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8<br />

ENERGIETAG-ZEITUNG<br />

EnErgiE-ABC<br />

EnErGIEEInsparvErordnUnG<br />

(EnEv)<br />

sie ist Teil <strong>des</strong> deutschen Baurechts.<br />

In der Energieeinsparverordnung<br />

werden bautechnische standardanforderungen<br />

an neubauten und altbauten<br />

vorgeschrieben. <strong>die</strong> EnEv<br />

löst <strong>die</strong> Wärmeschutzverordnung<br />

und <strong>die</strong> Heizungsanlagenverordnung<br />

ab und fasst <strong>die</strong>se zusammen.<br />

Ihre erste Fassung trat am 1. Februar<br />

2002 in Kraft. Grundlegend ist<br />

der primärenergetische ansatz, der<br />

<strong>die</strong> gesamte Energiekette von der<br />

rohstoffgewinnung bis zur Wärmeabgabe<br />

über einen Heizkörper oder<br />

den Warmwasserhahn berücksichtigt.<br />

<strong>die</strong> EnEv erfuhr inzwischen<br />

mehrere novellierungen (2007 und<br />

2009) und wird 2013 erneut fortgeschrieben.<br />

In der Änderung der<br />

Energieeinspar- und Heizkostenverordnung<br />

2009 wurden <strong>die</strong> Beschlüsse<br />

zum Integrierten Energieund<br />

Klimaprogramm (IEKp) weitgehend<br />

umgesetzt. Ziel ist es, den<br />

Energie-, Heizungs- und Warmwasserbedarf<br />

um zirka 30 % zu senken.<br />

ab 2013 sollen in einem weiteren<br />

schritt <strong>die</strong> energetischen anforderungen<br />

nochmals um bis zu 30 %<br />

verschärft werden.<br />

EnErGIETrÄGEr<br />

das sind rohstoffe, deren energetischer<br />

Inhalt in nutzenergie umgewandelt<br />

werden kann. rohstoffe<br />

wie Kohle, Biomasse oder rohöl,<br />

aber auch sonnenenergie, gelten<br />

als sogenannte primärenergieträger,<br />

strom oder Benzin als sekundärenergieträger.<br />

ErnEUErBarE-EnErGIEn-GEsETZ<br />

– EEG<br />

am 1. april 2000 ist das „Gesetz für<br />

den vorrang Erneuerbarer Energien“<br />

(abgekürzt: EEG) in Kraft getreten.<br />

Es hat das frühere stromeinspeisungsgesetz<br />

ersetzt und soll<br />

den ausbau von Energieversorgungsanlagen<br />

vorantreiben, <strong>die</strong> aus<br />

sich erneuernden (regenerativen)<br />

Quellen gespeist werden. Geregelt<br />

sind in dem Gesetz <strong>die</strong> abnahme<br />

und vergütung von erneuerbarem<br />

strom aus Energieerzeugungsanlagen.<br />

so werden <strong>die</strong> Energieversorgungsunternehmen<br />

verpflichtet,<br />

regenerativ erzeugten strom zu<br />

Festpreisen abzunehmen. <strong>die</strong> vergütungen<br />

sind nach Energieträger,<br />

anlagenleistung, dem Jahr der Inbetriebnahme<br />

und anderen Kriterien<br />

gestaffelt und werden über den<br />

strompreis finanziert.<br />

HEIZlasT<br />

darunter versteht man in der Bautechnik<br />

<strong>die</strong> zum aufrechterhalt einer<br />

bestimmten raumtemperatur<br />

notwendige Wärmezufuhr, <strong>die</strong><br />

in Watt angegeben wird. <strong>die</strong> Heizlast<br />

ergibt sich aus der Größe,<br />

Kompaktheit und lage <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong>,<br />

der Bauweise der Wärme<br />

übertragenden Gebäudeumfassungsflächen<br />

und <strong>die</strong> auslegung<br />

der Heizungsanlage.<br />

Wie <strong>die</strong> Küche zum Energiesparraum wird<br />

Ernst-Martin Schaible muss es<br />

wissen. Der erfolgreiche Unternehmer<br />

aus Leonberg gründete<br />

1979 den Verbund für mittelständische<br />

Küchenfachgeschäfte<br />

„Der Kreis“. Heute gehören mehr<br />

als 2600 Mitgliedsunternehmen in<br />

acht europäischen Ländern zu der<br />

Wer sich dort genau umschaut, entdeckt Stromfresser<br />

Gemeinschaft. Das bedeutet:<br />

geballtes Fachwissen zum Thema<br />

Küchenarchitektur. Auch hat<br />

der Verbund und vor allem sein<br />

Gründer vorneweg den einstigen<br />

abgeschlossenen Hausfrauenbereich<br />

für <strong>die</strong> Familie, Verwandtschaft<br />

und Freunde geöffnet<br />

– und dabei verändert.<br />

„Heute ist <strong>die</strong> Küche in den Mittelpunkt<br />

<strong>des</strong> Lebens gerückt“,<br />

erklärt Ernst-Martin Schaible.<br />

<strong>Sie</strong> ist offen, mit einem Arbeitsblock<br />

in der Mitte und verschiebbaren<br />

Schränken „ein wichtiger<br />

Kommunikationsort und das<br />

Zentrum der Familie. Weil keine<br />

Wand mehr Küche und Wohnbereich<br />

trennt, gilt <strong>die</strong> Küche inzwischen<br />

auch als Wohnraum.“ Zudem<br />

sei sie heute „ergonomisch<br />

und arbeitstechnisch optimal,<br />

sie passt perfekt zur Lebenssituation<br />

und den Bedürfnissen<br />

der Menschen – bis hin zum letzten<br />

Griff“. Handwerkliche Verarbeitung,<br />

Robustheit im Alltag<br />

und ein gut organisiertes Innenleben<br />

machen laut Schaible „<strong>die</strong><br />

wahre Klasse einer Küche“ aus.<br />

Dazu gehört, dass das Umweltbewusstsein<br />

<strong>die</strong> Küchenbranche<br />

erreicht habe, speziell bei der Einsparung<br />

von Energie, sagt der Experte.<br />

„Die meisten Hersteller<br />

achten bei der Fertigung auf effizienten<br />

Ressourceneinsatz. Küchenspezialisten<br />

beraten den Verbraucher<br />

beim Thema Energieeinsparung<br />

kompetent. Moderne Induktionskochfelder<br />

oder Kühlgeräte<br />

gehen hier mit gutem Beispiel<br />

voran. Geschirrspüler reinigen inzwischen<br />

mit nur einem Bruchteil<br />

an Wasserverbrauch effizienter<br />

als noch vor wenigen Jahren.<br />

LED-Lampen leuchten den Arbeitsplatz<br />

fast zum Nulltarif aus.<br />

Die Möglichkeiten, Energie sparsam<br />

einzusetzen, sind gerade in<br />

der Küche umfangreicher als es<br />

der Verbraucher vermutet.“ Einen<br />

Seitenhieb mag sich Ernst-Martin<br />

Schaible nicht verkneifen: „Leider<br />

lassen sich noch manche Verbraucher<br />

von sogenannten<br />

Schnäppchenpreisen insbesondere<br />

bei Elektrogeräten verleiten.<br />

Dabei übersehen sie, das sie statt<br />

umweltbewusster Technik veraltete<br />

Geräte zum Billigpreis einkaufen.“<br />

Insgesamt aber ist der<br />

Unternehmer guten Mutes. „Bei<br />

jungen Menschen spielt das Umweltbewusstsein<br />

eine große Rolle.<br />

Der Einsatz nachwachsender<br />

Materialien, neue Konzepte bis<br />

hin zur Wasseraufbereitung und<br />

punktgenauer Energieverwendung<br />

sind für <strong>die</strong> Zukunft <strong>die</strong><br />

wichtigen Zielstellungen unserer<br />

Branche“, sagt er.<br />

Zu Hause schmeckt’s am besten,<br />

vor allem mit guter CO ² -Bilanz.<br />

Wer aber seine Küche gründlich<br />

prüft, wird schnell entdecken, wie<br />

sich der Energieverbrauch – und<br />

damit <strong>die</strong> Stromkosten – noch<br />

mehr senken lässt. So verbraucht<br />

zum Beispiel ein handelsüblicher<br />

Kühlschrank von 1993 0,84 Kilowattstunden<br />

am Tag, ein heute<br />

gekauftes Gerät guter Qualität<br />

(Effizienzklasse A+ und A++) dagegen<br />

nur noch 0,36 Kilowattstunden.<br />

Je<strong>des</strong> Jahr spart man<br />

30 Euro Stromkosten und dazu<br />

noch 100 Kilo CO ² . Zudem beeinflusst<br />

<strong>die</strong> Größe <strong>des</strong> Geräts den<br />

Energieverbrauch: Je mehr Volumen<br />

es hat, <strong>des</strong>to höher sind <strong>die</strong><br />

Anschaffungs- und Betriebskosten.<br />

Im Durchschnitt genügen 120<br />

bis 140 Liter für einen Ein- oder<br />

Zwei-Personen–Haushalt, für jede<br />

weitere Person 60 Liter dazu.<br />

Der durchschnittliche Nutz inhalt<br />

bei Gefriergeräten liegt bei 50 bis<br />

80 Litern pro Person. Hersteller<br />

empfehlen meist eine Kühlschranktemperatur<br />

von vier Grad<br />

Celsius. Aber auch sparsame fünf<br />

bis sechs Grad halten Lebensmittel<br />

frisch. Im Gefrierfach ist eine<br />

Temperatur von minus 18 Grad<br />

Celsius ausreichend. Nur vor dem<br />

Einfrieren größerer Mengen an Lebensmitteln<br />

sollte <strong>die</strong> Temperatur<br />

für einige Stunden auf minus 22<br />

Grad abgesenkt werden. Häufiges<br />

und langes Öffnen von Kühlund<br />

Gefrierschrank verbraucht<br />

viel Strom.<br />

Kleine Tricks helfen noch weiter.<br />

Der Kühlschrank gehört kalt gestellt.<br />

Niemals neben eine Heizung,<br />

neben einen Herd oder in<br />

Fensternähe in <strong>die</strong> Sonne. Am<br />

besten aufgehoben ist er in einer<br />

ungeheizten Speisekammer. Man<br />

sollte auf intakte Dichtungen achten,<br />

<strong>die</strong> Lüftungsschlitze freihalten<br />

und sie und das Lüftungsgitter<br />

hin und wieder entstauben. Das<br />

Spülmaschinen haben sich zu erstaunlich sparsamen Küchenhelfern entwickelt. Moderne, effiziente Geräte benötigen in ihren<br />

Energiesparprogrammen nur noch rund 1 kWh Strom und 13 Liter Wasser und sind damit sparsamer als ein geübter Handwäscher.<br />

Foto: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)<br />

Foto: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)<br />

verhindert Hitzestaus, <strong>die</strong> viel<br />

Energie fressen. Hat sich eine<br />

Eisschicht gebildet, ziehen Kühlund<br />

Gefrierschränke viel mehr<br />

Strom. Also ab und zu auftauen,<br />

auch mal länger, etwa während<br />

<strong>des</strong> Urlaubs.<br />

Wasser nicht auf der konventionellen<br />

Herdplatte erhitzen. Wasserkocher,<br />

Tauchsieder oder der<br />

Kessel auf dem Gasherd bringen<br />

Wasser sparsamer zum Kochen.<br />

Man sollte auch nicht lässig mehr<br />

einfüllen als nötig, denn es ist energieaufwendig,<br />

Wasser zu erhitzen.<br />

Es gibt Wasserkocher mit „Eco-<br />

Fill“-Funktion. Da wird Wasser litergenau<br />

oder maßgerecht für<br />

nur eine Tasse erhitzt.<br />

Bei Herdbenutzung energiebewusst<br />

kochen. Immer den Deckel<br />

auf dem Topf lassen. Eier und Gemüse<br />

im Wasserdampf garen.<br />

Schnellkochtöpfe benutzen,<br />

ganz moderne haben sogar einen<br />

Autopiloten. Den Backofen<br />

nicht vorheizen. Herdplatten<br />

rechtzeitig ausschalten.<br />

Wasserkocher, aber auch Kaffeemaschinen<br />

oder Mikrowellen<br />

verbrauchen auch unbenutzt<br />

Strom. So kommt es zu Standby-Verlusten.<br />

Haben <strong>die</strong> Geräte<br />

keinen Kippschalter, sollte man<br />

sie aus der Steckdose ziehen<br />

oder eine Steckerleiste mit<br />

Schalter verwenden. Das spart<br />

pro Jahr immerhin um 15 Euro.<br />

Bei der Dunstabzugshaube <strong>die</strong><br />

Abluft auf kleinster Kraft weiterlaufen<br />

lassen. Auf höchster Stufe<br />

saugt sie <strong>die</strong> Gerüche und<br />

Dämpfe zwar schneller ab, aber<br />

mit deutlich mehr Strom. Ein<br />

Spülgang mit einer modernen<br />

Geschirrspülmaschine kostet etwa<br />

halb so viel wie ein Abwasch<br />

mit der Hand. Und macht weniger<br />

Arbeit. Es gibt Geschirrspüler,<br />

<strong>die</strong> ein Dutzend Maßgedecke<br />

mit nur 6,5 Liter Wasser und 0,93<br />

Kilowattstunden Strom blitzblank<br />

spülen.<br />

Ein stark unterschätztes Thema<br />

sind Küchenleuchten. Kleine<br />

Lampen über der Arbeitsplatte<br />

mit Energiesparlampen verbrauchen<br />

weniger als <strong>die</strong> Deckenbeleuchtung<br />

und halten mehr als<br />

8000 Stunden. Die volle Helligkeit<br />

wird erst nach einer Minute und<br />

mehr erreicht, sodass Einschalten<br />

nur Sinn macht, wenn man<br />

längere Zeit in der Küche verbringt.<br />

Noch effizienter sind LED-<br />

Lampen: <strong>Sie</strong> erreichen eine mittlere<br />

Lebensdauer von rund<br />

30.000 Betriebsstunden.<br />

VON ANTONIA MAHLER<br />

Mehr zuM TheMa<br />

UM-Broschüre: Besonders energie<br />

sparende haushaltsgeräte<br />

Gemeinschaft der Küchenspezialisten<br />

– www.derkreis.de<br />

Informationen zur Energieeffizienz<br />

– www.oekofieber.de

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