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Pure Nostal - Dunlop

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244<br />

Erfolge mit Opel: Smolej 1975<br />

Smolej, Walter (MSa 07/2005)<br />

Ein Glaserl zuviel<br />

alter Smolej hätte 1983 eigentlich<br />

Wallen Grund zum Jubeln gehabt: Als<br />

Krönung zwölf harter Rallyejahre mit BMW,<br />

Opel, Audi und Ford stand am Ende einer<br />

traumhaften Saison im Escort RS endlich<br />

der ersehnte Titel in der Deutschen Rallye-<br />

Meisterschaft.<br />

Die Freude währte nicht lange, denn<br />

plötzlich wurde die dumme Geschichte mit<br />

dem Verlust des deutschen Führerscheins<br />

publik. Ein paar Glas Rotwein, 0,9<br />

Promille, Lappen für neun Monate weg.<br />

Nach den damaligen Bestimmungen der<br />

ONS (heute DMSB) bedeutete Führerscheinentzug<br />

automatisch auch Lizenzverlust.<br />

Der findige Österreicher mit Wohnsitzen<br />

in beiden Ländern besorgte sich «in<br />

der festen Überzeugung, lediglich gesetzliche<br />

Möglichkeiten konsequent zu nutzen»<br />

aus seinem Heimatland sowohl<br />

Führerschein als auch Lizenz und fuhr<br />

damit fröhlich die Saison zu Ende.<br />

Die deutsche Sporthoheit sah den Fall<br />

ganz anders und drängte Smolej zunächst<br />

zum freiwilligen Verzicht, bevor ihm der<br />

Titelgewinn von Amts wegen aberkannt<br />

wurde. Die Opel-Besatzung Weber/Wanger<br />

rückte als Meister nach, Smolej beendete<br />

frustriert seine Laufbahn, und Copilot<br />

Werner Hohenadel hat seinem Fahrer den<br />

Lapsus bis heute nicht recht verziehen.<br />

Bis zum abrupten Ende hatte der<br />

Elektrotechniker aus Villach als einer der<br />

Stars in der deutschen Rallyeszene gegolten.<br />

Er brillierte im Opel-Irmscher-Team,<br />

brachte als Audi-Testfahrer die quattro-<br />

Entwicklung voran und schaffte in etwa<br />

100 Rallyes an die 50 Siege. «Ein Jammer»,<br />

befand sein Ex-Teamchef Günther Irmscher<br />

(†) damals, «dass dieser hochtalentierte<br />

Mann dem Rallyesport auf diese Weise verloren<br />

gegangen ist.»<br />

Stattdessen kümmerte sich Smolej um<br />

den Abschluss seines Ingenieurs-Studiums<br />

und machte anschliessend bei Siemens-<br />

Infineon in Villach als Elektronik-Spezialist<br />

Karriere. Erst neuerdings findet der inzwischen<br />

55-Jährige über Historic-Events<br />

wieder Annäherung zum Rallyesport. So<br />

bestritt er kürzlich mit ams-Chefredakteur<br />

Bernd Ostmann die Oldtimer-Rallye Vorderpfalz<br />

in einem 76er-Kadett. Ansonsten<br />

ist der Ex-Rallye-Profi vernarrt in Sohn<br />

Marco aus erster Ehe, die nach 22 Jahren<br />

zerbrach. Und auch seine Hobbys Motorrad-<br />

und Skifahren kommen nicht zu kurz.<br />

Bei der Vorderpfalz Classic auf den<br />

Geschmack gekommen, möchte Smolej mit<br />

seinem Kumpel Ostmann gerne wieder<br />

öfter starten. «Nur bei den Historischen»,<br />

bemerkt er. «Bei den Jungen kann ich leider<br />

nicht mehr mithalten.»<br />

Spass mit dem Sohn: Smolej heute<br />

Wilder Drift: Smolej/Pitz im Irmscher-Ascona ’75 bei der Nordland-Rallye

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