PDF (6.597 KB) - der DAV Sektion Hameln
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<strong>DAV</strong> Tourenberichte<br />
ter Benze (60), fand vom 5.-12. September<br />
2008 eine Hochtouren-Ausbildungswoche<br />
im Silvrettagebiet statt, an <strong>der</strong> neben dem<br />
Autor (59) dessen Tochter Anika (28),<br />
Volker Arnke (26), Rainer Veeh (44) und<br />
Harald Werner (65) teilnahmen. Als Stützpunkte<br />
dienten Wiesbadener (2443m) und<br />
Saarbrücker Hütte (2538m). Des knappen<br />
Echo-Raumes wegen noch ein paar Infos<br />
im Telegrammstil: An- und Abfahrt weitgehend<br />
im Regen, Aufenthalt bis auf je<br />
einen Schauer- und Nebeltag bei traumhaftem<br />
Wetter, beide Hütten mit guter<br />
Verpflegung und Unterkunft, landschaftlich<br />
reizvoll gelegen mit Blick auf ziemlich<br />
abgeschmolzene, aber immer noch<br />
eindrucksvolle Gletscher und formschöne<br />
Silvrettagipfel, die Wiesbadener Hütte eher<br />
mit Hotelcharakter, die Saarbrücker Hütte<br />
uriger und weniger frequentiert. Die kurzzeitige<br />
Wetterverschlechterung kam <strong>der</strong><br />
Tourästhetik zugute: graues Eis wurde mit<br />
Neuschnee überzuckert. Lei<strong>der</strong> musste aus<br />
selbigem Grund kurz vor den Gipfeln des<br />
Piz Buin (3312m) und <strong>der</strong> Dreilän<strong>der</strong>spitze<br />
(3197m) aus Sicherheitsgründen<br />
umgekehrt werden.<br />
Nach üblicher Kennenlernrunde<br />
und vorläufiger Programmplanung<br />
am Abend<br />
<strong>der</strong> Anreise wurde tags darauf<br />
sicheres Gehen mit Steigeisen<br />
und Pickel auf den Flanken<br />
des Vermuntgletschers<br />
geübt. Die einen frischten<br />
alte Kenntnisse auf, an<strong>der</strong>e<br />
betraten Neuland: Gletscherüberquerung<br />
in <strong>der</strong> Seilschaft,<br />
Setzen von Eisschrauben, Spaltenbergung.<br />
Tag zwei stand im Zeichen erwähnten<br />
schlechten Wetters. Die Aussicht auf Besserung<br />
und ein zweistündiger Erkundungsausflug<br />
zur Grünen Kuppe in einer Regenpause<br />
hielten die Stimmung auf gutem<br />
Niveau. Hinzu kam die Erkenntnis, dass<br />
<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Ferne bedrohlich erscheinende<br />
Anstieg zum Piz Buin über den Ochsentaler<br />
Gletscher machbar sei, wie auch <strong>der</strong><br />
Hüttenwirt bestätigte. Der Aufstieg über<br />
das Wiesbadener Grätle erwies sich dagegen<br />
als zu gefährlich für uns Normalgeher.<br />
Unter strahlend blauem Himmel brachen<br />
wir an<strong>der</strong>entags auf, steuerten abermals<br />
die Grüne Kuppe an und legten uns<br />
unweit des überhängenden Ochsentaler<br />
Eisbruchs in Eisen. In <strong>der</strong> Siebenerseilschaft<br />
stiegen wir tritt- und konditionssicher<br />
auf, überquerten zahllose Spalten<br />
mit teils beeindruckenden Tiefblicken ins<br />
Innenleben eines sterbenden Gletschers<br />
und erreichten die markante Buin-Lücke<br />
mit herrlicher Aussicht ins Unterengadin.<br />
Der Aufstieg auf den berühmtesten und<br />
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