel <strong>des</strong> Energietags. Aktionen in mehr als 130 Städten und andere engagierten sich in vielfältiger<br />

gleichzeitig 182 Veranstaltungen und Handwerker, Energieberater und viele<br />

Aus <strong>die</strong>sem Grund lädt das Land auch Gemeinden statt.<br />

Weise und trugen wertvolle Bausteine<br />

2012 wieder herzlich zum aktiven Mitmachen<br />

u. Gestalten ein. Die Teilnahme te Umweltminister Franz Untersteller Gemeinschaftsaktion bei. Auch für<br />

Am Samstag, den 24.09.2011 eröffne-<br />

zu <strong>die</strong>ser gelungenen lan<strong>des</strong>weiten<br />

ist kostenlos und das Land stellt hierfür den fünften Energietag <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

im Rahmen der Zentralver-<br />

2012 zeichnet sich eine hohe Beteili-<br />

den Energietag <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

umfangreiche Informationen und verschiedene<br />

Aktionsmaterialien zur Verfügung,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Mitmacher bei der Pla-<br />

Schlossplatz. Anschließend reiste er 130 Energietage im ganzen Land ananstaltung<br />

auf dem Stuttgarter gung ab. Bereits jetzt sind mehr als<br />

nung u. Organisation ihres <strong>Energietages</strong> quer durch das Land, um am Samstag gemeldet und täglich kommen weitere<br />

hinzu. Eine aktuelle Veranstal-<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg unterstützen. Auf und Sonntag weitere Veranstaltungen<br />

der Website: www.energietag-bw.de und Aktionen zum Energietag persönlich<br />

besuchen zu können. Von Abstatt www.energietag-bw.de unter der Rutungsübersicht<br />

steht auf der Website:<br />

können sich Interessierte zudem informieren<br />

und ihren Energietag <strong>Baden</strong>- bis Zuzenhausen, überall im Land wurde<br />

den Besuchern ein buntes und in-<br />

Ansicht bereit. S.König Energietag <strong>Baden</strong>-Württemberg / Bad<br />

brik „Energietag in meiner Nähe“ zur<br />

Württemberg anmelden. S.König<br />

Schussenried<br />

S_Spk_LBS_SV_WR.indd 1 18.07.2012 10:28:37<br />

24<br />

ENERGIETAG-ZEITUNG<br />

Deutschland gilt weltweit als eines<br />

der innovativsten Länder im<br />

Bereich der erneuerbaren Energien<br />

– und <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

als Vorreiter. Deshalb bietet es<br />

sich nicht nur für Umweltbewegte,<br />

sondern für alle an den<br />

gesellschaftlichen Entwicklungen<br />

interessierten Bürger an,<br />

sich mal auf den Weg zu machen<br />

zu einigen Leuchtturm-<br />

Projekten.<br />

ENERGIE-ABC<br />

WIRKUNGSGRAD<br />

Er ist das Verhältnis von abgegebener<br />

(Output) zu aufgenommener<br />

(Input) Leistung bei der Umwandlung<br />

von Energie. So gibt zum Beispiel<br />

der Wirkungsgrad eines Heizkessels<br />

darüber Auskunft, welcher<br />

Anteil der im Brennstoff enthaltenen<br />

Energie in nutzbare Wärme<br />

umgewandelt wird.<br />

In der „Solar- und Umweltstadt“<br />

Freiburg, <strong>die</strong> als Wiege der erneuerbaren<br />

Energien in<br />

Deutschland gilt, sind gleich<br />

mehrere herausragende Objekte<br />

zu begutachten. In der Stadt<br />

mit einer der höchsten Sonneneinstrahlungen<br />

hierzulande hat<br />

das Solar-Info-Center seinen<br />

Sitz. In <strong>die</strong>sem Kompetenzzentrum<br />

für Energieeffizienz sind<br />

viele Unternehmen der Solarund<br />

Umwelttechnik angesiedelt.<br />

Es arbeitet eng zusammen<br />

mit dem Fraunhofer-Institut für<br />

Solare Energiesysteme ISE, einem<br />

der bedeutendsten Forschungszentren<br />

der Welt.<br />

Die Mobilitätstation „mobile“<br />

erinnert an ein Ufo, das am Freiburger<br />

Hauptbahnhof gelandet<br />

ist. Auf das Dach <strong>des</strong> futuristischen<br />

Gebäu<strong>des</strong> wurde eine<br />

Unterwegs zu erneuerbaren Energien<br />

Was es in <strong>Baden</strong>-Württemberg zu entdecken und zu erkunden gibt<br />

scheibenförmige Solarstromanlage<br />

installiert, <strong>die</strong> das ge-<br />

Neckarsonne in Heidelberg. Foto: Heidelberg Marketing GmbH<br />

samte Haus mit Energie versorgt.<br />

Das Terrassengeländer<br />

ist aus Röhrenkollektoren gefertigt,<br />

<strong>die</strong> mit Sonnenenergie<br />

Wasser erhitzen. Das mobile ist<br />

das regionale Zentrum für den<br />

multimodalen Verkehr, zuständig<br />

für sämtliche Dienstleistungen<br />

im Nah-und Fernverkehr.<br />

Zugleich hat es ein weltweit einmaliges<br />

Modellprojekt, das E-<br />

mobile-Zentrum. Hier können<br />

elektrisch betriebene Fahrräder,<br />

Roller und Autos besichtigt,<br />

aber auch ausgeliehen werden.<br />

In Freiburg ist vielerorts zu sehen,<br />

wie vernetzte Solar- und<br />

Umwelttechnik flächendeckend<br />

angewandt worden ist. Der<br />

Hauptbahnhof trägt über 19<br />

Etagen eine Solarfassade, eine<br />

der höchsten Solaranlagen<br />

Deutschlands. <strong>Sie</strong> versorgt unter<br />

anderem <strong>die</strong> Bar im obersten<br />

Stockwerk, <strong>die</strong> Panoramablicke<br />

ins Umland gewährt, bis zum<br />

Schwarzwald mit dem Kaiserstuhl.<br />

Die Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK) hat zwei vollverglaste<br />

Veranstaltungsräume<br />

im Dachgeschoss, deren Temperaturen<br />

über eine sorptionsgestützte<br />

Klimatisierungsanlage<br />

gesteuert werden. Die dafür<br />

Windmühlen an der Holzschlägermatte, Schauinsland<br />

erforderliche Antriebswärme<br />

wird ausschließlich über Solar-<br />

Luftkollektoren bereitgestellt.<br />

Das Einbringen von Wärme in<br />

IMPRESSUM<br />

ENERGIETAG<br />

Energietag-Zeitung • Samstag, 28. Juli 2012 • Ausgabe I/2012 • Jahrgang 6 • Vorausgabe<br />

ZEITUNG<br />

<strong>die</strong> Klimaanlage geschieht direkt,<br />

ohne weitere Wärmetauscher.<br />

Zugleich verhilft <strong>die</strong> Solarenergie<br />

auch zum Kühlen an<br />

heißen Tagen. Beide technische<br />

Installationen sind herausragende<br />

Innovationen. Freiburg<br />

trumpft auch auf mit dem Sonnenschiff,<br />

einer Plusenergiehaussiedlung<br />

am Schlierberg,<br />

den Stadtteilen Vauban und Rieselfeld,<br />

flächendeckend geschaffen<br />

unter strikt ökologisch-nachhaltigen<br />

punkten, und dem Stadion <strong>des</strong><br />

SC Freiburg, das das erste Fußballstadion<br />

der Welt mit einer<br />

Solaranlage war.<br />

In Ulm kann der Besucher mit<br />

der Gierfähre und dem Solarboot<br />

RA 31 auf der Donau unterwegs<br />

sein, selbst <strong>die</strong> abend-<br />

Foto: badenova<br />

liche Schiffsbeleuchtung<br />

kommt aus Solarzellen im<br />

Bootsdach. Über den Bodensee<br />

verkehrt fast lautlos eine<br />

Solarbootflotte mit ihrem Vorzeigeboot<br />

„Helio“. Passagiere<br />

emp<strong>finden</strong> es als äußerst angenehm,<br />

dass <strong>die</strong> Schiffe ohne<br />

Krach und Dieselgestank auskommen<br />

– so sieht <strong>die</strong> Schifffahrt<br />

der Zukunft aus. In Heidelberg<br />

schippert der weltweit<br />

größte Solar-Edelstahl-Kata-<br />

Gesichts-<br />

maran mit dem Namen Neckarsonne<br />

entlang der berühmten<br />

Romantik-Silhouette.<br />

Das Zentrum für Kunst und Me<strong>die</strong>ntechnologie<br />

(ZKM) in Karlsruhe<br />

ist nicht nur ein besonderes<br />

Me<strong>die</strong>nmuseum mit einer<br />

der weltweit größten Sammlungen<br />

interaktiver Me<strong>die</strong>nkunst.<br />

Es versorgt auch über eine Photovoltaikanlage<br />

mit Solarstrom<br />

von seinen Dächern das Gleichstromnetz<br />

der Karlsruher Straßenbahnen.<br />

In Kirchzarten nahe<br />

Freiburg trinkt man den Latte<br />

Macchiato auch im Solarcafé<br />

mit seinem schrägen Glasdach,<br />

<strong>des</strong>sen Röhrenkollektoren für<br />

Licht, Heizung und Warmwasser<br />

sorgen. Mehrere Städte bezeichnen<br />

sich als Solar-Kommunen,<br />

wie Neckarsulm (20<br />

Prozent der Heizenergie aus Erneuerbaren<br />

Energien), Königsfeld,<br />

ein Kurort im Schwarzwald<br />

(Freibad „solara“, Solartankstelle<br />

am Rathaus, 4 km Sonnenerlebnispfad),<br />

Oberried beim<br />

Berg „Schauinsland“ (Schwarzwaldhaus<br />

mit Windrad und Solarstromanlage),<br />

Rottendorf-<br />

Oberndorf bei Tübingen (Solarspazierweg<br />

zu 30 Gebäuden,<br />

<strong>die</strong> Erneuerbare Energien nutzen),<br />

Weinheim an der Bergstraße<br />

(Thermaltherme Miramar)<br />

oder Schönau im Oberen Wiesental<br />

(autarkes Stromnetz, erneuerbar<br />

gespeist). Auch Stuttgart<br />

nutzt im Stadtteil Degerloch<br />

das Haus <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> und<br />

<strong>die</strong> Windenergieanlage im<br />

Stadtteil Weilimdorf, um technischen<br />

Fortschritt vorzuführen.<br />

VON JOHANNES BADEN<br />

MEHR ZUM THEMA<br />

Schwarzwald Tourismus GmbH<br />

– www. schwarzwald-tourismus.info<br />

FWTM Freiburg<br />

– www.fwtm.freiburg.de<br />

Bun<strong>des</strong>verband erneuerbare Energie<br />

– www.bee-ev.de<br />

Bun<strong>des</strong>verband Solarwirtschaft<br />

– www.solarwirtschaft.de<br />

Agentur für erneuerbare Energien<br />

– www.unendlich-viel-energie.de<br />

Deutsche Energie-Agentur<br />

– www.dena.de<br />

INFO<br />

HERAUSGEBER:<br />

ENERGIETAG-<br />

ZEITUNG<br />

Koordinationsbüro<br />

Energietag<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

c/o: Schmid und Partner<br />

SuP Gesellschaft für<br />

Einige Erfolgsfaktoren für das Gelingen<br />

Marketingkommunikation<br />

DAS LAND LÄDT EIN<br />

mbH<br />

Reinbeckstr.18,<br />

5. Energietag BW<br />

Hervorragende Resonanzen<br />

70565 Stuttgart<br />

Telefon: 0711 22 96 46-0<br />

Telefax: 0711 22 96 46-16<br />

MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG VON:<br />

6. Energietag <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

GESAMTHERSTELLUNG<br />

UND REDAKTION:<br />

Schenkelberg –<br />

Die Me<strong>die</strong>nstrategen GmbH<br />

Am Hambuch 17<br />

53340 Meckenheim<br />

Uwe E. Nimmrichter<br />

(verantwortlich)<br />

Telefon: 02225 8893-227<br />

Telefax: 02225 8893-151<br />

Auf einem Segway lässt sich auf zwei Rollen<br />

fast mühelos <strong>die</strong> Landschaft erfahren: Bei<br />

Blumberg bietet Reinhold Strecker von Sewato<br />

erholsame Touren rund um <strong>die</strong> Sauschwänzlebahn<br />

an. Foto: Michael Kienzler/Sewato<br />

Rheinkraftwerk Rheinfelden<br />

Foto: EnBW /Claus Pfisterer<br />

Bächle am Augustinerplatz<br />

© Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe<br />

GmbH & Co. KG Foto: Karl-Heinz Raach<br />

ANZEIGENVERWALTUNG:<br />

Beck Me<strong>die</strong>n- und<br />

Verlags-GmbH<br />

Alte Steige 17<br />

73732 Esslingen<br />

Nadine Michl<br />

(verantwortlich)<br />

Tel. 0711 937893-0<br />

Fax 0711 937893-9<br />

michl@werbeagentur-beck.de<br />

ZUMO – Zukunftsmobilität in der Ferienregion<br />

Schwarzwald, Urlaub der Zukunft<br />

heute erleben: grüner Fahrspaß mit neuen<br />

Elektromobilen und Gasfahrzeugen<br />

im Schwarzwald<br />

Foto: Schwarzwald Tourismus GmbH<br />

Rappenecker Hütte Foto: Fraunhofer-<br />

Institut für Solare Energiesysteme ISE<br />

<strong>Baden</strong>ova-Stadion in Freiburg<br />

Foto: badenova

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