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IKZ Energy Die Zukunft der Wärmeversorgung (Vorschau)

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ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Energiemanagementsysteme<br />

Normenvergleich Spitzenausgleich.<br />

Allgemein<br />

Vorteile<br />

Nachteile<br />

Beson<strong>der</strong>heiten<br />

Aufwand<br />

Einsparpotenzial<br />

Empfehlung<br />

Quelle: Markt und Mittelstand<br />

DIN EN ISO 50001 DIN EN 16247-1 EMAS<br />

Anleitung zum Aufbau<br />

und Betrieb eines Energiemanagementsystems<br />

zur nachhaltigen<br />

Steigerung <strong>der</strong> Energieeffizienz.<br />

Hohes Einsparpotenzial<br />

durch kontinuierlichen<br />

Prozess.<br />

Reduzierte Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an das Management<br />

auf allen Ebenen im<br />

Vergleich zu EMAS.<br />

Vor <strong>der</strong> Zertifizierung<br />

muss das System bereits<br />

3 Monate im Unternehmen<br />

eingeführt sein.<br />

Mittel. Zertifizierung<br />

erfor<strong>der</strong>lich, aber im<br />

Energiebereich weniger<br />

Vorschriften als<br />

im Umweltbereich.<br />

Hoch. <strong>Die</strong> Energieeffizienz<br />

steht im Mittelpunkt<br />

und soll kontinuierlich<br />

verbessert<br />

werden.<br />

Erste Wahl für Unternehmen<br />

mit hohem<br />

Energieverbrauch, die<br />

Energieeffizienz leben<br />

wollen und bereits erste<br />

Grundlagen geschaffen<br />

haben.<br />

Energieaudit für kleine<br />

und mittlere Unternehmen<br />

(KMU).<br />

Geringer personeller und<br />

finanzieller Aufwand im<br />

Vergleich zu ISO 50001<br />

und EMAS. Konzentration<br />

auf energetische<br />

Komponenten.<br />

Kein kontinuierlicher<br />

Prozess, nicht anwendbar<br />

für EEG-Ausgleichsregelung.<br />

Als Voraussetzung für<br />

Inanspruchnahme des<br />

Spitzensausgleichs ab<br />

2013 nur von KMU nach<br />

EU-Definition nutzbar.<br />

Gering. Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

beschränken sich<br />

auf den energetischen<br />

Teil <strong>der</strong> ISO 50001. Mittelständler<br />

sollen damit<br />

gezielt entlastet werden.<br />

Mittel. Einsparmöglichkeiten<br />

werden identifiziert,<br />

aber keine quantitativen<br />

Ziele festgelegt.<br />

Geeignet für Einsteiger<br />

o<strong>der</strong> Unternehmen<br />

mit geringem Energieverbrauch.<br />

Von <strong>der</strong> EU entwickeltes<br />

Öko-Audit. Gemeinschaftssystem<br />

aus<br />

Umweltmanagement<br />

und Umweltbetriebsprüfung,<br />

welches auch<br />

energetische Komponenten<br />

enthält.<br />

Starke Einbindung<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter, hohe<br />

Rechtssicherheit und<br />

gute Außenwirkung.<br />

Umfassende Dokumentationspflichten,<br />

Energiemanagement<br />

ist nur<br />

Teilaspekt.<br />

Erfolgreich überprüfte<br />

Unternehmen können<br />

sich in das EMAS-Register<br />

eintragen lassen.<br />

Hoch. Hoher Dokumentationsaufwand.<br />

Umwelterklärung und<br />

Nachhaltigkeitsbericht<br />

erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Mittel. Nicht Energie-,<br />

son<strong>der</strong>n Umwelt und<br />

Nachhaltigkeitsziele<br />

im Fokus.<br />

Interessant für Unternehmen,<br />

bei denen<br />

Umweltaspekte im<br />

Vor<strong>der</strong>grund stehen,<br />

die aber trotzdem von<br />

Entlastungen bei <strong>der</strong><br />

Energiesteuer bzw.<br />

EEG-Abgabe profitieren<br />

möchten.<br />

leichter einbringen können. Der zugrunde<br />

liegende Ansatz ist <strong>der</strong> sogenannte PDCA-<br />

Zyklus mit seinen Phasen Planen (Plant),<br />

Umsetzen (Do), Überprüfen (Check) und<br />

Handeln (Act). PDCA bedeutet ein systematisches<br />

Vorgehen mit einer kontinuierlichen<br />

Überprüfung und Verbesserung <strong>der</strong><br />

Energieeffizienz.<br />

Für KMU bieten sich aufgrund des anfänglich<br />

erheblichen Aufwands alternative<br />

Möglichkeiten, um sich mit Energiemanagement<br />

vertraut zu machen. Das<br />

vereinfachte System nach <strong>der</strong> SpaEfV ist<br />

jedoch wesentlich umfassen<strong>der</strong> als <strong>der</strong><br />

kostengüns tigere Audit nach DIN EN 16247.<br />

Während das Ziel des Audits eine einmalige<br />

Analyse und ein Bericht über den Status<br />

quo beinhaltet, haben die umfassen<strong>der</strong>en<br />

Systeme nach SpaEfV und DIN 50001<br />

eine kontinuierliche Verbesserung im Visier.<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen und Unterschiede<br />

können beispielsweise in Publikationen<br />

<strong>der</strong> dena nachgelesen werden. Der Artikel<br />

konzentriert sich im folgenden auf die<br />

ISO 50001.<br />

Maßnahmen zur Einführung<br />

<strong>der</strong> ISO 50001<br />

Bei <strong>der</strong> Einführung eines Energiemanagementsystems<br />

nach DIN EN ISO 50001<br />

ist von Beginn an auf die Integration in bereits<br />

bestehende Managementsysteme zu<br />

achten. Viele Gemeinsamkeiten bestehen<br />

zu einem Umwelt- o<strong>der</strong> Qualitätsmanagement.<br />

Beson<strong>der</strong>s große Synergieeffekte ergeben<br />

sich, wenn ein Unternehmen bereits<br />

über ein Umweltmanagement nach EMAS<br />

o<strong>der</strong> DIN EN ISO 14001 verfügt. In <strong>der</strong> Regel<br />

sind dann schon 60 bis 70 % <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

und Maßnahmen abgedeckt.<br />

Betriebe mit einem Qualitätsmanagement<br />

nach DIN EN ISO 9001 verfügen etwa über<br />

25 bis 30 % <strong>der</strong> notwendigen Umsetzung.<br />

Wie bei allen Verän<strong>der</strong>ungsprozessen ist<br />

die sichtbare Unterstützung <strong>der</strong> Geschäftsleitung<br />

ein wesentlicher Erfolgsfaktor.<br />

Der Inhalt <strong>der</strong> DIN EN ISO 50001 kann<br />

im Wesentlichen in zwei Teilbereiche, nämlich<br />

den organisatorischen Teil und den<br />

ener getischen Teil geglie<strong>der</strong>t werden, die<br />

beide natürlich in wechselseitiger Beziehung<br />

stehen. <strong>Die</strong> Norm enthält keine absoluten<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen bezüglich des Energiebedarfs,<br />

also keine Vorgaben bezüglich<br />

Einsparung o<strong>der</strong> Technik, son<strong>der</strong>n legt Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an den Gesamtprozess fest,<br />

damit die Energienutzung verbessert wird.<br />

Der organisatorische Teil beinhaltet verwaltungstechnische<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen wie<br />

Leitlinien, Arbeitsanweisungen, Verantwortlichkeiten,<br />

Dokumentationspflichten,<br />

Überprüfungszyklen und Audits und die<br />

Zusammenfassung in integrierten Managementsystemen.<br />

Der energetische Teil besteht<br />

im Wesentlichen aus Bestandsaufnahme,<br />

Messkonzept, Datenerfassung<br />

und Energiecontrolling, energetischer Bewertung,<br />

<strong>der</strong> Erfassung geeigneter Kennzahlen,<br />

Energieberichten sowie <strong>der</strong> Festlegung<br />

von Energiezielen, Energieprogramm<br />

und Aktionsplänen.<br />

Im 2. Teil des großen Berichts zu Energiemanagementsystemen<br />

in <strong>der</strong> nächsten<br />

Ausgabe geht es detailliert um den energetischen<br />

Teil <strong>der</strong> ISO 50001 inklusive zahlreicher<br />

Beispiele aus <strong>der</strong> Praxis. ■<br />

Autorin: Angela Kan<strong>der</strong>s, freie Journalistin<br />

62 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 8/9/2014

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