01.11.2012 Aufrufe

Griechisch-römische Mythologie

Griechisch-römische Mythologie

Griechisch-römische Mythologie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Titanomachie (Hes. theog. 617-725; Apollod. 1, 7; Hyg. fab. 150):<br />

Doch der Kronide und alle die anderen unsterblichen Götter führten sie [sc. die Hekatoncheiren]<br />

wieder ans Licht, dem Rat der Gaia gehorsam. Hatte doch alles genau die Göttin ihnen geweissagt:<br />

dass sie Sieg und Ruhm nur mit jenen im Bunde gewännen. [...] Hasserfüllt befehdeten sich die<br />

feindlichen Mächte, und schon war ein volles Jahrzehnt des Krieges vergangen, ohne dass der<br />

erbitterte Streit eine Lösung gefunden. Als jedoch jenen dort unten [sc. den Hekatoncheiren] die<br />

Götter Labung gewährten [sc. Nektar und Ambrosia], gleich wuchs allen der Mut in der Brust zu<br />

mannhafter Größe. [...] Zum grässlichen Kampfe erwachten alle, Frauen und Männer, an jenem<br />

einzigen Tage, sie, die titanischen Götter, und alle vom Stamme des Kronos und ihre Helfer, die Zeus<br />

aus Erebos-Tiefen befreite hin zum Licht, die entsetzlichen, übergewaltigen Riesen. Hundert Arme<br />

entsprangen den Schultern bei jedem von ihnen, fünfzig Köpfe waren den Hälsen entwachsen von<br />

allen. [...] Furchtbar erscholl die Brandung des endlosen Meeres, laut erdröhnte die Erde, begleitet<br />

vom Stöhnen des Himmels, der erbebte. Nicht mehr länger vermochte da Zeus seine Kampfwut zu<br />

zügeln und seine ganze Kraft offenbarend, schritt er vom himmelhohen Olympos eilends herab, von<br />

Blitzen umzuckt, und die feurigen Schläge flogen aus seiner gewaltigen Hand. [...] Überall kochte das<br />

Land, das Wasser des Ozeans kochte und die Weite des Meers.[...] Die aber kämpften ganz vorne und<br />

trieben die wütende Schlacht an, Kottos, Briareos, Gyges, der unersättliche Krieger. Ununterbrochen<br />

schleuderten sie mit wuchtigen Armen Felsenblöcke, an Zahl dreihundert; die Nacht der Geschosse<br />

senkte sich auf die Titanen. Sie drängten sie unter der Erde breiten Sitz und banden sie fest an<br />

grausame Ketten. So besiegte die Kraft ihrer Arme den Trotz der Titanen...<br />

Gigantomachie (Apollod. 1, 34-38, Übers. Dräger, 2005; Ov. met. 1, 151-162):<br />

Ihre Namen sind: Alkyoneus, Porphyrion, Ephialtes, Eurytos, Klytios, Enkelados, Pallas,<br />

Polybotes, Hippolytos, Gration, Agrios, Thoon.<br />

Gaia aber, wegen des Untergangs der Titanen empört, gebiert die Giganten, an Körpergröße<br />

unübertroffen, an Mächtigkeit unbezwinglich, die durch ihr Aussehen furchterregend erschienen,<br />

bewachsen mit dicht herabwallendem Haar an Kopf und Kinn; und als Füße hatten sie<br />

Drachenschuppen. Sie schleuderten aber gen Himmel Felsen und glühende Bäume. [...] Die Götter<br />

aber hatten den Wahrspruch, dass durch die Götter keiner der Giganten zugrunde gehen könne, dass<br />

diese aber, wenn ein Sterblicher mitkämpfe, ihr Ende finden würden. Nachdem aber Gaia diesen<br />

Wahrspruch vernommen hatte, suchte sie ein Mittel, damit sie auch nicht durch einen Sterblichen<br />

zugrunde zu gehen vermöchten. Zeus aber untersagte Eos und Selene und Helios zu scheinen, kam ihr<br />

beim Schneiden des Mittels selbst zuvor und rief durch Athena Herakles als Mitkämpfer herbei:<br />

Herakles + Hera töten Alkyoneus. Zeus + Herakles töten Porphyrion, Apollo + Herakles töten<br />

Ephialtes, Dionysos den Eurytos, Hekate + Hephaistos den Klytios, Athene durch Draufwurf Siziliens<br />

den Enkelados, Athene den Pallas, Poseidon durch Draufwurf der Insel Kos den Polybotes, Hermes<br />

den Hippolytos, Artemis den Gration, die Moiren Agrios und Thoon. Auf die anderen schmetterte<br />

Zeus Wetterstrahlen und vernichtete sie so. Allen aber, die zugrunde gingen, gab Herakles mit einem<br />

Bogenschuss den Rest.<br />

Typhoeuskampf (Hes. theog. 820-885; Apollod. 1, 39-44; Hyg. fab. 152):<br />

Tartarus ex Terra procreavit Typhonem immani<br />

magnitudine specieque portentosa, cui centum<br />

capita draconum ex humeris enata erant. Hic<br />

Iovem provocavit, si vellet secum de regno<br />

certare. Iovis fulmine ardenti pectus eius<br />

percussit; cui cum flagraret montem Aetnam qui<br />

est in Sicilia super eum imposuit, qui ex eo adhuc<br />

ardere dicitur.<br />

5<br />

Tartarus zeugte mit der Erde den Typhoeus, der von<br />

unermesslicher Größe war und das Aussehen eines<br />

Ungeheurs hatte; ihm waren hundert<br />

Schlangenhäupter aus den Schultern gewachsen. Er<br />

forderte Jupiter heraus, ob er mit ihm um die<br />

Herrschaft kämpfen wolle. Dieser durchbohrte mit<br />

einem lodernden Himmelsblitz dessen Brust. Als er<br />

noch in Flammen stand, warf er den Ätna, der in<br />

Sizilien ist, auf ihn drauf, der seitdem bis heute<br />

brennen soll.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!