PDF (6.597 KB) - der DAV Sektion Hameln

Tourenberichte
Buin und auch die gleiche Entscheidung.
Was soll´s – Sicherheit geht vor.
Am fünften Tag verließen wir die Wiesbadener
Hütte, wanderten mit vollem
Gepäck (12-17 kg) zum Silvrettastausee
zurück, zogen durch das schöne Klostertal,
über den Litznerkamm und den nur
noch unter Geröll zu erahnenden Litznergletscher
zur Saarbrücker Hütte, die
wie ein Adlerhorst auf einer Kuppe unter
dem Kleinlitzner (2783m) liegt. Nachdem
wir am nächsten Tag erneut vor Ort die
Entscheidung treffen mussten, auf einen
geplanten Gipfel zu verzichten – diesmal
wegen instabiler Felsverhältnisse –, teilte
sich die Gruppe. Einige zogen zur Seehornlücke,
andere übten am Hausfelsen
Vor- und Nachstieg, Abseilen, Sichern
und Reibungsklettern. In Hüttennähe
sind mehrere vorbildlich gesicherte Routen
unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade
angelegt worden; Möglichkeiten zum
Materialausleih sind allerdings begrenzt.
Gemeinsam wagten wir uns nachmittags
an den anspruchsvollen Klettersteig zum
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DAV
Gipfel des Kleinlitzners, den schließlich
fast alle erreichten. Vielleicht steckte Anika
doch noch eine Portion Schrecken in den
Knochen, immerhin hatte sie den eigenen
Vater aus ihrer Perspektive regungslos unter
einem Eisblock liegen sehen, ehe er sich
nach bangen Minuten aufrappelte.
Sehr reizvoller Rückweg durch Nebel über
Madlenerhaus (1986m) zur Bieler Höhe
(2037m), dort erneute Schrecksekunde:
ein Fahrzeug lässt sich nicht per Funk
öffnen – Batterie leer infolge vergessener
Automatiklichteinstellung, zum Glück
Starthilfekabel an Bord.
Fazit: Eine ereignisreiche Tour mit landschaftlichen
Höhepunkten, dramatischen
Momenten, netten Teilnehmern und kompetenten
Führern – Unwägbarkeiten und
Restrisiken inbegriffen. Der reißerische
Titel dieses Berichts (angelehnt an den
Film „Weiße Hölle am Piz Palü“ von und
mit Luis Trenker) ist insofern irreführend;
aber sonst hätte ihn vielleicht kaum einer
gelesen – Sie etwa?