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IKZ Energy Die Zukunft der Wärmeversorgung (Vorschau)

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ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Mini-BHKW<br />

Tabelle 1: Strombedarf in kWh.<br />

Strombedarf in kWh/Tag (Montag – Sonntag)<br />

Küche, Restaurant, Toiletten; Reinigung Mindestens 40.000 kWh<br />

Hotelbetrieb<br />

Etwa 10.000 kWh<br />

Quelle: Forum Wohnenergie<br />

Tabelle 2: Ergebnisse nach einem Betriebsjahr.<br />

Ergebnisse nach einem Betriebsjahr<br />

(05. 10. 2009 – 24. 10. 2010)<br />

Betriebsstunden:<br />

8.760.43 h<br />

Produzierte elektrische Energie: 32.040 kWh<br />

Eigenverbrauch:<br />

28.772 kWh<br />

Netzeinspeisung:<br />

3.268 kWh<br />

Erzeugte thermische Energie: 89.421 kWh<br />

Gasverbrauch BHKW:<br />

Gasverbrauch Brennwerttherme:<br />

Gasverbrauch gesamt<br />

Quelle: Forum Wohnenergie<br />

Tabelle 3: Vergleich <strong>der</strong> Energieverbräuche.<br />

Vergleich <strong>der</strong> Energieverbräuche<br />

Verbräuche in kWh Vorher Nachher Differenz<br />

Erdgas 198.478 203.080 + 4.602<br />

Strom 52.755 23.983 - 28.772<br />

Betriebsjahr (05. 10. 2009 – 24. 10. 2010)<br />

Quelle: Forum Wohnenergie<br />

Tabelle 4: Leistungsbezogene Auswertung.<br />

Leistungsbezogene Auswertung (Auszug)<br />

Wärmeanteil BHKW 68 %<br />

Wärmeanteil Gastherme 32 %<br />

Mittlere Heizleistung BHKW 10,20 kW<br />

Quelle: Forum Wohnenergie<br />

Tabelle 5: Trinkwarmwasserbedarf.<br />

Trink-Warmwasserbedarf<br />

in l/Tag mit einer Entnahmetemperatur von 55 °C (Montag – Sonntag<br />

Küche, Restaurant, Toiletten; Reinigung 200<br />

Hotelbetrieb 600<br />

Quelle: Forum Wohnenergie<br />

Das BHKW mit variabler Motordrehzahl<br />

und einem Gesamtwirkungsgrad von<br />

etwa 90 %, wurde mit einer elektrischen<br />

Leistung von 1,3 – 4,7 kW und einer entsprechenden<br />

thermischen Leistung von<br />

4,0 – 12,5 kW modulierend und eine Gas-<br />

Brennwerttherme mit 65 kW als Spitzenlast-Kessel<br />

installiert. Mit dieser Leistung<br />

konnten kurze Nachladezeiten realisiert<br />

werden. Der bisherige Energieträger war<br />

13.909 m³ ( ~ 139.090 kWh)<br />

6.471 m³ ( ~ 64.710 kWh)<br />

20.380 m³ ( ~ 203.800 kWh)<br />

Erdgas. Ein Versorgungsanschluss<br />

war somit vorhanden.<br />

Durch die Wärmegewinnung<br />

aus dem<br />

Arbeitsprozess des Verbrennungsmotors<br />

reduziert<br />

sich die Abgastemperatur<br />

auf < 90 °C. Sowohl<br />

für das Brennwertgerät als<br />

auch für das BHKW wurden<br />

die Abgassysteme saniert<br />

bzw. erneuert.<br />

Bilanz nach dem<br />

ersten Betriebsjahr<br />

<strong>Die</strong> Bilanz zeigte bereits<br />

nach dem ersten Betriebsjahr<br />

eine sehr gute<br />

(stetige) Laufzeit des<br />

BHKWs und somit eine<br />

konstante (stetige) Stromproduktion,<br />

da eine thermische<br />

Grundlast für die<br />

Trinkwassererwärmung<br />

ebenso dauernd anstand,<br />

wie die Lasten für elektrische<br />

Energie. Nur ein<br />

sehr geringer Teil elektrischer<br />

Energie konnte nicht<br />

selbst verbraucht werden<br />

und wurde daher in das<br />

Netz eingespeist. <strong>Die</strong>ser<br />

Trend hat sich mittlerweile<br />

nach nunmehr 5 Betriebsjahren<br />

fortgesetzt und in<br />

dieser Form bestätigt.<br />

Das BHKW ist abgesehen<br />

von den Wartungsarbeiten<br />

nahezu ganzjährig<br />

in Betrieb. Bemerkenswert<br />

ist <strong>der</strong> Grundlastanteil des<br />

BHKWs in <strong>der</strong> Wärmeerzeugung<br />

mit einer mittleren<br />

Heizleistung von<br />

im ersten Betriebsjahr<br />

10,2 kW und über die folgenden<br />

Betriebsjahre nunmehr<br />

gemittelten 10,8 kW.<br />

Allein die Strommenge,<br />

die das BHKW im ersten<br />

Betriebsjahr produziert<br />

hat, entsprach nach damaligem Stromkostentarif<br />

des Betreibers etwa 5750,– Euro.<br />

Dem standen Gas-Bezugskosten für das<br />

BHKW von etwa 6500,- Euro gegenüber.<br />

<strong>Die</strong>se Brennstoffmenge sorgte aber ebenfalls<br />

für den thermischen Grundlastanteil<br />

von erzeugten 89 421 kWh Wärme. <strong>Die</strong>ser<br />

Anteil musste somit nicht vom Brennwertgerät<br />

abgedeckt werden und entspricht einer<br />

Gasbezugskostenersparnis von etwa<br />

4500,– Euro auf <strong>der</strong> Guthabenseite. Demzufolge<br />

ließ sich sagen, dass die Stromerzeugung<br />

etwa 2000,– Euro an Brennstoffkosten<br />

verursacht. <strong>Die</strong>s würde Stromerstehungskosten<br />

von 0,07 Euro pro kWh<br />

(zuzüglich Instandhaltungskosten) bedeuten.<br />

Energieeffizienz gesteigert<br />

<strong>Die</strong>ses Beispiel aus <strong>der</strong> Praxis zeigt,<br />

dass ein integraler Planungsansatz von<br />

<strong>der</strong> Entwurfsplanung über die Realisierung,<br />

Inbetriebnahme und Anlagenbetreuung,<br />

die entsprechenden Voraussetzungen<br />

GRUNDLAST MIT DOPPELTEM NUTZEN<br />

Zum Nachlesen: Unter dem Titel „Ein<br />

Kraftpaket für Wärme und Strom“ erschien<br />

in <strong>der</strong> <strong>IKZ</strong>-ENERGY Ausgabe 2/2011,<br />

Seite 64 ff. bereits ein ausführlicher Artikel<br />

zu dem Projekt, dessen erste Betriebsergebnisse<br />

hier nun vorliegen.<br />

schuf, dass allein durch anlagentechnische<br />

Maßnahmen Energie eingespart und somit<br />

die Energieeffizienz eines Gebäudes nachhaltig<br />

gesteigert werden kann. Dabei konnten<br />

die Fassade, die Dachfläche, die Umgebung<br />

nahezu unberührt bleiben. Vielmehr<br />

wurde die neue Haustechnik nicht nur auf<br />

den Energiebedarf entwickelt, son<strong>der</strong>n<br />

auch nach dem Gebäude, dessen enorme<br />

Wärmespeicherkapazität bislang nicht im<br />

Geringsten mitberücksichtigt wurde. <strong>Die</strong>s<br />

belegen weitere Untersuchungen und Betrachtungen<br />

nach mittlerweile fünf Betriebsjahren.<br />

Wichtig ist es, den Blickwinkel bezüglich<br />

des Energiebedarfs umfassend zu erweitern,<br />

um festzustellen, dass die Hauptkomponenten<br />

des Gesamt-Energiebedarfs<br />

nicht nur Energie für Wärme, son<strong>der</strong>n auch<br />

für Automation, Beleuchtung und sehr oft<br />

auch für Kühlung einfor<strong>der</strong>n. Je konstanter<br />

und – in <strong>der</strong> Verhältnismäßigkeit des Bedarfs<br />

– ausgewogener die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

sich objektspezifisch darstellen, desto<br />

mehr kann eine Kraft-Wärme-Kopplung<br />

in solchen Anfor<strong>der</strong>ungsszenarien einen<br />

großen Anteil an Energieeffizienz in Gebäuden<br />

bedeuten.<br />

■<br />

Autor: Frank Hartmann<br />

Bild: <strong>IKZ</strong>-ENERGY Archiv<br />

40 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 8/9/2014

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