KRONE trailerforum 1-2013
Fokus Kunde
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Polen<br />
»Polen hat als Transportmarkt einen<br />
guten Ruf. Wir sind gut etabliert und<br />
haben die Chancen genutzt, die uns der<br />
EU-Beitritt im Jahr 2004 gewährt hat.«<br />
Maciej Michalski, Geschäftsführer von POZ<strong>KRONE</strong><br />
Fotos: Darek Delmanowicz / dpa, POZ<strong>KRONE</strong><br />
Zu den Personen<br />
Maciej Michalski (41) ist<br />
seit 2005 bei Pozkrone<br />
tätig, hat in Gdańsk und<br />
Berlin studiert und seine Karriere<br />
im Bereich Vertrieb von<br />
Konsumelektronik begonnen.<br />
Der Familienvater liebt Sport<br />
und spielt Klavier.<br />
Tomasz Kujawa (42) ist von<br />
Anfang an bei Pozkrone dabei.<br />
Er hat an der Universität<br />
für Landwirtschaft in Poznań<br />
studiert. Mit seiner Frau zieht<br />
er eine Tochter auf, in seiner<br />
Freizeit interessiert er sich<br />
für Autos und Motorsport.<br />
einen hohen Wiederverkaufswert. POZ-<br />
<strong>KRONE</strong> verkauft sie weiter Richtung Osten,<br />
vor allem nach Russland, in die Ukraine<br />
und nach Weißrussland.<br />
Im Bereich Service baut POZ<strong>KRONE</strong><br />
auf ein bewährtes Netzwerk: Original-<br />
<strong>KRONE</strong>-Verschleißteile sind landesweit<br />
unproblematisch und schnell erhältlich.<br />
Um sehr kurzfristige Lieferungen abzusichern,<br />
fährt seit etwa einem Jahr ein Shuttle<br />
mit Ersatzteilen zwischen Werlte und Tarnowo<br />
Podgórne. Der Auflieger tritt immer<br />
mittwochs seine Reise nach Deutschland an<br />
und kommt freitags beladen zurück. „Das<br />
funktioniert reibungslos und wird sehr gut<br />
angenommen“, sagt Maciej Michalski. Für<br />
Reparaturen steht ein bewährtes Außennetz<br />
mit Servicepartnern zur Verfügung.<br />
Dass <strong>KRONE</strong> heute auch auf dem polnischen<br />
Markt so erfolgreich ist, haben<br />
Partner wie POZ<strong>KRONE</strong> vor allem auch<br />
dem Umstand zu verdanken, dass auf dem<br />
Markt immer stärker hochqualitative Produkte<br />
gefragt sind. Maciej Michalski sagt:<br />
„Polnische Käufer schauen auf den Preis,<br />
ganz klar. Aber gerade deshalb setzen sie<br />
auch auf Qualität. <strong>KRONE</strong> steht für deutsche<br />
Wertarbeit und das ist ein sehr wichtiges<br />
Kaufargument. Die Kunden sehen ja im täglichen<br />
Geschäft, welche Haltbarkeit die Fahrzeuge<br />
beweisen.“ Auch die Multifunktionalität<br />
überzeuge: „Hier sind vor allem solide<br />
Fuhrparks gefragt, die gleichzeitig flexibel<br />
sein müssen. Obwohl polnische Käufer<br />
das komplexe Angebot der Firma <strong>KRONE</strong><br />
sehr attraktiv finden, entscheiden sie sich<br />
meist für universelle Produkte aus dem<br />
Programm.“ Polnische Spediteure investieren<br />
vorsichtiger, da sie mit mehr Unsicherheiten<br />
zu kämpfen haben als Unternehmen<br />
in anderen Ländern der Europäischen<br />
Union. Und auf polnischen Straßen sind<br />
robuste Fahrzeuge gefragt. „Zudem hat ein<br />
guter deutscher Anhänger einen hohen<br />
Wiederverkaufswert“, erläutert POZ<strong>KRONE</strong>-<br />
Verkaufsleiter Tomasz Kujawa.<br />
Das Unternehmen hat zwei Ausflüge<br />
in andere Geschäftsbereiche unternommen:<br />
Ende der 90er Jahre stieg es gemeinsam<br />
mit einem dänischen Logistikunternehmen<br />
in das Vermietungsgeschäft<br />
ein. Knapp sieben Jahre wurde eine große<br />
Flotte Auflieger an Kunden geliehen. Bis<br />
zum Jahr 2005 verkaufte POZ<strong>KRONE</strong> außerdem<br />
Pferdewagen. Dann kam die Entscheidung,<br />
wieder zum reinen Handelsunternehmen<br />
zu werden und sich auf den<br />
<strong>KRONE</strong>-Verkauf zu konzentrieren.<br />
Ausflug in die<br />
Vermietung<br />
Die größten Erfolge erzielte das Unternehmen<br />
2007, als fast 3.500 Fahrzeuge<br />
abgesetzt werden konnten – das bis dahin<br />
beste Verkaufsergebnis. Im Jahre<br />
1997 verkaufte POZ<strong>KRONE</strong> den zweihundertsten<br />
Anhänger von <strong>KRONE</strong>, im<br />
Jahre 2000 den tausendsten und 2007<br />
den zehntausendsten. Im Jahr <strong>2013</strong>, so<br />
der Plan, soll der 20.000. verkauft werden.<br />
„Wir haben auch die schwierige Zeit<br />
überstanden, als im Jahr 2008 im Zuge<br />
der Weltwirtschaftskrise der Boom vorbei<br />
war. Das haben wir nur geschafft,<br />
weil unser deutscher Partner, das Fahrzeugwerk<br />
Bernard <strong>KRONE</strong> GmbH, uns<br />
vertraute“, so Tomasz Kujawa.<br />
In Zukunft will POZ<strong>KRONE</strong> sein Servicenetz<br />
weiter optimieren. Eine andere<br />
Aufgabe sei es, die Kunden davon zu<br />
überzeugen, dass das Wort „Krise“ inzwischen<br />
überstrapaziert worden ist. Maciej<br />
Michalski: „Die polnischen Spediteure<br />
reduzieren ihre Flotten nicht, und<br />
die Parkplätze der Firmen sind leer: Es<br />
ist ganz offensichtlich, dass die Lkws Arbeit<br />
haben.“ Tomas Kujawa ergänzt: „Einer<br />
unserer Kunden sagte es so: Er hat<br />
die Krise nur überstanden, weil er unsere<br />
Anhänger gekauft hat. Er hat kein Geld<br />
für den Service vergeudet und bangte<br />
nicht darum, dass er bei einer längeren<br />
Nutzung von drei bis vier Jahren einen<br />
Verlust davonträgt.“<br />
Maciej Michalski macht jedoch auch<br />
die Erfahrung, dass gerade Neuerungen<br />
wie Euro 6 seine Kunden vor echte<br />
Herausforderungen stellen: „Natürlich<br />
wollen sie den neuen Standard kaufen,<br />
aber sie müssten diese Kosten an ihre Kunden<br />
weitergeben, während die eher noch<br />
Preissenkungen erwarten.“ Er kenne einige<br />
Speditionen, die „müssen fahren, nur um<br />
die Kosten zu decken, oder nehmen sogar<br />
Aufträge an, die ihre Aufwendungen nicht<br />
decken.“ Insgesamt sei es für Logistiker<br />
schwieriger geworden, Gewinne zu machen.<br />
Aber: „Wenn ich mit Kollegen in<br />
anderen Ländern spreche, höre ich auch<br />
immer wieder, dass Polen als Transportmarkt<br />
einen guten Ruf hat. Wir sind solide<br />
etabliert und haben die Chancen<br />
genutzt, die uns der EU-Beitritt im Jahr<br />
2004 gewährt hat.“<br />
<strong>trailerforum</strong> 35