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Griechisch-römische Mythologie

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erst Zeus unterbrach. Zur Heilung musste er in den Dienst der lydischen Königin Omphale<br />

treten.<br />

� Herakles’ Kämpfe auf der Peloponnes (Hom. Il. 11, 690 ff.; Apollod. 2, 142-45; Diod. 4,<br />

33, 5-6): Poseidon zeugte mit Tyro die Söhne Pelias und Neleus, der von seinem Bruder im<br />

Streit aus Iolkos vertrieben wurde und sich nach Messenien zu seinem Vetter flüchtete. Dort<br />

eroberte er Pylos, ehelichte Chloris, die einzige übrig gebliebene Niobetochter, und zeugte u.<br />

a. Nestor. Neleus nun verweigerte Herakles die Entsühnung von Iphitos’ Tötung, weil er ein<br />

Freund von Iphitos’ Vater, Eurytos, war. Hierauf tötete Herakles alle bis auf Nestor, der<br />

gerade in Lakonien weilte und daraufhin König in Pylos wurde. Danach wandte er sich gegen<br />

Sparta, wo Hippokoon nach Vertreibung seines Halbbruders Tyndareos herrschte; Hippokoon<br />

war ein Verbündeter von Neleus und hatte Oionos, einen Verwandten von Herakles, getötet,<br />

wofür ihn Herakles mit dem Tod bestrafte und Tyndareos wieder nach Sparta zurückführte.<br />

� Herakles’ Tod (Soph. Trach. 555 ff.; Diod. 4, 36, 3 ff.): Bei König Oineus von Kalydon freite<br />

Herakles dessen Tochter Deianeira, nachdem er seinen Rivalen Acheloos, einen Flussgott,<br />

überwunden hatte. Am Fluss Euenos wollte sich der Kentaur Nessos, der hier die Funktion des<br />

Fährmanns innehatte, an Deianeira vergreifen, wofür ihn Herakles mit einem seiner giftigen<br />

Pfeile verwundete. Nessos aber rächte sich an Herakles, indem er sterbend Deianeira riet, das<br />

Blut seiner Wunde als Liebeszauber für Herakles aufzubewahren. Nach mehreren Abenteuern<br />

(Dryoper, Lapithen, Kyknos) sammelte er eine Heeresmacht gegen Eurytos, eroberte dessen<br />

Stadt Oichalia und nahm Iole in Gefangenschaft. Aus brennender Eifersucht auf Iole sandte<br />

Deianeira dem Herakles ein mit einer Salbe aus dem Blut des Nessos bestrichenes<br />

Opfergewand für das auf Euboia angedachte große Dankopfer; Herakles zog das Gewand an<br />

und wurde alsbald von heftigen Schmerzen gepeinigt. Deianeira nahm sich darüber das Leben,<br />

Herakles schleppte sich auf den Gipfel des Berges Oita und ließ sich dort von Philoktetes, dem<br />

er als Dank seinen berühmten Bogen vermachte, auf einem Scheiterhaufen verbrennen.<br />

d) Argonautensage (Apoll. Rhod. Argonautika, Val. Flacc. Argonautica)<br />

� Vorgeschichte 1: Phrixos und Helle, die zwei Kinder des Königs Athamas von Orchomenos<br />

mit der Wolkennymphe Nephele, waren der neuen Gattin, der Kadmostochter Ino, verhasst<br />

und so bat sie Athamas, seinen Sohn Phrixos dem Zeus zu opfern, wozu Phrixos trotz der<br />

Weigerung seines Vaters bereit war. Beim Opfer tauchte plötzlich ein von Nephele<br />

geschickter Widder mit einem goldenen Vlies auf, der beide Kinder auf seinen Rücken nahm<br />

und sich in die Lüfte erhob. Über der Meerenge, die heute den Namen Hellespont trägt, stürzte<br />

Helle ab und Phrixos wurde von dem Widder bis nach Kolchis zu dem dortigen König Aietes<br />

gebracht. Phrixos opferte dort den Widder und hängte das Vlies im Areshain auf, wo ein Feuer<br />

speiender Drache es bewachte.<br />

� Vorgeschichte 2 (Hom. Od. 11, 235 ff.; 12, 70-72; Hes. theog. 992 ff.; Pind. Pyth. 4, 73 ff.;<br />

Apollod. 1, 107-09): Die von Poseidon schwangere Tyro gebar Neleus und Pelias; danach<br />

heiratete sie Kretheus und wurde von ihm Mutter des Aison, des Pheres und des Amythaon.<br />

Amythaon wanderte mit Neleus nach Pylos aus und Pheres nach Thessalien. Als nun Aison<br />

seinem Vater Kretheus in der Herrschaft folgen sollte, wurde er von seinem Stiefbruder Pelias<br />

widerrechtlich vertrieben und rettete seinen kleinen Sohn Jason, indem er ihn dem Kentauren<br />

Chiron zur Erziehung übergab. Währenddessen erhielt Pelias das Orakel, er solle sich vor<br />

„dem Einschuhigen“ hüten. Der herangewachsene Jason kehrte nach Iolkos zurück, forderte<br />

das Erbe seines Vaters ein und hatte beim Durchwaten eines Flusses einen Schuh verloren.<br />

Pelias täuschte nun angesichts des Orakels einen Traum vor, nach dem Phrixos ihm erschienen<br />

sei und um Rückführung des Vlieses gebeten habe; Jason glaubte dies und erklärte sich zu der<br />

Fahrt bereit.<br />

� Handlung: Nach dem Bau des Fünfzigruderers Argo im Hafen von Iolkos, in dessen Bug<br />

Athene ein Stück sprechendes Holz aus dem Eichenhain von Dodona eingefügt hatte,<br />

sammelte Jason alle bedeutenden griechischen Heroen der vortrojanischen Zeit um sich<br />

(Pindar nennt 12, Apollonios von Rhodos 55, Apollodor 47, Hygin 66 und Valerius Flaccus<br />

52, unter anderen Argos [der Erbauer], Orpheus, die Dioskuren, die geflügelten Boreas-Söhne<br />

Kalais und Zetes, Peleus, Lynkeus, Idas, Tiphys und Herakles). Zunächst landeten die<br />

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