AUFSTEIGENDE DILATATIONEN - Universität zu Lübeck
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EINLEITUNG 10<br />
resultiert. Eine wichtige Rolle spielen diese Kanäle in β-Zellen des Pankreas bei der<br />
Freiset<strong>zu</strong>ng von Insulin. Die Kanäle zeigen aufgrund eines <strong>zu</strong> ihrer Hemmung ausreichenden<br />
ATP-Spiegels in vaskulären Zellen unter basalen Bedingungen in den meisten Präparationen<br />
eine relativ geringe Aktivität (43). Die Kanalaktivität wird jedoch auch durch andere Stimuli<br />
moduliert. So inaktiviert die Erhöhung der intrazellulären Calciumkonzentration die Kanäle.<br />
Die Aktivierung erfolgt durch ein Absinken des ATP-Spiegels sowie durch die Proteinkinase<br />
A und G. Diese letzten beiden Wege spielen möglicherweise eine Rolle bei der<br />
Hyperpolarisation und Dilatation, die endogene Subsanzen wie Adenosin (46, 47), PGI 2 (47)<br />
und NO (15) durch die Aktivierung von K ATP -Kanälen induzieren können. Allerdings ist die<br />
Beteiligung dieser Kanäle bei der Dilatation durch diese Substanzen nur in wenigen<br />
Präparationen gezeigt. Die pharmakologische Blockade erfolgt mit Sulfonylharnstoffen (z.B.<br />
Glibenclamid). Die Kanalblockade hat jedoch in den meisten Präparationen keinen Einfluß<br />
auf das Membranpotential oder den Tonus (32). Für diesen Kanal stehen auch Substanzen<br />
<strong>zu</strong>r Verfügung (z.B. Cromakalim), die eine selektive Öffnung ermöglichen (43).<br />
1.4.5 Weitere Kalium- und Ionenkanäle<br />
Eine relativ neu entdeckte Gruppe von K + -Kanälen sind die K 2P -Kanäle. Die Expression von<br />
K 2P -Kanälen (two pore domain) konnte vor kurzem auch in glatten Muskelzellen gezeigt<br />
werden (48). Möglicherweise sind sie an der Regulation des vaskulären Tonus beteiligt (49).<br />
Die funktionelle Bedeutung der K 2P -Kanal-Aktivität ist Gegenstand aktueller Untersuchungen,<br />
jedoch aufgrund mangelnder pharmakologischer Blocker schwer <strong>zu</strong> fassen. Weiterhin<br />
werden in vaskulären Zellen Chlorid-Kanäle und eine Reihe von unspezifischen Kationen-<br />
Kanälen der TRP-Familie (transient reseptor potential) exprimiert. TRP-Kanäle sind an der<br />
IP 3 -vermittelten Erhöhung der zytosolischen Calciumkonzentration nach Stimulation mit<br />
Agonisten beteiligt (50). Spezifische Blocker dieser Kanäle stehen noch nicht <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />
1.5 Gap Junctions<br />
Gap Junctions werden aus bis <strong>zu</strong> einigen hundert interzellulären Kanälen gebildet, welche<br />
aus Connexinen aufgebaut sind. Hierbei bilden jeweils zwei Halbkanäle in<br />
gegenüberliegenden Zellmembranen eine Pore. Ein Halbkanal ist wiederum aus sechs<br />
Connexinen <strong>zu</strong>sammengesetzt (51-53). Connexine werden in nahe<strong>zu</strong> allen Geweben<br />
exprimiert. In vaskulären Zellen wurden bisher vier verschiedene Connexine (Cx) identifiziert<br />
(Cx43, Cx40, Cx37 und Cx45), die nach ihrem Molekulargewicht benannt werden (54, 55).<br />
Hierbei wird Cx40 und Cx37 überwiegend in Endothelzellen exprimiert, wohingegen Cx43