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20<br />

ENERGIETAG-ZEITUNG<br />

Windkraft in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Die Einspeisung von Windenergie ist eine der großen Herausforderungen<br />

Wer an der Nordsee oder in den<br />

neuen Bun<strong>des</strong>ländern unterwegs<br />

war, hat dort ganze Heerscharen<br />

an Windrädern gesehen.<br />

<strong>Sie</strong> bringen Energie in <strong>die</strong><br />

lokalen Netze ein. <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

dagegen hat noch zu<br />

wenig Windräder, ihr Ausbau<br />

und ihr Energie-Plus gilt als vorrangige<br />

Maßnahme. Der Grund<br />

dafür ist klar: Durch erhöhte<br />

Windenergieeinspeisung wird<br />

der Einsatz konventioneller und<br />

teurer Kraftwerke vermindert,<br />

was einen bedeutsamen Emissionsrückgang<br />

zur Folge hätte.<br />

Das aber wird so schnell nicht<br />

gehen, denn der Ausbau muss<br />

optimiert und <strong>die</strong> Akzeptanz in<br />

der Bevölkerung verstärkt werden.<br />

Da Braunkohle in <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg ein beträchtlicher<br />

Energieerzeuger ist, geht man<br />

davon aus, dass eine gleichzeitige<br />

hohe (regionale) Windeinspeisung<br />

und eine hohe Einspeisung<br />

aus Braunkohle in den<br />

nächsten Jahren das realistische<br />

Modell sein wird.<br />

Längerfristige Szenarien setzen<br />

jedoch auf <strong>die</strong> Direktvermarktung<br />

von Strom aus erneuerbaren<br />

Energien. Bis 2020 soll der<br />

Servicearbeiten auf der Gondel einer Windenergieanlage<br />

P r i m ä r e n e rg i e v e r-<br />

brauch um min<strong>des</strong>tens<br />

20 Prozent, bis 2050<br />

um 50 Prozent gesenkt<br />

werden. Die Erhöhung<br />

<strong>des</strong> Anteils der Stromerzeugung<br />

aus erneuerbaren<br />

Energien soll<br />

bis 2020 um min<strong>des</strong>tens<br />

35 Prozent, bis<br />

2030 um 50, bis 2040<br />

um 65 und bis 2050 um<br />

80 Prozent statt<strong>finden</strong>.<br />

Diese Szenarien zeigen,<br />

dass auch <strong>die</strong><br />

Windeinspeisung beträchtlich<br />

vergrößert<br />

werden muss. Außerdem<br />

wird auf dem<br />

überregionalen Übertragungsweg<br />

auch<br />

mehr Windenergie aus<br />

dem Norden nach <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

gelangen,<br />

weil an den<br />

Küsten, Seen und im<br />

offenen Land mehr davon<br />

gewonnen werden<br />

kann.<br />

den Qualitätsanforderungen<br />

zur Erstellung <strong>des</strong> Windatlasses<br />

entsprechen, zur Windkraftnutzung<br />

ausgewählt. Zusätzlich<br />

hat das Karlsruher Institut<br />

für Technologie Windmessdaten<br />

ermittelt. Windgeschwindigkeit,<br />

Windrichtung und<br />

Temperatur auf unterschiedlichen<br />

Höhen sind dazu geeignet,<br />

das überregionale Windklima<br />

in einer Region zu bestimmen.<br />

Gleichzeitig wurden Ertragsdaten<br />

von mehr als 100<br />

Windkraftanlagen erhoben und<br />

Deutsch-<br />

modellarisch nachberechnet.<br />

Innerhalb<br />

lands stellt <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg ein sogenanntes<br />

Lastzentrum<br />

dar. Die geografische<br />

Verteilung der Einspeisungen<br />

wird so organisiert,<br />

dass hohe Windeinspeisungen,<br />

<strong>die</strong> aus<br />

N o r d d e u t s c h l a n d<br />

Foto: REpower Systems AG<br />

kommen, und konventionelle<br />

Kraftwerke im Südwesten<br />

Deutschlands <strong>die</strong> erforderliche<br />

Deckung <strong>des</strong> Strombedarfs bereitstellen.<br />

Geprüft werden zurzeit auch für<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg <strong>die</strong> meteorologischen<br />

Daten <strong>des</strong> Deutschen<br />

Wetter<strong>die</strong>nstes, der über<br />

ein Netzwerk von Messstationen<br />

verfügt, <strong>die</strong> Langzeitdaten<br />

aufzeichnen. Aufgrund <strong>die</strong>ser<br />

Auswertung werden Regionen<br />

mit hohen Windmessdaten, <strong>die</strong><br />

Die so eigens für <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

erforschte Meteorologie<br />

wird in den nächsten Jahren<br />

der hiesigen Energielandschaft<br />

ein neues Antlitz geben. Im<br />

Windatlas <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

sind <strong>die</strong> Standorte für Windkraftanlagen<br />

bereits auf Karten<br />

verortet. (sk)<br />

Windenergie<br />

Einfache Technik<br />

Die Höhe der meist<br />

aus Stahl oder Beton<br />

bestehenden Türme liegt<br />

zwischen 100 und 140 m.<br />

Der Durchmesser der<br />

Rotoren beträgt bis zu<br />

126 m.<br />

Die Darstellung zeigt<br />

eine Windenergieanlage<br />

mit Getriebe. Alternativ<br />

gibt es auch getriebelose<br />

Anlagen, bei denen<br />

Generator und Rotor eine<br />

Einheit bilden.<br />

Kennzahlen<br />

einer 2MW-Anlage<br />

2.000 KW Leistung<br />

90 m Rotordurchmesser<br />

120 m Nabenhöhe<br />

5 Mio. kWh<br />

Stromertrag im Jahr<br />

www.unendlich-viel-energie.de<br />

1<br />

2<br />

6<br />

4<br />

3<br />

5<br />

Der Wind setzt <strong>die</strong><br />

Rotorblätter 1 in<br />

Bewegung. Die Drehung<br />

wird über das Getriebe 2<br />

auf den Generator 3<br />

übertragen, der wie<br />

ein Fahrraddynamo <strong>die</strong><br />

Bewegungsenergie in<br />

Strom umwandelt.<br />

Umrichter und Transformator<br />

4 sorgen<br />

dafür, dass der Strom mit<br />

der richtigen Frequenz<br />

und Spannung ins Netz<br />

eingespeist werden kann.<br />

Der Windmesser 5 misst<br />

Windstärke und ­richtung,<br />

ggf. dreht der Azimutmotor<br />

6 <strong>die</strong> Gondel in den<br />

Wind.<br />

am 22. + 23. September 2012<br />

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