martin grubinger - Tonhalle-Orchester Zürich
martin grubinger - Tonhalle-Orchester Zürich
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© Priska Ketterer<br />
«Ich fühle mich bereits zu Hause hier», sagt Lionel Bringuier,<br />
designierter Chefdirigent des <strong>Tonhalle</strong>-<strong>Orchester</strong>s Zürich ab der<br />
Saison 2014/15. Er wird in seinem einzigen Konzert in dieser Saison<br />
Martin Helmchen im Klavierkonzert von Schumann begleiten und<br />
zwei Klassiker des 20. Jahrhunderts dirigieren: «Le tombeau de<br />
Couperin» von Maurice Ravel und Bartóks Konzert für <strong>Orchester</strong>.<br />
entscheidend. Ein grandioser Irrtum! Man muss sich dazu nur<br />
einige Aufnahmen von Klavierkonzerten anhören, um zu begreifen,<br />
dass es nicht allein das solistische Talent ist, welches<br />
bedeutende Interpretationen zeitigt, sondern mehr noch die<br />
Fähigkeit zum intensiven Diskurs.<br />
Genau das ist es, was Martin Helmchens Interpretationen auszeichnet,<br />
über seine stupenden technischen, klanglichen und<br />
gestalterischen Fähigkeiten hinaus. Hört man seine Einspielungen<br />
der Klavierkonzerte Schumanns, Mozarts und Dvořáks,<br />
dann fasziniert vor allem die hohe Kunst des gehobenen und intensiven<br />
Diskurses. In eigentlich jedem Takt sucht er das Zwiegespräch<br />
mit den <strong>Orchester</strong>musikern, horcht er in ihre Stimmen<br />
hinein, stellt diese in den Kontext seines eigenen Notentextes<br />
und sucht erfolgreich nach der bezwingenden Synthese.<br />
Romantisch empfindsames Herz<br />
Ein musikalischer Dialektiker also, womöglich sogar aus dem<br />
Geiste Hegels. Der aber deswegen nicht eine Sekunde in den<br />
Verdacht geriete, ein rein sachlich-struktureller Ausdeuter und<br />
nüchterner Rationalist zu sein. Denn hinter dem Intellekt, da<br />
wohnt bei Martin Helmchen ganz entschieden der Nachfahre<br />
des Sturm und Drangs, wohnt das romantisch empfindsame<br />
Herz. Das verrät nicht zuletzt sein ausgeprägtes und anhaltendes<br />
Faible für die Klavierwerke von Robert Schumann. Virtuosität<br />
paart sich hierbei mit einer intimen Poesie, das Auffahrend-Überschwengliche<br />
eines Florestan mit der zarten<br />
Bedächtigkeit eines Eusebius, kurz und gut: Zwei Seelen wohnen<br />
auch in dieser Brust.<br />
Jürgen Otten<br />
Der Flötenzauber<br />
Nach dem Erfolg in der letzten Saison wird Toni, der kauzige<br />
Hauswart der <strong>Tonhalle</strong>, auch in der neuen Saison Kindern<br />
Kammermusik näher bringen. Toni hat Ende September wieder<br />
alle Hände voll zu tun. Es hat sich hoher Besuch angesagt. Die<br />
Flötenfamilie kommt. Toni ist ganz aufgeregt, denn die möchte<br />
er schon lange kennenlernen. Ehrfürchtig begrüsst er alle. Das<br />
kleine Piccolo hüpft vor Freude, weil es in die <strong>Tonhalle</strong> gehen<br />
darf. Die gemütliche Bassflöte versucht, das Kleine zu beruhigen.<br />
Wie staunt Toni, als sich die Flöten plötzlich anfangen zu<br />
verwandeln: Keiner will mehr sein, was er war. Was ist nur mit<br />
diesen Flöten los?<br />
SA 28.9.13 14.00 Uhr, Kleiner Saal<br />
DER FLÖTENZAUBER<br />
kammermusik für kinder<br />
Sabine Appenzeller Konzept und Regie<br />
Flötengruppe des <strong>Tonhalle</strong>-<strong>Orchester</strong>s Zürich<br />
Rico Grandjean Schauspieler<br />
Eine heitere musikalische<br />
Geschichte für Kinder<br />
ab 5 Jahren<br />
SA 28.9.13 19.30 Uhr, Grosser Saal<br />
SO 29.9.13 11.15 Uhr, Grosser Saal<br />
<strong>Tonhalle</strong>-<strong>Orchester</strong> Zürich, Lionel Bringuier Leitung<br />
Martin Helmchen Klavier<br />
Maurice Ravel Le tombeau de Couperin<br />
Robert Schumann Klavierkonzert a-Moll op. 54<br />
Béla Bartók Konzert für <strong>Orchester</strong><br />
Unterstützt durch Credit Suisse<br />
© Anna Sommer<br />
<strong>Tonhalle</strong>-<strong>Orchester</strong> Zürich Magazin August/September 2013 21