buffed Magazin Raven's Cry (Vorschau)

Test Risen 3
kurze Sequenzen, welche die Hauptgeschichte
vorantreiben. So trifft man etwa
den ehemaligen Inquisitor Mendoza, der inzwischen
als Geist sein Unwesen treibt.
Richtungswechsel zu Gothic
Zu guter Letzt sollte nicht unerwähnt bleiben,
dass sich die Entwickler die Wünsche
der Fans zu Herzen genommen haben: weniger
Piraterie, mehr Gothic. Zwar dominiert
das Piratenflair gerade die erste Spielhälfte
und auch danach lässt sich nicht von der
Hand weisen, dass der Held von Risen 3:
Titan Lords der Sohn eines berühmten Freibeuters
ist, aber ab der Halbzeit wird es
Gothic-artiger. Man reist mit dem Schiff zu
Eilanden wie Taranis, Calador und der Nebelinsel,
wo es deutlich mehr nach dem Ursprung
der gesamten Spieleserie aussieht
als nach Dark Waters. Das Beste ist, dass
man jederzeit frei wählen kann, in welches
Gebiet man als Nächstes reisen möchte.
Nahkämpfer haben es schwerer als Fernkämpfer.
Das Kampfsystem zeigt dazu gewohnte Macken.
Klar, nicht jede Insel ist für einen Einsteiger
geeignet. Die letzte Zone, die sagenumwobene
Totenkopfinsel, ist sogar erst dann
verfügbar, wenn man die Hauptgeschichte
entsprechend weit vorangetrieben hat.
Piranha Bytes versucht mit Risen 3 den
schwierigen Spagat zwischen konsequenter
Weiterentwicklung von Risen 2: Dark
Waters und der Reaktivierung beliebter Gothic-Elemente.
Das ist den Entwicklern in
der Summe auch gelungen, allerdings fühlt
sich der Spielstart deutlich mehr nach Piratenspiel
an. Wer also direkt zu Beginn ein
neues Gothic erwartet, wird enttäuscht.
Erst ab der Hälfte nimmt das Spiel andere
Züge an und könnte so wiederum die Überleitung
zu einem vierten und thematisch
eher klassischen Piranha-Bytes-Rollenspiel
sein. Schließlich weiß niemand so genau,
wie viele Titan Lords es am Ende gibt. Feuer,
Wasser und Tod sind abgehakt, kommen
vielleicht noch Wind und Erde? OH
Die Schattenlords saugen Menschen ihre Seele aus,
ihre Opfer werden so zu willenlosen Schergen.
RPG-Wertung
Risen 3: Titan Lords
Ausrichtung
Stand/Version: 25.07.14 / Press Review
Anbieter: Deep Silver
Termin/USK: 14.08.14 / ab 12
Kosten: € 50,-
Web: http://risen3.deepsilver.com
Action IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Taktik
Gewaltfrei IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Brutal
Einfach IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Komplex
Linear IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Offen
Viel Zufall IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Kein Zufall
Kampf IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Dialoge
Test-Kriterien
Präsentation 8
Umgebung und Figuren sind stimmig, deren Darstellung aber nur gehobenes
Mittelmaß. Dafür glänzt Risen 3 mit erstklassiger Vertonung und
einem eingängigen Soundtrack.
Bedienung 7
Kleine Hilfsmittel wie die optionale Minimap und Quest-Markierungen
auf der Übersichtskarte erleichtern das Heldenleben, allerdings ist die
Steuerung in Kämpfen weiterhin etwas wurschtelig.
Umfang 9
7 Inseln (Boxed First Edition), 2 Küstenregionen und 30 bis 40 Spielstunden
pro Durchgang (es gibt drei Fraktionen), ein ordentlicher Umfang.
Allerdings zieht sich der letzte Spielakt etwas in die Länge.
Spielbalance 8
Kommt man auf einer Insel nicht weiter, löst man woanders leichtere
Quests und kehrt später und stärker wieder. Aber: Als Fernkämpfer (und
Magier) hat man es im Vergleich zum Nahkämpfer deutlich leichter.
Rollenspielelemente 9
Umfassende Charakterentwicklung über acht Attribute, sechs Fähigkeitenschulen
mit 6 bis 18 Skills pro Schule und Items. Ein Moralsystem
gewährt bei den Dialogen etwas Entscheidungsfreiheit – ordentlich!
Inszenierung 9
Hier trumpft Piranha Bytes stets auf. Die Spielwelt mit ihren kantigen
Charakteren ist glaubwürdig. Allerdings fehlt immer noch das gewisse Etwas,
um Höhen wie die eines Mass Effect oder Dragon Age zu erreichen.
Kampfsystem 7
Im Vergleich zum 14 Jahre alten Gothic 1 hat sich viel getan, richtig
rund ist das Kampfsystem aber immer noch nicht. Etwas hakelig und
zufallsabhängig sind die Nahkämpfe, zu stark die Fernkampfwaffen.
Storytelling 10
Eine der größten Stärken der Risen- und Gothic-Spiele ist die Erzählweise,
so auch in Risen 3. Auch wenn die Zwischensequenzen nicht
ganz großes Kino sind, so sind die Hunderte von Dialogen klasse.
Entscheidungsfreiheit 8
Ob die Nebelinsel oder erst Takarigua, ihr habt die Wahl, welche Insel
ihr als Nächstes bereisen wollt. Allerdings läuft es stets auf dieselbe
Endquest hinaus, die je nach Gesinnung nur marginal anders ausgeht.
Spieltrieb 10
Minispiele wie Wettsaufen, Armdrücken oder Dolchwerfen lockern das
Spielgeschehen auf, die verschiedenen Skill-Stufen, die Achievements
und die vielen Fundstücke reizen zum stundenlangen Sammeln.
Alternativen und GesamtWertung
The Witcher 289
Risen 2: Dark Waters85
DSA: Demonicon70
Oliver „Storyteller“ Haake meint
„Risen 3 ist eine konsequente Weiterentwicklung des
zweiten Teils Dark Waters. Die erste Hälfte fühlt sich
noch recht piratig an, danach rücken Gothic-Aspekte
immer weiter in den Vordergrund. Neuerungen wie
die Seegefechte und das rudimentäre Moralsystem
sind nett, aber noch nicht so ausgeprägt, wie ich es
mir wünsche. Trotzdem, Risen 3 ist ein grundsolides
Singleplayer-RPG deutscher Machart.“
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