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6<br />

ENERGIETAG-ZEITUNG<br />

Wer hilft beim Umbau und bei der Sanierung?<br />

Architekten, Fachingenieure und Handwerker sollten nach qualitativen Kriterien aussuchen<br />

EnErgiE-ABC<br />

BlOwer-DOOr-TesT<br />

Hier geht es um <strong>die</strong> luftdichtigkeit<br />

der Gebäudehülle. Viele<br />

Bauschäden, etwa im Dachbereich,<br />

entstehen durch lecks in<br />

der Dampfsperre. weil sie oft mit<br />

bloßem Auge nicht zu erkennen<br />

sind, hilft der so genannte Blower-Door-Test.<br />

Dabei wird künstlich<br />

ein leichter Über- oder Unterdruck<br />

im Haus erzeugt. Bei geschlossenen<br />

Haustüren und<br />

Fenstern wird <strong>die</strong> luftmenge gemessen,<br />

<strong>die</strong> innerhalb einer stunde<br />

durch ungewollte Öffnungen<br />

nachströmt. selbst kleinste luftlecks<br />

können dadurch aufgespürt<br />

werden. Der beste Zeitpunkt für<br />

den Blower-Door-Test ist der Abschluss<br />

der Montage der Dampfsperre<br />

und der Unterkonstruktion<br />

für <strong>die</strong> Gipskartonplatten im<br />

Dachgeschoss. Der Innenputz<br />

muss aufgebracht sein und der<br />

estrich sollte verlegt sein. Auch<br />

<strong>die</strong> Haustür sollte angebracht<br />

sein, ebenso alle Fenster und<br />

Fensterbänke.<br />

DAMPFsPerre<br />

sie wird an der „warmen“ Innenseite<br />

der Dämmung luftdicht angebracht.<br />

eine nicht sachgemäß<br />

eingebaute Dampfsperre verursacht<br />

Tauwasserausfall in <strong>die</strong><br />

Dämmebene. schon wenige undichte<br />

stellen (Kabeldurchlässe,<br />

steckdosen) machen eine Dampfsperre<br />

wirkungslos, weil dann <strong>die</strong><br />

warme Innenraumluft in <strong>die</strong> Dämmung<br />

gelangt, sich dort abkühlt und<br />

<strong>die</strong> in der luft enthaltene Feuchtigkeit<br />

sich in Form von Tauwasser niederschlägt<br />

(Kondensation). Die<br />

ordnungsgemäße Dichtheit einer<br />

Dampfsperre wird mit einem Blower-Door-Test<br />

nachgewiesen.<br />

erneUerBAre-enerGIenwärMeGeseTZ<br />

(eewärMeG)<br />

seit 1. Januar 2009 ist gesetzlich<br />

vorgeschrieben, dass eigentümer<br />

neuer Gebäude einen Teil ihres<br />

wärmebedarfs aus erneuerbaren<br />

energien decken müssen. Das gilt<br />

für wohn- und nichtwohngebäude,<br />

deren Bauantrag nach dem<br />

1.1. 2009 eingereicht wurde. welche<br />

Form der erneuerbaren energien<br />

der eigentümer nutzt, ist ihm<br />

selbst überlassen. er kann <strong>die</strong> für<br />

ihn maßgeschneiderte und kostengünstigste<br />

lösung wählen. ein<br />

bestimmter Prozentsatz muss<br />

aber aus <strong>die</strong>ser energie erzeugt<br />

werden, abhängig von der energieform.<br />

Die Maßnahme wird<br />

durch ein umfangreiches staatliches<br />

Förderprogramm unterstützt,<br />

Informationen dazu unter<br />

www.erneuerbare-energien.de.<br />

Die allgemeinen Bedingungen für<br />

das innerhalb <strong>Baden</strong>-württembergs<br />

geltende erneuerbare-wärme-Gesetz<br />

Bw für Altbauten erläutert<br />

das Ministerium für Umwelt,<br />

Klima und energiewirtschaft<br />

unter www.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/60561/.<br />

enDenerGIeBeDArF<br />

Der endenergiebedarf ist <strong>die</strong><br />

energiemenge, <strong>die</strong> zur Deckung<br />

<strong>des</strong> Heizwärmebedarfs und <strong>des</strong><br />

Trinkwasserwärmebedarfs einschließlich<br />

der Verluste der Anlagentechnik<br />

benötigt wird.<br />

Auch der stromverbrauch zum<br />

Betreiben der stromabhängigen<br />

Geräte gehört dazu. Die endenergie<br />

entspricht der vom energieerzeuger<br />

berechneten Menge<br />

Heizöl (liter), erdgas (m 3 oder<br />

kwh) oder strom (kwh).<br />

Wer ist im Haushalt der größte<br />

Stromverbraucher? Der Kühlschrank?<br />

Der Computer? Nein,<br />

<strong>die</strong> Heizungspumpe. <strong>Sie</strong> drückt<br />

ständig erwärmtes Wasser<br />

durch Rohre und Heizkörper.<br />

Weil <strong>die</strong>se Heizungs- und Umwälzpumpen,<br />

<strong>die</strong> es in jedem<br />

Haus geben muss, oft veraltet<br />

sind, zu viel arbeiten müssen<br />

und ungünstig eingestellt sind,<br />

zeigen sie Ermüdungserscheinungen.<br />

Ein Zeichen dafür sind<br />

störende Strömungsgeräusche.<br />

Dann ist ein hydraulischer Abgleich<br />

<strong>des</strong> Heizungssystems angesagt.<br />

Das kostet Geld, aber es ist gut<br />

angelegt. Eine korrekt eingestellte<br />

Hocheffizienzpumpe<br />

kann den Stromverbrauch der<br />

Pumpen um <strong>die</strong> Hälfte oder sogar<br />

mehr verringern. Das ist auf<br />

kurze Dauer nicht nur erfreulich<br />

für den Hausbesitzer, sondern<br />

auch für das Energieeinsparpotenzial<br />

im Land. Es ist ein Teil<br />

der praktizierten Energiewende.<br />

In deutschen Heizungskellern<br />

ächzen 25 Millionen veraltete<br />

und ineffiziente Pumpen vor<br />

sich hin. Im Jahr befördern sie<br />

in rund 6000 Stunden Heizungswasser<br />

in <strong>die</strong> Heizungskörper.<br />

Eine ungeregelte Pumpe<br />

kann bis zu 150 Euro pro<br />

Jahr mehr kosten. Wird sie ausgetauscht,<br />

kommt es dagegen<br />

zu Einsparungen von bis zu 80<br />

Prozent. Heutige Umwälzpumpen<br />

der Effizienzklasse A, auch<br />

Stromsparpumpen genannt<br />

und ab 1. Januar 2013 laut europäischer<br />

ECO-Design-Richtlinie<br />

verbindlich, passen <strong>die</strong><br />

Pumpenleistung genau dem<br />

aktuellen Heizbedarf an. Als<br />

Faustregel gilt: Eine mehr als<br />

zehn Jahre alte Pumpe sollte<br />

ausgetauscht werden.<br />

Qualifizierte Handwerker sind Gold wert.<br />

Heizungspumpe<br />

Der Einbau der neuen Hocheffizienzpumpe<br />

sollte unbedingt<br />

von einem Fachbetrieb vorgenommen<br />

werden. Der Handwerker<br />

installiert nach Bedarf<br />

und sorgt durch einen hydraulischen<br />

Abgleich für effizienten<br />

Betrieb. In <strong>Baden</strong> Württemberg<br />

läuft anlässlich <strong>des</strong> 60-Jahre-<br />

Jubiläums eine Aktion <strong>des</strong> Ministeriums<br />

für Umwelt, Klima<br />

Foto: Thinkstock<br />

Eine Familie hat sich für <strong>die</strong><br />

energetische Sanierung ihres<br />

Hauses entschlossen. Was ist<br />

nun zu tun? Was zu beachten?<br />

Die Gebäudeenergieberater<br />

haben den Ist-Zustand <strong>des</strong><br />

Hauses exakt ermittelt, <strong>die</strong> Ergebnisse<br />

sind im Energieausweis<br />

festgehalten, der nur von<br />

staatlich anerkannten Fachleuten<br />

ausgefüllt werden darf.<br />

Der Energieausweis ist bei Verkauf,<br />

Verpachtung oder Neuvermietung<br />

gesetzlich vorgeschrieben.<br />

Das fünfseitige Dokument<br />

erfasst <strong>die</strong> Energieeffizienz<br />

eines Gebäu<strong>des</strong> und <strong>die</strong><br />

Qualität der Gebäudehülle und<br />

empfiehlt in kurz gefassten<br />

Hinweisen Modernisierungsmaßnahmen.<br />

Das ist <strong>die</strong> Basis für <strong>die</strong> Checkliste,<br />

<strong>die</strong> nun erstellt werden<br />

muss. Im ersten Schritt geht es<br />

um ein Gesamtkonzept, das<br />

mit dem Architekten erstellt<br />

wird, im zweiten Schritt um <strong>die</strong><br />

konkrete Planung und <strong>die</strong> Arbeit<br />

von Fachkräften.<br />

• Der Architekt geht mit den<br />

Hausbesitzern nach einer<br />

gründlichen Begehung <strong>des</strong><br />

Objekts <strong>die</strong> Möglichkeiten der<br />

Sanierung durch. Er fertigt einen<br />

Entwurf bis hin zu Details<br />

und erstellt <strong>die</strong> Planunterlagen<br />

für <strong>die</strong> Bauantragsstellung bei<br />

den Baubehörden. Er ermittelt<br />

<strong>die</strong> Kosten, so dass <strong>die</strong> Hausbesitzer<br />

mit <strong>die</strong>sen Unterlagen<br />

bei ihrer Hausbank einen Kredit<br />

beantragen können. Nach<br />

der Kreditbewilligung übernimmt<br />

der Architekt <strong>die</strong> Bauleitung.<br />

• Der Fachingenieur prüft Baukonstruktion,<br />

Tragfähigkeit<br />

und Gebäudetechnik. Er ist –<br />

je nach Bedarf – entweder<br />

Bauphysiker, also Spezialist<br />

auf den Gebieten Wärmeschutz,<br />

Schallschutz oder<br />

Brandschutz. Oder er dimensioniert<br />

<strong>die</strong> Baumaßnahmen,<br />

wie Wanddurchbrüche, den<br />

Einsatz größerer Fenster, <strong>die</strong><br />

Standsicherheit von neuen<br />

Bauteilen wie Balkonen und<br />

<strong>die</strong> Erneuerung bestehender<br />

Bauteile. Mitunter müssen<br />

zwei bis drei <strong>die</strong>ser Fachleute<br />

einbezogen werden.<br />

• Der Handwerker ist auf ein<br />

bestimmtes Gewerk spezialisiert,<br />

etwa auf Roh- und Ausbaugewerke,<br />

den Dachausbau,<br />

den technischen Ausbau<br />

von Heizung, Klima, Sanitär<br />

und Elektro. Qualifizierte<br />

Handwerker gehören fast immer<br />

auf freiwilliger Basis Fachverbänden<br />

und Innungen an,<br />

über <strong>die</strong> man sich im Internet<br />

informieren kann. <strong>Sie</strong> legen<br />

Wert auf Mitarbeiterschulung<br />

und <strong>die</strong> Qualität der zu verarbeitenden<br />

Produkte. Eine besondere<br />

Rolle kommt dem<br />

und Energiewirtschaft, <strong>des</strong><br />

Fachverbands Sanitär-Heizung-Klima<br />

<strong>Baden</strong> Württemberg<br />

und der Hersteller Wilo<br />

und Grundfos. 60 Preise werden<br />

an Energiesparer mit<br />

schnellem Engagement vergeben.<br />

Wer bis zum 30. November<br />

<strong>die</strong>ses Jahres nach dem Einbau<br />

einer Hocheffizienzpumpe <strong>die</strong><br />

Kopie der Handwerkerrechnung<br />

mit dem Stichwort „Pumpentausch“<br />

an den<br />

Fachverband<br />

Sanitär-Heizung-Klima<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Viehhofstr. 11<br />

70188 Stuttgart<br />

einsendet (es gilt das Datum<br />

<strong>des</strong> Poststempels), gehört zu<br />

Schornsteinfeger zu. Er ist gesetzlich<br />

verpflichtet, <strong>die</strong> Feuerungsanlage<br />

bei Neuinstallation<br />

und später auch im Betrieb<br />

zu überprüfen. Er prüft, ob der<br />

Schornstein den Anforderungen<br />

der Anlage entspricht.<br />

• Die Aufgabe der Behörden<br />

ist, je nach Umfang der Maßnahmen<br />

eine Baugenehmigung<br />

zu erteilen. Oft genügt ein<br />

Nachweis. Zuständig für alle<br />

Fragen <strong>des</strong> Baurechts sind <strong>die</strong><br />

Unteren Baurechtsbehörden<br />

in Stadtverwaltung, Gemeinde<br />

oder Landratsamt. Hat das<br />

Gebäude Denkmalcharakter,<br />

ist es unerlässlich, <strong>die</strong> Untere<br />

Denkmalschutzbehörde zu<br />

kontaktieren, <strong>die</strong> dann einen<br />

Mitarbeiter zur Besichtigung<br />

schickt. In <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

sind Hausbesitzer verpflichtet,<br />

sich im Grundbuchamt<br />

in das Grundbuch eintragen<br />

zu lassen. Es gibt Auskunft<br />

über <strong>die</strong> privatrechtlichen Verhältnisse<br />

eines Grundstücks.<br />

Geht es um eine Bohrung auf<br />

dem Grundstück, etwa für Erdwärmesondenpumpen<br />

oder<br />

eine Grundwasserwärmepumpe,<br />

muss das mit der Unteren<br />

Wasserschutzbehörde erörtert<br />

werden. Ebenso wenn<br />

Bäume im Garten gefällt werden<br />

sollen, <strong>die</strong> eventuell unter<br />

Baumschutz stehen.<br />

VON ROLF HELLER<br />

Energiespareffekt mit Hocheffizienzpumpe<br />

Ein Beispiel, wie Hausbesitzer vom Pumpentausch profitieren<br />

Foto: Intelligent heizen<br />

den Teilnehmern, unter denen<br />

60 Gutscheine von jeweils 100<br />

Euro verlost werden. (rh)<br />

Mehr zuM TheMa<br />

Online-Test der Pumpe<br />

– www.fvshkbw.de/aktionen<br />

Übersicht der Fachbetriebe<br />

- www.eckring.de

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