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Griechisch-römische Mythologie

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� Sie hatte Macht über alle Weltbereiche: Erde, Meer und Himmel (Hes. theog.<br />

413-15; Verg. Aen. 6, 247); seit klassischer Zeit Göttin des Zauber-, Spuk- und<br />

Hexenwesens (Senec. Med. 841. 849; Sen. Oed. 582; Sen. Phaedr. 420 ff.; Ov.<br />

heroid. 12, 168; Ov. met. 6, 139; 14, 44. 405; Apoll. Rhod. 3, 251. 478. 529. 738.<br />

842 ff. 915. 985. 1035; 4, 1020; außerdem Göttin der Dreiwege (Ov. fast. 1, 141),<br />

Mondgöttin (Ov. met. 7, 94. 194; Apoll Rhod. 4, 1020), Geburtsgöttin (theog.<br />

450-52), Göttin der Sühne (theog. 416 f.), Göttin der Nacht (Apoll. Rod. 4,<br />

1020), Türhüterin des Hades (Verg. Aen. 6, 255), Göttin der Unterwelt (Verg.<br />

Aen. 6, 118. 564; Val. Flacc. 7, 194).<br />

Proteus (senex)<br />

� Meergreis, der bei Pharos vor Alexandria Poseidons Robben und Meergeschöpfe<br />

hütete und die Gabe der Prophetie besaß, aber abgeneigt war, zu offenbaren, was er<br />

wusste; er suchte den Fragenden zu entkommen, indem er eine Vielzahl von Gestalten<br />

annahm (Löwe, Schlange, Panther, Eber, Wasser, Baum etc.). Menelaos wurde auf der<br />

Heimkehr aus Troia nach Ägypten verschlagen und unter Beratschlagung von Proteus’<br />

Tochter, Eidothea, dazu angehalten, ihn während der Mittagsruhe zu überwältigen und<br />

eisern festzuhalten, bis er ihm sein Schicksal verkünde (Hom. Od. 4, 349-570; Verg.<br />

georg. 4, 387-88; Ov. met. 2, 9; 11, 221; Val. Flacc. 2, 318).<br />

Magna Mater / Rhea / Cybele od. Cybebe (genetrix de(or)um, parens deum, Berecynthia,<br />

Idaea, Dindymene, Phrygia, Mygdonia)<br />

� ursprünglich phrygische Gottheit, die aber alsbald mit der Titanin Rhea, Tochter von<br />

Gaia und Uranos, gleichgesetzt wurde; Erzeugerin allen Lebens (Götter, Menschen,<br />

Tiere; Lucr. 2, 598. 606) mit der Pinie als heiligem Baum (Ov. met. 10, 104);<br />

Bergmutter (Apoll. Rhod. 1, 1119; Catull. 63, 3. 20; Verg. Aen. 9, 86); Erdmutter<br />

(Lucr. 2, 598; Aug. civ. dei 7, 24; Macrob. Sat. 1, 21, 8); Beschützerin der Städte<br />

(Lucr. 2, 607. 624; Verg. Aen. 6, 784; 10, 253; Ov. fast. 4, 219; Aug. civ. dei 7, 24).<br />

� 204 v. Chr. wurde das Kultbild der Kybele auf Weisung der Sibyllinischen Bücher aus<br />

Pessinus über Pergamon nach Rom überführt und ihr 191 v. Chr. auf dem Palatin ein<br />

Tempel erbaut, um den 2. Punischen Krieg gewinnen zu können (Liv. 29, 11. 14; 36,<br />

3). Sie verschmolz mit der lateinischen Ops (Liv. 29, 10, 4 ff.; Ov. fast. 4, 179 ff.), als<br />

ihre Überführung Erfolg gebracht hatte, und wurde in den Kult der Staatsgötter<br />

aufgenommen. → Ludi Megalenses/Megalesia<br />

� In der Ikonographie wird sie als thronende Gestalt mit einer Mauerkrone auf dem<br />

Kopf dargestellt, spielt mit einem Löwen oder wird in einem Wagen von Löwen<br />

gezogen.<br />

� Ihr Kult ist orgiastisch: Korybanten mit Flöten, Zymbeln, Handpauken und Klappern<br />

begleiten ihren Zug; ihre Priester sind entmannt (galli) → cf. Attis<br />

� Als Rhea Zeus gebären sollte, begab sie sich nach Kreta zum Berg Lyktos, Dikte oder<br />

Ida. Bei der Niederkunft stützte sie sich an den Berg und dieser brachte ebenso viele<br />

Geister hervor, wie die Göttin Finger hatte. Diese Idäischen<br />

Daktylen/Kureten/Korybanten leisteten Geburtshilfe und übertönten mit ihren<br />

lauten Waffentänzen das Weinen des Kindes. So konnte Kronos Zeus’ Geburt nicht<br />

mitbekommen (Hes. theog. 481-84; Apollod. 1, 1, 6 f.; Ov. met. 4, 281-82).<br />

� Andere Diener der Magna Mater waren die Kabiren - Nachkommen des Hephaistos -,<br />

die vor allem auf den Inseln Samothrake, Lemnos und in Theben als „Große Götter“ in<br />

einem ekstatischen Zug verehrt wurden (daher vielleicht identisch mit den<br />

Korybanten). Sie waren auch Helfer der Seeleute in der Not (Hdt. 2, 51).<br />

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