anhang - Sparkasse Tauberfranken
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s<br />
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Tauberfranken</strong><br />
Geschäftsbericht<br />
2010
Lagebericht für das Geschäftsjahr 2010<br />
1. Rahmenbedingungen<br />
2. Wirtschaftsbericht<br />
3. Risikobericht<br />
4. Nachtragsbericht<br />
5. Prognosebericht<br />
1. Rahmenbedingungen<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Tauberfranken</strong> ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit<br />
Sitz in Tauberbischofsheim.<br />
Wir betreiben grundsätzlich alle banküblichen Geschäfte, soweit es das <strong>Sparkasse</strong>ngesetz<br />
von Baden-Württemberg, die aufgrund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen<br />
oder die Satzung der <strong>Sparkasse</strong> vorsehen. Träger der <strong>Sparkasse</strong> sind<br />
der Landkreis Main-Tauber sowie die Städte und Gemeinden Assamstadt, Boxberg,<br />
Freudenberg, Großrinderfeld, Grünsfeld, Hardheim, Höpfingen, Königheim, Külsheim,<br />
Lauda-Königshofen, Tauberbischofsheim, Werbach, Wertheim und Wittighausen.<br />
Unser Geschäftsgebiet umfasst den Main-Tauber-Kreis, ohne die Gemeinde Ahorn,<br />
sowie die Gemeinden Hardheim und Höpfingen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis. Als<br />
selbstständiges Wirtschaftsunternehmen verfolgt die <strong>Sparkasse</strong> das Ziel, auf Grundlage<br />
der Markt- und Wettbewerbserfordernisse vorrangig in unserem Geschäftsgebiet<br />
den Wettbewerb zu stärken und die angemessene und ausreichende Versorgung<br />
aller Bevölkerungskreise, der Wirtschaft und der öffentlichen Hand mit geld- und<br />
kreditwirtschaftlichen Leistungen auch in der Fläche sicherzustellen. Um diesem<br />
Auftrag gerecht zu werden unterhalten wir 59 Geschäftsstellen (Stand 31.12.2010) in<br />
unserem Geschäftsgebiet.<br />
Organe der <strong>Sparkasse</strong> sind der Verwaltungsrat, der Kreditausschuss und der Vorstand.<br />
Der Verwaltungsrat bestimmt die Richtlinien für die Geschäfte der <strong>Sparkasse</strong>,<br />
erlässt Geschäftsanweisungen für den Kreditausschuss sowie den Vorstand und<br />
überwacht deren Tätigkeit. Er setzt sich aus insgesamt 24 Mitgliedern zusammen. Der<br />
Kreditausschuss, bestehend aus 8 Mitgliedern, beschließt über die Zustimmung zur<br />
Gewährung von Krediten nach der Geschäftsanweisung für den Kreditausschuss und<br />
über die Zustimmung zur Gewährung von Organkrediten im Sinne von § 15 des Gesetzes<br />
über das Kreditwesen. Der Vorstand leitet die <strong>Sparkasse</strong> in eigener Verantwortung.<br />
Er vertritt die <strong>Sparkasse</strong> und führt ihre Geschäfte.<br />
Unsere <strong>Sparkasse</strong> ist als Mitglied im <strong>Sparkasse</strong>nstützungsfonds des <strong>Sparkasse</strong>nverbandes<br />
Baden-Württemberg dem Sicherungssystem der Deutschen <strong>Sparkasse</strong>norganisation<br />
angeschlossen. Damit sind die Ansprüche unserer Kunden in voller Höhe<br />
sichergestellt.<br />
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Die im Jahr 2009 begonnene Erholung der deutschen Wirtschaft setzte sich auch im<br />
Jahr 2010 fort. Mit einem Wachstum von 3,6 % verzeichnete das reale Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) den stärksten Aufschwung seit der deutschen Vereinigung. Noch im<br />
Jahr 2009 war das BIP in Deutschland um 4,7 % zurückgegangen. Die wirtschaftliche<br />
Erholung ist kräftiger und schneller eingetreten als erwartet.<br />
Wachstumsimpulse kamen nicht nur vom Außenhandel, sondern auch aus dem Inland.<br />
Die Bruttoanlageinvestitionen verzeichneten einen realen Anstieg um 5,5 %. Es<br />
1
wurde deutlich mehr in Ausrüstungen und Bauinvestitionen investiert. Letztere stiegen<br />
auch durch die öffentliche Baumaßnahmen im Rahmen der Konjunkturpakete.<br />
Nach negativen Wachstumsraten in den vergangenen zwei Jahren erwies sich der<br />
Außenhandel im Jahr 2010 wieder als wichtiger Wachstumsmotor der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung. Die Exporte stiegen preisbereinigt mit 14,2 % etwas stärker als die<br />
Importe mit 13,0 %.<br />
Stabilisierend wirkten sich auch die Konsumausgaben aus: Preisbereinigt stiegen die<br />
privaten Konsumausgaben um 0,5 %, die staatlichen sogar um 2,2 %.<br />
Der wirtschaftliche Aufschwung machte sich in Deutschland im Jahr 2010 auch beim<br />
Arbeitsmarkt bemerkbar. Der Anstieg der Erwerbstätigenzahl um 0,5 % zu einem<br />
neuen Höchststand ist zum größten Teil durch mehr Teilzeitstellen zustande gekommen.<br />
Auch die geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen stiegen um 2,0 % gegenüber<br />
dem Vorjahr. Dazu beigetragen haben die Beendigung der Kurzarbeitsregelung<br />
durch Rückführung in die Normalbeschäftigung und der Aufbau von Überstunden<br />
und Guthaben auf Arbeitszeitkonten.<br />
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen,<br />
sank von 8,2 % im Vorjahr auf 7,7 %.<br />
Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich wieder verstärkt. Insbesondere die gestiegenen<br />
Energiekosten wie auch der Preisanstieg bei den Nahrungsmitteln ließen die<br />
Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt um rund 1,1 % ansteigen. Die Preise stiegen<br />
damit fast dreimal so schnell wie im Krisenjahr 2009 mit 0,4 %.<br />
Die Europäische Zentralbank ließ aufgrund der niedrigen Inflationserwartung und zur<br />
Stützung der Konjunktur den Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte seit Mai<br />
2009 unverändert bei dem rekordniedrigen Leitzinsniveau von 1,0 %.<br />
Der deutsche Leitindex DAX schwankte im Jahresverlauf 2010 zwischen dem Tiefststand<br />
von 5.434 Punkten und dem Höchststand von 7.078 Punkten. Der Jahresschlusskurs<br />
von 6.914 Punkten bedeutet zum Jahresanfangskurs von 5.957 Punkten<br />
eine Erhöhung von 16,1 %.<br />
Regionale Rahmenbedingungen<br />
Die regionale Wirtschaftsstruktur setzt sich neben international operierenden Unternehmen<br />
im Wesentlichen aus überwiegend kleineren und mittelständischen Betrieben<br />
zusammen. Neben einem ausgeprägten Dienstleistungssektor sind die Wirtschaftsbereiche<br />
Handel, Handwerk, Baugewerbe und Industrie sowie das Kur- und<br />
Tourismusgewerbe vertreten.<br />
Die quartalsmäßigen Konjunkturumfragen der für unser Geschäftsgebiet zuständigen<br />
Handwerkskammer verzeichneten im Jahr 2010 eine positive Entwicklung der Handwerksbetriebe.<br />
Jeder zweite Betrieb bezeichnete zum Jahresende seine Geschäftslage<br />
als „gut“ und nur rund 11 % als „schlecht“.<br />
Der Wirtschaftslagebericht der IHK Heilbronn-Franken notierte eine deutliche Verbesserung<br />
und einen ununterbrochenen Aufwärtstrend bei der Auftragslage im Wirtschaftszweig<br />
Industrie. 58% der Unternehmen sind für das kommende Jahr, was die<br />
erwarteten Umsatzsteigerungen betrifft, optimistisch.<br />
Bei der regionalen Bauwirtschaft verschlechterten sich zum Jahresbeginn die Auftragseingänge.<br />
Ab dem 2. Quartal stabilisierte sich die Lage und es war eine kontinuierliche<br />
Verbesserung im heimischen Baugewerbe festzustellen, die jedoch nicht bis<br />
zum Jahresende 2010 anhielt. Träger der Bauwirtschaft war überwiegend der Wirt-<br />
2
schaftsbau. Der Wohnbau hingegen nahm trotz niedriger Zinsen nur einen geringen<br />
Anteil an der Auftragsentwicklung ein.<br />
Die wirtschaftliche Lage bei den heimischen Dienstleistern hat sich nach einer Verbesserung<br />
zum Jahresanfang und einer Verschlechterung zur Jahresmitte zum Jahresende<br />
wieder entspannt, was sich auch in der Zukunftsperspektive widerspiegelt.<br />
Rund ein Viertel der Unternehmen rechnen künftig mit einer besseren Geschäftsentwicklung,<br />
fast alle anderen erwarten keine Veränderung.<br />
Im Wirtschaftsbereich Großhandel war im Verlauf des Jahres 2010 eine kräftige Aufwärtsdynamik<br />
festzustellen. Auch das Kaufverhalten der Kunden verbesserte sich<br />
zum Jahresende hin kontinuierlich.<br />
Zu Beginn des Jahres 2010 stand der Einzelhandel noch unter dem Zeichen der vorsichtigen<br />
Haltung der Verbraucher. Das wirtschaftliche Wachstum und die verbesserte<br />
Arbeitsmarktlage führten im Jahresverlauf zu einer deutlichen Belebung des Konsumverhaltens.<br />
Hier wurde im 3. Quartal ein neuer Höchststand erreicht.<br />
Die Auslastungsquote der Vorsorge-, Reha- und Beherbergungsbetriebe sank im Jahr<br />
2010 nur leicht auf 29,4 %. Im Vergleich zur Quote der Region Heilbronn-Franken mit<br />
30,4 % kann dieser Wert als zufriedenstellend bezeichnet werden.<br />
Der allgemeine wirtschaftliche Aufschwung machte sich im Main-Tauber-Kreis auch<br />
auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Die Arbeitslosenquote im Main-Tauber-Kreis, zusammengefasst<br />
aus der Hauptagentur Tauberbischofsheim und den Geschäftsstellen<br />
Bad Mergentheim und Wertheim, sank seit Januar 2010 um 1,1 % auf die Jahresschlussquote<br />
von 3,6 %.<br />
Stabilisatoren auf dem Arbeitsmarkt sind weiterhin der Einsatz des Instruments der<br />
Kurzarbeit und die Nutzung von flexiblen Arbeitszeitkonten.<br />
Entwicklung der Konkurrenzsituation im Geschäftsgebiet<br />
Die Anzahl der Konkurrenzinstitute, die ihren Hauptsitz oder Geschäftsstellen in<br />
unserem Geschäftsgebiet unterhalten, beläuft sich weiterhin auf 11 Institute.<br />
Entwicklungen in der <strong>Sparkasse</strong>norganisation<br />
Wir sind Mitglied des <strong>Sparkasse</strong>nverbands Baden-Württemberg (SVBW). Dieser ist<br />
zusammen mit dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart Träger der<br />
Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Der SVBW hat sich zusammen mit den<br />
weiteren Trägern entsprechend seinem Stammkapitalanteil im Geschäftsjahr 2009 an<br />
der Bereitstellung von zusätzlichem Eigenkapital für die LBBW beteiligt und eine<br />
Rückgarantie zusammen mit der Stadt Stuttgart gegenüber dem Land Baden-<br />
Württemberg aus einer Risikoimmunisierung für die LBBW übernommen.<br />
Moody’s erneuerte im März 2011 für die <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe das Bank-<br />
Finanzkraftrating (BFSR) von C+, was einer Basiskreditrisikoeinschätzung (Baseline<br />
Credit Assessment, BCA) von A2 entspricht, sowie ein Verbundrating (Corporate<br />
Family Rating, CFR) von Aa2. DBRS hat im April 2010 die Floor-Ratings für alle Mitglieder<br />
des Haftungsverbundes der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe bestätigt. Es bringt<br />
zum Ausdruck, dass die Bonität jedes Mitgliedes des Haftungsverbundes der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe<br />
mindestens mit A (high) bewertet wird. Fitch erteilte im September<br />
2010 den <strong>Sparkasse</strong>n, die zur <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe gehören erstmals ein<br />
Floor-Rating in Höhe von A+.<br />
3
2. Wirtschaftsbericht<br />
2.1 Geschäftsentwicklung<br />
2.1.1 Geschäftsvolumen und Bilanzsumme<br />
Bestand<br />
Veränderungen<br />
31.12.2010 2010 2010 2009<br />
Mio. EUR Mio. EUR % %<br />
Geschäftsvolumen 1) 3.115,2 41,0 1,3 -0,2<br />
Bilanzsumme 2.997,7 04,6 0,2 -0,1<br />
1)<br />
Bilanzsumme zuzüglich Eventualverbindlichkeiten<br />
Die Entwicklung des Geschäftsjahres 2010 der <strong>Sparkasse</strong> gestaltete sich weiterhin<br />
gut. Die Bilanzsumme blieb mit einem leichten Wachstum von 0,2 % (Vorjahr - 0,1 %)<br />
wiederum annähernd konstant, während das Geschäftsvolumen mit einem Zuwachs<br />
von 1,3 % (Vorjahr -0,2 %) deutlich gesteigert werden konnte.<br />
2.1.2 Aktivgeschäft (inklusive Eventualverbindlichkeiten)<br />
Bestand<br />
Veränderungen<br />
31.12.2010 2010 2010 2009<br />
Mio. EUR Mio. EUR % %<br />
Kundenkreditvolumen 1.449,7 22,3 1,6 -1,6<br />
Forderungen<br />
an Kreditinstitute 444,0 -195,4 -30,6 -19,4<br />
Wertpapiervermögen 1.091,2 220,1 25,3 15,6<br />
Das Kundenkreditvolumen erhöhte sich leicht um 1,6 % (Vorjahr -1,6 %); die Zuwachsrate<br />
lag unter dem Durchschnitt der <strong>Sparkasse</strong>n unseres badenwürttembergischen<br />
Verbandsgebietes. Durch Verschiebungen zwischen den bilanziellen<br />
Kundenkrediten und den Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und<br />
Gewährleistungsverträgen gingen die bilanziellen Kundenkredite insgesamt leicht<br />
zurück. Die <strong>Sparkasse</strong> hat im Geschäftsjahr 2010 Darlehen in Höhe von insgesamt<br />
297,6 Mio. EUR (Vorjahr 267,2 Mio. EUR) zugesagt.<br />
Der Bestand an Forderungen an Kreditinstitute wurde teilweise durch Rückführung<br />
von Verbindlichkeiten bzw. durch Umschichtungen vorzugsweise in festverzinsliche<br />
Wertpapiere deutlich reduziert.<br />
Nachdem im abgelaufenen Geschäftsjahr weiterhin Geldanlagen verstärkt in festverzinsliche<br />
Schuldverschreibungen vorgenommen wurden, stieg das Wertpapiervermögen<br />
erneut deutlich um 25,3 % an. Das Wertpapiervermögen dient vor allem der<br />
Liquiditätsreserve und setzt sich zum überwiegenden Teil aus der Position Schuldverschreibungen<br />
und andere festverzinsliche Wertpapiere zusammen, die nahezu<br />
ausschließlich gut geratete festverzinsliche Wertpapiere (Ratingnoten Standard &<br />
Poors von AAA bis A) beinhaltet. Die Position Aktien und andere nicht festverzinsliche<br />
Wertpapiere setzt sich aus Investmentfonds und einem Spezialfonds zusammen und<br />
blieb gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert.<br />
4
2.1.3 Passivgeschäft<br />
Bestand<br />
Veränderungen<br />
31.12.2010 2010 2010 2009<br />
Mio. EUR Mio. EUR % %<br />
Mittelaufkommen<br />
von Kunden 1.918, 3 78,1 4,2 1,9<br />
darunter:<br />
- Spareinlagen 794,4 43,0 5,7 19,4<br />
- unverbriefte Verbindlichkeiten<br />
- täglich fällige 600,6 65,6 12,3 21,9<br />
- mit vereinbarter Laufzeit<br />
oder Kündigungsfrist 504,1 -22,6 -4,3 -25,4<br />
- verbriefte Verbindlichkeiten 14,2 -2,7 -16,0 -20,7<br />
- nachrangige Verbindlichkeiten 5,0 -5,2 -50,8 0,0<br />
Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kreditinstituten 894,1 -80,0 -8,2 -4,0<br />
Die Zuwachsrate beim Mittelaufkommen von Kunden hat sich gegenüber dem Vorjahr<br />
erneut verbessert und ist damit im Verbandsvergleich überdurchschnittlich.<br />
Getragen wurde unser Kundenmittelzuwachs vor allem von der Erhöhung der Spareinlagen,<br />
den täglich verfügbaren Geldern (Geldmarktkonten und <strong>Tauberfranken</strong>-<br />
Online-Konten) und von den Termineinlagen, während bei den <strong>Sparkasse</strong>nbriefen<br />
und den Schuldverschreibungen Abflüsse zu verzeichnen waren. Da keine neuen<br />
nachrangigen Verbindlichkeiten eingegangen wurden, reduzierte sich deren Bestand<br />
aufgrund von Fälligkeiten.<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten konnten auch durch die positive<br />
Entwicklung bei den Mittelaufkommen von Kunden insgesamt um 8,2 % reduziert<br />
werden. Während sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
(bis 1 Jahr) leicht erhöhten, wurden die mittel- und langfristigen Geldaufnahmen<br />
(incl. Weiterleitungsmittel) insgesamt deutlich abgebaut.<br />
2.1.4 Dienstleistungen<br />
Nachdem aufgrund dem durch die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise ausgelösten<br />
Vertrauensverlust das Wertpapierumsatzvolumen unserer Kunden im Vorjahr um<br />
48,2 % einbrach, konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr eine deutliche Steigerung<br />
(+ 18,5 %) erzielt werden. Der Bruttoertrag aus dem Wertpapierdienstleistungsgeschäft<br />
ging dagegen zum Vorjahr weiter leicht um 1,8 % zurück.<br />
An Sach- und Lebensversicherungsverträgen konnten 2.361 Stück mit einem Spitzenwert<br />
in der Beitragsumme in Höhe von 23,1 Mio. EUR vermittelt werden. Gegenüber<br />
dem Vorjahr war die Anzahl annährend gleich hoch, während der Umsatz<br />
(+ 13,8%) das Vorjahresergebnis deutlich übertroffen hat.<br />
Im Geschäftsjahr wurden insgesamt 2.607 Bausparverträge mit einer durchschnittlichen<br />
Bausparsumme von ca. 28 TEUR und ebenfalls einem Spitzenwert im Volumen<br />
von insgesamt 73,5 Mio. EUR abgeschlossen. Damit konnte das Vorjahresergebnis<br />
sowohl bei der Anzahl (+ 21,4 %) als auch beim vermittelten Gesamtvolumen (+ 32,1<br />
%) deutlich gesteigert werden.<br />
Bei 81 vermittelten Objekten und einem Umsatz der Objektwerte im Immobiliengeschäft<br />
in Höhe von 10,6 Mio. EUR ist das Ergebnis für das Berichtsjahr 2010 insgesamt<br />
gut verlaufen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnte die Anzahl der vermit-<br />
5
telten Objekte (+ 6,6 %) und das Volumen (+ 13,5 %) gesteigert werden. Der durchschnittliche<br />
Objektwert lag mit 131 TEUR um 6,5 % über dem Vorjahresbetrag.<br />
Erfreulich entwickelte sich das Ergebnis aus der Vermittlung derivativer Finanzinstrumente<br />
auf Kundenwunsch an die LBBW.<br />
2.1.5 Derivate<br />
Derivative Geschäfte tätigen wir in Form von Devisentermingeschäften. Sie wurden<br />
ausschließlich als gedeckte Auftragsgeschäfte mit Dienstleistungscharakter mit<br />
inländischen Kreditinstituten und Kunden abgeschlossen. Wir verweisen hinsichtlich<br />
der zum Jahresende bestehenden Geschäfte auf die Darstellung im Anhang.<br />
2.2 Vermögenslage<br />
Die Struktur unseres Geschäftsvolumens stellt sich wie folgt dar:<br />
Bestand in %<br />
in Mio. EUR<br />
des Geschäftsvolumens<br />
31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009<br />
Kundenkreditvolumen 1.449,7 1.427,4 46,5 46,4<br />
Forderungen<br />
an Kreditinstitute 444,0 639,4 14,3 20,8<br />
Wertpapiervermögen 1.091,2 871,1 35,0 28,3<br />
Anlagevermögen 53,7 57,3 1,7 1,9<br />
Sonstige Vermögenswerte 76,6 78,9 2,5 2,6<br />
Mittelaufkommen<br />
von Kunden 1.918,3 1.840,2 61,6 59,9<br />
darunter:<br />
- Spareinlagen 794,4 751,4 25,5 24,4<br />
- unverbriefte Verbindlichkeiten<br />
- täglich fällige 600,6 535,0 19,3 17,4<br />
- mit vereinbarter Laufzeit<br />
oder Kündigungsfrist 504,1 526,7 16,2 17,1<br />
- verbriefte Verbindlichkeiten 14,2 17,0 0,5 0,6<br />
- nachrangige Verbindlichkeiten 5,0 10,2 0,2 0,3<br />
Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kreditinstituten 894,1 974,1 28,7 31,7<br />
Sonstige Passivposten<br />
(einschl. Eventualverbindlichkeiten<br />
und Rückstellungen) 184,3 141,9 5,9 4,6<br />
Eigene Mittel 118,4 117,9 3,8 3,8<br />
Die Vermögenslage der <strong>Sparkasse</strong> ist gegenüber dem Durchschnitt der <strong>Sparkasse</strong>n<br />
unseres baden-württembergischen Verbandsgebietes durch überdurchschnittliche<br />
Anteile bei den Forderungen an Kreditinstitute und dem Wertpapiervermögen sowie<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gekennzeichnet. Dem gegenüber sind<br />
das Kundenkreditvolumen und das Mittelaufkommen von Kunden unterdurchschnittlich<br />
ausgeprägt. Verstärkte Geldanlagen in festverzinslichen Wertpapieren führten zu<br />
entsprechenden Verschiebungen in den Strukturanteilen, insbesondere von den<br />
Forderungen an Kreditinstituten zu Gunsten des Wertpapiervermögens.<br />
6
Nach der vom Verwaltungsrat noch zu beschließenden Zuführung aus dem Bilanzgewinn<br />
wird sich die Sicherheitsrücklage auf 118,4 Mio. EUR belaufen; was einem Zuwachs<br />
in Höhe von 0,5 Mio. EUR (Vorjahr + 2,3 Mio. EUR) bedeutet. Daneben hat die<br />
<strong>Sparkasse</strong> zur weiteren Stärkung ihres Kernkapitals erstmalig eine Zuführung zum<br />
Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB in Höhe von 4,0 Mio. EUR vorgenommen.<br />
Durch die Erhöhung der Sicherheitsrücklage und die Zuführung zum Fonds<br />
für allgemeine Bankrisiken wird die <strong>Sparkasse</strong> ihr Kernkapital insgesamt um 4,5 Mio.<br />
EUR (Vorjahr 2,3 Mio. EUR) erhöhen. Neben der Sicherheitsrücklage verfügt die <strong>Sparkasse</strong><br />
über umfangreiche ergänzende Eigenkapitalbestandteile.<br />
Die Gesamtkennziffer nach § 2 Abs. 6 SolvV überschreitet zum 31. Dezember 2010 mit<br />
15,5 % deutlich den gesetzlich vorgeschriebenen Wert von 8,0 %. Im Jahresverlauf<br />
bewegte sich die Kennziffer zwischen 14,2 % und 15,8 %.<br />
Diese gute Eigenkapitalbasis bildet die Grundlage für die zukünftige Geschäftsausweitung<br />
zur Erreichung der Geschäftsziele der <strong>Sparkasse</strong>.<br />
In den bilanzierten Aktivwerten sind stille Reserven enthalten. Außerdem haben wir<br />
gemäß § 340f HGB zur Sicherung gegen die besonderen Risiken des Geschäftszweigs<br />
der Kreditinstitute zusätzliche Vorsorge getroffen.<br />
2.3 Finanzlage<br />
Die Zahlungsfähigkeit der <strong>Sparkasse</strong> war im Geschäftsjahr aufgrund einer planvollen<br />
und ausgewogenen Liquiditätsvorsorge gegeben. Zur Überwachung unserer Zahlungsbereitschaft<br />
bedienen wir uns, wie auch im Risikobericht zum Liquiditätsrisiko<br />
ersichtlich, kurz- und mittelfristiger Finanzpläne, die - nach Monaten gestaffelt - die<br />
fälligen Geldanlagen und Geldaufnahmen enthalten. In die Analyse der Zahlungsbereitschaft<br />
fließen die disponiblen Werte aus dem Kundengeschäft ein.<br />
Die eingeräumten Kredit- bzw. Dispositionslinien der Deutschen Bundesbank und der<br />
Landesbank Baden-Württemberg wurden teilweise in Anspruch genommen.<br />
Das zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften notwendige Guthaben wurde<br />
bei der zuständigen Zentralbank unterhalten.<br />
Zum Jahresende ergibt sich eine nach der Liquiditätsverordnung (LiqV) berechnete<br />
Liquiditätskennzahl (Untergrenze 1,0) von 2,26. In 2010 lag die Liquiditätskennzahl<br />
zwischen Werten von 1,76 und 2,80. Die Anforderungen der LiqV wurden in 2010<br />
jederzeit eingehalten, sodass die Liquidität im gesamten Geschäftsjahr 2010 als<br />
ausreichend anzusehen ist.<br />
Auch die nach der Liquiditätsverordnung für die weiteren Beobachtungszeiträume<br />
(Laufzeitbänder bis zu zwölf Monaten) zu berechnenden Beobachtungskennzahlen<br />
deuten nicht auf zu erwartende Engpässe hin.<br />
7
2.4 Ertragslage<br />
Darstellung nach der Gewinn- und Verlustrechnung 2010<br />
Mio. EUR<br />
2009<br />
Mio. EUR<br />
Zinsüberschuss (inklusive GuV-Positionen 3, 4<br />
und 17) 53,2 58,7<br />
Provisionsüberschuss 13,1 12,2<br />
Verwaltungsaufwand<br />
-Personalaufwand -26,5 -27,4<br />
-Sachaufwand -9,9 -9,8<br />
Nettoergebnis des Handelsbestands 0,0 0,3<br />
Sonstige ordentliche Erträge und Aufwendungen -1,0 -1,3<br />
Ergebnis vor Bewertung 28,9 32,7<br />
Bewertungsergebnis (GuV-Positionen 13-16) -17,3 -23,3<br />
Ergebnis nach Bewertung 11,6 9,4<br />
außerordentl. Ergebnis (GuV-Positionen 18+21) -5,1 0,0<br />
Steuern -6,0 -7,1<br />
Jahresüberschuss und Bilanzgewinn 0,5 2,3<br />
Die auf Basis der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS; Summe der monatlichen<br />
Bilanzsummen aus der Bilanzstatistik, dividiert durch 12) sich ergebenden Ertragskennziffern<br />
haben sich wie folgt entwickelt:<br />
Der im Geschäftsjahr von 1,96 % auf 1,80 % der DBS gesunkene Zinsüberschuss ist<br />
weiterhin die bedeutendste Ertragsquelle unseres Geschäfts. Er wurde durch gesamtwirtschaftliche<br />
und unternehmensspezifische Faktoren beeinflusst. Während<br />
sich im Kundengeschäft der Zinsüberschuss erhöhte, reduzierte sich der Zinsüberschuss<br />
im Interbankengeschäft wegen rückläufigen Ergebnissen aus der Fristentransformation<br />
deutlich.<br />
Der Provisionsüberschuss konnte von 0,41 % auf 0,44 % der DBS verbessert werden.<br />
Zusätzliche Erträge konnten vor allem durch Provisionssteigerungen beim Vermittlungsgeschäft<br />
und der Übernahme von Bürgschaften und Gewährleistungen<br />
erwirtschaftet werden.<br />
Der Personalaufwand reduzierte sich von 0,92 % auf 0,90 % der DBS. Die Mehraufwendung<br />
durch tarifliche Lohnerhöhungen bzw. Höhergruppierung konnten durch<br />
Minderaufwendungen insbesondere bei der Altersvorsorge überkompensiert werden.<br />
Der Sachaufwand stieg insgesamt leicht von 0,33 % auf 0,34 % der DBS an. Insgesamt<br />
blieb der Verwaltungsaufwand (Personal- und Sachaufwand) konstant bei<br />
1,24 % der DBS.<br />
Das Ergebnis vor Bewertung liegt mit 0,98 % der DBS unter dem Wert des Vorjahres<br />
(1,10 % der DBS).<br />
Im Bewertungsergebnis hat sich der Aufwand per Saldo bei der Risikovorsorge im<br />
Kreditgeschäft gegenüber dem Vorjahr reduziert, während er sich beim Wertpapiergeschäft<br />
und den Beteiligungen gegenüber dem Vorjahr erhöhte. Insgesamt hat sich<br />
der Saldo des Bewertungsergebnisses gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert.<br />
Nach Vornahme aller notwendigen Bewertungsmaßnahmen weisen wir ein von<br />
0,32 % auf 0,39 % der DBS verbessertes Ergebnis nach Bewertung aus.<br />
Unter Berücksichtigung der außerordentlichen Aufwendungen für die erstmalige<br />
Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken, den erforderlichen Anpassungen<br />
aus dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) sowie dem gegenüber dem<br />
Vorjahr etwas niedrigeren Steueraufwand haben wir einen mit 0,02 % der DBS be-<br />
8
wusst deutlich unter dem Vorjahr (0,08 % der DBS) liegenden Jahresüberschuss<br />
ausgewiesen. Dieser Jahresüberschuss und die vorgenannte Zuführung zum Fonds<br />
für allgemeine Bankrisiken, deren zusammengefasstes Ergebnis 0,15 % der DBS<br />
(Vorjahr 0,08 %) beträgt, reicht aus, den notwendigen Kernkapitalbedarf der <strong>Sparkasse</strong>,<br />
der für eine stetige Geschäftsentwicklung erforderlich ist, zu sichern.<br />
Zur weiteren Analyse der Ertragslage unseres Hauses setzen wir für interne Zwecke<br />
den sogenannten “Betriebsvergleich“ der <strong>Sparkasse</strong>norganisation ein, in dem eine<br />
detaillierte Aufspaltung und Analyse des Ergebnisses unserer <strong>Sparkasse</strong> in Relation<br />
zur Durchschnittsbilanzsumme erfolgt. In das danach errechnete Betriebsergebnis<br />
vor Bewertung gehen die ordentlichen Erträge aus Zins-, Dienstleistungs- und Handelsgeschäften<br />
ein. Nach Vornahme der notwendigen Bewertungsmaßnahmen verbleibt<br />
das Betriebsergebnis nach Bewertung. Unter Berücksichtigung des neutralen<br />
Ergebnisses und der Steuern ergibt sich der Jahresüberschuss. Im Verbandsvergleich<br />
mit <strong>Sparkasse</strong>n ähnlicher Größenordnung ist das danach errechnete Betriebsergebnis<br />
vor Bewertung unterdurchschnittlich.<br />
Nach Berücksichtigung der Bewertungsmaßnahmen haben wir ein Betriebsergebnis<br />
nach Bewertung erzielt, das unter dem Verbandsvergleich mit <strong>Sparkasse</strong>n ähnlicher<br />
Größenordnung liegt.<br />
2.5 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren<br />
Mitarbeiter<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> beschäftigte zum Jahresende 2010 insgesamt 621 Mitarbeiter. Von<br />
diesen waren 528 Mitarbeiter (davon 55 Mitarbeiter mit ruhenden Arbeitsverhältnissen)<br />
bankspezifisch beschäftigt, 46 junge Menschen standen in einem Ausbildungsverhältnis.<br />
Die Gesamtzahl der Beschäftigten hat sich in der Summe gegenüber dem<br />
Vorjahr um 21 Mitarbeiter verringert. Dies resultiert in der Hauptsache aus der natürlichen<br />
Fluktuation im Bereich der Raumpflege und einem leichten Rückgang bei der<br />
Anzahl der Auszubildenden.<br />
26 Auszubildende haben im Jahr 2010 erfolgreich ihre Ausbildung beendet. Die Quote<br />
der Auszubildenden - gemessen am gesamten bankspezifischen Mitarbeiterbestand<br />
- betrug 8,7 %.<br />
Zum Jahresende verzeichneten wir 64 geregelte Altersteilzeitverhältnisse. 20 Mitarbeiter<br />
befanden sich in der Freizeitphase.<br />
Im Jahr 2010 galt unser Hauptaugenmerk der Qualität in der Beratung:<br />
• Über turnusmäßiges Coaching im Privatkunden-Bereich werden Finanzkonzept-Gespräche<br />
verstärkt in die tägliche Beratungspraxis integriert.<br />
• Über vereinbarte Service-Levels bezüglich der Baufinanzierung versprechen<br />
wir unseren Kunden eine zügige Bearbeitung ihrer Wünsche.<br />
• Eine konsequente Ausrichtung auf unsere Kunden im Firmenkunden-Bereich<br />
verbunden mit einer Optimierung der Prozesse ist das Ziel einer insgesamt<br />
dreijährigen Maßnahme mit externer Begleitung.<br />
• Die Stelle unserer Qualitätsbeauftragten wurde hinsichtlich der zeitlichen Kapazität<br />
ausgeweitet.<br />
• Die Stelle eines „Beauftragten für Compliance und Geldwäsche“ wurde neu<br />
geschaffen.<br />
• Und nicht zuletzt: Unsere Leitlinien für eine faire Kundenberatung wurden verabschiedet.<br />
9
So tragen wir einer bedarfsorientierten und qualitativ hochwertigen Beratung Rechnung.<br />
Kontinuierlich arbeiten wir an einem einheitlichen Verständnis zum Thema „Führung“.<br />
So fand im Jahr 2010 unsere erste Veranstaltung für alle Führungskräfte statt.<br />
Zentrale Punkte hierbei waren der Umgang mit Veränderungen und der Wertewandel.<br />
Gerade der Wertewandel hat uns veranlasst, im Jahr 2010 damit zu beginnen, die<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Familie in unseren Fokus zu rücken.<br />
Kundenbeziehungen<br />
Wir stellen das Interesse der Kunden in den Vordergrund und orientieren unsere<br />
internen Maßstäbe konsequent an den Bedürfnissen, Erwartungen und Wünschen<br />
unserer Kunden. Denn für die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Tauberfranken</strong> hängt der wirtschaftliche<br />
Erfolg in den kommenden Jahren wesentlich davon ab, ob es uns gelingt, neue Märkte<br />
zu erschließen und bestehende auszubauen - regional und produktbezogen. Voraussetzung<br />
dafür ist es, neue Kundenbedürfnisse frühzeitig zu erkennen und in Lösungen<br />
umzusetzen. Basis hierfür bildet der langjährige Erfahrungsschatz hochkarätiger<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Beratung und Betreuung unserer<br />
Kunden. Die enge Beziehung und das hohe Vertrauensverhältnis ist eine wesentliche<br />
Voraussetzung für den geschäftlichen Erfolg.<br />
Die Individualisierung der Kundenwünsche ist eine gesellschaftliche Entwicklung, die<br />
allgemein zu beobachten ist. Wir haben uns darauf in den vergangenen Jahren u. a.<br />
durch intensive Mitarbeiterschulungen vorbereitet und bieten heute individuelle<br />
Lösungen für unterschiedlichste Finanzierungsbedürfnisse an. Steigende Kosten für<br />
den Geschäftsstellenunterhalt müssen andererseits durch Effizienzsteigerung aufgefangen<br />
werden. Dazu trägt eine Qualitätssicherung bei, die die gesamte Prozesskette<br />
im Blick haben muss – bis hin zum Umgang mit den Kunden. Unserem Beschwerdemanagement<br />
kommt für die Kundenzufriedenheit eine zentrale Rolle zu: Mittels gezielter<br />
Erfassung und Auswertung der Beschwerden bietet es einen guten Einblick in<br />
die grundsätzlichen Anforderungen der Kunden. Zum anderen ist eine zügige Bearbeitung<br />
von Beanstandungen zentral, um die Kundenzufriedenheit zu erhalten. Ergänzend<br />
bietet die <strong>Sparkasse</strong> eine breite Servicepalette an, darunter Leasing, Reiseund<br />
Broschürenservice, Versicherungen, die dem zentralen Kundenbedürfnis, „alles<br />
aus einer Hand“ zu bekommen, entspricht.<br />
Von zentraler Bedeutung ist die Phase der Produktentwicklung. Hier die Weichen<br />
richtig zu stellen, ist zentraler Erfolgsfaktor dafür, dass unsere Produkte später auch<br />
den Weg zu unseren Kunden finden. In der <strong>Sparkasse</strong> werden dazu die Trends und<br />
Szenarien analysiert beziehungsweise erarbeitet. Für die Entwicklung neuer Produkte/Finanzdienstleistungen<br />
richten wir bereits im Vorfeld interdisziplinäre Teams ein.<br />
Soziale Verantwortung<br />
Soziale Verantwortung überall dort zu leben, wo die <strong>Sparkasse</strong> tätig ist, betrachten<br />
wir seit jeher als Eckpfeiler unserer Unternehmenskultur. Mit Spenden, durch Sponsoring<br />
und der Dotierung unserer <strong>Sparkasse</strong>nstiftung <strong>Tauberfranken</strong> fördern wir die<br />
wirtschaftliche Entwicklung und Attraktivität der Region. So wurden in 2010 auch<br />
weiterhin soziale Einrichtungen unterstützt und das kulturelle und sportliche Leben<br />
gefördert. Die Verantwortung beschränkt sich aber nicht auf Fürsorgemaßnahmen<br />
oder Sponsoringaktivitäten. Nach unserer Auffassung handelt ein Unternehmen<br />
heute nur dann sozial, wenn es Beschäftigung aktiv sichert, seine Mitarbeiter qualifiziert<br />
und in die Gestaltung der Unternehmenszukunft einbezieht. Dies haben wir in<br />
unserem Leitfaden „Strategie und Werte“ dokumentiert und setzen es an allen unseren<br />
Standorten im Geschäftsgebiet um.<br />
10
2.6 Gesamtaussage und Beurteilung<br />
Die geschäftliche Entwicklung und die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage kann<br />
unter Berücksichtigung der gesamtwirtschaftlichen sowie branchenspezifischen<br />
Entwicklung als noch gut bezeichnet werden und entsprach weitgehend unseren<br />
Erwartungen. In verschiedenen Teilsegmenten ergaben sich jedoch Abweichungen zu<br />
unseren Erwartungen zu Beginn des Geschäftsjahres. Aus aktuellen rentabilitäts- und<br />
liquiditätspolitischen Entscheidungen ergaben sich Verschiebungen von Strukturanteilen<br />
in der Bilanz bei den Forderungen gegenüber Kreditinstituten und den festverzinslichen<br />
Wertpapieren. Zwar hat sich, insbesondere bei den Wertpapierverkäufen<br />
von Kunden, der Umsatz im Wertpapierdienstleistungsgeschäft gegenüber dem<br />
Vorjahr erhöht, das Provisionsergebnis aus Wertpapierdienstleistungsgeschäften ist<br />
jedoch - entgegen unseren Planungen - leicht rückläufig. Hier hat der anhaltende<br />
Trend zu bilanzwirksamen Anlagen zu einem Rückgang in den Wertpapierersparnissen,<br />
insbesondere bei geldmarktnahen Fonds, geführt. Der Mindererlös aus dem<br />
Wertpapierdienstleistungsgeschäft konnte durch Steigerung von Provisionsergebnissen<br />
in anderen Sparten überkompensiert werden und somit das Gesamtprovisionsergebnis<br />
erwartungsgemäß deutlich erhöhen.<br />
3. Risikobericht<br />
Da die bewusste Übernahme, aktive Steuerung und gezielte Transformation von<br />
Risiken unter Berücksichtigung eines risiko- und ertragsadäquaten Einsatzes des<br />
Eigenkapitals Kernfunktionen von Kreditinstituten sind, wurde als Bestandteil der<br />
Unternehmenssteuerung von der Geschäftsleitung der <strong>Sparkasse</strong> ein Risikomanagement<br />
installiert, das der Identifizierung, Beurteilung, Steuerung, Überwachung und<br />
Kommunikation der Risiken dient. Die risikorelevanten Steuerungsinformationen<br />
dienen als Grundlage für operative und strategische Geschäftsentscheidungen. Klare<br />
Aufgabenteilung und ein enges Zusammenspiel zwischen den beteiligten Geschäftsbereichen<br />
der <strong>Sparkasse</strong> ermöglichen eine effiziente Umsetzung der risikopolitischen<br />
Steuerungsimpulse. Um den Anforderungen kontinuierlich sich verändernden Rahmenbedingungen<br />
zu begegnen, passen wir unsere Strategien, Konzepte, Verfahren,<br />
Instrumente und aufbau- und ablauforganisatorischen Regelungen stetig an. Im<br />
Rahmen der 2. MaRisk-Novelle vom 14. August 2009 und des BaFin-Rundschreibens<br />
22/2009 vom 21. Dezember 2009 hat die <strong>Sparkasse</strong> die Anforderungen an die Stresstests,<br />
der Einbindung externer Ratings, dem Verfahren zur Feststellung von Marktpreisrisiken<br />
bei schweren Marktstörungen, dem Notfallplan bei Liquiditätsengpässen,<br />
der Ertrags- und Risikokonzentrationen und der Risikoanalyse der Vergütungssysteme<br />
umgesetzt. Die <strong>Sparkasse</strong> hält bezüglich ihrer gesetzten Strategien und implementierten<br />
Prozesse die Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk)<br />
ein. Die bereits am 15. Dezember 2010 in Kraft getretene 3. MaRisk-Novelle wird die<br />
<strong>Sparkasse</strong> in 2011 im Rahmen eines Projektes fristgerecht umsetzen. Die Schwerpunkte<br />
der Anforderungen liegen insbesondere auf der Risikoinventur und dem<br />
Risikotragfähigkeitskonzept, der Erweiterung der Strategieanforderungen, einer<br />
gemeinsamen Ertrags- und Risikosteuerung, den „inversen“ Stresstests sowie den<br />
Risikokonzentrationen.<br />
Aufgrund der von uns getätigten Geschäfte stufen wir als wesentliche Risiken für<br />
unser Haus die Adressenausfallrisiken, insbesondere im Beteiligungs-, Handels- und<br />
Kundenkreditgeschäft, die Marktpreisrisiken, hier vor allem das Zinsänderungsrisiko<br />
11
Gesamtbank und die Kursrisiken im Wertpapiergeschäft, die Liquiditätsrisiken und<br />
die operationellen Risiken ein.<br />
3.1 Risikomanagement der <strong>Sparkasse</strong><br />
Der Verwaltungsrat bestimmt die Richtlinien für die Geschäfte der <strong>Sparkasse</strong> und<br />
erlässt Geschäftsanweisungen für den Kreditausschuss sowie den Vorstand und<br />
überwacht deren Tätigkeit.<br />
Über die Risikosituation der <strong>Sparkasse</strong> wird der Verwaltungsrat als Aufsichtsorgan<br />
durch den Vorstand vierteljährlich anhand des Risikoberichts informiert.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> unterscheidet zwischen operativem und strategischem Risikomanagement.<br />
Das operative Risikomanagement ist die Umsetzung der vom Vorstand<br />
vorgegebenen Risikostrategie durch Übernahme oder Reduzierung von Risiken in<br />
den dezentralen risikotragenden Geschäftsbereichen. Das strategische Risikomanagement<br />
beinhaltet die Vorgabe risikopolitischer Leitlinien und die Koordination und<br />
Unterstützung des operativen Risikomanagements.<br />
Der Vorstand, der von den Ausschüssen „Bilanzstrukturmanagement“ und „Stresstest“<br />
beraten wird, legt neben der geschäftspolitischen Zielsetzung, die wesentlichen<br />
strategischen und methodischen Ausrichtungen fest und bestimmt die Höhe des zur<br />
Risikoabdeckung zur Verfügung stehenden Risikodeckungspotenzials sowie dessen<br />
Verteilung auf die Geschäftsfelder. Die Aufgabe der Risikosteuerung wird dann dezentral<br />
durch die Managementeinheiten in den verschiedenen Geschäftsbereichen<br />
wahrgenommen.<br />
Die Steuerung der Adressenausfallrisiken für Handelsgeschäfte erfolgt innerhalb<br />
der Limitvorgaben des Vorstands durch den Handel. Die Steuerung der Adressenausfallrisiken<br />
im Kundenkreditgeschäft erfolgt in den Bereichen Markt und Marktfolge.<br />
Die Marktfolgeeinheit „Kreditanalyse“ nimmt im risikorelevanten Kreditgeschäft die<br />
Kreditanalyse im Rahmen ihres Votums wahr. Der Marktbereich übt im Rahmen der<br />
materiellen Kontrolle sein Votum aus. Die Kreditentscheidungen erfolgen einzelfallbezogen<br />
auf Basis der betrags- und ratingabhängigen Kreditkompetenzen.<br />
Der Vorstand steuert mit Hilfe des Ausschusses „Bilanzstrukturmanagement“ die<br />
Marktpreisrisiken innerhalb der beschlossenen Limitvorgaben und die Liquiditätsrisiken.<br />
Der Bereich Betriebswirtschaft koordiniert den Prozess zur Ermittlung der operationellen<br />
Risiken, überprüft das eingesetzte Instrumentarium, analysiert bzw. überwacht<br />
die Entwicklung der Risiken, die Umsetzung von festgelegten Maßnahmen auf<br />
Basis der fokussierten Risikolandkarte und der Ergebnisse der Internen Revision und<br />
erstellt jährlich den OpRisk-Report. Die vom Bewertungs- und Steuerungsausschuss<br />
OpRisk vorgeschlagenen Maßnahmen werden vom Vorstand festgelegt und anschließend<br />
durch die verantwortlichen Bereiche umgesetzt.<br />
Die für das Risikocontrolling zuständigen Bereiche sind aufbau- und ablauforganisatorisch<br />
unabhängig von den geschäftsverantwortlichen Bereichen. Für die Identifizierung,<br />
Beurteilung und Überwachung mit Berichterstattung ist für die Adressenausfallrisiken<br />
der Bereich Kredit und Recht und für die Marktpreis-, Liquiditäts- und<br />
operationellen Risiken der Bereich Betriebswirtschaft zuständig. Ebenso obliegt<br />
diesen Bereichen die Überprüfung der Angemessenheit der eingesetzten Methoden<br />
und Verfahren einschließlich der Umsetzung der aufsichtsrechtlichen und gesetzlichen<br />
Anforderungen. Der Bereich Betriebswirtschaft verantwortet die Erstellung der<br />
12
Risikotragfähigkeitsberechnung und die Ableitung und die Überwachung von Risikolimiten.<br />
Um die Risiken aus neuen Produkten oder neuen Märkten korrekt einschätzen zu<br />
können, werden die Voraussetzungen für die Einführung von allen betroffenen Fachbereichen<br />
analysiert und diskutiert. Bei Handelsgeschäften wird nach der Konzeption<br />
eine Testphase unter Einbindung der betroffenen Organisationseinheiten durchgeführt.<br />
Erst bei erfolgreichem Test und Vorhandensein geeigneter Risikosteuerungsinstrumente<br />
beginnt nach Entscheidung des Vorstands der laufende Handel.<br />
Interne Revision<br />
Die Interne Revision unterstützt als prozessunabhängige Stelle in ihrer Überwachungsfunktion<br />
den Vorstand und die anderen Führungsebenen der <strong>Sparkasse</strong>.<br />
Grundlage hierfür ist ein risikoorientierter Prüfungsplan, der vom Vorstand genehmigt<br />
wird. Er bildet die Basis, auf derer die Interne Revision grundsätzlich alle Betriebs-<br />
und Geschäftsabläufe prüft und bewertet. Darunter zählen auch die Prüfung<br />
des Risikomanagements sowie der Einhaltung interner und externer Regelungen. Der<br />
Fokus liegt hierbei auf den Prozessen und Methoden unter Beachtung der Grundsätze<br />
von Sicherheit, Ordnungsmäßigkeit sowie Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit.<br />
Dies trägt wesentlich zur Einhaltung definierter Prozesse bei und unterstützt die<br />
Weiterentwicklung und Verbesserung der Risikomanagementprozesse. Wesentliche<br />
Feststellungen mit Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- bzw. Ertragslage haben sich<br />
im Geschäftsjahr 2010 nicht ergeben. Vorschläge der Innenrevision bezüglich Verbesserungen<br />
werden unverzüglich umgesetzt.<br />
Phasen des Risikomanagementprozesses<br />
Mit dem Ziel der Entwicklung eines einheitlichen und in sich geschlossenen Systems<br />
zur Analyse und Quantifizierung der bestehenden Adressen-, Marktpreis- und Liquiditätsrisiken<br />
sowie operationellen Risken unterscheiden wir vier Phasen im Risikomanagementprozess.<br />
Zuerst sollen im Rahmen der Risikoidentifikation bestehende<br />
und zukünftige wesentliche Risiken identifiziert werden, um davon ausgehend eine<br />
Klassifizierung durchführen zu können. Hierzu zählen beispielsweise die bei neuen<br />
Produkten oder komplexen Geschäften bestehenden Risiken und deren Integration in<br />
das bestehende System. Mit wesentlichen Risiken verbundene Risikokonzentrationen<br />
werden im Rahmen der Risikoidentifikation berücksichtigt. Ziel der Risikobeurteilung<br />
ist mit einer dem Risiko angemessenen Methode das Risiko zu messen und zu<br />
bewerten. Dabei werden für die einbezogenen wesentlichen Risiken angemessene<br />
Szenariobetrachtungen (unerwartete Wertänderungen bzw. Stresstests) durchgeführt.<br />
Die Risikosteuerung stellt sich als Gesamtheit der Maßnahmen dar, die darauf<br />
abzielen, Risiken einzugehen, zu verringern, zu begrenzen, zu vermeiden oder zu<br />
übertragen. Die letzte Phase des Prozesses ist die Überwachung der vom Vorstand<br />
festgelegten Limite und das Reporting der Risikokennziffern sowie der Analyseergebnisse<br />
an den Vorstand und die zuständigen Geschäftsbereiche durch das Risikocontrolling.<br />
Neben der turnusmäßigen Berichterstattung über die wesentlichen Risiken<br />
gemäß MaRisk erfolgt auch eine bedarfsgerechte Ad-hoc-Berichterstattung.<br />
Darüber hinaus werden auch die Methoden der vorherigen Prozessphasen und die<br />
Güte der verwendeten Daten bzw. Ergebnisse kontrolliert sowie validiert.<br />
13
Risikotragfähigkeit<br />
Im Rahmen der monatlich durchzuführenden Risikotragfähigkeitsanalyse stellt die<br />
<strong>Sparkasse</strong> ihr eingesetztes Risikodeckungspotenzial den eingegangenen Risiken<br />
gegenüber. Dabei stellen die installierten Verfahren zur Messung und Steuerung der<br />
Risiken sicher, dass die wesentlichen Risiken jederzeit durch das vorhandene Risikodeckungspotenzial<br />
abgedeckt sind und damit die Risikotragfähigkeit gegeben ist. Die<br />
<strong>Sparkasse</strong> setzt ein auf periodischer Sichtweise basierendes Risikotragfähigkeitskonzept<br />
ein. Die <strong>Sparkasse</strong> berechnet ihr maximales periodisches Risikodeckungspotenzial<br />
unter Berücksichtigung aller Ertrags- und Kapitalbestandteile (ohne Neubewertungsreserven).<br />
Darin berücksichtigt sind die erwarteten Wertänderungen für die<br />
wesentlichen Risiken.<br />
Für die Berechung des zur Risikoabdeckung zur Verfügung stehenden periodischen<br />
Risikodeckungspotenzials verwendet die <strong>Sparkasse</strong> Abzugspositionen, sodass im<br />
Wesentlichen das prognostizierte Ergebnis vor Steuern sowie ein Teil der Vorsorgereserven<br />
nach § 340 f HGB enthalten sind. Hierbei wird die Verteilung der genannten<br />
Vorsorgereserven über mehrere Jahre berücksichtigt.<br />
Aus dem zur Risikoabdeckung zur Verfügung stehenden periodischen Risikodeckungspotenzial<br />
wird das Globallimit für unerwartete Wertänderungen und ein Risikopuffer<br />
für erwartete Wertänderungen abgeleitet. Abschließend werden die hinreichend<br />
genau quantifizierbaren wesentlichen Risiken und die nicht hinreichend genau<br />
quantifizierbaren wesentlichen Risiken (Liquiditätsrisiken und operationelle Risiken)<br />
auf das abgeleitete Limitsystem für unerwartete Wertänderungen angerechnet.<br />
Berichtswesen<br />
Im Rahmen des Gesamtbankreporting „Periodisches Limitsystem, Risikotragfähigkeit“<br />
an den Vorstand, den Bereichsleiter Kredit und Recht, die Mitglieder des Bilanzstrukturmanagements<br />
und den Risikoausschuss Stresstests erfolgt monatlich durch<br />
den Bereich Betriebswirtschaft die Darstellung der vergebenen Limite und der Auslastung<br />
anhand eines Ampelsystems. Die Information des Verwaltungsrats erfolgt<br />
vierteljährlich.<br />
Risikostrategie<br />
Beim Umgang mit unseren Geschäftsrisiken verfolgen wir auf Basis der Risikotragfähigkeit<br />
eine Risikostrategie die durch folgende Merkmale gekennzeichnet ist:<br />
• Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für die Risiken und für die Umsetzung<br />
der Risikostrategie und baut dabei auf das risikobewusste Verhalten<br />
aller Mitarbeiter.<br />
• Die Risikostrategie berücksichtigt die in der Geschäftsstrategie niedergelegten<br />
Ziele und Planungen der wesentlichen Geschäftsaktivitäten und die Risiken<br />
wesentlicher Auslagerungen. Sie umfasst auch die Ziele der Risikosteuerung<br />
der wesentlichen Geschäftsaktivitäten sowie bestehender Risikokonzentrationen<br />
einschließlich Ertragskonzentrationen.<br />
• Mit Hilfe installierter Risikolimite und effizienter Kontrollsysteme soll der Ertrag<br />
sichergestellt und das Vermögen der <strong>Sparkasse</strong> geschützt werden.<br />
• Innerhalb ihres Bereiches obliegt es unseren Führungskräften ein entsprechend<br />
den Vorgaben des Vorstands orientiertes Verhältnis von Risiken zu erzielten<br />
Erträgen einzugehen. Es sollen nur Risiken mit einem für die <strong>Sparkasse</strong><br />
günstigen Verhältnis von Risiko zu Ertrag übernommen werden. Risiken mit<br />
14
ungünstiger Relation sollen vermieden, vermindert oder kompensiert werden.<br />
Die eingesetzten Kontrolleinheiten haben dies zu überwachen.<br />
• Bei neuen Geschäftsaktivitäten sind angemessene Analysen hinsichtlich organisatorischer<br />
Umsetzbarkeit, rechtlicher Konsequenzen und deren Risikogehalt<br />
durchzuführen.<br />
• Die zuständigen Entscheidungsträger müssen die erforderlichen Informationen<br />
vollständig und zeitnah zur Verfügung gestellt bekommen.<br />
• Aufsichtsrechtliche und gesetzliche Normen müssen jederzeit erfüllt werden.<br />
• Grundsätzlich sind alle Betriebsabläufe durch die Innenrevision zu prüfen.<br />
• Die Risikostrategie mit Teilrisikostrategien wird jährlich überprüft und sukzessive<br />
weiterentwickelt.<br />
3.2 Überwachung und Steuerung der Risikoarten<br />
3.2.1 Adressenausfallrisiken<br />
Unter Adressenausfallrisiken versteht man die Gefahr eines teilweisen oder vollständigen<br />
Ausfalls vertraglich zugesagter Leistungen durch die Geschäftspartner.<br />
Kundenkreditgeschäft<br />
Da das Kreditgeschäft ein wesentliches Kerngeschäft der <strong>Sparkasse</strong> bildet, ist das<br />
Eingehen von Adressenausfallrisiken sowie die Kontrolle und Steuerung dieser Risiken<br />
eine Kernkompetenz der <strong>Sparkasse</strong>. In der Kreditrisikostrategie wird für alle<br />
Geschäftssegmente das Risiko differenziert nach Produkten, Kundensegmenten und<br />
Risikoklassen dargestellt. Die Steuerung der Adressenausfallrisiken des Kreditgeschäfts<br />
geschieht unter besonderer Berücksichtigung der Größenklassenstruktur, der<br />
Branchen, der gestellten Sicherheiten sowie des Risikos der Engagements. Der Begrenzung<br />
wird dadurch Rechnung getragen, dass ein möglichst risikominimiertes<br />
Kreditgeschäft im Vordergrund steht und zusätzlich bei den Unternehmenszielen<br />
eine moderate Wachstumsrate festgelegt wurde. Der Kreditausschuss der <strong>Sparkasse</strong><br />
beschließt über die Zustimmung zur Übernahme bedeutender Risiken.<br />
Bonitätsbeurteilung<br />
Zentrale Bedeutung für die kreditnehmerbezogenen Adressenausfallrisiken hat die<br />
Bonitätsbeurteilung. Zur Steuerung der Kreditrisiken setzen wir grundsätzlich die<br />
Verfahren der S-Rating und Risikosysteme GmbH ein. Für alle Firmen- und Gewerbekunden<br />
sowie Freiberufler ab einem Kreditobligo von 250 TEUR verwenden wir das<br />
Standard-Rating. Bei Bauträgern und Investoren findet ab einem Kreditobligo von<br />
750 TEUR das Immobiliengeschäftsrating Anwendung. Dabei basiert die quantitative<br />
Beurteilung auf einer systemgestützten Analyse der Jahresabschlüsse in Verbindung<br />
mit einem mathematisch-statistischen Ratingmodell. Das Ergebnis wird ergänzt<br />
durch die Beurteilung der Geschäftsentwicklung, der Kapitaldienstfähigkeit sowie der<br />
Qualität und Aktualität der vorliegenden Unternehmenszahlen, sowie im Immobiliengeschäftsrating<br />
ergänzt um diverse Objektdaten. Darüber hinaus werden jeweils<br />
qualitative Faktoren wie die Unternehmensführung, die Marktstellung, das Produktund<br />
Leistungsangebot und die Branchenaussichten bewertet. Für Firmenkunden/Freiberufler<br />
bis zu einem Kreditobligo von 250 TEUR wird das automatisierte<br />
KundenKompaktRating angewandt. Für öffentliche Kreditnehmer steht das Verfahren<br />
15
Rating öffentlicher Stellen zur Verfügung; im privaten Kreditgeschäft wird das Instrument<br />
Kunden-Scoring eingesetzt. Bei bestimmten Kundensegmenten (Investoren,<br />
Bauträger und Wohnungsbaugesellschaften) mit einem Kreditobligo zwischen<br />
250 TEUR und 750 TEUR findet ein eigenes vereinfachtes dreistufiges Risikoklassifizierungsverfahren<br />
Anwendung.<br />
Zur Analyse der vorgelegten Jahresabschlüsse der Kreditnehmer setzen wir des<br />
Weiteren u. a. die von der <strong>Sparkasse</strong>norganisation angebotenen Systeme EBIL (Einzelbilanzanalyse)<br />
und STATBIL (Statistische Bilanzanalyse) ein. Die Bonitätsbeurteilung<br />
erfolgt durch erfahrene Kreditanalysten unter Einbeziehung der Informationen<br />
der Firmenkundenberater.<br />
Problembehaftete Engagements werden einer Intensivbetreuung zugeordnet. Hierzu<br />
wurden Kriterien festgelegt (Frühwarnsystem). Ausfallgefährdete (Sanierungs-)<br />
Engagements werden von der Zentralen Firmenkundenberatung/Kreditbetreuung/<br />
Sanierung und Not leidende Engagements durch den Bereich Kredit und Recht/Recht<br />
und Abwicklung betreut.<br />
Aus unserer Geschäftsstruktur (z.B. Größenklassen, Branchen, Ratingklassen) ergeben<br />
sich unseres Erachtens keine besonderen Kreditrisiken. Es wird deshalb auch für<br />
das nächste Jahr ein moderates, qualitatives und dem allgemeinen Wirtschaftswachstum<br />
unserer Region angepasstes Kreditwachstum angestrebt.<br />
Portfolioanalyse und -steuerung<br />
Der Vorstand wird vierteljährlich über die Entwicklung des Kreditportfolios durch den<br />
Kreditrisikobericht informiert. Er beinhaltet u. a. die Portfoliozusammensetzung nach<br />
Ratingkennziffern bzw. Bonitätsklassen, Branchen und risikobehaftetem Kreditvolumen.<br />
Dieser Bericht bildet zusammen mit den anderen eingesetzten Systemen die<br />
Basis unserer Kreditentscheidungsprozesse und ermöglicht es uns das Risikoportfolio<br />
zu bewerten und zu steuern.<br />
Aufgrund der hieraus gewonnenen Erkenntnisse gehen wir von einer als günstig<br />
einzustufenden Risikosituation aus.<br />
Bei der Belastung aus den Adressenausfallrisiken im Kundenkreditgeschäft wurde als<br />
Erwartungswert der Durchschnitt der Bewertungsergebnisse Kreditgeschäft zurück<br />
bis zum Fusionsjahr 2002 (maximal 10 Jahre zurück) bei der Berechnung der Risikotragfähigkeit<br />
eingestellt. Zusätzlich kann ein Sicherheitsaufschlag erfolgen.<br />
Die Wertermittlung erfolgt durch den Bereich Kredit und Recht, Gruppe Kreditsekretariat<br />
und ist durch diesen mindestens vierteljährlich zu überprüfen und ggf. anzupassen.<br />
Bei den unerwarteten Wertänderungen aus Adressenausfallrisiken im Kundenkreditgeschäft<br />
wird das zweithöchste Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft der letzten 10<br />
Jahre bzw. bei einem kürzeren Betrachtungszeitraum das höchste Bewertungsergebnis<br />
Kreditgeschäft zurück bis zum Fusionsjahr 2002 abzüglich der erwarteten Wertänderung<br />
aus Adressenrisiken im Kreditgeschäft verwendet und auf die periodische<br />
Limitauslastung angerechnet. Zusätzlich kann ein Sicherheitsaufschlag erfolgen.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> hat Schwellenwerte für Risikokonzentrationen im Kundenkreditgeschäft<br />
je Kreditnehmereinheit in Abhängigkeit von Kredithöhe bzw. ungesichertem<br />
Kreditanteil festgelegt. Die Steuerung und Überwachung erfolgt im Rahmen des<br />
Kreditgewährungsprozesses bzw. der Kreditrisikoberichterstattung.<br />
16
Bei den regelmäßig durchgeführten Stresstests wurden die Ergebnisse aus dem<br />
Adressenrisiko bei der Beurteilung der Risikotragfähigkeit berücksichtigt. Sie zeigen,<br />
dass die <strong>Sparkasse</strong> die Risiken mit ihrem Risikodeckungspotential abdecken kann.<br />
Ergänzend setzen wir im Rahmen einer wertorientierten Betrachtung die Anwendung<br />
CPV (Credit Portfolio View) ein. Der Einsatz erfolgt im Rahmen der Testphase zu Analysezwecken.<br />
Unmittelbare Steuerungsmaßnahmen werden derzeit noch nicht daraus<br />
abgeleitet.<br />
Handelsgeschäfte<br />
Zur Begrenzung der Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften bestehen Limite<br />
je Partner (Emittenten- und Kontrahentenlimite). Diese Risiken werden durch die<br />
sorgfältige Auswahl unserer Vertragspartner nach den Regeln der Kreditwürdigkeitsprüfung<br />
sowie durch Limite je Partner im Bereich der Handelsgeschäfte begrenzt. Im<br />
Adressenrisiko werden über die aktuellen externen Ratingnoten der Handelsgeschäfte<br />
mit Hilfe der Ausfallwahrscheinlichkeiten aus dem Standardrating über eine Migrationsmatrix<br />
die periodisch erwarteten Ausfallbeträge abgebildet. Die unerwarteten<br />
Wertänderungen werden durch eine Verschlechterung der Ratingnote berechnet. Für<br />
die Stresstests Adressenrisiken werden die schlechtesten Bonitätsspreads aus dem<br />
Krisenjahr des Finanzmarkts in 2008 verwendet. Die Auslastung der Limite wird durch<br />
den Bereich Betriebswirtschaft berechnet. Aufgrund der aktuellen Höhe des erwarteten<br />
und des unerwarteten Adressenrisikos ist von einer als noch günstig einzustufenden<br />
Risikosituation auszugehen. Die für außergewöhnliche Marktentwicklungen<br />
durchgeführten Stresstests zeigen, dass die <strong>Sparkasse</strong> die Risiken mit ihrem Risikodeckungspotential<br />
abdecken kann. Die eingesetzten Instrumente versetzen die <strong>Sparkasse</strong><br />
in die Lage die Adressenausfallrisiken zu steuern. Im Rahmen der Marktpreisrisikosteuerung<br />
werden daneben für verzinsliche Handelsgeschäfte in der definierten<br />
Haltedauerbetrachtung auch die ratingbasierenden Spread-Risiken aus Bonitätsveränderungen<br />
berücksichtigt.<br />
Zum Aufzeigen und Steuern von Konzentrationsrisiken wurden Schwellenwerte je<br />
zulässigen Geschäftsarten (einschließlich Beteiligungen) für eine Kreditnehmereinheit<br />
definiert. Erreicht oder überschreitet bei einer Kreditnehmereinheit eine zusammengefasste<br />
Geschäftsart (auch eingeräumtes Limit) einen Schwellenwert, werden<br />
alle zusammengefassten Geschäftsarten mit Auslastungen im Kreditrisikobericht<br />
dargestellt. Die Schwellenwerte je Geschäftart wurden so gewählt, dass in der Summe<br />
der Schwellenwerte aller zulässigen Geschäftsarten pro Kreditnehmereinheit ein<br />
unseres Erachtens tragbares Risiko eingehalten wird.<br />
Beteiligungen<br />
Die Gefahr eines finanziellen Verlustes aufgrund von Wertminderungen des Beteiligungsportfolios<br />
wird als Beteiligungsrisiko bezeichnet. Neben dem Risiko eines<br />
potenziellen Wertverlustes aus Substanzverminderung besteht das Risiko der Unoder<br />
Unterverzinslichkeit der Anlagen. Darüber hinaus besteht das Risiko steigender<br />
Umlagen wegen nicht gedeckter Aufwendungen beim SVBW bzw. durch Aufwendungsersatzansprüche<br />
des DSGV.<br />
Bei den Verbundbeteiligungen der <strong>Sparkasse</strong> handelt es sich um strategische Beteiligungen.<br />
Sie dienen insbesondere der Stärkung des <strong>Sparkasse</strong>nfinanzverbundes und<br />
dem Ausbau der Vertriebskanäle für die Produkte der Verbundunternehmen. Die<br />
Verbundbeteiligungen sollen den Geschäftszweck der <strong>Sparkasse</strong> langfristig unterstützen.<br />
Teilweise werden die Beteiligungen auch indirekt über den SVBW gehalten.<br />
17
Daneben bestehen weitere Beteiligungen als Kreditbeteiligung, eine weitere strategische<br />
Beteiligung sowie eine Funktionsbeteiligung; diese sind jedoch von untergeordneter<br />
Bedeutung. Das Beteiligungsportfolio beläuft sich insgesamt auf<br />
34,1 Mio. EUR.<br />
In der Geschäfts- und Risikostrategie hat die <strong>Sparkasse</strong> die Ziele und Rahmenbedingungen<br />
für die Beteiligungen festgelegt. Die Beteiligungsrisiken werden angemessen<br />
in das Risikotragfähigkeitskonzept der <strong>Sparkasse</strong> einbezogen. Das Beteiligungscontrolling<br />
erfolgt für die Verbundbeteiligungen durch den SVBW und für die sonstigen<br />
Beteiligungen durch den Bereich Kredit und Recht, Gruppe Kreditsekretariat. Für das<br />
Beteiligungsrisiko werden für unerwartete Wertänderungen mögliche geschätzte<br />
Wertkorrekturen angesetzt. Die Methoden der Risikoermittlung werden regelmäßig<br />
überprüft und weiterentwickelt. Neben der Risikoquantifizierung erfolgt zusätzlich<br />
eine qualitative Beurteilung der Unternehmensentwicklung, der strategischen Ausrichtung<br />
sowie der Marktstellung des jeweiligen Beteiligungsunternehmens. Die<br />
Steuerungs- und Überwachungssysteme gewährleisten, dass die <strong>Sparkasse</strong> ausreichend<br />
über die Situation bei den einzelnen Beteiligungsunternehmen unterrichtet ist.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> ist Mitglied des SVBW, der sich, wie in Abschnitt 1. Rahmenbedingungen<br />
dargestellt, an der Bereitstellung von zusätzlichem Eigenkapital beteiligt und<br />
eine Rückgarantie aus einer Risikoimmunisierungsaktion für die LBBW übernommen<br />
hat. Als Mitglied sind wir verpflichtet, über Umlagen den nicht anderweitig gedeckten<br />
Verbandsaufwand entsprechend dem maßgeblichen Umlageschlüssel abzudecken.<br />
Dies gilt auch für den Fall, dass die Erträge die aus den im Rahmen dieser Konstruktionen<br />
möglicherweise entstehenden Aufwendungen nicht abdecken. Auch unter<br />
Berücksichtigung des Gesamtkreditengagements besteht insoweit eine Risikokonzentration<br />
bezüglich der Adresse LBBW. Ein akutes Risiko der Inanspruchnahme aus<br />
diesen Verpflichtungen über die Verbandsumlage ist derzeit nicht erkennbar.<br />
Zum Erwerb der Landesbank Berlin Holding AG (LBBH) durch die S-Finanzgruppe<br />
haben wir uns über den Deutschen <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverband ö. K. (DSGV) an der<br />
Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgruppe mbH & Co. KG (Erwerbsgesellschaft) als<br />
Kommanditistin unterbeteiligt. In diesem Zusammenhang besteht ein Aufwendungsersatzanspruch<br />
des DSGV gegenüber den Unterbeteiligten für den Fall, dass die über<br />
die Erwerbsgesellschaft auszuschüttenden Dividenden der LBBH die laufenden Aufwendungen<br />
(im Wesentlichen aus der Fremdfinanzierung) nicht abdecken. Für das<br />
Geschäftsjahr 2010/2011 der Erwerbsgesellschaft ist kein Verpflichtungsüberhang<br />
aus dem Aufwendungsersatzanspruch zu erwarten.<br />
Bezüglich der Konzentrationsrisiken für Beteiligungen verweisen wir auf die Ausführungen<br />
im vorhergehenden Abschnitt Handelsgeschäfte.<br />
Bei den regelmäßig durchgeführten Stresstests wurden die Ergebnisse aus den Beteiligungen<br />
bei der Beurteilung der Risikotragfähigkeit berücksichtigt. Sie zeigen, dass<br />
die <strong>Sparkasse</strong> die Risiken mit ihrem Risikodeckungspotential abdecken kann.<br />
Berichtswesen<br />
Der Notwendigkeit eines angemessenen zeitnahen Risikoinformationswesens tragen<br />
wir durch den Kreditrisikobericht Rechnung, der dem Vorstand und dem Verwaltungsrat<br />
vierteljährlich vorgelegt wird. Der vom Bereich Kredit und Recht erstellte<br />
Kreditrisikobericht bildet mit den anderen eingesetzten Systemen die Basis unserer<br />
Kreditentscheidungsprozesse und ermöglicht es uns, das Risikoportfolio zu bewerten<br />
und zu steuern.<br />
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Er beinhaltet folgende Darstellungen und ggf. erforderliche Kommentierungen:<br />
• zur Portfoliozusammensetzung nach Ratingkennziffern, Branchen und Größenklassen<br />
• zum Umfang der vergebenen Limite und externen Linien<br />
• zu bestehenden Großkrediten und sonstigen bemerkenswerten Engagements<br />
• zu bedeutenden Limitüberschreitungen<br />
• zur Entwicklung des Neugeschäfts<br />
• zur Entwicklung der Risikovorsorge<br />
• zu wesentlichen Kreditentscheidungen, soweit sie von unserer Risikostrategie<br />
abweichen oder die vom Vorstand im Rahmen seiner Krediteinzelkompetenz<br />
bei abweichenden Voten entschieden wurden<br />
• Konzentrationsrisiken/Überschreitung festgelegter Schwellenwerte<br />
• Informationen zu Beteiligungen<br />
3.2.2 Marktpreisrisiken<br />
Marktpreisrisiken sind mögliche Ertragseinbußen, die sich aus den Veränderungen<br />
der Marktpreise für Wertpapiere und Devisen, aus Schwankungen der Zinssätze und<br />
Kurse sowie aus den hieraus resultierenden Preisänderungen der Derivate ergeben.<br />
Marktpreisrisiken werden gesteuert mit dem Ziel, Ertragschancen wahrzunehmen,<br />
ohne die finanziellen Ressourcen unangemessen zu belasten. Die Marktpreisrisiken<br />
bewegen sich innerhalb des Rahmens der geschäftspolitischen Zielsetzungen.<br />
Währungsrisiken sind bei der <strong>Sparkasse</strong> nur von untergeordneter Bedeutung. Offene<br />
Positionen wurden i. d. R. durch gegenläufige Geschäfte bzw. Derivate (Devisentermingeschäfte)<br />
abgesichert.<br />
Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften des Handels- und Anlagebuchs<br />
Für die Handelsgeschäfte der <strong>Sparkasse</strong> werden die Marktpreisrisiken börsentäglich<br />
auf Basis aktueller Marktpreise und möglichen Marktpreisveränderungen ermittelt<br />
und auf die aus dem Risikotragfähigkeitskonzept abgeleiteten Limite angerechnet.<br />
Die Marktpreisveränderungen werden mittels Value-at-Risk-Konzept mit Verrechnung<br />
von stillen Reserven pro Einzeltitel gemessen und überwacht. Für die unterschiedlichen<br />
Portfolien der <strong>Sparkasse</strong> werden einheitliche Parametereinstellungen<br />
(Konfidenzniveau 99,0 %, Haltedauer 10 Tage, Betrachtungszeitraum 250 Tage)<br />
verwendet.<br />
Die Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften bewegten sich in 2010 jederzeit innerhalb<br />
des Rahmens des vom Vorstand vorgegebenen Limitsystems. Zum Jahresende<br />
2010 war das Risikolimit aus Handelsgeschäften mit 65,2 % ausgelastet, sodass die<br />
<strong>Sparkasse</strong> von einer als noch günstig einzustufenden Risikosituation ausgeht.<br />
Das System und die Validität der Prognosewerte werden durch ein regelmäßiges<br />
Backtesting überprüft und ständig verfeinert.<br />
Die für außergewöhnliche Marktentwicklungen vierteljährlich durchgeführten Stresstests<br />
zeigen, dass das Risikodeckungspotenzial der <strong>Sparkasse</strong> ausreichend ist.<br />
Für Stresstests zur Bewertung der Abschreibungsrisiken von Zinsinstrumenten wird<br />
das schlechteste Ergebnis der 14 Grenzszenarien aus der DSGV-Machbarkeitsstudie<br />
(Konfidenzniveau von 99,0 %) und das schlechteste Ergebnis aus acht eigenen Adhoc-Szenarien<br />
(Zinsanstieg +0,5 % / +1 % / +2 % /- 1% / flache und inverse Zinsstrukturkurve<br />
sowie den Basel II-Szenarien) dargestellt.<br />
19
Berichtswesen<br />
Folgende Daten bzw. Unterlagen werden dem Vorstand, dem Bilanzstrukturmanagement<br />
und dem Risikoausschuss Stresstest (keine börsentägliche Reports) als Risikoinformationen<br />
mittels der Marktpreisrisikoberichte "Handelsgeschäfte" durch das<br />
Risikocontrolling zur Verfügung gestellt:<br />
börsentäglich:<br />
• Marktpreisrisiken des Handels- und des Anlagebuchs<br />
• Risiko- und Ergebnisentwicklung der einzelnen Portfolien des Handelsgeschäfts<br />
• Bedeutende Limitüberschreitungen<br />
• Änderungen der wesentlichen Annahmen oder Parameter<br />
monatlich:<br />
• Marktpreisrisiken des nicht bewertungspflichtigen Anlagebuchs<br />
• Darstellung der schwebenden Geschäfte<br />
• Bericht über Auslastungen der einzelnen Emittentenlimite<br />
• Bericht über Wertpapierleihgeschäfte<br />
• Umsätze der Handelsgeschäfte im Berichtsmonat<br />
vierteljährlich:<br />
• Stresstests<br />
• Risikokonzentrationen<br />
Die Information des Verwaltungsrats erfolgt vierteljährlich.<br />
Gesamtinstitutsbezogenes Zinsänderungsrisiko<br />
Die Zinsspannenrisiken werden regelmäßig vom Bereich Betriebswirtschaft ermittelt.<br />
Das periodische Zinsspannenrisiko wird regelmäßig mit der Anwendung GuV-Planer<br />
(Konzept gleitender Durchschnitte variabler Positionen) mit verschiedenen Zinsszenarien<br />
ermittelt.<br />
Für die unerwartete Wertänderung im „periodischen Limitsystem Risikotragfähigkeit“<br />
wird von der <strong>Sparkasse</strong> das für am wahrscheinlichsten eingeschätzte Szenario berücksichtigt.<br />
Zum Jahresende 2010 beläuft sich das Zinsänderungsrisiko für das<br />
Folgejahr auf 1,7 Mio. EUR.<br />
Für Stresstests zur Ermittlung des Zinsspannenrisikos wird das schlechteste Ergebnis<br />
der 14 Grenzszenarien aus der DSGV-Machbarkeitsstudie (Konfidenzniveau von 99%)<br />
und das schlechteste Ergebnis aus acht eigenen Ad-hoc-Szenarien (Zinsanstieg +0,5<br />
% / +1 % / +2 % /- 1% / flache und inverse Zinsstrukturkurve sowie den Basel II-Szenarien)<br />
dargestellt.<br />
Die für außergewöhnliche Zinsentwicklungen vierteljährlich durchgeführten Stresstests<br />
zeigen, dass das Risikodeckungspotenzial der <strong>Sparkasse</strong> ausreichend ist.<br />
Neben der periodischen Betrachtung im Rahmen der Gesamtbanksteuerung setzt die<br />
<strong>Sparkasse</strong> zur Feinsteuerung des Zinsänderungsrisikos ergänzend ein wertorientiertes<br />
Verfahren ein (Anwendung S-Treasury). Dabei wird ein Konfidenzniveau von<br />
95,0 % und eine Haltedauer von 3 Monaten zugrunde gelegt. Die der Bewertung<br />
zugrunde liegenden Daten erhält Treasury / Handel vom Bereich Betriebswirtschaft<br />
um sie dann für den Vorstandsreport aufzubereiten.<br />
Der ermittelte Value-at-Risk zum Jahresende belief sich auf 4,8 % (Vorjahr: 5,2 %).<br />
Darüber hinaus wird mit Hilfe dieses Instruments die risikoadjustierte Performancekennziffer<br />
/ Kennzahl RORAC (return on risk adjusted capital) monatlich ermittelt, bei<br />
20
der die Mehrperformance in Relation zum Risiko des Portfolios gesetzt wird. Die<br />
RORAC-Kennziffer betrug zum Jahresende 2010 26,8 (Vorjahr: 32,8).<br />
Das wertorientiert gemessene Zinsänderungsrisiko stufen wir - bezogen auf den<br />
Verbandsdurchschnitt - als unterdurchschnittlich ein.<br />
Die Abweichung von der Zielbenchmark im Geschäftsjahr resultiert überwiegend aus<br />
kurz- und mittelfristigen Investments aus dem Vorjahr und des laufenden Geschäftsjahrs.<br />
Zum Risikoausgleich erfolgten keine Investments im langfristigen Bereich. Ziel<br />
ist es, mittelfristig die aus der Zielbenchmark ermittelten Cashflow-Strukturen<br />
schrittweise zu erreichen.<br />
Im Rahmen der Gesamtbanksteuerung wurden zur Feinsteuerung und Absicherung<br />
von Zinsänderungsrisiken ausschließlich bilanzwirksame Instrumente eingesetzt.<br />
In 2010 bewegten sich die periodischen und wertorientierten Zinsspannenrisiken<br />
jederzeit innerhalb des Rahmens der vom Vorstand vorgegebenen Limitsysteme.<br />
Berichtswesen<br />
Folgende Daten bzw. Unterlagen werden dem Vorstand, dem Bilanzstrukturmanagement<br />
und dem Risikoausschuss Stresstests als Risikoinformationen mittels der<br />
Marktpreisrisikoberichte "Zinsänderungsrisiken" durch den Bereich Betriebswirtschaft<br />
zur Verfügung gestellt:<br />
monatlich:<br />
• Entwicklung des wertorientierten Zinsänderungsrisikos<br />
• Risiko- und Ergebnisentwicklung (VaR incl. Zeitvergleich / Benchmarkvergleich,<br />
RORAC-Kennziffer, Abweichungslimit incl. Zeitvergleich, Basel II Risikokoeffizient,<br />
Performance ex ante und ex post-Zeitvergleich)<br />
• Auslastung der wertorientierten Limite<br />
• Änderungen der wesentlichen Annahmen oder Parameter<br />
vierteljährlich:<br />
• Entwicklung des periodischen Zinsänderungsrisikos einschließlich Stresstests<br />
auf Basis verschiedener Zinsszenarien<br />
• Risikokonzentrationen<br />
Die Information des Verwaltungsrats erfolgt vierteljährlich.<br />
3.2.3 Liquiditätsrisiko<br />
Das Risiko, Zahlungsverpflichtungen zum Zeitpunkt der Fälligkeit nicht nachkommen<br />
zu können (Termin- und Abrufrisiken) sowie die Gefahr, im Falle unzureichender<br />
Marktliquidität in einzelnen Produkten nicht oder nicht zu erwartende Konditionen<br />
kontrahieren zu können (Marktliquiditätsrisiken), wird ebenfalls im Rahmen des Risikomanagements<br />
und -controllings gesteuert. Das Refinanzierungsrisiko ist die Gefahr,<br />
dass erforderliche Anschlussfinanzierungen bzw. zusätzliche Refinanzierungsmittel<br />
nicht oder nur zu erhöhten Konditionen beschafft werden können.<br />
Dem Liquiditätsrisiko, das die vorgenannten Ausprägungen beinhaltet, wird durch<br />
eine ausreichende Liquiditätsvorsorge und eine verantwortungsvolle Strukturierung<br />
der Aktiva und Passiva vorgebeugt. Als Grundlage für die Planung und Steuerung der<br />
Liquidität dienen der <strong>Sparkasse</strong> der Liquiditätsstatus und die Liquiditätsbilanz aus<br />
der Finanzplanung.<br />
Der aktuelle Liquiditätsstatus wird auf täglicher Basis von dem Bereich Betriebswirtschaft<br />
gemessen und dient der Disposition der täglichen Liquidität durch den Han-<br />
21
del/Treasury. Zur frühzeitigen Erkennung von großen Liquiditätsabflüssen werden<br />
diese täglich vom Bereich Betriebswirtschaft fortgeschrieben und überwacht. Bei<br />
Überschreitung von definierten Schwellenwerten bei Liquiditätsabflüssen in einem<br />
bestimmten Zeitraum ist der Handel/Treasury unverzüglich zu informieren. Nach<br />
Überprüfung und Beurteilung ist durch den Handel/Treasury ggf. der Notfall auszusprechen.<br />
Daneben wird täglich auf der Basis von Erfahrungswerten in den Mindestreservezeiträumen<br />
eine Feinsteuerung der Liquidität unter Einbeziehung aller in<br />
diesem Zeitverlauf eintretenden Fälligkeiten / Anlagen aus Eigengeschäften und<br />
bekannten Großkundengeschäften durch den Bereich Betriebswirtschaft vorgenommen.<br />
Gegenstand der vom Bereich Betriebswirtschaft erstellten 12-Monats-Finanzplanung<br />
auf Basis der Liquiditätsbilanz ist eine stichtagsbezogene, portfolioübergreifende<br />
Darstellung von zukünftigen Zahlungsströmen, auf deren Basis der Liquiditätsbedarf<br />
oder -überschuss je Monat ermittelt wird. Diesen sind die noch zur Verfügung stehenden<br />
gesicherten Refinanzierungsmittel (z.B. Refinanzierungsmöglichkeit durch<br />
Offenmarktgeschäfte) jeweils gegenübergestellt. Unterschreitet die Differenz der<br />
gesicherten Refinanzierungsmittel und dem Liquiditätsbedarf-Saldo in der Überwachungsphase<br />
(drei Folgemonate) die mit einer Ampelfunktion versehenen Schwellenwerte,<br />
sind in einem abgestuften Verfahren entsprechende Maßnahmen einzuleiten.<br />
Zusätzlich wird noch eine Szenarienberechnung für unerwartete Liquiditätsveränderungen<br />
durchgeführt.<br />
Zur Messung und Limitierung der längerfristigen Liquiditätsreserve orientiert sich die<br />
<strong>Sparkasse</strong> darüber hinaus an den Anforderungen der Liquiditätsverordnung. Mittels<br />
des Programms Lima wird zusätzlich eine Szenariobetrachtung für unerwartete Liquiditätsveränderungen<br />
zur Entwicklung der Liquiditätskennziffer durchgeführt. Die<br />
Überwachung der monatlichen Liquiditätskennziffer erfolgt mittels definierten<br />
Schwellenwerten über ein Ampelsystem durch den Bereich Betriebswirtschaft, in dem<br />
in einem abgestuften Verfahren entsprechende Maßnahmen einzuleiten sind.<br />
Durch die Messungen und Überwachung ist die <strong>Sparkasse</strong> in der Lage, einen Liquiditätsbedarf<br />
rechtzeitig zu erkennen und zu decken. Handlungsalternativen für einen<br />
sich abzeichnenden Liquiditätsengpass sowie einen Notfallplan für einen tatsächlichen<br />
Liquiditätsengpass wurden definiert.<br />
Wie es auch die Liquiditätskennziffer im Abschnitt Finanzlage zeigt, verfügt die <strong>Sparkasse</strong><br />
insgesamt über eine gute Liquiditätsposition. Ausschlaggebend hierfür ist<br />
unser Bestand an liquiden Wertpapieren. Bei den durchgeführten Szenarioberechnungen<br />
ergibt sich weiterhin eine gute Liquiditätssituation.<br />
Die für außergewöhnliche Marktentwicklungen durchgeführten Stresstests zeigen,<br />
dass die <strong>Sparkasse</strong> jederzeit in der Lage ist ihren Verpflichtungen nachzukommen.<br />
Die Stresstests werden auf die beiden Modelle Liquiditätsplanung und Liquiditätskennziffer<br />
angewandt. Es werden verschiedene Szenarien mit Abflüssen bzw. Verschiebungen<br />
von Kundengeldern sowie Kursverlusten beim Wertpapiervermögen<br />
simuliert.<br />
Ferner hat die <strong>Sparkasse</strong> Schwellenwerte für Konzentrationsrisiken in der Liquiditätsbeschaffung<br />
(Veräußerung liquider Aktiva bzw. verbindlich zur Verfügung gestellte<br />
Kreditlinien) je Geschäftspartner definiert. Dies soll bei sich abzeichnenden Einschränkungen<br />
bzw. Wegfall von einzelnen Liquiditätsquellen frühzeitige Gegenmaßnahmen<br />
ermöglichen.<br />
22
Berichtswesen<br />
Die Risikoinformationen an den Vorstand, an das Bilanzstrukturmanagement und an<br />
den Risikoausschuss Stresstests mittels Liquiditätsrisikoberichten erfolgen durch<br />
den Bereich Betriebswirtschaft:<br />
mindestens monatlich:<br />
• Liquiditätskennziffer (bei Erreichen eines Schwellenwertes am Monatsultimo<br />
wird auf eine tägliche Berichterstattung umgestellt)<br />
• Liquiditätsbilanz<br />
• Ergebnis der Szenarioanalysen mit Limitauslastungen der Liquiditätskennziffern<br />
und Liquiditätsbilanz<br />
vierteljährlich:<br />
• Stresstests<br />
• Risikokonzentrationen<br />
bzw. durch Treasury/Handel:<br />
mindestens halbjährlich:<br />
• Liste zur Liquiditätsbeschaffung über Instrumente, Kontrahenten und Kosten<br />
Die Information des Verwaltungsrats erfolgt vierteljährlich.<br />
3.2.4 Operationelle Risiken<br />
Unter operationellen Risiken versteht die <strong>Sparkasse</strong> die Gefahr von Schäden, die in<br />
Folge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Mitarbeitern,<br />
der internen Infrastruktur oder in Folge externer Einflüsse eintreten können. Für<br />
den adäquaten Umgang mit operationellen Risiken ist letztendlich der Vorstand<br />
verantwortlich, dem in diesem Zusammenhang die Aufgabe der Festlegung, der regelmäßigen<br />
Überprüfung und der Sicherstellung der Rahmenbedingungen im Umgang<br />
mit operationellen Risiken zufällt.<br />
Bei der <strong>Sparkasse</strong> werden operationelle Risiken einmal jährlich durch die Fachbereiche<br />
identifiziert und dokumentiert. Zu den installierten Regelungen bzw. Verfahren<br />
zum Management der operationellen Risiken zählen insbesondere das interne Kontrollsystem,<br />
die schriftlich fixierte Ordnung für die Aufbauorganisation und die wesentlichen<br />
Arbeitsabläufe, der Einsatz von qualifiziertem Personal sowie die ständige<br />
Weiterentwicklung der Methoden und die Verbesserung der technischen Abläufe.<br />
Betriebsrisiken aus dem IT-Bereich sowie aus Organisations- und Bearbeitungsfehlern<br />
werden durch Vereinbarungen mit einem externen Rechenzentrum, Notfallkonzepte,<br />
zunehmende Automatisierung und ständige Kontrollen durch qualifizierte<br />
Mitarbeiter gemindert und zum Teil durch Versicherungen gedeckt. Rechtliche Risiken<br />
werden durch sorgfältige Prüfung der vertraglichen Grundlagen und den Einsatz<br />
gebräuchlicher Standardverträge reduziert.<br />
Darüber hinaus setzt die <strong>Sparkasse</strong> seit 2005 die vom DSGV im Projekt "Operationelle<br />
Risiken" entwickelten Instrumente "fokussierte Risikolandkarte" und "Schadensfalldatenbank"<br />
ein. Die "fokussierte Risikolandkarte" dient neben der Identifikation<br />
operationeller Risiken der szenariobezogenen Analyse von risikorelevanten Verlustpotenzialen<br />
(ex ante Betrachtung). In der "Schadensfalldatenbank" werden tatsächlich<br />
eingetretene Schäden aus operationellen Risiken ab einem Betrag von 1 TEUR<br />
erfasst (ex post Betrachtung).<br />
Der Umfang der operationellen Risiken wird als niedrig eingeschätzt.<br />
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Die für außergewöhnliche Ereignisse durchgeführten Stresstests zeigen, dass die<br />
Risikotragfähigkeit der <strong>Sparkasse</strong> ausreichend ist. Bei den Stresstests wurde einerseits<br />
die in der Risikolandkarte verwendete Eintrittshäufigkeit der Szenarien erhöht.<br />
In einer zweiten Simulation wird der sofortige Eintritt der drei größten Schadensszenarien<br />
angenommen.<br />
Das Konzentrationsrisiko wird mittels definierten Schwellenwerten für außergewöhnliche<br />
Schadenshöhen in einem Matrixfeld aus Schadensursache und Funktion des<br />
Schadensverursachers ermittelt und abgebildet. Ziel ist es, Risikotreiber zu identifizieren<br />
und ggf. durch Maßnahmen das Risiko zu reduzieren.<br />
Berichtswesen<br />
Die Risikoinformationen an den Vorstand, an das Bilanzstrukturmanagement und an<br />
den Risikoausschuss Stresstests erfolgt mittels des Berichts operationelle Risiken<br />
jährlich durch den Bereich Betriebswirtschaft:<br />
• aufgetretene bedeutende Schadensfälle (Art, Ausmaß und Ursache)<br />
• ermittelte Risiken<br />
• getroffene bzw. zu treffende Maßnahmen<br />
• Stresstests<br />
• Risikokonzentrationen<br />
Die Information des Verwaltungsrats erfolgt jährlich.<br />
3.3 Zusammenfassende Risikobeurteilung<br />
Unser Haus verfügt über ein hinreichendes, dem Umfang der Geschäftstätigkeit angemessenes<br />
System zur Steuerung, Überwachung und Kontrolle der vorhandenen<br />
Risiken gemäß § 25a KWG. Durch das Risikomanagement und -controlling der <strong>Sparkasse</strong><br />
können frühzeitig die Risiken identifiziert, Informationen an die zuständigen<br />
Entscheidungsträger weitergeleitet und Risiken gesteuert werden. Die Risikotragfähigkeit<br />
ist entsprechend der Risikotragfähigkeitsanalysen in allen Szenarien gegeben.<br />
Die Risikolage ist insgesamt als vergleichsweise günstig einzustufen. Adressenausfallrisikokonzentrationen<br />
im Kundenkreditgeschäft bestehen nach der letzten<br />
Ermittlung per Ende Januar 2011 bei acht Kreditnehmereinheiten. Konzentrationsrisiken<br />
bezüglich der Adresse und der Liquiditätsbeschaffung bestehen bei der LBBW<br />
(incl. Beteiligungen) und der NordLB sowie hinsichtlich der Liquiditätsbeschaffung<br />
bei der LB Berlin. Diese werden von uns bewusst eingegangen und gesteuert. So<br />
besteht ein großer Teil des Investments bei der LBBW und der NordLB aus gedeckten,<br />
liquiden Schuldverschreibungen. Zudem besteht ein Konzentrationsrisiko bei den<br />
operationellen Risken durch unser Outsourcing der IT bei der Finanz Informatik, das<br />
wir aktiv durch unsere Dienstleistersteuerung managen. Aufgrund unseres Geschäftsmodells<br />
besteht ein Konzentrationsrisiko bei den Marktpreisrisiken ausschließlich<br />
in dem von uns gesteuerten Zinsänderungsrisiko. Bestandsgefährdende<br />
Risiken oder Risiken die die Entwicklung wesentlich beeinträchtigen sind nicht erkennbar.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> sieht sich durch das bestehende Risikomanagement sowohl<br />
für das bestehende Geschäft als auch für die kommenden Herausforderungen gut<br />
gerüstet.<br />
24
4. Nachtragsbericht: Vorgänge von besonderer Bedeutung nach<br />
dem Schluss des Geschäftsjahres<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres haben<br />
sich nicht ergeben.<br />
5. Prognosebericht<br />
Strategische Schwerpunkte<br />
Unser oberstes strategisches Ziel ist die Stärkung und Sicherung der Ertragskraft<br />
unseres Unternehmens, denn nur eine angemessene Ertragskraft gewährleistet, dass<br />
wir den finanziellen Spielraum für die zukünftige Geschäftsentwicklung haben. Wir<br />
wollen auch in Zukunft eine selbstständige <strong>Sparkasse</strong> unter öffentlicher Trägerschaft<br />
bleiben, die gute Marktposition in unserem Geschäftsgebiet erhalten bzw. in Teilbereichen<br />
weiter ausbauen sowie unsere derzeitige Position im Vergleich zu anderen<br />
gleich großen baden-württembergischen <strong>Sparkasse</strong>n verbessern bzw. festigen. Dies<br />
wollen wir durch eine hohe Rentabilität in allen Geschäftsfeldern und einem ausgewogenen<br />
Verhältnis zwischen Kosten und Erträgen in jedem Geschäftsbereich erreichen.<br />
Dies fördern wir unter anderem durch Zielvereinbarungen mit Führungskräften<br />
und Mitarbeitern. Den unternehmens-erfolgsbezogenen Teil der <strong>Sparkasse</strong>nsonderzahlung<br />
haben wir über eine Dienstvereinbarung mit dem Personalrat an die Cost-<br />
Income-Ratio und das Betriebsergebnis nach Bewertung (ohne Veränderung der<br />
§ 340f HGB Vorsorgereserve) - für alle Mitarbeiter verbindlich - gekoppelt. Über die<br />
weitere Intensivierung der ganzheitlichen und zielgerichteten Kundenbetreuung<br />
durch überdurchschnittlich qualifizierte, motivierte, kunden- und dienstleistungsorientierte<br />
Mitarbeiter sowie mit unserer Vertriebskonzeption und dem S-Finanzkonzept<br />
wollen wir unsere Kunden begeistern. Durch den effizienten Einsatz von vorhandenen<br />
Ressourcen und mehr Verantwortung durch Teamarbeit erreichen wir die erforderliche<br />
Produktivität. Dazu bedarf es auch konsequent auf den Vertrieb ausgerichteter<br />
effizienter Prozesse, die fortlaufend optimiert werden. Die Erreichung unserer Ziele<br />
und die erforderliche Transparenz über Erträge, Volumina, Kosten und Risiken werden<br />
kontinuierlich im Rahmen der Gesamtbanksteuerung mit integrierter Ergebnisund<br />
Risikosteuerung überwacht und gesteuert.<br />
Aufbauend auf der Strategielandkarte der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Tauberfranken</strong> mit den Perspektiven<br />
„Finanzen“, „Kunde / Markt“, „Prozesse“ und „Mitarbeiter“ und den entsprechenden<br />
strategischen Zielen und Handlungsfeldern werden Kennzahlen oder Zielwerte<br />
definiert, die über Projekte und Maßnahmen erarbeitet bzw. überwacht werden.<br />
Die Erreichung der Ziele wird kontinuierlich über ein Reportingsystem sowie im Rahmen<br />
des Soll-Ist-Vergleichs mittels Bilanz-, Wachstums-, Marktanalysen und Ergebnisvorausschaurechnung<br />
überwacht.<br />
Unsicherheit, ein Element jeder Prognose<br />
Die Prognosen, die sich auf die Entwicklung der <strong>Sparkasse</strong> für die nächsten zwei<br />
Jahre beziehen, stellen unsere Einschätzungen der wahrscheinlichsten künftigen<br />
Entwicklung auf Basis der uns zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts zur<br />
Verfügung stehenden Informationen dar. Da Prognosen mit Unsicherheit behaftet<br />
sind bzw. sich durch die Veränderungen der zugrunde liegenden Annahmen, insbesondere<br />
in der derzeitigen Ausgangslage der Entwicklungen im Finanzsektor und der<br />
25
Weltkonjunktur, als unzutreffend erweisen können, weisen wir darauf hin, dass die<br />
tatsächlichen Ergebnisse von den zur Zeit erwarteten abweichen können, sofern die<br />
zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen.<br />
Erwarteter Geschäftsverlauf 2011 und 2012<br />
Die weitere Konjunkturentwicklung ist im Wesentlichen von der Entwicklung der<br />
Weltwirtschaft abhängig. Für 2011 bestehen grundsätzlich positive Aussichten für die<br />
Weltwirtschaft, so dass wir bei verhaltener Dynamik ein langsames, maßvolles Wirtschaftswachstum<br />
erwarten. Auf Grund der derzeitigen allgemeinen Prognoserechnungen<br />
wird mit einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung der deutschen Wirtschaft<br />
gerechnet - für das Jahr 2011 mit einer Erhöhung des BIP um ca. 2 %, für 2012 um ca.<br />
1,5 %. Dann wäre in etwa wieder der Stand vor der Wirtschaftskrise erreicht. Dies<br />
dürfte sich wiederum positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken und zu einem weiteren<br />
tendenziellen Rückgang der Arbeitslosigkeit führen. Das Wachstum wird aber nicht<br />
genügen, um die Beschäftigtensituation merklich zu verbessern. Die Inflationsrate<br />
dürfte im Jahr 2011 bei rund 2 % und im Jahr 2012 bei ca. 2,5 % liegen.<br />
Ab Mitte 2011 erwarten wir positive Impulse – auch für die Binnennachfrage - aus den<br />
laufenden Reformprozessen und weiter ansteigende Exporte. Chancen bieten sich<br />
durch die von den deutschen Unternehmen vorgenommenen Kostensenkungen und<br />
der damit gestiegenen Produktivität und Gewinnerwartung. Wesentliche Risiken<br />
stellen der hohe bzw. weiter steigende Preis für Rohöl und andere Rohstoffe sowie<br />
der starke Euro dar. In unserem Geschäftsgebiet wird sich die wirtschaftliche Entwicklung<br />
nicht von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abkoppeln können. Die <strong>Sparkasse</strong><br />
sieht sich den Herausforderungen eines dynamischen Wettbewerbsumfeldes<br />
gegenüber. Hierzu zählen ein sich weiter verstärkender Wettbewerb zwischen den<br />
Kreditinstituten und die steigenden Ansprüche unserer Kundschaft. Bereits heute<br />
verfügt die <strong>Sparkasse</strong> über ein breites Angebot anerkannter Finanzprodukte mit einer<br />
hohen regionalen Marktabdeckung. Chancen wollen wir vor allem dadurch nutzen,<br />
dass wir künftig einzelne Geschäftsfelder mit zusätzlichen Produkten ausbauen. Dies<br />
gilt insbesondere für Geschäftsfelder, in denen wir bislang noch unterrepräsentiert<br />
sind. So zielt unsere Produktpolitik darauf ab, in allen wirtschaftlich sinnvollen Marktsegmenten<br />
angemessen vertreten zu sein.<br />
Auf Grund der allgemeinen konjunkturellen Rahmenbedingungen erwarten wir für die<br />
Jahre 2011 und 2012 beim Kundenkreditvolumen eine moderate unserem heimischen<br />
Wirtschaftsraum angepasste Bestandsausweitung. Beim bilanzwirksamen<br />
Mittelaufkommen von Kunden - bereinigt um Geldanlagen institutioneller Anleger -<br />
rechnen wir in 2011 mit einer weiterhin positiven Entwicklung, die sich in 2012 fortsetzt.<br />
Bei den Wertpapierersparnissen planen wir ein Wachstum in 2011 und 2012.<br />
Grundsätzlich gehen wir bei der strukturellen Zusammensetzung des Geschäftsvolumens<br />
von keiner wesentlichen Veränderung aus.<br />
Nach einer nur leichten Erhöhung der Bilanzsumme in 2010 planen wir eine gleichbleibende<br />
Bilanzsumme für 2011 und auch 2012.<br />
Durch die stärkeren wirtschaftlichen Entwicklungen der Volkswirtschaften in Asien<br />
und Europa und der ansteigenden Inflation, erwarten wir im ersten Halbjahr 2011<br />
eine Abkehr von der bisherigen Niedrigzinspolitik der EZB und damit verbunden Zinserhöhungen<br />
in allen Laufzeitbereichen. In 2012 wird sich dieser Trend voraussichtlich<br />
fortsetzen. Der erwartete Zinsanstieg und der damit verbundene Wegfall von Fristentransformationsergebnissen<br />
werden den prognostizierten Anstieg im Zinsüberschuss<br />
in 2011 voraussichtlich etwas dämpfen. In 2012 erwarten wir zu 2011 einen weiteren<br />
Anstieg des Zinsüberschusses. Bei einem weiter harten Wettbewerbsdruck in der<br />
26
Kreditwirtschaft besteht das Risiko, dass die Zinsspanne absinkt. Es bietet sich aber<br />
auch die Chance als „<strong>Sparkasse</strong> in der Region“ und verlässlicher Partner mit marktgerechten<br />
Konditionen Kunden an uns zu binden und das Zinsergebnis positiv zu beeinflussen.<br />
Die Entwicklung des Zinsniveaus hat den größten Einfluss auf die Höhe unseres<br />
Zinsüberschusses. Insbesondere bei einer normalen, auf höherem Zinsniveau und<br />
nicht zu flach verlaufenden Zinsstrukturkurve bietet sich die Chance der Margenausweitung<br />
durch Fristentransformation und Zinsanpassungen.<br />
Für einzelne wesentliche Verbundbeteiligungen erwarten wir weiterhin in 2011 und<br />
2012 noch keine Erträge und haben diesen Sachverhalt insofern in unserer Ertragsprognose<br />
berücksichtigt. Weitere Abschreibungen auf bzw. Rückstellungen für unsere<br />
Verbundbeteiligungen sind ebenfalls nicht auszuschließen.<br />
Durch die konsequente Ausrichtung unsere Vertriebsstrategie, der Nutzung der<br />
Beratungs-Philosophie des S-Finanzkonzepts und den verbesserten Aussichten an<br />
den Finanzmärkten wollen wir zusätzlich verstärkte Investments im Wertpapierdienstleistungsgeschäft<br />
unserer Kunden begleiten. Für 2011 und 2012 gehen wir hier deshalb<br />
von einer Steigerung im Provisionsergebnis zum jeweiligen Vorjahr aus. Bei<br />
größeren Rückschlägen in der aktuellen positiven Entwicklung der Finanzmärkte<br />
besteht allerdings die Gefahr, dass das sich inzwischen verstärkende Wertpapiergeschäft<br />
mit unseren Kunden wieder zurückfällt.<br />
Nach den derzeitigen Hochrechnungen, insbesondere durch die erwarteten höheren<br />
tariflichen Lohnsteigerungen, planen wir für die Jahre 2011 und 2012 mit einer Erhöhung<br />
des ordentlichen Aufwands gegenüber dem jeweiligen Vorjahr. Es bietet sich<br />
die Chance durch ein weiterhin betriebenes konsequentes Personal- und Sachkostenmanagement<br />
einen Teil dieser Steigerungen im ordentlichen Aufwand zu kompensieren.<br />
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft - ohne die Bildung von § 340f HGB Vorsorgereserven<br />
- wird neben der allgemeinen Konjunkturentwicklung auch durch die regionale<br />
Wirtschaftsentwicklung nachhaltig beeinflusst. Wir rechnen gegenwärtig für das<br />
laufende Jahr bei der regionalen Wirtschaftsentwicklung mit einer weiteren Verbesserung<br />
und tendenziell für das Jahr 2012 mit einer Fortsetzung dieses Trends. Im<br />
Bereich der Risikovorsorge für das Kreditgeschäft erwarten wir im Vergleich zu 2010<br />
für das laufende Geschäftsjahr mit einer Erhöhung und für 2012 mit einer konstanten<br />
Entwicklung. Erhöhte Abschreibungen auf den Wertpapierbestand sehen wir aktuell<br />
nicht, wobei durchaus die Gefahr stark steigender Zinsen besteht und dann auch ein<br />
erhöhter Abschreibungsbedarf im Wertpapierbestand gegeben ist.<br />
Für das Jahr 2011 erwarten wir eine Geschäftsentwicklung mit einem rückläufigen<br />
Betriebsergebnis vor Bewertung und einem weiter zurückgehenden Betriebsergebnis<br />
nach Bewertung. Soweit aus heutiger Sicht bereits prognostizierbar, gehen wir bei<br />
einer stabileren Konjunkturentwicklung für das Geschäftsjahr 2012 von einer stetigen<br />
Geschäftsentwicklung bei einem weiter rückläufigen Betriebsergebnis vor Bewertung<br />
und einem annähernd gleichbleibenden Betriebsergebnis nach Bewertung aus.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> erwirtschaftet das notwendige Kernkapital weiterhin selbst. Die notwendige<br />
Ausstattung der <strong>Sparkasse</strong> mit haftendem Eigenkapital entwickelt sich<br />
weiterhin gut. Aufgrund der erhöhten Anforderungen an Qualität und Quantität der<br />
Eigenkapitalausstattung im Rahmen von Basel III hat die <strong>Sparkasse</strong> auf Basis einer<br />
Prognoserechnung ihren künftigen Eigenkapitalbedarf ermittelt und bereits im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr durch die erstmalige Zuführung zum Fonds für allgemeine<br />
Bankrisiken reagiert.<br />
Aufgrund unserer vorausschauenden Finanzplanung gehen wir davon aus, dass auch<br />
im Prognosezeitraum die Zahlungsbereitschaft jederzeit gewährleistet ist.<br />
27
Geschäftsstellen (Stand 31.12.2010)<br />
• Firmensitz<br />
Hauptstraße 68<br />
97941 Tauberbischofsheim<br />
• Niederlassung<br />
Härterichstraße 13<br />
97980 Bad Mergentheim<br />
weitere Geschäftsstellen:<br />
97959 Assamstadt<br />
• Assamstadt, Rengershäuser Str. 2<br />
97980 Bad Mergentheim<br />
• Edelfingen, Ratsstr. 2<br />
• Markelsheim, Hauptstr. 42<br />
• Petershof, Wachbacher Str. 14<br />
• Wachbach, Dorfstr. 72<br />
• Weberdorf, Milchlingstr. 15<br />
97944 Boxberg<br />
• Boxberg, Kurpfalzstr. 31<br />
• Schweigern, Marktstr. 34<br />
• Unterschüpf, Unterschüpfer Str. 54<br />
97993 Creglingen<br />
• Creglingen, Hauptstr. 41<br />
97896 Freudenberg<br />
• Freudenberg, Hauptstr. 121<br />
• Boxtal, Kirchstr. 10<br />
• Rauenberg, Schulstr. 5<br />
97950 Großrinderfeld<br />
• Großrinderfeld, Hauptstr. 27<br />
• Gerchsheim, Schmiedstr. 2<br />
97947 Grünsfeld<br />
• Grünsfeld, Abt.-Wundert-Str. 16<br />
74736 Hardheim<br />
• Hardheim, Bürgermeister-Henn-Str. 1<br />
• Gerichtstetten, Gerichtstetter Str. 26<br />
• Schweinberg, Königheimer Str. 13<br />
74746 Höpfingen<br />
• Höpfingen, Heidelberger Str. 12<br />
97999 Igersheim<br />
• Igersheim, Möhlerplatz 7<br />
97953 Königheim<br />
• Königheim, Hauptstr. 29<br />
• Gissigheim, Schlossstr. 26<br />
97900 Külsheim<br />
• Külsheim, Hauptstr. 25<br />
• Hundheim, Miltenberger Str. 16<br />
• Uissigheim, Burgstr. 3<br />
97922 Lauda-Königshofen<br />
• Lauda, Josef-Schmitt-Str. 11<br />
• Beckstein, Weinstr. 13<br />
• Gerlachsheim, Würzburger Str. 51<br />
• Königshofen, Hauptstr. 52<br />
• Oberlauda, Obere Raingasse 2<br />
• Unterbalbach, Oberbalbacher Str. 6<br />
97996 Niederstetten<br />
• Niederstetten, Marktplatz 1<br />
97941 Tauberbischofsheim<br />
• Distelhausen, Bundesstr. 37<br />
• Dittigheim, Rathausplatz 9<br />
• Hochhausen, Rathausstr. 1<br />
• Impfingen, Taubertalstr. 2<br />
• Oststadt, Würzburger Str. 13<br />
97990 Weikersheim<br />
• Weikersheim, Hauptstr. 14<br />
• Elpersheim, Deutschordenstr. 16<br />
• Laudenbach, Herrgottstr. 14<br />
• Schäftersheim, Würzburger Str. 32<br />
97956 Werbach<br />
• Werbach, Hauptstr. 17<br />
• Gamburg, Kirchgasse 2<br />
• Wenkheim, Hindenburgstr. 11<br />
97877 Wertheim<br />
• Wertheim, Rathausgasse 9<br />
• Bestenheid, Haslocher Weg 28<br />
• Bettingen, Tränkgasse 10 a<br />
• Dertingen, Aalbachstr. 15<br />
• Dörlesberg, Hundheimer Str. 31<br />
• Hofgarten, Eichendorffstr. 2<br />
• Mondfeld, Nibelungenstr. 46<br />
• Nassig, Frohnhofweg 1<br />
• Reicholzheim, Richolfstr. 54<br />
• Urphar, Maintalstr. 40<br />
• Wartberg, Frankenplatz 17<br />
97957 Wittighausen<br />
• Wittighausen, Königstr.<br />
28
Bericht des Verwaltungsrats<br />
Der Verwaltungsrat der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Tauberfranken</strong> hat im Berichtsjahr 2010 alle Aufgaben,<br />
die ihm nach Gesetz und Satzung zukommen, wahrgenommen.<br />
Über die aktuelle Geschäftslage und die wirtschaftlichen Verhältnisse der <strong>Sparkasse</strong><br />
hat der Vorstand den Verwaltungsrat regelmäßig und zeitnah unterrichtet. Die erforderlichen<br />
Beschlüsse zu wichtigen Geschäftsvorfällen wurden gefasst und Grundsatzfragen<br />
der laufenden Geschäftspolitik erörtert.<br />
Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2010 wurden von der<br />
Prüfungsstelle des <strong>Sparkasse</strong>nverbands Baden-Württemberg geprüft, die den uneingeschränkten<br />
Bestätigungsvermerk erteilte.<br />
Der Verwaltungsrat stellte den Jahresabschluss gemäß § 30 Abs. 3 des <strong>Sparkasse</strong>ngesetzes<br />
für Baden-Württemberg fest. Entsprechend dem Vorschlag des Vorstands<br />
beschließt der Verwaltungsrat den Jahresüberschuss von 474.670,18 EUR der Sicherheitsrücklage<br />
zuzuführen.<br />
Der Verwaltungsrat spricht dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
für Ihren Einsatz zum Wohle der Kunden und des Unternehmens Dank und Anerkennung<br />
aus.<br />
Tauberbischofsheim, 24. Mai 2011<br />
Der Vorsitzende des Verwaltungsrats<br />
der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Tauberfranken</strong><br />
Wolfgang Vockel<br />
Bürgermeister der Stadt Tauberbischofsheim<br />
29
Jahresabschluss<br />
zum 31. Dezember 2010<br />
S<br />
der<br />
Land<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Tauberfranken</strong><br />
Baden-Württemberg
Aktivseite Jahresbilanz zum 31. Dezember 2010<br />
31.12.2009<br />
EUR EUR EUR TEUR<br />
1. Barreserve<br />
a) Kassenbestand 11.841.912,04 12.030<br />
b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank 60.275.163,87 61.274<br />
72.117.075,91 73.304<br />
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung<br />
bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind<br />
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen<br />
sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 0,00 0<br />
b) Wechsel 0,00 0<br />
0,00 0<br />
3. Forderungen an Kreditinstitute<br />
a) täglich fällig 4.786.480,96 3.010<br />
b) andere Forderungen 439.248.174,57 636.389<br />
444.034.655,53 639.400<br />
4. Forderungen an Kunden 1.331.929.364,97 1.345.964<br />
darunter:<br />
durch Grundpfandrechte gesichert 671.271.429,40 EUR ( 659.361 )<br />
Kommunalkredite 102.293.660,72 EUR ( 69.807 )<br />
5. Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzinsliche Wertpapiere<br />
a) Geldmarktpapiere<br />
aa) von öffentlichen Emittenten 0,00 0<br />
darunter:<br />
beleihbar bei der Deutschen<br />
Bundesbank 0,00 EUR ( 0 )<br />
ab) von anderen Emittenten 100.392.602,74 133.836<br />
darunter:<br />
beleihbar bei der Deutschen<br />
Bundesbank 100.392.602,74 EUR ( 133.836 )<br />
100.392.602,74 133.836<br />
b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />
ba) von öffentlichen Emittenten 0,00 0<br />
darunter:<br />
beleihbar bei der Deutschen<br />
Bundesbank 0,00 EUR ( 0 )<br />
bb) von anderen Emittenten 903.908.856,33 650.093<br />
darunter:<br />
beleihbar bei der Deutschen<br />
Bundesbank 903.908.856,33 EUR ( 650.093 )<br />
903.908.856,33 650.093<br />
c) eigene Schuldverschreibungen 0,00 0<br />
Nennbetrag 0,00 EUR ( 0 )<br />
1.004.301.459,07 783.929<br />
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 86.874.253,94 87.192<br />
6a. Handelsbestand 0,00 -<br />
7. Beteiligungen 33.797.805,56 36.419<br />
darunter:<br />
an Kreditinstituten 6.593.212,40 EUR ( 6.593 )<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten<br />
982.189,06 EUR ( 982 )<br />
8. Anteile an verbundenen Unternehmen 287.000,00 287<br />
darunter:<br />
an Kreditinstituten 0,00 EUR ( 0 )<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten<br />
0,00 EUR ( 0 )<br />
9. Treuhandvermögen 268.562,35 313<br />
darunter:<br />
Treuhandkredite 268.562,35 EUR ( 313 )<br />
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich<br />
Schuldverschreibungen aus deren Umtausch 0,00 0<br />
11. Immaterielle Anlagewerte<br />
a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte<br />
und ähnliche Rechte und Werte 0,00 -<br />
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche<br />
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte<br />
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 198.001,00 -<br />
c) Geschäfts- oder Firmenwert 0,00 -<br />
d) geleistete Anzahlungen 0,00 -<br />
198.001,00 105<br />
12. Sachanlagen 16.738.102,47 17.858<br />
13. Sonstige Vermögensgegenstände 2.971.100,19 4.048<br />
14. Rechnungsabgrenzungsposten 4.163.242,51 4.271<br />
Summe der Aktiva 2.997.680.623,50 2.993.090
Passivseite<br />
31.12.2009<br />
EUR EUR EUR TEUR<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
a) täglich fällig 199.791.551,40 191.312<br />
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 694.336.091,82 782.812<br />
894.127.643,22 974.124<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
a) Spareinlagen<br />
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist<br />
von drei Monaten 749.092.170,28 683.060<br />
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist<br />
von mehr als drei Monaten 45.341.726,28 68.363<br />
794.433.896,56 751.423<br />
b) andere Verbindlichkeiten<br />
ba) täglich fällig 600.572.641,43 534.979<br />
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 504.069.145,13 526.689<br />
1.104.641.786,56 1.061.668<br />
1.899.075.683,12 1.813.091<br />
3. Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
a) begebene Schuldverschreibungen 14.245.236,97 16.956<br />
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 0,00 0<br />
darunter:<br />
Geldmarktpapiere 0,00 EUR ( 0 )<br />
eigene Akzepte und<br />
Solawechsel im Umlauf 0,00 EUR ( 0 )<br />
14.245.236,97 16.956<br />
3a. Handelsbestand 0,00 -<br />
4. Treuhandverbindlichkeiten 268.562,35 313<br />
darunter:<br />
Treuhandkredite 268.562,35 EUR ( 313 )<br />
5. Sonstige Verbindlichkeiten 5.235.157,32 3.709<br />
6. Rechnungsabgrenzungsposten 4.574.342,46 4.770<br />
7. Rückstellungen<br />
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 37.844.928,00 37.283<br />
b) Steuerrückstellungen 2.359.776,00 3.000<br />
c) andere Rückstellungen 12.504.340,12 11.775<br />
52.709.044,12 52.058<br />
8. Sonderposten mit Rücklageanteil 0,00 0<br />
9. Nachrangige Verbindlichkeiten 5.000.000,00 10.157<br />
10. Genussrechtskapital 0,00 0<br />
darunter:<br />
vor Ablauf von zwei Jahren fällig 0,00 EUR ( 0 )<br />
11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 4.000.000,00 0<br />
12. Eigenkapital<br />
a) gezeichnetes Kapital 0,00 0<br />
b) Kapitalrücklage 0,00 0<br />
c) Gewinnrücklagen<br />
ca) Sicherheitsrücklage 117.970.283,76 115.584<br />
cb) andere Rücklagen 0,00 0<br />
117.970.283,76 115.584<br />
d) Bilanzgewinn 474.670,18 2.328<br />
118.444.953,94 117.911<br />
Summe der Passiva 2.997.680.623,50 2.993.090<br />
1. Eventualverbindlichkeiten<br />
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln 0,00 0<br />
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 117.471.680,61 81.108<br />
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten 0,00 0<br />
117.471.680,61 81.108<br />
2. Andere Verpflichtungen<br />
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften 0,00 0<br />
b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen 0,00 0<br />
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 78.941.654,47 60.783<br />
78.941.654,47 60.783
Gewinn- und Verlustrechnung 1.1.-31.12.2009<br />
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 EUR EUR EUR TEUR<br />
1. Zinserträge aus<br />
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 82.748.082,37 93.157<br />
b) festverzinslichen Wertpapieren<br />
und Schuldbuchforderungen 22.766.746,15 35.297<br />
105.514.828,52 128.455<br />
2. Zinsaufwendungen 54.311.485,91 72.722<br />
darunter: aus der Aufzinsung von<br />
Rückstellungen 1.099.536,51 EUR ( - )<br />
51.203.342,61 55.733<br />
3. Laufende Erträge aus<br />
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 1.484.286,88 1.984<br />
b) Beteiligungen 482.377,34 1.000<br />
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,00 0<br />
1.966.664,22 2.984<br />
4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs-<br />
oder Teilgewinnabführungsverträgen 0,00 0<br />
5. Provisionserträge 13.655.301,02 12.746<br />
6. Provisionsaufwendungen 534.310,36 508<br />
13.120.990,66 12.239<br />
7. Nettoertrag des Handelsbestands 0,00 251<br />
8. sonstige betriebliche Erträge 2.078.074,41 2.401<br />
aus der Fremdwährungsumrechnung 139.571,90 EUR ( 0 )<br />
9. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil 0,00 0<br />
68.369.071,90 73.607<br />
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />
a) Personalaufwand<br />
aa) Löhne und Gehälter 20.406.829,31 20.186<br />
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen<br />
für Altersversorgung und für Unterstützung 6.127.172,84 7.179<br />
darunter:<br />
für Altersversorgung 2.212.681,90 EUR ( 3.282 )<br />
26.534.002,15 27.365<br />
b) andere Verwaltungsaufwendungen 9.906.693,40 9.796<br />
36.440.695,55 37.161<br />
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf<br />
immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 1.909.546,97 1.879<br />
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.163.350,18 1.798<br />
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf<br />
Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie<br />
Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 14.821.981,87 22.561<br />
14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und<br />
bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung<br />
von Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00 0<br />
14.821.981,87 22.561<br />
15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf<br />
Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen<br />
und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 2.456.920,85 758<br />
16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen,<br />
Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie<br />
Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 0,00 0<br />
2.456.920,85 758<br />
17. Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 0<br />
18. Zuführungen zu dem Fonds für allgemeine Bankrisiken 4.000.000,00 0<br />
19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 7.576.576,48 9.450<br />
20. Außerordentliche Erträge 0,00 0<br />
21. Außerordentliche Aufwendungen 1.120.275,73 0<br />
darunter: Übergangseffekte aufgrund des<br />
Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes 1.120.275,73 EUR ( - )<br />
22. Außerordentliches Ergebnis 1.120.275,73 0<br />
23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 5.894.297,42 7.038<br />
24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 87.333,15 85<br />
5.981.630,57 7.123<br />
25. Jahresüberschuss 474.670,18 2.328<br />
26. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr 0,00 0<br />
474.670,18 2.328<br />
27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen<br />
a) aus der Sicherheitsrücklage 0,00 0<br />
b) aus anderen Rücklagen 0,00 0<br />
0,00 0<br />
474.670,18 2.328<br />
28. Einstellungen in Gewinnrücklagen<br />
a) in die Sicherheitsrücklage 0,00 0<br />
b) in andere Rücklagen 0,00 0<br />
0,00 0<br />
29. Bilanzgewinn 474.670,18 2.328
ANHANG<br />
Blatt 1<br />
Allgemeine Angaben<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Tauberfranken</strong> hat ihren Jahresabschluss nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches<br />
(HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute<br />
(RechKredV) aufgestellt.<br />
Aufgrund der erstmaligen Anwendung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetztes (BilMoG) ist<br />
eine Vergleichbarkeit der Vorjahresbeträge nicht immer gegeben. Gemäß Artikel 67 Abs. 8<br />
Satz 2 EGHGB wurde auf die Anpassung der Vorjahreszahlen verzichtet.<br />
Die Konsolidierung des Jahresabschlusses unseres verbundenen Unternehmens beeinflusst die<br />
einzelnen Positionen des Konzernabschlusses gegenüber den Werten des Jahresabschlusses<br />
unseres Instituts nur unwesentlich. Wir haben daher auf die Aufstellung eines Konzernabschlusses<br />
verzichtet.<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Forderungen an Kunden und Kreditinstitute (einschließlich Schuldscheindarlehen und Namensschuldverschreibungen)<br />
sind zum Nennwert bilanziert. Bei der Auszahlung von Darlehen einbehaltene<br />
Disagien werden auf deren Laufzeit bzw. Festzinsbindungsdauer verteilt. Ein Schuldschein,<br />
der zusätzliche Bonitätsrisiken beinhaltet, wurde mit dem niedrigeren beizulegenden<br />
Wert bilanziert.<br />
Für erkennbare Ausfallrisiken haben wir bei Forderungen an Kunden in Höhe des zu erwartenden<br />
Ausfalls Einzelwertberichtigungen vorgenommen. Außerdem haben wir eine Pauschalwertberichtigung<br />
in Höhe des steuerlich zulässigen Betrages auf den latent gefährdeten Forderungsbestand<br />
gebildet. Für die besonderen Risiken des Geschäftszweiges der Kreditinstitute<br />
wurde zusätzlich Vorsorge getroffen.<br />
Wechsel im Bestand haben wir zum Zeitwert angesetzt. Sie wurden zu effektiven Hereinnahmesätzen<br />
abgezinst.<br />
Die Wertpapiere wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.<br />
Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip<br />
bewertet.<br />
Die immateriellen Anlagewerte und das Sachanlagevermögen werden mit Anschaffungs- oder<br />
Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen entsprechend der voraussichtlichen<br />
Nutzungsdauer, bilanziert. Außerplanmäßige Abschreibungen aufgrund voraussichtlich<br />
dauernder Wertminderung wurden vorgenommen. Aus Vereinfachungsgründen werden bei den<br />
Sachanlagen in Anlehnung an die steuerlichen Regelungen Vermögensgegenstände von geringem<br />
Wert (bis 150 Euro) sofort als Sachaufwand erfasst und geringwertige Vermögensgegenstände<br />
(bis 1.000 Euro) in Sammelposten eingestellt und linear über einen Zeitraum von fünf Jahren<br />
abgeschrieben.<br />
Die in den Sonstigen Vermögensgegenständen enthaltenen Forderungen und Vermögenswerte<br />
wurden mit dem Niederstwert bewertet.<br />
Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Der Unterschied zwischen<br />
Erfüllungs- und Ausgabebetrag wird unter den Rechnungsabgrenzungen ausgewiesen.<br />
Die Rückstellungen wurden in Höhe des Erfüllungsbetrags angesetzt, der nach vernünftiger<br />
kaufmännischer Beurteilung notwendig ist; sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und<br />
ungewissen Verpflichtungen
ANHANG<br />
Blatt 2<br />
Die Pensionsrückstellungen wurden für die unmittelbaren Versorgungsverpflichtungen unter<br />
Anwendung versicherungsmathematischer Grundsätze mit dem Anwartschaftsbarwertverfahren<br />
unter Zugrundelegung der Richttafeln Heubeck 2005 G ermittelt. Für die Abzinsung wurde der<br />
von der Deutschen Bundesbank gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung ermittelte durchschnittliche<br />
Marktzinssatz von 5,16 % bei einer pauschal angenommenen Restlaufzeit von<br />
15 Jahren verwendet. Bei der Berechnung wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von<br />
2 % und ein Rententrend von jährlich 1,5 % berücksichtigt. Die sich durch die geänderte Bewertung<br />
aufgrund des BilMoGs ergebende Erhöhung der Pensionsrückstellungen haben wir vollständig<br />
zugeführt.<br />
Für die mittelbaren Pensionsverpflichtungen, die sich aus der Zusatzversorgung der Beschäftigten<br />
der <strong>Sparkasse</strong> ergeben, besteht eine in Vorjahren dotierte Rückstellung in Höhe eines Teilbetrags<br />
von 22,7 Mio. EUR. Hierbei erfolgte die Berechnung der nicht durch entsprechendes<br />
Vermögen der Versorgungskasse gedeckten Verpflichtungen der <strong>Sparkasse</strong> (Gesamtbetrag<br />
23,8 Mio. EUR) nach einem dem Teilwertverfahren angelehnten Näherungsverfahren, welches<br />
versicherungsmathematische Grundsätze berücksichtigt. Die Ermittlung erfolgte auf Datenbasis<br />
des Vorjahresultimos unter Zugrundelegung der Richttafeln Heubeck 2005 G und einer pauschalen<br />
Berücksichtigung des auf die <strong>Sparkasse</strong> entfallenden Anteils am gesamten Kassenvermögen<br />
der Versorgungskasse. Gehalts- bzw. Rententrends wurden bei der Berechnung vereinfacht<br />
durch Kompensation mit dem bei der Abzinsung zu verwendenden durchschnittlichen<br />
Marktzinssatz einbezogen. Der so ermittelte und zugrunde gelegte Rechnungszins betrug 4 %.<br />
Verminderungen von Rückstellungen, die sich aus der geänderten Bewertung durch das BilMoG<br />
ergaben, wurden gemäß Artikel 67 Abs. 1 EGHGB in die Sicherheitsrücklage eingestellt.<br />
Die strukturierten Produkte (Festdarlehen mit Kündigungsrechten sowie Festdarlehen mit auf die<br />
Zukunft bezogenen Konditionsvereinbarungen (Forwarddarlehen)), wurden unter Berücksichtigung<br />
des IDW RS HFA 22 einheitlich (ohne Abspaltung der Nebenrechte) bilanziert und ggf.<br />
bewertet.<br />
Das Währungsrisiko wird über eine Währungsposition als Einheit gesteuert. In diese werden die<br />
einzelnen Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten, Devisentermingeschäfte sowie<br />
Kassageschäfte eingestellt. Eine besondere Deckung gemäß § 340h HGB wird in Höhe der sich<br />
hierbei betragsmäßig ausgleichenden Positionen je Währung angenommen.<br />
Die Umrechnung der auf fremde Währung lautenden Bilanzposten und der am Bilanzstichtag<br />
nicht abgewickelten Kassageschäfte erfolgte generell mit dem Kassakurs. Die Sortenbestände<br />
wurden zu dem Mittelkurs aus Schalterankaufs- und -verkaufskursen der Landesbank Baden-<br />
Württemberg bzw. zum EZB-Referenzkurs bewertet. Nicht abgewickelte, besonders gedeckte<br />
Termingeschäfte wurden zu einheitlichen Kursen umgerechnet.<br />
Die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
berücksichtigt. Die Erträge aus der Umrechnung besonders gedeckter Geschäfte wurden ebenfalls<br />
erfolgswirksam vereinnahmt.<br />
Der Ausweis der Aufwendungen und Erträge aus besonders gedeckten Positionen erfolgte saldiert<br />
im sonstigen betrieblichen Ergebnis.<br />
Niedrigere Wertansätze, die auf in der Vergangenheit vorgenommenen steuerlichen Abschreibungen<br />
gemäß § 254 HGB in der Fassung vor dem BilMoG beruhen, werden entsprechend Artikel<br />
67 Abs. 4 EGHGB vollständig fortgeführt.
ANHANG<br />
Blatt 3<br />
Erläuterungen zur Jahresbilanz<br />
Aktivseite<br />
3. Forderungen an Kreditinstitute<br />
In dieser Position sind enthalten:<br />
31.12.10<br />
TEUR<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
Forderungen an Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 228.039 227.028<br />
Darunter: Forderungen an die eigene Girozentrale 227.952<br />
Die Unterposition b) - andere Forderungen - (ohne anteilige Zinsen) setzt sich nach Restlaufzeiten<br />
wie folgt zusammen:<br />
TEUR<br />
Bis drei Monate 20.030<br />
Mehr als drei Monate bis ein Jahr 110.012<br />
Mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 270.000<br />
Mehr als fünf Jahre 33.000<br />
4. Forderungen an Kunden<br />
In dieser Position sind enthalten:<br />
31.12.10<br />
TEUR<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
Forderungen an verbundene Unternehmen 31 53<br />
Forderungen an Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 24.370 23.120<br />
Diese Position (ohne anteilige Zinsen) setzt sich nach Restlaufzeiten wie folgt zusammen:<br />
TEUR<br />
Bis drei Monate 86.649<br />
Mehr als drei Monate bis ein Jahr 125.114<br />
Mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 431.716<br />
Mehr als fünf Jahre 602.891<br />
Mit unbestimmter Laufzeit 84.964
ANHANG<br />
Blatt 4<br />
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />
In dieser Position sind enthalten:<br />
31.12.10<br />
TEUR<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
Forderungen an Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 327.191 302.588<br />
Beträge, die in dem auf den Bilanzstichtag folgenden Jahr fällig werden<br />
(ohne anteilige Zinsen) 234.859<br />
TEUR<br />
Von den in dieser Position enthaltenen Wertpapieren<br />
sind börsennotiert 1.004.301<br />
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere<br />
TEUR<br />
Von den in dieser Position enthaltenen Wertpapieren<br />
sind börsennotiert 25.142<br />
Anteile an Investmentvermögen<br />
An den folgenden Investmentvermögen halten wir mehr als 10 % der Anteile:<br />
Anlageziele<br />
Bezeichnung des Investmentvermögens<br />
Marktwert<br />
Buchwert<br />
Ausschüttungen<br />
im Geschäftsjahr<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Spezialfonds als gemischter Fonds<br />
DE0009762682 A-TAUBERFRANKEN 3-FONDS 87.263 61.732 721<br />
Für das dargestellte Investmentvermögen lag keine Beschränkung in der Möglichkeit der täglichen<br />
Rückgabe vor.<br />
9. Treuhandvermögen<br />
Das ausgewiesene Treuhandvermögen stellt in voller Höhe Forderungen an Kunden (Aktivposten<br />
4) dar.<br />
12. Sachanlagen<br />
In dieser Position sind enthalten:<br />
TEUR<br />
Im Rahmen der eigenen Tätigkeit genutzte Grundstücke und Gebäude 12.178<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.720<br />
13. Sonstige Vermögensgegenstände<br />
In dieser Position sind enthalten:<br />
31.12.10<br />
TEUR<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
Nachrangige Vermögensgegenstände 2.673 2.673
ANHANG<br />
Blatt 5<br />
14. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
In dieser Position sind enthalten:<br />
31.12.10<br />
TEUR<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
Unterschiedsbetrag zwischen Erfüllungs- und niedrigerem Ausgabebetrag<br />
von Verbindlichkeiten oder Anleihen 4.068 4.189<br />
Mehrere Positionen betreffende Angaben<br />
TEUR<br />
Von den Vermögensgegenständen lauten auf Fremdwährung 5.746<br />
Anlagenspiegel<br />
In nachstehenden<br />
Positionen<br />
enthaltenes<br />
Anlagevermögen<br />
Anschaffungs-/<br />
Herstellungskosten<br />
Veränderungen während des Geschäftsjahres<br />
Zugänge Abgänge Umbuchungen<br />
Zuschreibungen<br />
Abschreibungen<br />
und<br />
Wertberichtigungen<br />
insgesamt<br />
Bilanzwert<br />
am Jahresende<br />
Bilanzwert<br />
am Vorjahresende<br />
Abschreibungen<br />
und Wertberichtigungen<br />
des<br />
Geschäftsjahres<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Immaterielle<br />
Anlagewerte<br />
516 159 1 0 0 477 198 105 67<br />
Sachanlagen 60.413 753 977 0 0 43.450 16.738 17.858 1.843<br />
Veränderungssaldo (§ 34 Abs. 3 RechKredV)<br />
Beteiligungen -2.621 33.798 36.419<br />
Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen<br />
Sonstige Vermögensgegenstände<br />
0 287 287<br />
0 2.673 2.673
ANHANG<br />
Blatt 6<br />
Passivseite<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
In dieser Position sind enthalten:<br />
31.12.10<br />
TEUR<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 802.305 823.423<br />
Darunter: gegenüber der eigenen Girozentrale 802.305<br />
TEUR<br />
Der Gesamtbetrag der als Sicherheit übertragenen Vermögensgegenstände<br />
(Forderungen und Wertpapiere) für in dieser Position enthaltene<br />
Verbindlichkeiten beläuft sich auf insgesamt 288.496<br />
Die Unterposition b) - mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist - setzt sich (ohne anteilige<br />
Zinsen) nach Restlaufzeiten wie folgt zusammen:<br />
TEUR<br />
Bis drei Monate 289.442<br />
Mehr als drei Monate bis ein Jahr 36.754<br />
Mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 200.496<br />
Mehr als fünf Jahre 160.868<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
In dieser Position sind enthalten:<br />
31.12.10<br />
TEUR<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 9 21<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 160 176<br />
Die Unterposition ab) - Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei<br />
Monaten - setzt sich (ohne anteilige Zinsen) nach Restlaufzeiten wie folgt zusammen:<br />
TEUR<br />
Bis drei Monate 4.406<br />
Mehr als drei Monate bis ein Jahr 27.523<br />
Mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 13.053<br />
Mehr als fünf Jahre 197<br />
Die Unterposition bb) - andere Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist -<br />
setzt sich (ohne anteilige Zinsen) nach Restlaufzeiten wie folgt zusammen:<br />
TEUR<br />
Bis drei Monate 198.590<br />
Mehr als drei Monate bis ein Jahr 156.179<br />
Mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 142.931<br />
Mehr als fünf Jahre 2.130
ANHANG<br />
Blatt 7<br />
3. Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
In dieser Position sind enthalten:<br />
TEUR<br />
In Unterposition a) - begebene Schuldverschreibungen - enthaltene<br />
Beträge, die in dem auf den Bilanzstichtag folgenden Jahr fällig werden<br />
(ohne anteilige Zinsen) 1.067<br />
4. Treuhandverbindlichkeiten<br />
Bei den Treuhandverbindlichkeiten handelt es sich um Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
(Passivposten 1).<br />
6. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
In dieser Position sind enthalten:<br />
31.12.10<br />
TEUR<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
Unterschiedsbetrag zwischen Nennbetrag und niedrigerem<br />
Auszahlungsbetrag von Forderungen 4.558 4.764<br />
9. Nachrangige Verbindlichkeiten<br />
TEUR<br />
Für die in dieser Position ausgewiesenen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen<br />
in folgender Höhe angefallen 358<br />
Die Bedingungen der im Passivposten "Nachrangige Verbindlichkeiten" enthaltenen Mittelaufnahmen<br />
entsprechen in allen Fällen § 10 Abs. 5 a) KWG. Die Umwandlung in Kapital oder eine<br />
andere Schuldform ist in keinem Fall vereinbart oder vorgesehen.<br />
Die einzelnen Mittelaufnahmen, die jeweils 10% des Gesamtbetrags übersteigen, sind wie folgt<br />
ausgestattet (ohne anteilige Zinsen):<br />
Betrag<br />
TEUR<br />
Zinssatz<br />
%<br />
fällig am<br />
Vorzeitige Rückzahlungsverpflichtung<br />
5.000 5,00 21.05.2014 Nein<br />
11. Eigenkapital<br />
TEUR<br />
Die Höchstgrenze der gemäß § 10 Abs. 2b Satz 1 Nr. 7 KWG auf das<br />
Ergänzungskapital anrechenbaren Neubewertungsreserven beträgt<br />
nach der Berechnung zum Bilanzstichtag 16.232<br />
Mehrere Positionen betreffende Angaben<br />
TEUR<br />
Von den Schulden lauten auf Fremdwährung 5.312
ANHANG<br />
Blatt 8<br />
Passivseite unter dem Strich<br />
2. Andere Verpflichtungen<br />
Bei den unwiderruflichen Kreditzusagen ergab sich eine Änderung der technischen Ermittlung im<br />
Bereich der befristet zugesagten Kontokorrentkreditlinien. Insoweit ist der Vorjahresvergleich nur<br />
eingeschränkt aussagefähig.<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
21. Außerordentliche Aufwendungen<br />
Die außerordentlichen Aufwendungen resultieren aus den gemäß Artikel 67 Abs. 7 EGHGB erfolgswirksam<br />
zu behandelnden Effekten aus der erstmaligen Anwendung des BilMoG und enthalten<br />
folgende wesentlichen Einzelbeträge:<br />
TEUR<br />
Erhöhung der Pensionsrückstellungen 420<br />
Erhöhung der Rückstellungen aus Altersteilzeitverpflichtungen 344<br />
23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />
Der ausgewiesene Steueraufwand belastet nur das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit.<br />
Sonstige Angaben<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen<br />
Der Anteilsbesitz nach § 285 Nr. 11 HGB ist für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage von untergeordneter Bedeutung.<br />
Der <strong>Sparkasse</strong>nverband Baden-Württemberg hat sich zusammen mit den weiteren Trägern quotal<br />
entsprechend seinem Stammkapitalanteil im Geschäftsjahr 2009 an der Bereitstellung von<br />
zusätzlichem Eigenkapital für die Landesbank Baden-Württemberg beteiligt und eine Rückgarantie<br />
zusammen mit der Stadt Stuttgart gegenüber dem Land Baden-Württemberg aus einer<br />
Risikoimmunisierungsaktion für die Landesbank Baden-Württemberg übernommen. Als Mitglied<br />
dieses Verbandes sind wir verpflichtet, über Umlagen den nicht anderweitig gedeckten Verbandsaufwand<br />
entsprechend dem maßgeblichen Umlageschlüssel abzudecken. Dies gilt auch<br />
für den Fall, dass die zufließenden Erträge die aus den im Rahmen dieser Konstruktionen möglicherweise<br />
entstehenden Aufwendungen nicht abdecken. Ein akutes Risiko der Inanspruchnahme<br />
aus diesen Verpflichtungen über die Verbandsumlage ist derzeit nicht erkennbar.<br />
Als Mitglied des <strong>Sparkasse</strong>nstützungsfonds des <strong>Sparkasse</strong>nverbandes Baden-Württemberg und<br />
des überregionalen Sicherungssystems der Deutschen <strong>Sparkasse</strong>norganisation werden sämtliche<br />
Kundenansprüche in voller Höhe sichergestellt. Aus der Verpflichtung im eventuellen Stützungsfall<br />
eines angeschlossenen Instituts gegebenenfalls Nachschusszahlungen zu leisten, ist<br />
derzeit nicht mit einer konkreten Inanspruchnahme zu rechnen.
ANHANG<br />
Blatt 9<br />
Zum Erwerb der Landesbank Berlin Holding AG (LBBH) durch die S-Finanzgruppe haben wir<br />
uns über den Deutschen <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverband ö. K. (DSGV) an der Erwerbsgesellschaft<br />
der S-Finanzgruppe mbH & Co. KG (Erwerbsgesellschaft) als Kommanditistin unterbeteiligt.<br />
In diesem Zusammenhang besteht ein Aufwendungsersatzanspruch des DSGV gegenüber<br />
den Unterbeteiligten für den Fall, dass die über die Erwerbsgesellschaft auszuschüttenden Dividenden<br />
der LBBH die laufenden Aufwendungen (im Wesentlichen aus der Fremdfinanzierung)<br />
nicht abdecken. Für das Geschäftsjahr 2010/2011 der Erwerbsgesellschaft ist kein Verpflichtungsüberhang<br />
aus dem Aufwendungsersatzanspruch zu erwarten.<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
Am Bilanzstichtag bestanden noch nicht abgewickelte Devisentermingeschäfte im Nominalvolumen<br />
von 2,5 Mio. Euro. Diese Geschäfte wurden ausschließlich als gedeckte Auftragsgeschäfte<br />
mit Dienstleistungscharakter mit inländischen Kreditinstituten und Kunden abgeschlossen. Die<br />
Geschäfte weisen saldiert einen Zeitwert von 0 Euro aus.<br />
Latente Steuern<br />
Aufgrund abweichender Ansatz- und Bewertungsvorschriften zwischen Handels- und Steuerbilanz<br />
bestehen zum Bilanzstichtag Steuerlatenzen. Dabei wird der Gesamtbetrag der künftigen<br />
Steuerbelastungen in Höhe von 76 TEUR durch absehbare Steuerentlastungen überdeckt. Ein<br />
Ausweis passiver latenter Steuern war insoweit nicht erforderlich, auf den Ansatz aktiver latenter<br />
Steuern hat die <strong>Sparkasse</strong> entsprechend § 274 Abs. 1 HGB verzichtet. Die wesentlichen künftigen<br />
Steuerbelastungen resultieren aus bilanziellen Ansatzunterschieden bei den Sachanlagen.<br />
Die zum Ausgleich der künftigen Steuerbelastungen benötigten absehbaren künftigen Steuerentlastungen<br />
ergeben sich aus unterschiedlichen bilanziellen Ansätzen bei den Rückstellungen.<br />
Der Ermittlung der latenten Steuern wurde ein Steuersatz von 27,9 % (Körperschaft- und Gewerbesteuer<br />
zzgl. Solidaritätszuschlag) zugrunde gelegt.<br />
Abschlussprüferhonorare<br />
Für das Geschäftsjahr wurden von unserem Abschlussprüfer für folgende Leistungen Honorare<br />
berechnet:<br />
TEUR<br />
für die Abschlussprüfung 175<br />
für andere Bestätigungen 22<br />
für die Steuerberatung 0<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt:<br />
Anzahl<br />
Vollzeitkräfte 338<br />
Teilzeit- und Ultimokräfte (anteilig) 83<br />
Auszubildende 52<br />
Insgesamt 473<br />
Bezüge/Kreditgewährungen an Vorstand und Verwaltungsrat<br />
Für die früheren Mitglieder des Vorstandes bzw. deren Hinterbliebene wurden Versorgungsbezüge<br />
in Höhe von 825 TEUR bezahlt. Für diese Personengruppe bestehen Pensionsrückstellungen<br />
in Höhe von 10.421 TEUR.
ANHANG<br />
Blatt 10<br />
Die Mitglieder des Verwaltungsrats erhielten für ihre Tätigkeit im Berichtsjahr Gesamtbezüge in<br />
Höhe von 142 TEUR.<br />
Den Mitgliedern des Vorstandes wurden Kredite in Höhe von 514 TEUR gewährt.<br />
An die Mitglieder des Verwaltungsrates wurden Kredite (einschließlich Haftungsverhältnisse) in<br />
Höhe von 4.609 TEUR ausgereicht.<br />
Organe<br />
Verwaltungsrat<br />
(Name/Vorname/Beruf)<br />
Vorsitzender FRANK, Reinhard, Landrat des Main-Tauber-Kreis<br />
1. Stellvertreter MIKULICZ, Stefan, Oberbürgermeister der Stadt Wertheim )<br />
2. Stellvertreter VOCKEL, Wolfgang, Bürgermeister der Stadt Tauberbischofsheim<br />
Mitglieder ALBERT, Wolfgang, <strong>Sparkasse</strong>nbetriebswirt*<br />
BAUMANN, Kurt, Bankkaufmann*<br />
BEETZ, Alfred, Bürgermeister der Stadt Grünsfeld<br />
FOUQUET, Heribert, Bürgermeister der Gemeinde Hardheim<br />
HOFMANN, Heinz, Bürgermeister der Stadt Freudenberg<br />
HOFMANN, Roland, <strong>Sparkasse</strong>nbetriebswirt*<br />
KORNBERGER, Klaus, Bürgermeister der Stadt Weikersheim<br />
KUHN, Günther, Bürgermeister der Stadt Külsheim<br />
KUHN, Hans-Joachim, Geschäftsführer Kaufhaus Kuhn GmbH & Co. KG<br />
DR. LACHENMANN, Rudolf, Geschäftsführer VACUUBRAND GmbH<br />
DR. LANIG, Urban, selbstständiger Arzt<br />
MAERTENS, Thomas, Bürgermeister der Stadt Lauda-Königshofen<br />
MÜLLER, Elmar, <strong>Sparkasse</strong>nbetriebswirt*<br />
MÜLLER, Manfred, <strong>Sparkasse</strong>nbetriebswirt*<br />
PROF. DR. MÜLLER, Thomas, Geschäftsführer der VS Vereinigte Spezialmöbelfabriken<br />
GmbH & Co. KG<br />
NIED, Rolf, Geschäftsführer ECOM Instruments GmbH<br />
RAUCHFUSS, Dieter, <strong>Sparkasse</strong>nbetriebswirt (bis 30.04.2010)*<br />
RUCK, Thomas, <strong>Sparkasse</strong>nfachwirt*<br />
SCHAFFERT, Manfred, Bürgermeister i. R.<br />
SCHERER, Roland, <strong>Sparkasse</strong>nbetriebswirt (seit 01.05.2010)*<br />
SCHINDLER-NEIDLEIN, Ute, kfm. Angestellte<br />
ZOGLMANN, Thomas, <strong>Sparkasse</strong>nbetriebswirt*<br />
* Vertreter der Beschäftigten der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Tauberfranken</strong><br />
Vorstand<br />
Vorsitzender<br />
Stellvertretender<br />
Vorsitzender<br />
Mitglied<br />
MENKE, Thomas, <strong>Sparkasse</strong>ndirektor<br />
BIERE, Markus, <strong>Sparkasse</strong>ndirektor<br />
REINER, Wolfgang, <strong>Sparkasse</strong>ndirektor
ANHANG<br />
Blatt 11<br />
Bei folgenden großen Kapitalgesellschaften bzw. Kreditinstituten werden durch Angehörige unseres<br />
Hauses Mandate wahrgenommen:<br />
Durch ein Vorstandsmitglied:<br />
- im Verwaltungsrat der LBS Landesbausparkasse Baden-Württemberg mit Sitz in Stuttgart<br />
und Karlsruhe<br />
Tauberbischofsheim, 04. April 2011<br />
DER VORSTAND<br />
__________________ ___________________ ____________________<br />
Menke Biere Reiner
ANHANG<br />
Blatt 12<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie<br />
Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Tauberfranken</strong><br />
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Buchführung<br />
und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />
Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der <strong>Sparkasse</strong>. Unsere Aufgabe ist<br />
es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss<br />
unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut<br />
der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten<br />
und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung<br />
der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten<br />
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit<br />
erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der <strong>Sparkasse</strong><br />
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die<br />
Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für<br />
die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von<br />
Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />
und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />
des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass<br />
unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht<br />
der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild<br />
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der <strong>Sparkasse</strong>. Der Lagebericht steht in Einklang mit<br />
dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der <strong>Sparkasse</strong><br />
und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />
Stuttgart, den 05. April 2011<br />
<strong>Sparkasse</strong>nverband Baden-Württemberg<br />
Prüfungsstelle<br />
Schmidt<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Zercher<br />
Wirtschaftsprüfer