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P.T. MAGAZIN 02/2014

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Regional | Spezial<br />

60<br />

Sonne, Römer und Klebstoff<br />

Bayern ist ein Wirtschaftsstandort, an dem sich Tradition und Innovation verbinden.<br />

Hier forschen und entwickeln mittelständische Unternehmen nicht erst<br />

seit gestern, vor allem aber für morgen<br />

Mit 3D Richtung Sonne<br />

Der Markt Giebelstadt ist ein kleiner<br />

Ort im Nordwesten Bayerns mit etwa<br />

5.000 Einwohnern und hat neben einem<br />

kleinen Barock- und Renaissanceschloss<br />

nicht viel zu bieten, das heißt fast, denn<br />

eine Sache wäre da und die hat es in<br />

sich: SSI Schäfer Noell. Die Realisierung<br />

von komplexen Logistiksystemen, von<br />

der Systemplanung und -beratung bis<br />

zur schlüsselfertigen Anlage, gehört zur<br />

Kernkompetenz des Unternehmens.<br />

Mit dem innovativen Konzept<br />

3D-MATRIX Solution® bietet das Unternehmen<br />

eine besonders ausgefeilte<br />

Systemlösung zur Lagerung und Kommissionierung.<br />

Bei herkömmlichen<br />

Lagerungssystemen wird die Effizienz<br />

durch die Transferplätze sowie die Leistung<br />

der Lagerlifte und Fördertechnik-<br />

Loops begrenzt. Anders bei 3D-Matrix.<br />

Die Lagerspeicher sind in Länge, Breite<br />

und Höhe flexibel erweiterbar ohne, dass<br />

das Gesamtsystem in seinen Funktionen<br />

verändert werden muss. Auch Wartungstätigkeiten<br />

sind deutlich einfacher. Kein<br />

Wunder also, dass die weltweit tätige<br />

Deutsche SiSi-Werke Betriebs GmbH<br />

(bekannt durch „Capri-Sonne“) das<br />

Unternehmen mit der Konzeption und<br />

Erstellung eines modernen Distributionslagers<br />

beauftragt hat. Die 3D-MATRIX<br />

Solution soll dabei künftig für mehr<br />

Effizienz sorgen und die automatisierte<br />

Lagertechnik in neue Dimensionen führen.<br />

So sollen die Versorgungssicherheit<br />

deutlich erhöht, Logistikkosten reduziert<br />

sowie robustere und transparentere<br />

Bereitstellprozesse erzielt werden. Künftig<br />

sollen LKWs in Versandspitzenzeiten<br />

kontinuierlich in nur 30 (statt 60-90<br />

Minuten) Minuten an den Heckrampen<br />

abgefertigt werden.<br />

„Wer aufhört, besser zu werden, hat<br />

aufgehört, gut zu sein“<br />

Als die Römer vor über 2.000 Jahren im<br />

heutigen Weißenburg einen Stützpunkt<br />

ganz in der Nähe des Limes errichteten,<br />

kannten sie weder Kunststoffe noch<br />

Automobile. Doch in der Gegenwart<br />

steht statt des Grenzwalls ein leistungsstarkes<br />

Unternehmen, das sich auf die<br />

Herstellung von Kunststoffteilen für die<br />

Automobilindustrie spezialisiert hat und<br />

den Römern in puncto Tatkraft in keinster<br />

Weise nachsteht: KTW.<br />

Die Kunststofftechnik Weißenburg<br />

GmbH wurde 1997 gegründet und hat<br />

sich auf Baugruppenentwicklung spezialisiert,<br />

beispielsweise Mittelkonsolen<br />

für neue Automodelle, die später<br />

nach Designänderungen in das Serienfahrzeug<br />

einfließen. In der Produktion<br />

setzt das Unternehmen auf modernste<br />

Roboter- und Automatisierungstechnik<br />

und Verfahren. So ist KTW Vorreiter im<br />

Bereich Variotherm-Technik, und kann so<br />

verzugs-und bindenahtfreie Teile produzieren.<br />

Auch hinsichtlich der Umweltverträglichkeit<br />

ist KTW durch den hohen<br />

Einsatz von Rezyklaten – Kunststoffabfälle<br />

– ganz vorn. Um seinen Spitzenplatz<br />

zu festigen setzt das Unternehmen<br />

auch auf ein innerbetriebliches Verbes-<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/<strong>2014</strong> (Foto: Geralt/Pixabay.com)<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/<strong>2014</strong><br />

serungsvorschlagswesen, um etwa Herstellungskosten<br />

zu minimieren, Energie<br />

einzusparen oder auch die Arbeitsplatzsituation<br />

zu verbessern. Diese Vorgehensweise<br />

zahlt sich aus, denn kaum 20 Jahre<br />

nach der Gründung zählen nahezu alle<br />

großen deutschen Automobilhersteller<br />

zum Kundenkreis der Kunststofftechnik<br />

Weißenburg GmbH. Selbst die Römer<br />

hätten das nicht besser machen können.<br />

Biolink hält zusammen, was zusammen<br />

gehört<br />

1997 war auch für ein anderes Unternehmen<br />

der Startschuss: Biolink. Die<br />

Biolink Gesellschaft für Verbindungstechnologien<br />

mbH ist Spezialist für lösemittelfreie<br />

Klebebänder, Klebefolien und<br />

Klebefilme. Weltweit bietet Biolink das<br />

breiteste Klebebandproduktprogramm<br />

auf Basis lösemittelfreier Acrylatklebstoffe.<br />

Biolink schafft Lösungen für<br />

komplexe und schwierige Klebeverbindungen,<br />

die einer hohen Belastbarkeit<br />

und extremen Umweltbedingungen<br />

standhalten müssen, und dabei geht es<br />

um teils außergewöhnliche Einsatzorte.<br />

So forscht und entwickelt das Unternehmen<br />

aus Waakirchen auch für die<br />

Luft- und Raumfahrtindustrie. Wer ein<br />

solches Spektrum abdeckt, verfügt auch<br />

über einige besonders ausgefeilte Entwicklungen.<br />

Beispielsweise hat Biolink<br />

2012 eine haftklebende Ausrüstung von<br />

dreidimensionalen Bauteilen produziert.<br />

Das Neue an diesem Verfahren ist, dass<br />

sphärisch ausgebildete Oberflächengeometrien<br />

haftklebend ausgerüstet werden<br />

können. Zudem ist das Verfahren<br />

material-, zeit- und kostensparend und<br />

besonders für den Automotivebereich<br />

interessant. Die Spezialisten von Biolink<br />

wollen jedoch nicht nur leistungsstarke<br />

Produkte entwickeln, sondern legen auch<br />

großen Wert auf ökologische Aspekte.<br />

Biolink vermeidet in seinen Produktionsprozessen<br />

die Emission gasförmiger Produkte<br />

in die Atmosphäre, sowie die Verwendung<br />

schädlicher Rohstoffe. Damit<br />

steht Biolink sinnbildlich für bayerische<br />

Unternehmen und verbindet nicht nur<br />

Menschen und Unternehmen sondern<br />

auch Hightech und Ökologie. n<br />

Gunnar Marquardt

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