AUFSTEIGENDE DILATATIONEN - Universität zu Lübeck
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MATERIAL UND METHODEN 31<br />
einem Potentialverstärker (SEC 1L, NPI Advanced Electronics, Tamm) gemessen, an dem<br />
das Membranpotential auch digital abgelesen werden konnte. Zur Orientierung im Gewebe<br />
wurde ein repetitiver Stromimpuls erzeugt. Da mit der Elektrode das gesamte Potential und<br />
nicht nur das Membranpotential gemessen wird, ist es schwierig den generierten<br />
wechselnden Spannungsabfall über die Elektrode von dem auf Zellpenetration beruhenden<br />
Spannungsabfall <strong>zu</strong> unterscheiden. Daher werden spezielle Kompensationskreisläufe des<br />
Verstärkers verwendet, die das durch den Verstärker erzeugte Signal subtrahieren. Der<br />
generierte Stomimpuls interferiert somit nicht mit der Messung. Durch einen Impulsgenerator<br />
(Anapulse Stimulator Model 302-T, W-P Instruments, New Haven, USA) wurde ein<br />
rechteckförmiges Signal mit einer Dauer von 25 ms, einer Verzögerung von 10 ms und<br />
einem Intervall von 65 ms erzeugt. Der Impulsgeber steuerte den Verstärker der einen<br />
Stromimpuls von 0.3 nA erzeugte, der dann entlang der Meßelektrode floß. Der<br />
Spannungsabfall, der sich aus dem Produkt von Stromfluß durch die Pipette und<br />
Pipettenwiderstand ergibt, wurde mit einem externen Oszilloskop dargestellt und konnte nun<br />
durch manuellen Abgleich über einen Drehregler am Verstärker aus der Aufzeichnung<br />
eliminiert werden. Gleichzeitig wurde über eine Anzeige am Drehregler der<br />
Pipettenwiderstand abgelesen.<br />
Die Membranpotentialmessung wird durch die Kapazität am Verstärkereingang<br />
beeinträchtigt. Deshalb mußte die Kapazität ebenfalls kompensiert werden. Die Kapazität hat<br />
verschieden Ursachen, z.B. die Kapazität über die Glaswand des Teils der Mikroelektrode<br />
der in die Superfusionslösung taucht, die Streukapazität des übrigen Teils der Mikropipette<br />
oder die Streukapazität des Mikroelektodenhalters. Der Kapazitätsausgleich erfolgte mit<br />
einem speziellen Kreislauf <strong>zu</strong>r Neutralisation der Kapazität und konnte am Verstärker<br />
eingestellt werden. Eine Überkompensation der Kapazität wurde in manchen Fällen <strong>zu</strong>r<br />
Penetration von Zellen genutzt. Der Kontakt der Elektrodenspitze mit einer Zellmembran<br />
konnte durch die auftretende Widerstandsänderung erkannt werden, die als<br />
Spannungsänderung auf dem Oszilloskop beobachtet werden konnte. Die Zellpenetration<br />
erfolgte dann mit Hilfe eines Piezo-Steppers durch schnelle kurze (1 µm Schritte)<br />
Vorwärtsbewegung der Mikropipette. Um die Zellpenetration <strong>zu</strong> erleichtern wurde zeitweise<br />
ein kurzer hochfrequent oszillierender Stromstoß über die Mikroelektrode appliziert. Das<br />
Membranpotential wurde dann über einen Analog-Digitalwandler (Elektronikwerkstatt der<br />
LMU München) mit Open Source Software (XmAD) auf der Festplatte eines Rechners mit<br />
einer Frequenz von 500 Hz aufgezeichnet. Vor der Messung erfolgte eine Kalibrierung des<br />
Messprogramms.