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IKZ Energy Die Zukunft der Wärmeversorgung (Vorschau)

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ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Verordnungen<br />

Energetische Kennwerte basierend auf <strong>der</strong> Endenergie spiegeln nicht die realen Energieverbrauchskosten<br />

wi<strong>der</strong> und stehen teilweise im Wi<strong>der</strong>spruch zu politischen Zielen. Zudem steht<br />

eine Klassifizierung basierend auf <strong>der</strong> Endenergie im Wi<strong>der</strong>spruch zu bestehenden För<strong>der</strong>programmen,<br />

die ihre Anfor<strong>der</strong>ungen am Primärenergiebedarf des Gebäudes ausrichten.<br />

und Gas-Brennwerttechnik höher bewertet<br />

als dies <strong>der</strong>zeit <strong>der</strong> Fall ist“, erläutert<br />

Christmann die Folgen <strong>der</strong> einseitigen<br />

Anpassung des Primärenergiefaktors für<br />

Strom gegenüber dem Energieträger Erdgas.<br />

„Im Endeffekt wird bei dieser Einstufung<br />

eine Prognose über den zukünftigen<br />

vermutlichen Anteil von Erneuerbaren<br />

Energien im Strommix für den öffentlich<br />

rechtlichen Nachweis und Energieberatungen<br />

herangezogen, ohne den verstärkten<br />

Einsatz von Erneuerbaren Energien bei<br />

an<strong>der</strong>en Energiearten zu berücksichtigen.<br />

Dadurch verlieren wesentliche Elemente<br />

wie die Kraft-Wärme-Kopplung sowohl aus<br />

gasbetriebenen Blockheiz-Kraftwerken als<br />

künftig auch aus Brennstoffzellen-Heizgeräten<br />

an Wettbewerbsfähigkeit – obwohl<br />

sie unbestritten höchste Effizienz bieten.<br />

Gerade die statische Bewertung des Energieträgers<br />

Gas spielt hier eine wesentliche<br />

Rolle in <strong>der</strong> künftigen Bewertung von unbestrittenen<br />

Hocheffizienz-Technologien<br />

wie <strong>der</strong> Kraft-Wärme-Kopplung – sei es<br />

im BHKW o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Brennstoffzelle.“<br />

Damit die Energiearten wie<strong>der</strong> eine<br />

faire Bewertung erhalten, besteht eine <strong>der</strong><br />

zentralen For<strong>der</strong>ungen aus dem Markt darin,<br />

dass im Rahmen <strong>der</strong> nächsten EnEV-<br />

Novelle beispielsweise <strong>der</strong> steigende Anteil<br />

Erneuerbarer Energien im Erdgas über u. a.<br />

Bio-, Deponie- und Klärgas sowie künftig<br />

auch Gas aus <strong>der</strong> Power-to-Gas-Technologie<br />

berücksichtigt wird. Noch weitreichen<strong>der</strong><br />

werden die neuen Primärenergiefaktoren<br />

Beratungsbedarf beim Endkunden erfor<strong>der</strong>lich<br />

machen und das Marktgeschehen<br />

beeinflussen.<br />

Energie-Kennwerte für Effizienzeinstufung<br />

im klaren Wi<strong>der</strong>spruch<br />

zum politischen Ziel Energiewende<br />

Zweiter Punkt in <strong>der</strong> EnEV-Novelle soll<br />

für diesen Beitrag die Angabe von Energieeffizienz-Kennwerten<br />

in Immobilienanzeigen<br />

sein. <strong>Die</strong>se werden künftig auf einer<br />

Skala von A+ bis H Pflicht in Immobilienanzeigen.<br />

Weil in Deutschland zwei<br />

Arten von Energieausweisen erlaubt sind<br />

– <strong>der</strong> verbrauchs- und <strong>der</strong> bedarfsabhängige<br />

– muss die Ausweisart künftig angegeben<br />

werden. Statt des Primärenergie-Kennwertes<br />

wird dann auch <strong>der</strong> Endenergie-Kennwert<br />

in Verbindung mit dem<br />

maßgeblichen Energieträger in <strong>der</strong> <strong>Wärmeversorgung</strong><br />

zur Pflichtangabe.<br />

<strong>Die</strong> Absicht <strong>der</strong> Bundesregierung hinter<br />

diesen Än<strong>der</strong>ungen ist klar: Es soll<br />

eine Maßangabe für die zu erwartenden<br />

Heizkos ten geschaffen werden, die sich verbraucherfreundlich<br />

schnell ablesen lässt.<br />

<strong>Die</strong>se Regelung trifft allerdings nur auf<br />

Energiepässe zu, die nach dem Inkrafttreten<br />

dieser EnEV-Novelle ausgestellt werden.<br />

<strong>Die</strong> Quintessenz: Liegt bis zum 1.<br />

Mai 2014 bereits ein Energieausweis vor,<br />

muss die Energieeffizienzklasse des Gebäudes<br />

nicht in Immobilienanzeigen veröffentlicht<br />

werden.<br />

„<strong>Die</strong> energetischen Kennwerte basierend<br />

auf <strong>der</strong> Endenergie spiegeln in keinem<br />

Fall die realen Energieverbrauchskosten<br />

wi<strong>der</strong>. Deren Bewertung in Effizienzklassen<br />

steht teilweise sogar in krassem<br />

Wi<strong>der</strong>spruch zu den politischen Ausbauzielen<br />

und dem klaren Willen <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

zu einer Dezentralisierung <strong>der</strong><br />

Stromversorgung durch die Kraft-Wärme-<br />

Kopplung“, formuliert Christmann dazu.<br />

„Damit hier künftig Fehlinterpretationen<br />

seitens <strong>der</strong> Verbraucher vermieden werden,<br />

ist eine verstärkte Aufklärung <strong>der</strong><br />

Elektrisch betriebene Wärmepumpen werden als Ergebnis <strong>der</strong> EnEV-Novelle ohne Verbesserungen<br />

ihrer Effizienz höher bewertet.<br />

56 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 8/9/2014

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