GUT VERNETZT - Sparkassenzeitung
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unsere Online-Banking-Quote liegt immer<br />
noch unter 50 Prozent. Wenn wir damals<br />
alles auf die Internet-Karte gesetzt<br />
hätten, hätten wir nachhaltig am Interesse<br />
eines Großteils unserer Kunden vorbei<br />
gehandelt. Auch beim Kunden 2.0 gehe<br />
ich davon aus, dass er gerne mal eine Filiale<br />
besucht und vor allem auch den persönlichen<br />
Kontakt schätzt. Online oder<br />
Filiale – das ist für mich kein Entweder-<br />
Oder. Die Kunden wollen weit überwiegend<br />
ein Sowohl-als-auch.<br />
Welche Social-Media-Aktivitäten der Sparkassen<br />
finden Sie besonders gelungen?<br />
Schulte: Der Auftritt des DSGV mit Joko<br />
und Klaas war eine starke Kampagne,<br />
die ihresgleichen sucht. Die weit über<br />
100.000 Fans sprechen wohl für sich. Ich<br />
glaube nicht, dass eine andere Bank bei<br />
den Kunden 2.0 bislang auch nur ansatzweise<br />
so präsent war. Persönlich muss<br />
ich gestehen, dass ich die Protagonisten<br />
anfangs gar nicht kannte. Ich bin aber<br />
schnell zum Fan geworden und habe<br />
schließlich selbst für Klaas abgestimmt.<br />
Warum kam diese Kampagne so gut an?<br />
Schulte: Die Interaktion stand im Mittelpunkt,<br />
es gab für die User einen Mix<br />
an Möglichkeiten, sich zu beteiligen. Die<br />
Aufmachung war peppig, die Filme überzeugend.<br />
Zudem hat die Auswahl der<br />
Testimonials bei der Zielgruppe voll ins<br />
Schwarze getroffen.<br />
Wie stellen Sie sich denn bei der Sparkasse<br />
Vest Recklinghausen auf die Kunden 2.0 ein?<br />
Schulte: Wir stehen da sicherlich noch<br />
am Anfang. Bislang sind wir im Web 2.0<br />
nur mit unserer Azubi-Seite aktiv. Aber<br />
wir werden uns dem Thema Social Media<br />
künftig stärker widmen. Im Vorstand<br />
laufen gerade Überlegungen, uns dazu<br />
auch personell zu verstärken – vermutlich<br />
noch in diesem Jahr. Die Koordinationsfunktion<br />
soll in der Abteilung Vorstandsstab<br />
im Referat „Geschäftspolitische<br />
Unternehmenskommunikation“ angesiedelt<br />
werden. In enger Abstimmung mit<br />
dem Medialen Vertrieb, der Marketingabteilung<br />
und gegebenenfalls auch der<br />
Vertriebssteuerung ist dann eine Social-<br />
Media-Strategie zu entwickeln.<br />
Wie ist das Feedback auf Ihre Azubi-Seite?<br />
Schulte: Wir haben knapp 100 aktive<br />
Nutzer pro Woche, das finde ich schon<br />
recht gut für eine so einfache Seite. Die<br />
Facebook-Seite ist eines von mehreren<br />
Instrumenten, die wir zur Azubi-Gewinnung<br />
nutzen. Unsere Azubis haben sie<br />
selbst entwickelt, zusammen mit der Ausbildungsleitung.<br />
Was sind aus Sicht des Kunden 2.0 relevante<br />
Themen für einen Sparkassenauftritt bei<br />
Facebook?<br />
Schulte: Ich denke, unsere Kunden erwarten<br />
nicht von uns, dass wir dort zum<br />
originären Bankgeschäft detailliert Stellung<br />
nehmen. Vielmehr geht es um über-<br />
SPARKASSE NOVEMBER 2011