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Riesentalent: Kreutzpointner 1987<br />
Kreutzpointner, Fritz (MSa 21/2005)<br />
Der Elektro-Fritz<br />
ritz Kreutzpointner gehörte am Anfang<br />
Fseiner Karriere zum Club der jungen Wilden<br />
aus dem Formel-Ford-Kader des Österreichers<br />
Walter Lechner. «Bei ihm habe ich<br />
alles gelernt, um ein Siegfahrer zu werden»,<br />
sagt «Fritz K.». Seine Erfolgsbilanz<br />
aus knapp 15 Rennjahren ist beeindruckend:<br />
FF-Europameister, danach Aufnahme<br />
in den Junior-Kader von Mercedes und<br />
schliesslich im MAN Aufstieg zu einem der<br />
besten Truck-Piloten Europas.<br />
An sich hätte schon nach der Saison<br />
1999 mit dem Gewinn des ersten Truck-<br />
EM-Titels Schluss sein sollen. Aber zwei<br />
Jahre später liess er sich von den MAN-<br />
Truck-Managern zum Rücktritt vom Rücktritt<br />
überreden, wurde erneut Champion<br />
und sagte danach der Rennpiste endgültig<br />
adieu. «Ich hatte meinem Vater fest<br />
versprochen, in unserem Betrieb Verantwortung<br />
übernehmen.»<br />
Aufregende Ereignisse gab es im Rennfahrerleben<br />
des Ur-Bayern genug. So<br />
machte er sich ein Jahr jünger, um noch<br />
als Kandidat für das DTM-Juniorteam bei<br />
Mercedes durchzugehen. Hier entstand<br />
auch das Kürzel «Fritz K.», weil der lange<br />
Nachname nicht auf die Seitenscheibe<br />
passte. In Hockenheim rettete er sich mit<br />
kühnem Sprung aus dem fahrenden Auto,<br />
weil eine geborstene Benzinleitung ein<br />
Feuerinferno auslöste. Beim DTM-Lauf am<br />
Nürburgring krachte ihm ein Gegner in die<br />
Flanke – man zog ihn mit schweren Beinquetschungen<br />
aus dem Wrack.<br />
Und in Le Mans führte das Junior-Trio<br />
Kreutzpointner/Wendlinger/Schumacher<br />
im Sauber-Mercedes-Sportwagen 16 Stunden<br />
lang, bevor ein Getriebeschaden den<br />
Traum vom Sieg zunichte machte. «Trotzdem<br />
bin ich Mercedes dankbar, dass ich dabei<br />
sein konnte.» Dankbar ist er auch MAN<br />
für die acht Jahre im Super-Truck. «So ein<br />
5-Tonnen-Ungetüm mit 1500 PS zu beherrschen,<br />
ist schon etwas ganz Besonderes»,<br />
schwärmt der zweifache Europameister.<br />
Heute sitzt der 38-Jährige hinterm<br />
Schreibtisch in Burghausen am Chiemsee,<br />
leitet als Junior-Chef einen Hightech-<br />
Elektrobetrieb mit rund 600 Angestellten<br />
und Niederlassungen in München, Köln,<br />
Freiberg/Dresden und Rumänien. Eine Filiale<br />
in Dubai wird gerade angedacht. «Oft<br />
bleibt nicht mal Zeit, die Rennen im TV zu<br />
sehen, weil auch die Familie ihr Recht einfordert.»<br />
Als da wären: Ehefrau Sabine, seit<br />
1994 mit Fritz K. verheiratet, dazu der 7jährige<br />
Sohn und die 5-jährigen Zwillingstöchter.<br />
«Ich bin schon froh, wenns noch<br />
zum Kicken in der Altherren-Mannschaft<br />
von Wacker Burghausen reicht. Aber ich<br />
bin glücklich, gesund und zufrieden.»<br />
Geschäftsmann: Kreutzpointner 2005<br />
Highlight Le Mans 1991: Die Mercedes-Junioren Fritz K., Wendlinger, Schumacher