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IKZ Energy Die Zukunft der Wärmeversorgung (Vorschau)

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SONNENENERGIE<br />

Montagesysteme<br />

Bild 2: Eislast am Rahmen und mögliche Beschädigung bei dauerhafter Belastung.<br />

Markt. <strong>Die</strong> Zahlen seither sind beeindruckend:<br />

10 MW in 2012, 15 MW in 2013 und<br />

wohl knapp 25 MW in 2014 wurden mit diesen<br />

Systemen auf dem Flachdach verbaut.<br />

Geschäftsführer Daniel Deli blickt zurück:<br />

„Zentrale Punkte bei <strong>der</strong> Entwicklung dieser<br />

zweiten Produktgeneration waren die<br />

optimierte Aerodynamik und <strong>der</strong> garantierte<br />

Wasserablauf in alle Richtungen.“<br />

Den Komponenten aus dem Hause D&D<br />

Deli gelingt dies durch hutförmige Auflagekomponente<br />

als alleinige Auflagefläche an<br />

<strong>der</strong> Nord- und Südseite <strong>der</strong> aufgestän<strong>der</strong>ten<br />

Konsolen bei „Shark simpleX“ bzw. an <strong>der</strong><br />

Ost- und Westseite bei „Shark dupleX“.<br />

<strong>Die</strong> am Markt immer noch üblichen<br />

durchgängigen Schienen als Auflageflächen<br />

sind hier somit komplett vermieden<br />

worden. Genau diese durchgängigen Schienen<br />

sind die Hauptursache für das unerwünschte<br />

Stauwasser. „Stehendes Wasser<br />

kann gefrieren und es besteht die Gefahr,<br />

dass Ausgangsmaterialien deformiert<br />

werden“, so Deli. Mögliche Folgen können<br />

Risse in den Bauteilen sein, aber auch das<br />

Platzen von Profilen. Anlageschäden also,<br />

die nur mit teilweise erheblichem Aufwand<br />

repariert werden können.<br />

Defekte durch Eisbildung<br />

Doch auch die Modulhersteller sehen dadurch<br />

Gefahren: „Stauwasser bei PV-Modulen<br />

kann verschiedene Probleme mit sich<br />

bringen, beson<strong>der</strong>s im Hinblick auf tiefe<br />

Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und<br />

die einhergehende Eisbildung“, so Conny<br />

Axel Hulverscheidt, Direktor Produktmanagement<br />

und Marketing des Modulherstellers<br />

ZNSHINE Europe GmbH. Der Diplomphysiker<br />

erklärt weiter: „Steht ein Teil<br />

des Moduls dauerhaft im Wasser, kann es<br />

im ungünstigsten Fall zu einem Eindringen<br />

des Wassers in das Laminat kommen.<br />

<strong>Die</strong> seitliche Grenzfläche des Laminats<br />

wird beim Anbringen des Rahmens<br />

zwar mit Silikon gegen äußere Einflüsse<br />

isoliert, jedoch können sich die Isolationseigenschaften<br />

durch UV-Exposition<br />

über einen längeren Zeitraum verän<strong>der</strong>n,<br />

sodass nicht auszuschließen ist, dass Wasser<br />

die Si likonabdichtung durchdringen<br />

kann. Das Eindringen von Wasser in das<br />

Laminat selbst würde zu Delaminationseffekten<br />

führen.“ Insgesamt beurteilt er dieses<br />

Risiko aber als unwahrscheinlich, da<br />

hier mehrere Umstände gemeinsam auftreten<br />

müssten.<br />

Sehr viel wahrscheinlicher sei das Szenario<br />

von mechanischen Defekten am Modul<br />

(Bild 2). Hulverscheidt: „<strong>Die</strong> Last von<br />

gefrorenem Wasser (Stauwasser, aber auch<br />

geschmolzener Schnee, <strong>der</strong> sich am unteren<br />

Ende des Moduls sammelt und nachts<br />

wie<strong>der</strong> gefriert) an einer Rahmenkante<br />

kann zu einer mechanischen Beschädigung<br />

<strong>der</strong>selben führen. Das hohe Gewicht<br />

von Schnee und Eis könnte den Rahmen an<br />

<strong>der</strong> betroffenen Seite vom Modul lösen und<br />

sich entsprechend verbiegen o<strong>der</strong> bei extremer<br />

Belastung sogar abreißen.“<br />

Auch aus elektrotechnischer Sicht müssen<br />

Wasserablaufbarrieren bei PV-Anlagen<br />

als sehr bedenklich eingestuft werden.<br />

Lothar Czarnecki, Professor an <strong>der</strong><br />

Hochschule Kempten, weist hier vor allem<br />

auf die üblicherweise in die PV-Anlage integrierte<br />

Blitzschutztechnik hin: „<strong>Die</strong> Verbindung<br />

von PV-Anlagen besteht wegen<br />

Bild 3: <strong>Die</strong> Auswirkungen elektrochemischer Korrosion (siehe Expertise<br />

Prof. Dr. Czarnecki).<br />

Bild 4: Trägerschiene 15° mit Wasserablauf-Modell.<br />

12 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 8/9/2014

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