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martin grubinger - Tonhalle-Orchester Zürich

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«Crouching Tiger, Hidden Dragon» ein Star unter den zeitgenössischen<br />

Komponisten ist. Grubinger sei einer der wenigen Musiker,<br />

der eine Saite tief in ihm drinnen anrühre und es ihm<br />

unmöglich mache, nicht über ein Werk für ihn nachzudenken.<br />

«I wanted to create something special for the hunger of his beating<br />

heart and his vibrating soul», sagt Tan Dun. So entstand<br />

«Tears of Nature», nicht einfach nur ein neues Stück, sondern<br />

ein Duett zwischen Interpret und Komponist – «about the beautiful<br />

sadness of nature’s predicament and the threat to our survival<br />

today». Durch die Musik erzählen uns die Tränen der Natur,<br />

dass die lebensbedrohliche Lage der Natur auch die von<br />

uns Menschen ist.<br />

Auf Steine schlagend<br />

Hinter diesen Tränen der Natur steht zudem eine persönliche<br />

Geschichte. Die ersten musikalischen Erfahrungen, so der 1957<br />

geborene Tan Dun, seien die Perkussionsgeräusche in der Natur<br />

und in der Umwelt gewesen: Wasser, Papier, Bambus. Das prägte<br />

ihn früh – und doch musste er diese Klänge erst wiederentdecken.<br />

Er lernte die Musik Bachs kennen, die westliche klassische<br />

Musik, und um sie genauer zu studieren, zog es ihn nach<br />

Europa und schliesslich nach New York. John Cage war es, der<br />

ihn wieder auf seine chinesischen Ursprünge aufmerksam<br />

machte, auf das Buch der Wandlungen, auf Lao Tse und auf die<br />

Natur. «Der Klang der Natur ist das grösste und älteste <strong>Orchester</strong><br />

der Welt», sagte Cage zu Tan Dun. Das öffnete ihm wieder<br />

die Ohren.<br />

Diese Klänge sind in dem Perkussionskonzert auf transformierte<br />

Weise zu erleben. So beginnt das halbstündige, dreisätzige<br />

Werk mit einem Harfenrhythmus, auf den der Perkussionist,<br />

auf zwei Steine schlagend, antwortet. Dann geht er zu den Pauken<br />

über, die er mit den unterschiedlichsten Schlägeln bzw.<br />

manchmal nur den Fingerkuppen spielt. Virtuoses, vor allem<br />

auf dem Marimbafon, Grubingers Lieblingsinstrument, ist zu<br />

hören, aber auch ganz ungewöhnliche Klänge und Spielweisen<br />

erprobt der chinesische Komponist. Der dritte Satz schliesslich<br />

führt dann sogar in die urbane Klanglandschaft von New York.<br />

«Schlag auf Schlag» – das Familienkonzert<br />

Das Sinfonieorchester des Norddeutschen Rundfunks hat das<br />

Werk am 13. Dezember 2012 in Lübeck uraufgeführt. An dem<br />

Kompositionsauftrag waren neben dem NDR auch das Los Angeles<br />

Philharmonic, das Bergen Philharmonic und das <strong>Tonhalle</strong>-<strong>Orchester</strong><br />

Zürich beteiligt. Und nun erleben wir das Werk<br />

erstmals in Zürich. Nicht nur dem Solisten, sondern auch den<br />

<strong>Orchester</strong>schlagzeugern kommt darin eine wichtige Rolle zu.<br />

Und so ist es nur logisch, dass Grubinger und die Schlagzeuger<br />

die Zusammenarbeit noch in einem weiteren Programm vertiefen:<br />

Ein Familienkonzert nimmt uns am nächsten Tag «Schlag<br />

auf Schlag» auf eine musikalische Weltreise mit. Die Route<br />

führt durch Afrika, Asien, Europa, Südamerika und die USA –<br />

charmante Reiseleiterin ist Sandra Studer.<br />

SA 31.8.13<br />

Thomas Meyer<br />

GALAKONZERT DES GÖNNERVEREINS<br />

19.30 Uhr, Grosser Saal<br />

<strong>Tonhalle</strong>-<strong>Orchester</strong> Zürich<br />

David Zinman Leitung<br />

Martin Grubinger Schlagzeug<br />

Tan Dun<br />

The Tears of Nature (EA)<br />

Ottorino Respighi<br />

Fontane di Roma<br />

Pini di Roma<br />

Unterstützt durch Credit Suisse<br />

SO 1.9.13<br />

familienkonzert<br />

11.15 und 14.15 Uhr, Grosser Saal<br />

SCHLAG AUF SCHLAG<br />

Eine musikalische Abenteuerreise<br />

rund um die Welt<br />

Schlagzeuger des <strong>Tonhalle</strong>-<strong>Orchester</strong>s Zürich<br />

Martin Grubinger Schlagzeug<br />

Sandra Studer Moderation<br />

© Anna Sommer<br />

<strong>Tonhalle</strong>-<strong>Orchester</strong> Zürich Magazin August/September 2013 9

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