Griechisch-römische Mythologie
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� Aischylos widmet ihnen sein Drama Eumenides, in dem sie Orest nach seinem<br />
Muttermord sogar bis in Apolls Tempel verfolgen und in den Wahnsinn treiben.<br />
� Allecto tritt vor allem in der Aeneis auf und löst auf Betreiben Junos den Krieg in<br />
Latium aus (7, 286-322: Junos Monolog [Acheronta movebo]; 323-340: Juno aktiviert<br />
die Furie Allecto; 341-405: Allecto versetzt Königin Amata in Raserei; 406-474:<br />
Allecto entfacht Kriegswut in Turnus; 475-539: Allecto lässt Ascanius den Hirsch<br />
töten → Rache der Latiner und erstes Blutvergießen; 540-571: Allecto kehrt in den<br />
Orcus zurück).<br />
� Tisiphone ist Hüterin des Tartaros (Verg. Aen. 6, 555) und foltert in Rhadamanthys’<br />
Dienst (Verg. Aen. 6, 570-573); außerdem hilft sie Juno bei der Herstellung eines<br />
Wahnsinn verursachenden Giftes (Athamas-Ino-Episode: Ov. met. 4, 500).<br />
� Megaira tritt nur namentlich auf (Verg. Aen. 12, 845-47; Lucan. 1, 572-77; 6, 730;<br />
Stat. Theb. 1, 712).<br />
Gorgonen (Phorcynides)<br />
� Laut Hesiod Töchter des Phorkys und der Keto (Hes. theog. 274 ff.), Schwestern der<br />
Graien, namens Sthenno (die „Starke“), Euryale („die über das weite Meer<br />
Verfügende“) und Medusa (die „Herrschende“), die als einzige sterblich war.<br />
� Sie leben fernab am Ende des Okeanos bei den Hesperiden, hatten goldene Flügel,<br />
mächtige Hauer, Schlangen um den Kopf und als Gürtel um den Leib gewunden. Wen<br />
sie ansahen, der erstarrte zu Stein. Die Graien bewachten den Eingang zu ihrer<br />
Behausung (s.o.).<br />
� Besonders Medusa wird im Rahmen des Perseus-Mythos erwähnt (Ov. met. 4, 772-<br />
803; Luc. 9, 624-733), die auch mit Poseidon zur Mutter des Pegasus wird, als ihr von<br />
Perseus der Kopf abgeschlagen wird.<br />
Harpyien (die „Greifenden, Raffenden“)<br />
� Nach Hesiod 2 Töchter des Pontos-Sohnes Thaumas und der Okeanine Elektra und<br />
Schwestern der Götterbotin Iris: Aello (die „mit Füßen wie der Wind“) und Okypete<br />
(die „schnell Fliegende“); Homer nennt eine Podarge (die „mit den schnellen Füßen“),<br />
die mit dem Westwind Zephyros Mutter der unsterblichen Pferde des Achilleus,<br />
Xanthos und Balios, wurde (Hom. Il. 16, 149-151); Vergil nennt erstmals eine<br />
kanonische dritte Harpyie Celaeno (die „Dunkle“, Verg. Aen. 3, 210).<br />
� Sie sind mädchenköpfige, mit Krallen versehene, bleichgesichtige, geflügelte<br />
Dämonen.<br />
� Homer verwendet die Harpyien, um das spurlose Verschwinden des Odysseus (Hom.<br />
Od. 1, 241; 14, 371) oder den plötzlichen Tod der Töchter des Pandaros zu erklären<br />
(Hom. Od. 20, 66-78).<br />
� Apollonios von Rhodos lässt sie - dies ist ihre wichtigste mytholog. Rolle - in der<br />
Argonautensage den thrakischen König Phineus dadurch quälen, dass sie ihm sein<br />
Essen wegschnappen, bis ihre Erzfeinde, die Boreassöhne Kalais und Zetes, sie<br />
vertreiben (Apoll. Rhod. 2, 234-434).<br />
� Vergil führt die Harpyien ein, als Aeneas auf seiner Fahrt übers Mittelmeer an die<br />
Küste der Strophaden gelangt; sie hätten sich dorthin geflüchtet, nachdem sie von den<br />
Boreassöhnen vertrieben worden seien. Celaeno verkündet durch Apollos Eingebung<br />
den Aeneaden das Ende ihrer Reise mit dem Tischprodigium.<br />
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