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travel. one<br />
das Magazin für Reiseprofis<br />
Ausgabe achtzehn 27. September 2013<br />
Specials in<br />
dieser Ausgabe:<br />
Ketten/Kooperationen<br />
USA/Kanada<br />
Spanien<br />
Hotel<br />
check<br />
Wie<br />
CRS und Veranstalter<br />
an die Informationen für<br />
Bewertungen gelangen.<br />
Ab Seite 10<br />
Interview<br />
RCI-Chef<br />
Adam Goldstein<br />
Über Folgen des Costa-Unglücks<br />
und neue Quellmärkte. Seite 8
ubrik.thema<br />
soliDER<br />
Wäre es nicht schön, sich in Zeiten von Fußnoten, Kleingedrucktem<br />
und Klauseln einfach auf das Wort eines Unternehmens verlassen zu<br />
können? Wir sagen: Ja. Deshalb setzen wir in all unseren Aktivitäten<br />
auf Transparenz, Verlässlichkeit und Klarheit. Und damit auf eine<br />
Unternehmensführung, die mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht.<br />
www.dertouristik.com<br />
2
ausgabe achtzehn.editorial MS EUROPA 2<br />
DIE GROSSE FREIHEIT.<br />
Gebt Ägypten die<br />
nächste Chance<br />
Christian Schmicke<br />
Chefredakteur<br />
Ganz ehrlich: Ich persönlich spüre<br />
bei Reisen in Länder, deren<br />
Führung wenig von Menschenrechten<br />
und Freiheit halten, ein<br />
gewisses Unbehagen. Aber das<br />
ist meine persönliche Messlatte<br />
und keine, die ich zum Maßstab<br />
erheben würde. Jedenfalls – wer<br />
mit Reisen nach Ägypten warten<br />
will, bis das Land zur lupenreinen<br />
Demokratie geworden ist,<br />
muss sich wohl auf eine ziemlich<br />
lange Wartezeit einrichten.<br />
Und auch eine Überwindung der tiefen politischen, gesellschaftlichen<br />
und religiösen Gräben ist dort kurz- und mittelfristig<br />
nicht in Sicht.<br />
Dennoch: Angesichts der Berichte, die wir aus den touristischen<br />
Regionen Ägyptens hören, erscheint es unter<br />
Sicherheitsaspekten vertretbar und dringend an der Zeit,<br />
das Geschäft wieder anlaufen zu lassen. Das gilt nicht nur für<br />
die touristische Parallelwelt auf ägyptischem Territorium am<br />
Roten Meer, sondern mindestens ebenso sehr für die Region<br />
am Nil zwischen Luxor und Assuan. Gerade dort leben vom<br />
Tourismus nicht nur Hotelangestellte und Touristiker im<br />
engeren Sinne, sondern auch zahllose Café- und Ladenbesitzer,<br />
Souvenirhändler, Kaleschenfahrer, Arbeiter und Bauern.<br />
Denen geht es jetzt dreckig und nicht den Militärs, die nach<br />
wie vor einen großen Teil der Wirtschaft kontrollieren.<br />
Natürlich ist nicht mit völliger Sicherheit auszuschließen,<br />
dass Terrorgruppen auf die Idee kommen, touristische Ziele<br />
anzugreifen. Aber das ist in Paris, London, Rom und Berlin<br />
auch nicht anders.<br />
Mailen Sie uns Ihre Meinung.<br />
c.schmicke@travel-one.net<br />
Mein erster Eindruck an Bord der EUROPA 2 war<br />
-<br />
zeitlose E leganz.<br />
Mein Lieblingsort an Bord der EUROPA 2 ist<br />
die Yacht Club-Terrasse.<br />
Die GROSSE FREIHEIT auf der EUROPA 2 ist<br />
für mich<br />
die Restaurantvielfalt.<br />
Am meisten begeistert hat mich<br />
die F reundlichkeit.<br />
Mein Verkaufstipp für die EUROPA 2 ist<br />
in jedem Fahrtgebiet<br />
eine E mpfehlung.<br />
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travel.one 27.9.2013 3
ausgabe achtzehn.2013<br />
Inhalt<br />
20<br />
puls<br />
titelthema <br />
10 Hotelbewertungen.<br />
Holidaycheck & Co. haben das Kundenverhalten<br />
verändert – mit weitreichenden Folgen für die<br />
Beratung in den Reisebüros.<br />
Titelbild: Shutterstock<br />
© <strong>Travel</strong> One<br />
6 Ägypten. Tourismusminister appelliert an Deutschland.<br />
8 Interview. RCI-CEO Adam Goldstein über das Costa-Unglück,<br />
die Euro-Krise und neue Quellmärkte.<br />
16 Preisverleihung. <strong>Travel</strong> One kürt die Gewinner<br />
des Kompasses und des Nachhaltigkeitspreises.<br />
34<br />
produkt<br />
20 Oldtimer-Rallye. 47 Teams gehen bei der siebten<br />
Dertour & <strong>Travel</strong> One Classic Tour an den Start.<br />
22 Hurtigruten. Vorsichtige Variation des Fahrplans.<br />
40<br />
© <strong>Travel</strong> One<br />
24 Airlines/Airports. Frankfurt ist auf dem Weg zum<br />
dritten Terminal +++ Oneworld-Allianz wächst weiter.<br />
sales<br />
26 Ketten & Kooperationen. Die Vernetzung unter den<br />
Mitgliedern gewinnt als Erfolgsfaktor an Bedeutung.<br />
30 AER. Mitglieder erhalten Bonus für Mehraufwand.<br />
destination<br />
34 USA/Kanada. Von Geisterstädten und Gespenstern:<br />
Verlassene Orte erinnern in Nevada an den Goldrausch.<br />
38 Oregon. Touren mit Elektroautos.<br />
40 Spanien. Kultur, Natur und Genuss: Katalonien besticht<br />
durch eine breitgefächerte Vielfalt.<br />
44 Rekord. Spanien empfängt mehr Besucher denn je.<br />
© Vladitto/Shutterstock<br />
exit<br />
46 TV-Tipps.<br />
47 Peps. Schnäppchen für Touristiker.<br />
48 Leute. Stefan Gössling ist neues<br />
Vorstandsmitglied von Futouris.<br />
49 Leserbriefe. Impressum.<br />
50 Persönlich. Andreas Adrian von Odiego.<br />
Dieser Ausgabe liegt eine Broschüre zum Jubiläum von <strong>Travel</strong> One bei.<br />
4
thema.rubrik<br />
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nicko<br />
travel.one<br />
tours GmbH<br />
27.9.2013<br />
• Mittlerer Pfad 2 • 70499 Stuttgart • Tel. +49 (0)711/248980-0 • Fax +49 (0)711/248980-26 • www.nicko-tours.de • info@nicko-tours.de 5
ubrik.thema<br />
puls<br />
Hoffnung auf den Neustart<br />
Minister Zaazou hofft,<br />
dass der Tourismus nun<br />
wieder anläuft<br />
Aktuelle Infos<br />
über die Entwicklung<br />
in Ägypten auf<br />
www.travel-one.net<br />
© Messe Berlin<br />
n Nachdem das Auswärtige<br />
Amt in seinen Reisehinweisen<br />
nicht mehr generell von Reisen<br />
nach Ägypten abrät, haben alle<br />
großen Veranstalter das Land<br />
wieder ins Programm genommen.<br />
Auch TUI und Alltours, die<br />
ursprünglich bis zum 15. Oktober<br />
ihre Reisen gestrichen hatten,<br />
fliegen nun wieder Kunden<br />
ans Rote Meer. TUI prüft zurzeit<br />
außerdem, ob neben den Badeorten<br />
auch wieder Reisen nach<br />
Kairo und Luxor sowie Nilkreuzfahrten<br />
angeboten werden<br />
könnten, hieß es zu Redaktionsschluss.<br />
Das Auswärtige Amt rät gegenwärtig<br />
noch von Reisen in<br />
das Niltal südlich von Kairo und<br />
nördlich von Luxor ab. Am Roten<br />
Meer sollten Reisende die<br />
Küstenorte nicht verlassen.<br />
Von Ausflügen ins Hinterland,<br />
auch zum Katharinenkloster,<br />
sowie von Ausflügen auf<br />
dem Landweg nach Luxor und<br />
Assuan wird weiterhin abgeraten,<br />
ebenso von Reisen ins Nildelta,<br />
allerdings mit Ausnahme<br />
von Kairo und Alexandria. Zudem<br />
warnt die Behörde noch vor<br />
Reisen in den Norden der Sinai-<br />
Halbinsel und das ägyptisch-israelische<br />
Grenzgebiet. Von Besuchen<br />
in Assuan und Luxor rät<br />
das Amt nicht mehr ausdrücklich<br />
ab, was Hoffnungen auf eine<br />
baldige Wiederaufnahme der<br />
Nilkreuzfahrten keimen lässt.<br />
Bereits in den vergangenen<br />
Wochen war darüber spekuliert<br />
worden, dass die Behörde ihre<br />
Reisehinweise zu Ägypten nach<br />
den Bundestagswahlen rasch<br />
modifizieren würde. Ägyptens<br />
Tourismusminister Hisham<br />
Zaazou hatte bei einem Besuch<br />
in Deutschland eindringlich dafür<br />
geworben, sein Land wieder<br />
in den Kanon der Reiseziele<br />
aufzunehmen. Ungeachtet der<br />
internen Konflikte sei Ägypten<br />
für Urlauber absolut sicher,<br />
unterstrich der oberste Tourismuswerber<br />
des Landes.<br />
Sein Ministerium werde die<br />
touristische Renaissance Ägyptens<br />
auch weiterhin mit finanziellen<br />
Anreizen für Airlines, die<br />
das Land anfliegen, mit Steuererleichterungen<br />
für die wirtschaftlich<br />
angespannte Hotellerie<br />
sowie mit Events und<br />
Werbeaktionen unterstützen,<br />
kündigte Zaazou zudem an.<br />
<br />
CS<br />
Proteste in Kambodscha<br />
n In Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh sind am 23. September<br />
die beiden bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Metropole, der<br />
Königspalast und die Silberpagode, auf unbestimmte Zeit geschlossen<br />
worden. Der König steht unter Hausarrest. Mit diesem radikalen<br />
Schritt reagiert die amtierende Volkspartei auf einen Boykott der Oppositionspartei<br />
CRNP, die der ersten Sitzung des neu gewählten Parlaments<br />
ferngeblieben war.<br />
Die CRNP wirft der Regierung Wahlbetrug vor und hat zu landesweiten<br />
Protesten aufgerufen. Für Urlauber besteht nach Berichten<br />
aus Kambodscha derzeit keine akute Gefahr, wenn auch die erhöhte<br />
Militärpräsenz in Phnom Penh spürbar ist. Das Auswärtige Amt rät,<br />
stark frequentierte Straßen und Plätze sowie Märkte zu meiden.<br />
Derzeit für Besucher gesperrt: der<br />
Königspalast in Phnom Penh<br />
© <strong>Travel</strong> One<br />
6<br />
27.9.2013 travel.one
TUI steht weiter in der Kritik<br />
Wünscht sich von TUI eine Neuausrichtung<br />
des Vertriebs: Reisebüroinhaberin<br />
Stefanie Deiters-Galiläa<br />
n Das TUI-Provisionsmodell sorgt<br />
nach wie vor für Unmut im Vertrieb.<br />
Stefanie Deiters-Galiläa, Initiatorin der<br />
Facebook-Petition »Nicht mit uns« und<br />
Inhaberin des Reisebüros Urlaubsoase<br />
in Aichach, kritisiert, dass die Top-<br />
Angebote aus dem TUI-Sortiment weiterhin<br />
bei zehn Prozent gedeckelt bleiben<br />
sollen. »Das ist nicht fair«, sagt sie.<br />
Schließlich bleibe die Arbeit die gleiche<br />
– egal, ob Kunden Top-, Value- oder reguläre<br />
Produkte buchten. Und dass die<br />
angekündigten Verbesserungen nun<br />
erst kommenden Februar greifen sollen,<br />
sei »ein Affront«. Schließlich sei zu<br />
diesem Zeitpunkt der Löwenanteil der<br />
Jahresbuchungen bereits eingetütet,<br />
erläutert die Reisebüroinhaberin.<br />
Deiters-Galiläa weiß viele Kollegen<br />
hinter sich. Rund 3.000 Reisebüromitarbeiter<br />
haben nach ihren Angaben die<br />
Facebook-Petition unterzeichnet, in der<br />
sie TUI auffordert, »die vertrieblichen<br />
Maßnahmen umgehend zu überdenken<br />
und ihre Vorgehensweise hinsichtlich<br />
des Reisebürovertriebs neu auszurichten«.<br />
Der Veranstalter hat sein Provisionsmodell<br />
inzwischen zwar modifiziert.<br />
Doch die Nachbesserungen gehen vielen<br />
Reisebüros nicht weit genug. TUI<br />
kündigte etwa an, dass sämtliche exklusiven<br />
Objekte von Airtours nun in den<br />
Value-Umsatz fließen sollen. Zudem<br />
soll es im nächsten Geschäftsjahr keine<br />
Top-Angebote mehr für Produkte aus<br />
dem TUI-Value-Umsatz geben.<br />
Reisegutschein<br />
für Ziel nach Wahl<br />
n Über einen Reisegutschein<br />
von L’Tur im Wert von 1.000 Euro<br />
darf sich Judith Schreier von der<br />
Reiseinsel Uttenreuth im fränkischen<br />
Uttenreuth freuen.<br />
Sie ist eine von 1.200 Reiseprofis,<br />
die sich an der diesjährigen<br />
Online-Abstimmung im Rahmen<br />
des <strong>Travel</strong> One Kompass<br />
(Seite 16) beteiligt haben. Und<br />
nun hatte sie bei der Verlosung<br />
des Gutscheins Glück. Schreier<br />
kann sich für ein Urlaubsziel ihrer<br />
Wahl aus dem Angebotsspektrum<br />
von L’Tur entscheiden.<br />
L’Tur und <strong>Travel</strong><br />
One gratulieren<br />
ihr ganz<br />
herzlich und<br />
wünschen einen<br />
schönen Urlaub.<br />
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travel.one 27.9.2013 7
interview.puls<br />
Warum liebäugeln Sie mit China,<br />
Herr Goldstein?<br />
Das Interview führte Petra Hirschel.<br />
Das klingt, als habe die Costa-Havarie<br />
zumindest einen positiven Effekt gehabt.<br />
Ja, die Kreuzfahrtindustrie merkte, dass sie nicht dieselbe<br />
bleiben konnte. Es entstand eine Kommunikation zwischen<br />
den Führungsspitzen der Reedereien. Das Unglück erforderte<br />
eine Antwort mit Konsequenzen. Wir müssen garantieren und<br />
vermitteln, dass die Kreuzfahrt eine sichere Reiseform ist.<br />
Welche Folgen hatte die Havarie für Royal Caribbean?<br />
Wir haben in den Wochen nach dem Unglück sehr gelitten.<br />
Und den Rest des Jahres versuchten wir, das Geschäft wieder<br />
anzukurbeln. Doch das ist schwierig, wenn Menschen zu Schaden<br />
gekommen sind. Die europäische Finanzkrise machte das<br />
Ganze zudem nicht leichter. Trotzdem schlossen wir das Jahr<br />
mit einem Umsatzplus ab.<br />
Adam Goldstein lenkt als Präsident und<br />
CEO von Royal Caribbean International<br />
(RCI) eine Kreuzfahrtreederei mit 21 Hochseeschiffen.<br />
Bei dem Unternehmen stehen<br />
die Zeichen weiter auf Wachstum. Vier<br />
Neubauten sollen in den nächsten vier<br />
Jahren die Flotte vergrößern.<br />
Die Bergung der Costa Concordia hat begonnen. Die Aktion<br />
erinnert die Menschen wieder an das Unglück vor der<br />
italienischen Insel Giglio im Januar 2012. Was geht in Ihnen<br />
vor, wenn Sie die Bilder sehen?<br />
Goldstein: Mir geht es schlecht. Doch es ist gut, zu wissen, dass<br />
die Kreuzfahrtindustrie in der Lage war, schnell zu reagieren<br />
– obwohl sie nicht auf ein derartiges Ereignis vorbereitet gewesen<br />
war. Wir haben gemeinsam an einem Strang gezogen,<br />
um die Sicherheit weiter zu erhöhen. Solch einen globalen Dialog<br />
hatte es bis dahin nicht gegeben. Die neun bis dato bestehenden<br />
Kreuzfahrtverbände leisteten alle eine gute Arbeit.<br />
Doch durch das Unglück wurde uns klar, dass wir mit einer<br />
Stimme sprechen müssen. Daher gründeten wir die Cruise<br />
Lines International Association als Dachverband.<br />
Sie verlagern einen Teil Ihrer Flotte nach Asien und<br />
Australien. Nimmt infolge der europäischen Finanzkrise<br />
die Bedeutung von Europa als Quellmarkt ab?<br />
Wir sind in Europa dieses Jahr mit einer geringeren Kapazität<br />
als im vergangenen Jahr vertreten und nächstes Jahr werden<br />
wir die Kapazität nochmals reduzieren. Doch Europa ist und<br />
bleibt für uns strategisch sehr wichtig. Die Menschen sind verhältnismäßig<br />
reich, sie haben viel Urlaub und verreisen gerne.<br />
Wir müssen daher dafür sorgen, dass der europäische<br />
Markt bei uns gut funktioniert. Gleichzeitig zählen China und<br />
Australien zu den Wachstumsmärkten. Daher haben wir zwei<br />
Schiffe nach China und drei nach Australien geschickt.<br />
Sie wollen in China und Australien wachsen. Zielen Sie mit<br />
den Reisen dort ausschließlich auf die dortigen Märkte?<br />
Vor Australien sind viele Australier an Bord, vor China viele<br />
Chinesen – dies liegt an der kurzen Anreise. Bei den derzeitigen<br />
Kreuzfahrten vor China handelt es sich zudem um kurze<br />
Reisen, für die kein Europäer oder Amerikaner extra dorthin<br />
fliegt. Doch ich kann sie mir gut als Teil eines längeren Asien-<br />
Urlaubs vorstellen. Wir sind eine internationale Reederei und<br />
wollen auch dort ein internationales Publikum ansprechen.<br />
Gilt das auch für Ihre Reisen ab Deutschland?<br />
Oder wird die Legend of the Seas deutscher,<br />
wenn sie nächsten Sommer nach Hamburg kommt?<br />
Das Schiff bleibt ein internationales Schiff, das die Markenwerte<br />
in Bezug auf Service und Einrichtungen auszeichnet. In<br />
Balance mit der globalen Marke modifizieren wir das kulinarische<br />
Angebot und das Entertainment.<br />
8<br />
27.9.2013 travel.one
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travel.one 27.9.2013 9
titelthema.hotelbewertungen<br />
Die Sterne kommen<br />
von den Kunden<br />
10 <br />
27.9.2013 travel.one
hotelbewertungen.titelthema<br />
Ohne Hotelbewertungen läuft am Counter nur noch wenig.<br />
Veranstalter und Technikanbieter stellen sich darauf ein.<br />
© Dusit/Shutterstock<br />
Die Beschwerden und Litaneien von<br />
Urlaubern nach ihrer Rückkehr<br />
über das schlechte Hotel oder die<br />
versprochenen, aber nicht vorhandenen<br />
Services und Einrichtungen gehören für<br />
viele Reiseverkäufer zu den negativen Begleiterscheinungen<br />
ihres Jobs. Lange spielten<br />
Bewertungen nur eine untergeordnete<br />
Rolle, denn die Reisenden kannten sie nur<br />
dann, wenn zufälligerweise jemand aus<br />
dem Bekanntenkreis bereits einmal in dieser<br />
Unterkunft gewesen war und seine Erfahrungen<br />
weiter gegeben hatte.<br />
Mit dem Auftauchen von Holidaycheck<br />
in der Internetlandschaft erhielten Hotelbewertungen<br />
eine ganz andere Bedeutung.<br />
Nun hatten alle Zugriff auf die Meinungen<br />
anderer Reisender, heute verfügt Holidaycheck<br />
nach eigenen Angaben über 3,6 Millionen<br />
Hotelbewertungen.<br />
Für Reisebüros bringt der Aufstieg des<br />
Hotelbewertungsportals vor allem zwei Effekte<br />
mit sich. Erstens: Viele Kunden sind<br />
schon vor ihrem Besuch beim Expedienten<br />
gut informiert. Und zweitens: Die Bewertungsplattform<br />
ist gleichzeitig Werkzeug<br />
für die tägliche Arbeit und Konkurrenz.<br />
Denn Holidaycheck betreibt seit 2004 ein<br />
eigenes Online-Reisebüro.<br />
Wissensvorsprung der Kunden.<br />
Der starken Position von Holidaycheck<br />
bei den Endkunden versuchen die CRS<br />
und touristischen Buchungssysteme mittlerweile<br />
immer umfangreichere, eigene<br />
Bewertungsplattformen entgegenzusetzen,<br />
die sie in ihre Buchungsmasken für<br />
den Reisebürovertrieb integrieren. »Wir<br />
sind überzeugt, dass Hotelbewertungen<br />
am Counter in immer größerem Umfang<br />
genutzt werden«, sagt Helge Moser, Head<br />
of Department Marketing & Content bei<br />
<strong>Travel</strong>tainment. Deshalb investiere das<br />
Unternehmen kräftig in den Ausbau einer<br />
entsprechenden Plattform. »Die Urteile der<br />
Endkunden sind im Vertrieb ein breit diskutiertes<br />
Thema«, ist der <strong>Travel</strong>tainment-<br />
Mann überzeugt.<br />
Dabei stammen die Daten für die Hotelbewertungen<br />
aus eigenen Erhebungen von<br />
<strong>Travel</strong>tainment. Sämtliche Endkunden, deren<br />
Reise über eine technische Anbindung<br />
von <strong>Travel</strong>tainment gebucht wurde, erhalten<br />
einen Bewertungsbogen, der erst nach<br />
der Rückkehr ausgefüllt werden kann. Bei<br />
der Amadeus-Tochter sollen auf diese Weise<br />
gefälschte Bewertungen, die beispielsweise<br />
von den Hoteliers selbst vorgenommen<br />
werden, verhindert werden. Die Daten<br />
stellt <strong>Travel</strong>tainment den Reisebüros dann<br />
über Bistro zur Verfügung, Online-Portale<br />
haben über die Internetbuchungsmaschinen<br />
Zugriff. Derzeit umfasst die Datenbank<br />
mehr als eine Million Einträge, heißt es<br />
von Seiten <strong>Travel</strong>tainments. Zu rund 95<br />
Prozent der Hotelbuchungen aus dem vergangenen<br />
Jahr gebe es damit mindestens<br />
eine Bewertung.<br />
Die wachsende Bedeutung der Kundenurteile<br />
im täglichen Verkaufsgespräch hat<br />
die Produktentwickler von <strong>Travel</strong>tainment<br />
zu einem weiteren Schritt bewegt. Mit Hilfe<br />
der Hotelbewertungen können Hotels nun<br />
nach allgemeinen Attributen oder gezielt<br />
gesucht werden, beispielsweise nach dem<br />
Kriterium »kinderfreundlich«. »Wir wollen<br />
eine differenziertere Aufschlüsselung der<br />
Kriterien bei der Suche und Beratung erleichtern«,<br />
sagt Ralf Jade, Produktmanager<br />
für das Bistro-Portal. »Viele Kunden buchen<br />
heute nicht mehr ohne Hotelbewertungen.<br />
Es ist Standard, den Kunden bei der Ange-<br />
travel.one 27.9.2013 11
titelthema.hotelbewertungen<br />
Nicht jede Bewertung ist<br />
hilfreich, aber aus ihrer<br />
Gesamtheit ergibt sich<br />
ein schlüssiges Bild<br />
botspräsentation die Einstufungen zu zeigen«,<br />
ergänzt Moser. Die neuen Funktionen<br />
sollen den Reisebüros auch zu einer höheren<br />
Abschlussrate verhelfen.<br />
»Viele Kunden<br />
buchen heute nicht<br />
mehr ohne Hotelbewertungen.«<br />
Helge Moser, Head of Department<br />
Marketing & Content, <strong>Travel</strong>tainment<br />
© higyou/Shutterstock<br />
Wege zu besseren Daten.<br />
Auch bei Traffics werden Hotelbewertungen<br />
aus den im eigenen Haus eingehenden<br />
Buchungen an die Reisebüros durch<br />
Traffics Cosmos sowie durch die Internetbuchungsmaschinen<br />
an die Portale weitergegeben.<br />
Seit diesem Sommer hat sich das<br />
Berliner Softwarehaus aber dafür entschieden,<br />
Bewertungen auch von außen einzubeziehen<br />
und eine entsprechende Kooperation<br />
mit Holidaycheck gestartet. Die Daten<br />
werden von dort eingekauft und dann ins<br />
eigene System eingespielt. »Wir sammeln<br />
selbst seit Jahren Hotelbewertungen, doch<br />
die Kunden wollen auch alternative Bewertungen.<br />
Nun können wir ihnen alles bieten.<br />
Holidaycheck hat sich nach außen geöffnet,<br />
der Kunde und der Expedient haben die<br />
Wahl, welche Einschätzungen sie einsehen<br />
wollen«, erklärt Frank Petersen, Head of<br />
Product and Key Account bei Traffics.<br />
Im nächsten Schritt will Traffics der reinen<br />
Datenübernahme auch eine Suchfunktion<br />
folgen lassen. Zusätzlich unterstützt<br />
werden soll das Verkaufsgespräch durch<br />
die Funktion Heli View, bei der die Nutzer<br />
der Buchungsplattform die Umgebung des<br />
Hotels mit Hilfe von Bildern und Filmen,<br />
die aus dem Hubschrauber geschossen<br />
wurden, erkunden können.<br />
Auch Sabre hat sich für die Nutzung externer<br />
Datenquellen entschieden. Reisebüros<br />
haben nun über die Trust You Sabre Red<br />
App Zugriff auf Hotelbewertungen, die die<br />
Meta-Suchmaschine Trust You von mehr<br />
als 250 Websites sammelt. Dazu gehört unter<br />
anderem die Plattform Tripadvisor, die<br />
sich vor allem bei jüngeren Reisenden und<br />
auf dem internationalen Parkett großer Beliebtheit<br />
erfreut. Derzeit bietet die App Daten<br />
von rund 400.000 Hotels weltweit.<br />
<strong>Travel</strong>port erhält die im Buchungsportal<br />
Rooms and More einsehbaren Einstufungen<br />
ebenfalls von externen Webseiten,<br />
auch hier gehört Tripadvisor dazu. Sabre,<br />
<strong>Travel</strong>port und auch Traffics versichern,<br />
dass die Bewertungen, auf die sie zugreifen,<br />
ausschließlich nach einer festen Buchung<br />
vorgenommen werden können. Dies schließe<br />
Fälschungen weitgehend aus.<br />
Eine Frage der Objektivität.<br />
Durchaus unterschiedlich eingestuft wird<br />
die Bedeutung der Hotelbewertungen in<br />
der Riege der Veranstalter. TUI verlässt sich<br />
auf die Urteile der eigenen Kunden. »Auch<br />
wenn die Portale an Bedeutung gewinnen,<br />
12 <br />
27.9.2013 travel.one
hotelbewertungen.titelthema<br />
für uns sind die eigenen Erhebungen<br />
zum Thema Kundenzufriedenheit weiterhin<br />
das Maß aller Dinge«, sagt Stefanie<br />
Schulze zur Wiesch, Leiterin Marketing<br />
und Konzepthotels. »Die Angaben<br />
auf den Portalen werden immer wieder<br />
geprüft, von außen eingekauft werden<br />
aber keine.«<br />
Dabei betont TUI, dass die Bewertungen<br />
ausschließlich von Kunden vorgenommen<br />
werden, die auch tatsächlich<br />
ihren Urlaub in dem jeweiligen<br />
Hotel verbracht haben. Neben dem gedruckten<br />
Fragebogen können die Gäste<br />
sich auch einer Online-Version bedienen.<br />
Um diese auszufüllen, muss zuvor<br />
ein Zugangscode eingegeben werden.<br />
»Die Tabellen geben Orientierung,<br />
helfen den Kollegen am Counter zusätzlich<br />
bei der Beratung und beeinflussen<br />
ganz klar die Buchungsentscheidung<br />
der Kunden«, lobt Schulze zur Wiesch<br />
die Erhebungsmethodik der TUI.<br />
Zu einem anderen Resultat gelangte<br />
FTI. In den Katalogen für die kommende<br />
Wintersaison sind keine Bewertungen<br />
der angebotenen Hotels mehr zu finden.<br />
Im Zuge der Markenpositionierung<br />
und Neugestaltung der Kataloge sowie<br />
»Die Tabellen<br />
geben Orientierung,<br />
helfen den Kollegen<br />
am Counter.«<br />
Stefanie Schulze zur Wiesch, Leiterin<br />
Marketing und Konzepthotels, TUI<br />
einer Befragung von Partnerbüros und<br />
FTI-Kunden seien die Hotelbewertungen<br />
abgeschafft worden, erklärt der<br />
Veranstalter. »Wir haben bewusst darauf<br />
verzichtet. Reisende wollen selbst<br />
auf die Portale gehen und sich ein Bild<br />
URLAUBSMOMENTE ROYAL<br />
DER KATALOG 2014/2015 IST DA – MIT BIS ZU 14 % BASISPROVISON* FÜR SIE!<br />
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in die Karibik surfen und mit<br />
der Oasis of the Seas ® über den<br />
Atlantik schweben.<br />
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travel.one 27.9.2013 13
titelthema.hotelbewertungen<br />
Daher kommen die Daten<br />
Traffics: Daten stammen aus eigener Erhebung, der<br />
Großteil wird seit diesem Sommer von Holidaycheck geliefert.<br />
Zugriff über Traffics Cosmo und die IBEs.<br />
<strong>Travel</strong>port: Zugriff erhalten die Reisebüros über die Buchungsplattform<br />
Rooms and More. Geliefert werden sie von<br />
diversen Bewertungsportalen, unter anderem Tripadvisor.<br />
<strong>Travel</strong>tainment: Die Bewertungen in »TT Reviews« stammen<br />
aus den <strong>Travel</strong>tainment-IBE und Bistro. Sie werden per<br />
Online-Fragebogen nach fester Buchung und der Rückkehr<br />
von der Reise erhoben. Derzeit sind in der Datenbank laut<br />
<strong>Travel</strong>tainment mehr als eine Million Einträge zu finden.<br />
Sabre: Kooperation mit Trust You, Zugriff durch die<br />
Trust You Sabre Red App. Gesammelt werden die Bewertungen<br />
von rund 250 Webseiten weltweit, zu finden sind<br />
Benotungen, abgestuft von null bis 100, von rund 400.000<br />
Hotels. Dazu gehören internationale Marken, eigenständige<br />
Hotels und kleine Boutique-Ketten.<br />
schen Veranstalterlandschaft da. Auch<br />
Thomas Cook nutzt in den Katalogen<br />
weiterhin Hotelbewertungen. Allerdings<br />
beschränkt sich die Bewertung<br />
auf eine Punkteskala von eins bis sechs.<br />
Zu jedem Hotel wird das jeweilige Gesamturteil<br />
abgebildet. Grundlage sind<br />
die Informationen von <strong>Travel</strong>tainment.<br />
Auch die Reisebüros werden in der Buchungsmaske<br />
mit den Bewertungen<br />
aus der <strong>Travel</strong>tainment-Community<br />
versorgt. Seit dem Frühjahr dieses Jahres<br />
können zudem auch Expedienten<br />
Stimmen von ihren Kunden einsam-<br />
»Reisende wollen<br />
sich selbst auf den<br />
Portalen ein Bild<br />
verschaffen.«<br />
Ralph Schiller,<br />
CCO der FTI Group<br />
verschaffen. Sie empfinden Angaben<br />
von Seiten des Reiseveranstalters als<br />
nicht ausreichend objektiv und neutral«,<br />
erklärt Ralph Schiller, CCO der<br />
FTI Group. Zudem habe man stets mit<br />
dem Problem der Datenaktualität zu<br />
kämpfen. Reisebüros, die FTI buchen,<br />
können dagegen weiterhin mit Bewertungen<br />
arbeiten. Das System greift auf<br />
die Daten von <strong>Travel</strong>tainment zu.<br />
Mit der Meinung, die Kundenurteile<br />
in den Katalogen würden nicht als<br />
objektiv genug empfunden, stehen die<br />
Münchener relativ alleine in der deutmeln<br />
und sie dem Veranstalter zur<br />
Verfügung stellen. Als Zugang genügen<br />
Vorgangsnummer und Reisedaten.<br />
Auch Reklamationen zählen.<br />
In die gleiche Kerbe wie TUI und Thomas<br />
Cook schlagen auch die Veranstaltermarken<br />
der DER Touristik in Köln.<br />
Grundlage des »ITS-Kundenbarometers«<br />
und der Weiterempfehlungsrate<br />
in den Katalogen von Jahn Reisen sind<br />
Kundenbewertungen aus den vergangenen<br />
zwölf Monaten.<br />
Die Urteile spielen nicht nur für die<br />
Kunden bei der Wahl ihres Urlaubsziels<br />
und für die Reisebüros bei der Beratung<br />
eine Rolle. Auch der Veranstalter<br />
selbst setzt sie nach eigenen Angaben<br />
im Rahmen der Verbesserung des Produktportfolios<br />
ein. Hoteliers, deren Bewertungen<br />
zu wünschen übrig lassen,<br />
werden damit konfrontiert.<br />
Die Daten stammen aus drei Quellen.<br />
Sie werden bei selbst durchgeführten<br />
Kundenbefragungen erhoben, von<br />
externen Bewertungsportalen generiert<br />
und vom eigenen Beschwerdemanagement<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Das Beschwerdemanagement, genauer<br />
gesagt die Reklamationsquote,<br />
ist die Basis, auf der Schauinsland-Chef<br />
Gerald Kassner seit dem Winter 2011/12<br />
14 <br />
27.9.2013 travel.one
hotelbewertungen.titelthema<br />
seine Wertungen aufbaut. Er präsentiert<br />
den Kunden in den Katalogen<br />
nicht die Einschätzungen der anderen<br />
Reisenden, sondern den prozentualen<br />
Anteil der Buchungen an sämtlichen<br />
Buchungen für das Hotel, für die schriftliche<br />
Reklamationen beim Veranstalter<br />
eingegangen sind.<br />
»Durch den Bezug der Reklamationsanzahl<br />
auf die tatsächlichen Saisonbuchungszahlen<br />
erhalten unsere<br />
Kunden eine ehrliche und unverfälschte<br />
Angabe«, ist Kassner überzeugt. Für<br />
Hotels ohne Button liegen wegen zu<br />
geringer Buchungen keine repräsentativen<br />
Zahlen vor.<br />
Bei den Reisebüros kam die ungeschminkte<br />
Veröffentlichung der Reklamationsquote<br />
gut an. Schauinsland<br />
Reisen wurde damit 2012 mit dem Innovationspreis<br />
des touristischen Vertriebs,<br />
dem <strong>Travel</strong> One Kompass ausgezeichnet.<br />
Wenngleich es sich in der Branche herumgesprochen<br />
hat, dass ohne Angaben<br />
zur Kundenzufriedenheit mittlerweile<br />
nichts mehr läuft – von einem einheitlichen<br />
Standard ist die Touristik in dieser<br />
Hinsicht weit entfernt.<br />
»Die Reklamationsrate<br />
eines Hotels<br />
offen zu legen,<br />
ist ein ehrlicher<br />
Ansatz.«<br />
Gerald Kassner, Geschäftsführer<br />
Schauinsland Reisen<br />
Ob ein solcher Standard überhaupt<br />
wünschenswert wäre, ist eine andere<br />
Frage. Denn wo ein System<br />
zur Referenz erklärt wird, ist ein<br />
Monopol nicht weit.<br />
<br />
Wolfram Marx<br />
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15
puls.travel one kompass 2013<br />
Glückliche Sieger<br />
01<br />
Fotos: Holger Ullmann<br />
Das Spielfeld ist verwaist an diesem<br />
Abend, auch die Zuschauertribünen<br />
sind leer. Und dennoch<br />
ist in der Frankfurter Commerzbank-<br />
Arena ordentlich was los. Rund 200<br />
Touristiker haben sich eingefunden,<br />
um bei der Verleihung des <strong>Travel</strong> One<br />
Kompass sowie des <strong>Travel</strong> One Nachhaltigkeitspreises<br />
dabei zu sein.<br />
Zum wiederholten Male verleiht<br />
das Magazin für Reiseprofis die beiden<br />
Preise. Und die Spannung ist groß, als<br />
Chefredakteur Christian Schmicke die<br />
Gewinner dieses Jahres verrät. Er überreicht<br />
den Kompass in der Kategorie<br />
»Bade-, Pauschalurlaub, Städtereisen«<br />
an Stefanie Berk und Claudia Löhr von<br />
Neckermann Reisen. Der Veranstalter<br />
überzeugte die <strong>Travel</strong> One Leser, die<br />
online über die eingereichten innovativen<br />
Ideen abgestimmt hatten, mit dem<br />
Hotelkonzept Smartline (Details in <strong>Travel</strong><br />
One 17/2013). In der Kategorie »Studien-,<br />
Rund- und Aktivreisen« freuen<br />
16 <br />
27.9.2013 travel.one
travel one kompass 2013.puls<br />
<strong>Travel</strong> One zeichnet innovative und nachhaltige Ideen der Touristik aus.<br />
02<br />
03<br />
04<br />
05<br />
06<br />
07<br />
08<br />
01 <strong>Travel</strong>-One-Geschäftsführer Richard Redling (links) und<br />
<strong>Travel</strong> One Chefredakteur Christian Schmicke (Mitte) mit<br />
den Kompass-Preisträgern Sabine Gerhard und Annette<br />
Zietzschmann von Dertour, Stefanie Berk und Claudia Löhr<br />
von Neckermann Reisen sowie Stefanie Hegener und Tom<br />
Fecke von Azamara Club Cruises 02 Den Nachhaltigkeitspreis<br />
erhält die Huaorani-Lodge 03 <strong>Travel</strong> One Anzeigenverkaufsleiterin<br />
Michaela Lettow mit Mara Kaselitz, Nadja Zulauf und<br />
Tanja Hartmann vom FVA Dubai 04 Zehn Jahre <strong>Travel</strong> One<br />
05 Anregende Gespräche 06 Petra Cruz-Deyerling, FVA<br />
Dominikanische Republik, und Kevin Keogh, DER Touristik<br />
07 Matthias Lemcke, FVA Namibia, Ulrike Dziolloß, Österreich<br />
Werbung, Frank Müllauer und Tobias Bandara, beide FVA Abu<br />
Dhabi 08 Sonia Rutha, Stephanie Möller und Tina Kirfel von<br />
Hapag-Lloyd Kreuzfahrten 09 Tom Fecke, DRV-Präsident<br />
Jürgen Büchy und Professor Adrian von Dörnberg von der<br />
Fachhochschule Worms; (jeweils von links)<br />
Wir danken den Sponsoren des<br />
<strong>Travel</strong> One Kompass 2013<br />
09<br />
travel.one 27.9.2013 17
puls.travel one kompass 2013<br />
11<br />
10<br />
12<br />
13<br />
14 15<br />
17<br />
16<br />
10 Tolle Atmosphäre: Die Commerzbank-Arena in Frankfurt ist Treffpunkt der Touristiker 11 Andre Horn, Birgit Clauß, beide<br />
Condor, Torge Petersen, Vtours, <strong>Travel</strong> One Anzeigenverkaufsleiterin Ute-Marie Weis und Uwe Klenovsky, Condor 12 Jeanette<br />
Buller von JT Touristik und Mario Krug von LMX Touristik 13 Christof Hückelheim von South African Airways und Ameropa-Chef Kai<br />
de Graaff 14 Christiane Bartoschek vom Mannheimer Reisebüro Wunsch und Gerhard Jahn vom Reisebüro am Bergener Rathaus in<br />
Frankfurt 15 –17 Raffinierte Speisen locken die Gäste ans Buffet 18 <strong>Travel</strong> One Chefredakteur Christian Schmicke und Roma<br />
Singh von India Tourism; (jeweils von links)<br />
18<br />
sich Sabine Gerhard und Annette<br />
Zietzschmann von Dertour<br />
über den Pokal. Ihre Studienreise<br />
»Schottland und die geheimnisvolle<br />
Inselwelt der Hebriden«<br />
machte das Rennen. Für strahlende<br />
Gesichter sorgt das Votum<br />
der <strong>Travel</strong> One Leser auch bei<br />
Stefanie Hegener und Tom Fecke<br />
von Azamara Club Cruises. Die<br />
Reederei siegte in der Kategorie<br />
»Kreuzfahrten« mit ihren exklusiven<br />
Abendevents an Land.<br />
Die Sieger des Nachhaltigkeitspreises<br />
kann Chefredakteur<br />
Schmicke nicht auf die<br />
Bühne bitten. Die lange Anreise<br />
aus Ecuador hinderte den Veranstalter<br />
Tropic Journey in Nature<br />
und Vertreter der Huaorani<br />
verständlicherweise daran, den<br />
Pokal abzuholen. Sie bedanken<br />
sich mit einer Videobotschaft für<br />
die Auszeichnung der gemeinsam<br />
betriebenen Ecolodge.<br />
Die Gäste feiern an diesem<br />
Abend nicht nur die Preisträger.<br />
Sie stoßen mit <strong>Travel</strong> One auch<br />
auf den zehnten Geburtstag des<br />
Magazins an.<br />
PEH<br />
18 <br />
27.9.2013 travel.one
JUBILÄUMSAUSGABE 2013<br />
Jahre Das Magazin für Reiseprofis.<br />
Wir feiern<br />
Geburtstag<br />
© Shutterstock<br />
10 Jahre <strong>Travel</strong> One. Was seit 2003 in unserem Verlag<br />
und in der Touristik passiert ist und wie das Magazin<br />
für Reiseprofis entsteht, lesen Sie in dieser Beilage.<br />
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01<br />
Fotos: <strong>Travel</strong> One<br />
Standhafte Fans<br />
Bei der 7. Dertour & <strong>Travel</strong> One Classic Tour lassen sich die Teilnehmer<br />
von den Kapriolen des Wetters nicht den Spaß verderben.<br />
Wenn sich die Oldtimer-<br />
Freunde der Touristik in<br />
der Frankfurter DER-Touristik-Zentrale<br />
zur Dertour & <strong>Travel</strong><br />
One Classic Tour treffen, ist eines<br />
gewiss: Am Morgen regnet es in Strömen.<br />
Der 7. September war in dieser<br />
Hinsicht keine Ausnahme. Zwar<br />
hatte zuvor wochenlang die Sonne<br />
geschienen, doch an diesem Tag öffnete<br />
Petrus alle Schleusen. Aber wer<br />
ein echter Fan automobiler Klassiker<br />
ist, lässt sich von ein bisschen Regen<br />
nicht die Laune verderben. Selbst<br />
Cabrio-Lenker fehlten unter den<br />
47 Teams am Start nicht. Wenn das<br />
Fahrzeug kein Verdeck hatte, sorgten<br />
Regenschirme dafür, dass der Renner<br />
nicht schon vor dem Beginn der Tour<br />
unter Wasser stand. Am späten Vormittag<br />
wurde die Standhaftigkeit der<br />
Piloten belohnt. Der Regen ließ nach<br />
und zwischendurch zeigte sich sogar<br />
die Sonne.<br />
Während der Mietwagenpartner<br />
Enterprise unterstützten Tour von<br />
Frankfurt via Büdingen zur Ronneburg<br />
waren zahlreiche Aufgaben<br />
zu lösen, die Geschicklichkeit und<br />
wachen Verstand erforderten. Am<br />
Ziel, der toll erhaltenen Ronneburg<br />
aus dem 13. Jahrhundert, angelangt,<br />
wartete auf die Teilnehmer neben<br />
der Siegerehrung ein leckeres, rustikales<br />
Buffet. Und so wurde noch<br />
lange über die Freuden artgerechter<br />
Oldtimer-Haltung und die richtige<br />
Pflege von Karosserie und Maschine<br />
gefachsimpelt. <br />
CS<br />
20 <br />
27.9.2013 travel.one
03<br />
02<br />
04<br />
06<br />
05<br />
07<br />
08<br />
09<br />
10<br />
01 So sehen Sieger aus: Uwe Schwitanski und Andrea Schwitanski (Mitte), Hartmut<br />
Puschmann und Andrea Bayer (links), Birgit Heberlein und Joachim Denfeld<br />
02 Regenschirm statt Verdeck 03 Technik der 50er – ein Opel Olympia 04 Roter<br />
Sportler: Porsche 356 05 Britische Roadster-Nostalgie: der MGB 06 In historischen<br />
Volvos wollen Johan und Sylvia van Rijswijck, Initiatoren der South Americar Classics<br />
2014, über 12.500 Kilometer von Cartagena in Kolumbien nach Rio de Janeiro reisen<br />
07 Oldie-Parade zu Füßen der Ronneburg 08 Vor dem Start in der Frankfurter<br />
DER-Touristik-Zentrale 09 Startschild zur 7. Dertour & <strong>Travel</strong> One Classic Tour<br />
10 Organisator: Christian Scholz, Mietwagenexperte bei Dertour<br />
travel.one 27.9.2013<br />
21
produkt.kreuzfahrten<br />
Neues Ziel im Herbst: Jeden Tag liegt<br />
ein nach Norden fahrendes Schiff<br />
um 11.30 Uhr im Hjørundfjord und<br />
fährt dann nach Ålesund weiter<br />
Vorsichtiges<br />
Ausscheren<br />
Hurtigruten variiert im Herbst die Route vor der norwegischen<br />
Küste. Ein kleiner aber ungewöhnlicher Schritt.<br />
© Simen Fangel/Hurtigruten<br />
Sie steuern 34 Häfen an. Tag für Tag<br />
und immer zur gleichen Uhrzeit.<br />
Die Schiffe von Hurtigruten folgen<br />
vor der norwegischen Küste seit vielen<br />
Jahren derselben Route. Abweichungen<br />
wünscht sich der Auftraggeber<br />
nicht. Und doch: Diesen Herbst taucht<br />
ein neuer Name in der Liste der Stopps<br />
auf. Die Reederei macht erstmals im<br />
Hjørundfjord Halt. »Es gibt die Idee, für<br />
jede Jahreszeit einen eigenen Fahrplan<br />
zu entwerfen«, verrät Kaspar Berens,<br />
der in der deutschen Hurtigruten-Niederlassung<br />
das operative touristische<br />
Geschäft verantwortet.<br />
Die Schiffe werfen im September<br />
und Oktober diesen und nächsten Jahres<br />
den Anker im Hjørundfjord – am<br />
zweiten Tag ihrer Reise von Bergen<br />
nach Kirkenes. Das neue, eher unbekannte<br />
Ziel ersetzt die Fahrt durch den<br />
nahen, viel besuchten Geirangerfjord.<br />
Großes diplomatisches Geschick<br />
sei nötig gewesen, um die Genehmigung<br />
für das Alternativprogramm zu<br />
erhalten, so Berens. Denn die Hurtigruten-Schiffe<br />
verbinden im Auftrag des<br />
norwegischen Staates die Küstenorte<br />
miteinander. Sie versorgen die abgelegenen<br />
Regionen des Landes mit Waren<br />
und fungieren als Fähren. »Das macht<br />
das Besondere der Reisen aus und sorgt<br />
für ein anderes Flair als auf einem<br />
Kreuzfahrtschiff«, betont der Manager.<br />
Doch die Reederei ist ohne Wenn und<br />
Aber an die Route und den vorgegebenen<br />
zeitlichen Ablauf gebunden.<br />
Eine kleine, den Fahrplan nicht tangierende<br />
Variante nicht nur im Herbst<br />
einzubauen – das sind vorerst allerdings<br />
nur Gedankenspiele. Momentan<br />
gibt Hurtigruten den Jahreszeiten<br />
durch thematische Schwerpunkte eine<br />
andere Note. Im Winter widmet sich<br />
das Bordprogramm dem Polarlicht, im<br />
Frühling geht es um die Vogelwelt der<br />
Arktis und im Sommer wird die lange<br />
Helligkeit ausgenutzt.<br />
Neue Grönlandreise.<br />
Für die Fram gilt der strenge Fahrplan<br />
nicht. Das Expeditionsschiff verkehrt<br />
im Gegensatz zu den elf anderen Flottenmitgliedern<br />
nicht im Liniendienst<br />
vor der norwegischen Küste. Es ist im<br />
Winter in der Antarktis und im Sommer<br />
in der Arktis anzutreffen.<br />
Nächstes Jahr fährt die Fram im<br />
Westen Grönlands eine neue Route.<br />
Zusätzlich zu der im Katalog ausgeschriebenen<br />
neuntägigen Kreuzfahrt<br />
wirbt Hurtigruten nun für eine elf- sowie<br />
eine 13-tägige Tour. Die Nachfrage<br />
nach längeren Reisen habe die Reederei<br />
dazu animiert, so Berens. Das Schiff<br />
steuert drei weitere Ziele an und bringt<br />
seine Passagiere erstmals nach Upernavik,<br />
Qasigiannguit und Illorsuit.<br />
<br />
Petra Hirschel<br />
22 <br />
27.9.2013 travel.one
mix.produkt<br />
Erfolg in Sicht!<br />
thema.produkt<br />
Aldiana umgarnt<br />
junge Urlauber<br />
Wir machen es möglich mit unseren ...<br />
n Aldiana Young heißt eine Aktion, mit der die Clubkette<br />
nächsten Sommer junge Urlauber gewinnen will. Kunden, die<br />
zwischen 18 und 25 Jahre alt sind, sollen bei einem Clubaufenthalt<br />
ab sieben Nächten 18 Prozent Preisnachlass erhalten.<br />
»Wir möchten wieder näher an diese Altersgruppe herankommen«,<br />
sagt Geschäftsführer Peter Wennel. Ziel sei es, junge<br />
Menschen, die nicht mehr mit den Eltern reisen möchten, aber<br />
sich einen eigenen Urlaub oftmals noch nicht leisten können,<br />
als Gäste zu halten oder neu zu gewinnen. Der Rabatt werde bei<br />
Buchung und Angabe des Alters automatisch vom System erkannt<br />
und abgezogen.<br />
Neue Bahn-Abenteuer<br />
n Ameropa bietet im Katalog für 2014 neue Bahn-<br />
Erlebnisreisen an. Dabei handelt es sich zum einen<br />
um Touren durch Ecuador mit Linienzügen oder<br />
dem Tren Crucero. Auf Kuba nimmt die DB-Tochter<br />
im nächsten Jahr ein »karibisches Bahnabenteuer«<br />
ins Programm, im Burgund wartet der Veranstalter<br />
mit Reisen in Nostalgie- und Linienzügen auf. Auch<br />
das Angebot in der Schweiz wurde ergänzt.<br />
Auch bei Ameropa können Urlauber nun Privatreisen<br />
buchen. Jede Buchung, egal ob mit zwei oder<br />
acht Personen, habe auf diesen Touren ihren eigenen<br />
Reiseleiter, kündigt Produkt-Chefin Susanne<br />
Schlung an.<br />
© WavebreakMediaMicro - Fotolia.com<br />
… Seminaren für Touristiker<br />
■ fachspezifisches Knowhow ■ Karrierechancen<br />
■ frische Impulse ■ Motivation<br />
… touristischen Fachbüchern<br />
■ innovative Denkanstöße ■ wichtige Kennziffern<br />
■ Insiderwissen<br />
Mit Ikarus auf der Spur<br />
von Geisterbären<br />
n Im neuen Katalog Expeditionskreuzfahrten bündelt Ikarus<br />
Tours auf 100 Seiten 45 Schiffsreisen und Segelkreuzfahrten.<br />
Schwerpunkt sind dabei Touren in die Arktis und Antarktis, daneben<br />
finden sich aber auch Reisen in der Karibik, in Mittel- und<br />
Nordamerika sowie in Fernost.<br />
Zehn Touren sind erstmals mit dabei, darunter auch drei<br />
Segelexpeditionen. Dazu zählen beispielsweise eine Fahrt vor<br />
Spitzbergen sowie ein Törn vor Westkanada, der sich auf die<br />
Suche nach Geisterbären begibt. Dabei handelt es sich um<br />
Schwarzbären, die durch eine Genabweichung weißes Fell haben.<br />
Den Ureinwohnern an der kanadischen Pazifikküste sind<br />
diese Tiere heilig.<br />
Erfahren Sie mehr über uns,<br />
unsere Produkte und Leistungen.<br />
www.drv-service.de<br />
travel.one 27.9.2013 23
airlines.airports<br />
Im neuen Terminal des Frankfurter Flughafens sollen jährlich 25 Millionen Passagiere abgefertigt werden können<br />
© Fraport AG<br />
Terminal 3 ist auf dem Weg<br />
2015 soll der Bau des neuen Gebäudes auf dem südlichen Airportgelände beginnen.<br />
n Fraport hat den Bauantrag<br />
für das neue Terminal 3 eingereicht<br />
und damit den nächsten<br />
Schritt zum Ausbau des Frankfurter<br />
Flughafens vollzogen. In<br />
der ersten Bauphase wird auf<br />
dem südlichen Gelände des<br />
Flughafens ein zentrales Terminalgebäude<br />
mit zwei Flugsteigen<br />
und einer Kapazität von 14<br />
Millionen Passagieren pro Jahr<br />
gebaut. Die Ergänzung um zwei<br />
weitere Flugsteige und eine Gesamtkapazität<br />
von jährlich bis<br />
zu 25 Millionen Passagieren ist<br />
für einen späteren Zeitpunkt<br />
bereits geplant. Baubeginn soll<br />
2015 sein.<br />
»Alle Prognosen bestätigen<br />
unsere Erwartung eines<br />
nachhaltigen Wachstums in<br />
Frankfurt. Mit dem neuen Terminal<br />
3 schaffen wir die Infrastruktur<br />
und Abfertigungseinrichtungen<br />
für den Bedarf des<br />
kommenden Jahrzehnts«, sagt<br />
Fraport-Chef Dr. Stefan Schulte.<br />
Die notwendige Vernetzung<br />
des neuen Terminals mit<br />
den Terminals 1 und 2 und den<br />
Bahnhöfen soll durch die Erweiterung<br />
der Gepäckförderanlage<br />
und die Verlängerung<br />
der »Skyline«-Bahn sichergestellt<br />
werden. Zudem erhält das<br />
neue Abfertigungsgebäude einen<br />
zusätzlichen Autobahnanschluss<br />
und ein eigenes Parkgelände<br />
mit mehr als 2.500<br />
Stellplätzen.<br />
Neue Schulungsrunde für Expedienten<br />
n Bei einer neuen Schulungsrunde von British Airways können Reisebüromitarbeiter<br />
ihr Wissen über die Fluggesellschaft vertiefen. Das E-Learning<br />
läuft bis 31. Oktober im Speedbird-Club, dem Agenten-Extranet der Airline.<br />
Sieben Trainingsmodule vermitteln Wissen unter anderem zu den Gepäckbestimmungen,<br />
den Reiseklassen und zum Vielfliegerprogramm.<br />
Wer alle Module erfolgreich abschließt, erhält den »Gold Status« und<br />
nimmt an einer Verlosung teil. Als Hauptpreis winkt ein Business-Class-Flug<br />
nach London für zwei Personen inklusive zwei Übernachtungen und Freitickets<br />
für das neue Londoner Wahrzeichen »The Shard«. Bei sechs erfolgreich<br />
abgeschlossenen Modulen gibt es »Silber Status« und die Gewinnchance auf<br />
einen London-Flug für zwei Personen plus Freitickets für »The Shard«. Bei<br />
fünf Modulen und dem damit verbundenen »Bronze Status« erhalten die Gewinner<br />
unter anderem eine Flasche Champagner.<br />
Leichter über<br />
Amadeus buchbar<br />
n Als erster Lowcost-Carrier<br />
nutzt Easyjet das neue »Light<br />
Ticketing«-Tool von Amadeus. Für<br />
die Reisebüros sollen die Preisberechnung<br />
und Buchung von Easyjet-Flügen<br />
dadurch genauso ablaufen<br />
wie bei traditionellen Airlines.<br />
Zum Beispiel können die<br />
Agenturen in den neutralen Verfügbarkeits-<br />
und Flugplananzeigen<br />
zusammen mit allen anderen<br />
Airlines auch auf die Echtzeittarife<br />
und das Zusatzangebot von<br />
Easyjet zugreifen. In Deutschland<br />
wird die Anwendung voraussichtlich<br />
im November eingeführt.<br />
24 <br />
27.9.2013 travel.one
Oneworld-Allianz<br />
wächst weiter<br />
n Am 30. Oktober tritt Qatar Airways<br />
offiziell der Oneworld-Allianz<br />
bei. Die Airline bietet den Passagieren<br />
dann alle Oneworld-Leistungen<br />
an. So haben die Fluggäste<br />
Zutritt zu den Lounges der Allianzpartner<br />
und können auf deren Flügen<br />
Bonusmeilen sammeln und<br />
einlösen.<br />
Der Beitritt zu Oneworld erfolgt<br />
unmittelbar vor dem Umzug<br />
von Qatar Airways auf den neuen<br />
Heimatflughafen Hamad International<br />
Airport. Dieser soll Dohas<br />
Rolle als Drehkreuz stärken und<br />
über eine Kapazität von 50 Millionen<br />
Passagieren verfügen.<br />
Direktverbindung<br />
nach Sotschi<br />
n Lufthansa bietet während der<br />
Olympischen und Paralympischen<br />
Winterspiele 2014 eine Direktverbindung<br />
von Frankfurt nach Sotschi<br />
an. Der erste Flug startet am<br />
24. Januar um 9.40 Uhr in Frankfurt<br />
und erreicht die Olympia-Stadt gegen<br />
16.15 Uhr. Der Rückflug mit<br />
der Flugnummer LH 1475 hebt um<br />
17.15 Uhr in Russland ab und landet<br />
um 18.35 Uhr in Frankfurt.<br />
Lufthansa ist seit 2006 Kooperationspartner<br />
des Deutschen<br />
Olympischen Sportbundes.<br />
© Lufthansa<br />
Touristischer Vertrieb neu strukturiert<br />
Detlef Altmann: »Wir<br />
wissen um die Bedeutung<br />
der Veranstalter und<br />
unserer Vertriebspartner«<br />
updates<br />
Bei Cathay Pacific können Passagiere<br />
der Premium Economy, Business<br />
und First Class ab sofort zusätzlich<br />
15 Kilo Golfgepäck kostenlos<br />
mitnehmen. Das Golfgepäck kann<br />
bis spätestens fünf Tage vor Abflug<br />
dazu gebucht werden.<br />
Am 21. Dezember nimmt Estonian<br />
Air die saisonale Verbindung zwischen<br />
München und Tallin wieder<br />
auf. Der Flug hebt jeden Samstag um<br />
10.20 Uhr in München ab. Die Route<br />
wird bis 29. März betrieben.<br />
LOT streicht im Winterflugplan<br />
die Verbindungen von Düsseldorf<br />
n Mit einer neuen Struktur im touristischen<br />
Vertrieb unter der Führung<br />
von Senior Vice President Detlef Altmann<br />
will sich Air Berlin stärker auf<br />
die Bedürfnisse der Veranstalter und<br />
Vertriebspartner einstellen. In der für<br />
das Veranstaltergeschäft zuständigen<br />
Abteilung – sie wird von Nicola Gregor<br />
geleitet – gibt es nun vier Key Account<br />
Manager als Ansprechpartner für die<br />
Veranstalterkunden.<br />
Die Abteilung »Touristic Sales« ist<br />
unter der Leitung von Beate Kassner<br />
für das touristische Reisebürogeschäft,<br />
Kooperationen, dynamische Paketierer,<br />
Consolidator sowie das Gruppengeschäft<br />
verantwortlich. Großkunden<br />
betreut das Team »Key Account Management<br />
& Agency Administration«,<br />
um die Partner direkt vor Ort kümmert<br />
sich der Außendienst. Das Team »Sales<br />
Promotion« ist für das Vertriebsmarketing<br />
verantwortlich. Die Gruppenabteilung<br />
wird in Teams nach Ländern und<br />
Großkunden sowie ein Spezial-Team<br />
für das Mice-Segment aufgeteilt.<br />
und Stuttgart nach Warschau. Auch<br />
wird es keine Flüge mehr von Frankfurt<br />
nach Krakau sowie von München<br />
nach Posen und Kattowitz geben.<br />
Vom 29. November an fliegt Germania<br />
zweimal pro Woche von Erfurt<br />
nach London. Die Maschine hebt<br />
jeden Montag und Freitag in Richtung<br />
London-Gatwick ab.<br />
Ende Oktober erweitert Vietnam<br />
Airlines das Flugangebot nach Singapur<br />
um zehn wöchentliche Flüge.<br />
Die Airline bietet dann pro Woche<br />
14 Flüge ab Hanoi sowie 21 Flüge ab<br />
Ho-Chi-Minh-Stadt an.<br />
travel.one 27.9.2013 25
ubrik.thema<br />
sales.ketten & kooperationen<br />
© Jozsef Bagota/Shutterstock<br />
Wenn Partner ihre Informationen teilen, profitieren alle davon<br />
Gemeinsam<br />
mehr wissen<br />
Die Vernetzung unter den Mitgliedern gewinnt als Erfolgsfaktor<br />
für Ketten und Kooperationen weiter an Bedeutung.<br />
Das Netzwerk ihrer Mitglieder<br />
auszubauen – dieser Auftrag ist<br />
Reisebüroorganisationen sozusagen<br />
in die Wiege gelegt. Schließlich<br />
basiert ihre Existenz auf der Annahme,<br />
dass Agenturen gemeinsam mehr erreichen<br />
können als allein.<br />
Neben der Interessenvertretung nach<br />
außen, also gegenüber Veranstaltern<br />
und Leistungsträgern, zählt die interne<br />
Vernetzung zu den wichtigsten Hebeln,<br />
mit denen die Mitglieder von Ketten<br />
und Kooperationen ihren Geschäftserfolg<br />
steigern können. Zumindest theoretisch<br />
– denn nach wie vor sind unter<br />
den Reisebüros viele Einzelkämpfer,<br />
die vor allem besorgt sind, zu viel vom<br />
eigenen Know-how preis zu geben. An<br />
die Chancen, die sich aus der sinnvollen<br />
Verknüpfung von Wissen und Kenntnissen<br />
ergeben, denken sie weniger.<br />
Ganz oben auf der Agenda.<br />
Gleichwohl betonen sämtliche Ketten<br />
und Kooperationen, die <strong>Travel</strong> One befragte,<br />
dass die Vernetzung unter ihren<br />
Mitgliedern hohe Priorität genießt. »Die<br />
Aufgabe unserer Kooperationszentrale<br />
ist es, neue Netzwerkverbindungen zu<br />
initiieren, bestehende Netzwerke aktiv<br />
zu unterstützen und Plattformen für<br />
den weiteren Ausbau anzubieten«, sagt<br />
RTK-Chef Thomas Bösl. Dabei seien so-<br />
26 <br />
27.9.2013 travel.one
ketten & kooperationen.sales<br />
thema.rubrik<br />
wohl »echte« persönliche Kontakte als auch<br />
digitale Plattformen für den Wissenstransfer<br />
von Bedeutung.<br />
TSS-Chef Manuel Molina fördert den<br />
Austausch unter den Mitgliedern neben<br />
der obligatorischen Jahrestagung bei Kamingesprächen<br />
mit Reisebüroinhabern auf<br />
regionaler Ebene. Aus solchen Treffen seien<br />
schon einige regionale Marketinggruppen<br />
entstanden, versichert er.<br />
Ähnliche Veranstaltungen zählen bei<br />
den meisten Ketten und Kooperationen<br />
zum Standardrepertoire. Innerhalb der<br />
RTK werde der Netzwerkgedanke besonders<br />
von den Büros der Marke »Mein Reisespezialist«<br />
gelebt, sagt Bösl. Die Agenturen<br />
pflegten nicht nur einen intensiven<br />
Wissensaustausch, sondern sie stellten ihr<br />
Know-how auch anderen Partnern bei der<br />
Kundenberatung telefonisch zur Verfügung<br />
und legten selbst Reisen auf, die, in<br />
Themenreisen-Katalogen gebündelt, ausschließlich<br />
von anderen Büros des Netzwerks<br />
gebucht werden könnten.<br />
Eine Herausforderung ist es, aus den<br />
Treffen konkrete Handlungsmöglichkeiten<br />
abzuleiten und diese zu verfolgen – darin<br />
sind sich die Vertreter der Verbünde einig.<br />
Wichtig sei es, bei den Treffen bestimmte<br />
Projekte in Angriff zu nehmen, rät Hart-<br />
mut Höhn, Chef der Reisebürokooperation<br />
AER. Sonst laufe man Gefahr,<br />
dass sich die Teilnehmer zu lange<br />
mit branchenpolitischen Themen beschäftigten<br />
und die Veranstaltung zur<br />
»Schwatzbude« gerate.<br />
Technische Plattformen.<br />
Die Schmetterling-Kooperation setzt<br />
beim Thema Vernetzung in hohem<br />
Maße auf Technik. Geschäftsführerin<br />
Anya Müller-Eckert ist überzeugt,<br />
dass »der Vertrieb eine durchgehende<br />
Technologie- und Logistikplattform<br />
braucht«. Die aktuelle Plattform der<br />
Kooperation, Argus 3, ermögliche den<br />
Mitgliedern Kommunikation und den<br />
»Es ist unsere Aufgabe,<br />
Netzwerkverbindungen<br />
zu initiieren und aktiv<br />
zu unterstützen.«<br />
Thomas Bösl, RTK<br />
Austausch von Expertenwissen auch<br />
auf überregionaler Ebene.<br />
Auf technische Plattformen setzt<br />
auch der Eigenvertrieb der DER Touristik.<br />
»Wir haben die Kenntnisse<br />
unserer Mitarbeiter über Zielgebiete<br />
und Reisearten strukturiert in Wissensdatenbanken<br />
hinterlegt«, sagt<br />
Alexander Breitkreuz, Bereichsleiter<br />
für IT und Prozesse. Dies solle es Reisebüromitarbeitern<br />
unter anderem<br />
ermöglichen, »während der Eingaben<br />
in der Beratung individuell erstelltes<br />
Fachwissen aller Reiseexperten«<br />
zu nutzen. Auszüge aus der Wissensdatenbank<br />
sollen auf den Vertriebs-<br />
Websites auch den Endkunden zur<br />
Liebes Reisebüro<br />
Sie haben den Mehraufwand<br />
Wir zahlen die Entschädigung<br />
0,1 % Mehraufwand-Bonus*<br />
* auf die Reisebüro-Umsätze ausgewählter Veranstalter und<br />
Leistungsträger ab dem Touristikjahr 2013/14.<br />
AER Reisebüro Kooperation / Amtsstr. 22 - 33739 Bielefeld<br />
Tel.: 05206 / 9150-70 / Fax.: -80 / info@aer.coop / www.aer.coop<br />
travel.one 27.9.2013 27
ubrik.thema<br />
sales.ketten & kooperationen<br />
Verfügung gestellt werden. Bei Derpart<br />
veröffentlichen die Mitarbeiter als »Reiseexperten«<br />
ebenfalls ihr Know-how<br />
auf der Internetseite. Dieses werde<br />
nicht nur von den Kunden genutzt, sondern<br />
auch von Kollegen, ist Geschäftsführer<br />
Aquilin Schömig überzeugt. Das<br />
System solle weiter ausgebaut werden,<br />
denn: »Je mehr Reiseberichte eingegeben<br />
werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit,<br />
auch Informationen zu<br />
individuellen Zielgebieten und Antworten<br />
auf spezielle Fragen zu finden«, so<br />
der Derpart-Chef.<br />
Die Kooperation Best-RMG pflegt auf<br />
der Website Best-Reiseforum.de ebenfalls<br />
eine Plattform mit Expertentipps,<br />
die auch Endverbrauchern zugänglich<br />
sind. Allerdings ist die Frequenz, in der<br />
dort neue Beiträge eingestellt werden,<br />
noch ausbaubar. Ein Problem, von dem<br />
Hans Simon, Geschäftsführer der TSS-<br />
Online-Tochter Onlineweg.de, ein Lied<br />
singen kann. Simon stellt seinen Reisebüros<br />
schon seit Jahren die Plattform<br />
Wowarstdu.de zur Verfügung. Und alle<br />
Jahre wieder ermahnt er die Agenturen<br />
mit Nachdruck, das Potenzial der<br />
Plattform für das Marketing und den<br />
Wissenstransfer unter den Mitgliedern<br />
endlich konsequenter auszuschöpfen.<br />
Offen oder geschlossen?<br />
Nicht alle Reisebüros sind davon begeistert,<br />
ihr Know-how auf öffentlichen<br />
Plattformen anderen mitzuteilen. Wie<br />
verbreitet der Verdacht unter den Reiseprofis<br />
ist, die Informationen könnten<br />
am Ende verwendet werden, um Bu-<br />
»Bei Treffen unter den<br />
Mitgliedern müssen ganz<br />
konkrete Projekte<br />
besprochen werden.«<br />
Hartmut Höhn, AER<br />
chungen ohne ihre Hilfe zu generieren,<br />
musste TUI nach der Lancierung von<br />
Tui.com im vergangenen Jahr erleben.<br />
Im Vertrieb wurde die sogenannte Reiseexperten-Community,<br />
in der Touristiker<br />
Tipps und Reiseberichte veröffentlichen<br />
können, mit äußerster Skepsis zur<br />
Kenntnis genommen. »Wem nutzen diese<br />
Infos?« lautete die bange Frage. Bis<br />
heute konnte TUI die Bedenken nicht<br />
ganz ausräumen. Intensiv genutzt wird<br />
die Community derzeit überwiegend<br />
von den mobilen Verkäufern des TUI-<br />
Labels Take off und Büros aus dem TUI-<br />
Eigenvertrieb.<br />
Als Alternative bieten sich geschlossene<br />
Plattformen an, auf die ausschließlich<br />
Mitglieder der jeweiligen Kooperation<br />
oder Kette Zugriff haben. Innerhalb<br />
geschlossener Nutzerkreise spielen Bedenken,<br />
sein Wissen mitzuteilen, keine<br />
größere Rolle. Die Verbünde stellen dafür<br />
ihre Intranets zur Verfügung – hinzu<br />
kommen geschlossene Gruppe auf<br />
Social-Media-Plattformen wie Facebook<br />
oder Xing.<br />
Weltweit vernetzt.<br />
Von einer weiteren Dimension machen<br />
die Lufthansa City Center in der<br />
Vernetzung Gebrauch. Denn ihr Netz<br />
von 350 internationalen Büros bietet<br />
die Möglichkeit, von den Partnerbüros<br />
aus erster Hand Informationen zu den<br />
Zielgebieten zu erhalten. Obwohl ursprünglich<br />
im Geschäftsreise-Kontext<br />
ausgebaut, diene das weltweite Netzwerk<br />
den Franchise-Nehmern auch<br />
bei touristischen Belangen, berichtet<br />
Geschäftsführer Klaus Henschel. Konsequent<br />
genutzt biete der Verbund die<br />
Möglichkeit, etwa Ausflüge, Rundreisen<br />
oder Restauranttipps unabhängig<br />
von Veranstaltern zu organisieren,<br />
sagt Henschel. Diese Möglichkeiten<br />
hätten rein touristische Organisationen<br />
in der Regel nicht.<br />
Persönlicher Draht entscheidet.<br />
Ob weltweit oder im kleineren Kontext:<br />
Damit die Zusammenarbeit über Wissensdatenbanken<br />
und andere technische<br />
Plattformen funktioniert, muss<br />
die Chemie unter den Mitgliedern<br />
stimmen. »Die persönliche Vernetzung<br />
der Reisebüroinhaber ist der Grundstein<br />
einer gemeinsamen Datenbank«,<br />
sagt Best-RMG-Chef Cornelius Meyer.<br />
Alle Reisebüros aktiv in den Prozess zu<br />
integrieren, gelingt freilich selbst im<br />
Idealfall nicht. »Das will nicht jeder Unternehmer«,<br />
sagt AER-Mann Höhn. Sein<br />
Ziel sei es, 50 Prozent der AER-Agenturen<br />
für die aktive Mitarbeit bei der Vernetzung<br />
zu gewinnen.<br />
<br />
Christian Schmicke<br />
»Büros können bei der<br />
Beratung das Wissen aller<br />
Reiseexperten nutzen.«<br />
Alexander Breitkreuz, DER Reisebüro<br />
28 <br />
27.9.2013 travel.one
ubrik.thema<br />
sales.ketten & kooperationen<br />
0,1 Prozent für<br />
Mehraufwand<br />
AER-Chef Hartmut Höhn kündigt einen pauschalen Bonus<br />
für die gestiegenen Belastungen in den Reisebüros an.<br />
© Shutterstock<br />
n Bei der Tagung der Kooperation vom 20. bis 22.<br />
September in Rostock-Warnemünde präsentierte<br />
AER-Chef Hartmut Höhn seinen Mitgliedern<br />
den »Einstieg in ein pauschaliertes Vergütungssystem«<br />
für geleisteten Mehraufwand in der Zusammenarbeit<br />
mit Veranstaltern. Schauinsland<br />
und FTI zahlen AER-Büros mit Beginn des neuen<br />
Geschäftsjahres 0,1 Prozent Provision bezogen<br />
auf den Umsatz als »Mehraufwandsbonus«. Mit<br />
weiteren Veranstaltern und Leistungsträgern<br />
werde noch verhandelt.<br />
Die Vereinbarung sei vor allem wegen ihrer<br />
Signalwirkung wichtig, erklärt Höhn. Denn sie<br />
bedeute eine Anerkennung der Tatsache, dass<br />
der Arbeits- und Kostenaufwand der Agenturen<br />
im Zusammenhang mit Veranstalterbuchungen<br />
gewachsen sei. Reisebüros erlebten »einen deutlich<br />
zunehmenden Mehraufwand durch verstärkte<br />
Flugzeitenänderungen oder Annullierungen,<br />
aufgrund technischer Probleme bei den<br />
Beratungs- und Reservierungssystemen sowie<br />
beim Ausdruck von Reiseunterlagen«.<br />
Für die Vorarbeit zu dieser Regelung bedankte<br />
sich Höhn ausdrücklich bei seinem Kollegen<br />
von der Reisebürokooperation TSS, Manuel<br />
Molina. Mit der TSS ist der AER innerhalb<br />
der Dachkooperation TMCV verbunden. Die TSS<br />
habe den Mehraufwand erstmals dokumentiert<br />
und bewertet, lobte der AER-Chef. Molina hatte<br />
seine Mitglieder aufgefordert, sämtliche Fälle zu<br />
dokumentieren und an die Zentrale zu schicken.<br />
Über einen Fond von rund 250.000 Euro sollen<br />
die Büros dafür von TSS entschädigt werden.<br />
Während Molina sein System der Einzelfalldokumentation<br />
vorerst beibehalten will – allein<br />
im ersten Halbjahr seien rund 13.300 derartige<br />
Die AER-Jahrestagung fand in der<br />
Yachthafenresidenz Hohe Düne statt<br />
Vorgänge registriert worden –, setzt Höhn auf die<br />
pauschale Variante. Diese sei leichter handhabbar,<br />
weil sie keinen zusätzlichen Mehraufwand<br />
für die Dokumentation erzeuge. Erledigt sei das<br />
Thema damit noch nicht. Im DRV-Vertriebsgutachten,<br />
das <strong>Travel</strong> One im Februar (Ausgabe<br />
4/2013) bereits dokumentierte, sei deutlich geworden,<br />
»dass die Reisebüros nicht nur Probleme<br />
mit dem zusätzlichen Beratungsaufwand<br />
haben, sondern auch in anderen Bereichen wie<br />
Stornoprovision, Folgeprovision, Preisgleichheit<br />
oder Direktvermarktung«. Der AER wolle den<br />
Autor des Gutachtens gemeinsam mit anderen<br />
veranstalterunabhängigen Vertriebsorganisationen<br />
beauftragen, »sich dezidiert mit bestimmten<br />
Veranstalter-Einzelagenturbestimmungen<br />
auseinanderzusetzen und konkrete Rechtspositionen<br />
zu erarbeiten«. Christian Schmicke<br />
© Yachthafenresidenz Hohe Düne<br />
30 <br />
27.9.2013 travel.one
ketten & kooperationen.sales<br />
thema.rubrik<br />
Vernachlässigtes Thema<br />
n Dass das Thema Vertriebssysteme<br />
in Berufsschulen<br />
als Stoff im Unterricht bis vor<br />
Kurzem nicht vorgesehen war,<br />
musste nun Cornelius Meyer<br />
zu seiner Überraschung feststellen.<br />
»Reisebürokooperationen,<br />
Franchise-Systeme und<br />
Ketten kamen im Lehrplan bislang<br />
nicht vor«, sagt der Best-<br />
RMG-Vorstand, der an der<br />
Kaufmännischen Schule 1 in<br />
Stuttgart einen Tag lang Lehrkräfte<br />
über die verschiedenen<br />
Modelle informierte.<br />
Die Berufsschullehrer sollen<br />
nun das neue Wissen an<br />
ihre Schüler weitergeben.<br />
Denn laut Meyer fordert der<br />
neue Lehrplan, dass auch die<br />
Vertriebslandschaft im Unterricht<br />
behandelt wird. Für den<br />
Best-RMG-Chef ist das eine<br />
dringende Notwendigkeit.<br />
Denn selbst Mitarbeiter von<br />
Reisebüros, die einer Kooperation<br />
oder einem Franchise-<br />
Unternehmen angeschlossen<br />
seien, wüssten nur wenig über<br />
diese. Vielen sei nicht bewusst,<br />
was es bedeute, zu einem System<br />
zu gehören. Denn in der<br />
Regel kommunizierten vor allem<br />
die Inhaber mit den Ver-<br />
triebspartnern. Weshalb die<br />
Berufsschulen das Defizit in<br />
der Vergangenheit nicht minimierten,<br />
kann sich Meyer nur<br />
so erklären: »Offenbar pflegen<br />
sie eher die betriebswirtschaftliche<br />
und weniger die<br />
praxisorientierte Vertriebssicht«,<br />
meint er. Auszubildende<br />
sollten die Beschäftigung<br />
mit dem Thema vielleicht stärker<br />
einfordern, so Meyer.<br />
Cornelius Meyer: Azubis über<br />
Kooperationen unterrichten<br />
travel.one 27.9.2013 31
ubrik.thema<br />
sales.ketten & kooperationen<br />
Weiter mit drei Marken<br />
TUI Leisure <strong>Travel</strong> will an First und Hapag-Lloyd festhalten.<br />
TUI-Vertriebschef Horter: First- und Hapag-Lloyd-Büros bleiben,<br />
was sie sind. Aber sie sollen mehr TUI verkaufen<br />
n Seit Friedrich Joussen, Chef der TUI AG, vor einigen Monaten<br />
öffentlich über zu viele Marken im Konzern und reine<br />
Markenshops im TUI-Vertrieb raisonnierte, herrscht Unruhe<br />
im Eigenvertrieb des Konzerns. Dabei hat Vertriebschef<br />
Ralf Horter wiederholt versichert, dass neben TUI Reisecenter<br />
auch die Marken First und Hapag-Lloyd weiter Bestand<br />
haben sollen. Dies begründet er zum einen mit deren guter<br />
Verankerung im Markt und zum anderen damit, dass an manchen<br />
Standorten ein Reisecenter, ein First- und ein Hapag-<br />
Lloyd-Büro nahe beieinander liegen. Allerdings drängt Horter<br />
auf eine Erhöhung des TUI-Anteils im Eigenvertrieb, der<br />
derzeit bei 60 Prozent liegt. Zudem hält TUI an der Strategie<br />
fest, mit dem Eigen- und Franchisevertrieb zu expandieren.<br />
Die Spekulationen um eine Reduzierung des Markenportfolios<br />
könnten damit zusammenhängen, dass der Filialvertrieb<br />
von TUI Leisure <strong>Travel</strong> (TLT) defizitär arbeitet. Im Geschäftsjahr<br />
2011/12 fiel in den 407 Büros bei Umsatzerlösen<br />
in Höhe von 128 Milionen Euro ein Verlust von 5,3 Millionen<br />
Euro an. Auch für die nächsten Jahre rechnet TLT mit negativen<br />
Ergebnissen. Dies ergebe sich unter anderem aus Kosten,<br />
die im Zuge der Expansion anfallen, heißt es.<br />
DTS gleicht Internetseite an<br />
n Derpart <strong>Travel</strong> Service (DTS)<br />
tritt im Internet in neuem Gewand<br />
auf. Die Website der Geschäftsreisesparte<br />
von Derpart<br />
wurde überarbeitet und umgestaltet,<br />
sodass sie nun eine Einheit<br />
mit dem touristischen Online-Auftritt<br />
der Reisebürokette<br />
sowie dem internen Infonet bildet,<br />
heißt es.<br />
Die Seite sei nun sehr übersichtlich,<br />
so DTS. Sie soll vor allem<br />
neue Kunden auf DTS-Büros aufmerksam<br />
machen. Diese können<br />
die virtuellen Inhalte auch für den<br />
eigenen Auftritt im Web nutzen.<br />
www.dts24.de<br />
Relaunch: Die überarbeitete<br />
Startseite der neuen Website<br />
QR-Code im<br />
Schaufenster<br />
n Die Entscheidung, verstärkt<br />
mit QR-Codes zu arbeiten, hat<br />
sich für Alltours nach eigenen<br />
Angaben als richtig erwiesen.<br />
Seit Anfang des Jahres versorgt<br />
die Unternehmensgruppe ihre<br />
Reisecenter mit Angebotsblättern,<br />
auf denen auch codierte<br />
Daten für Smartphones zu finden<br />
sind. Inwieweit dieser Zusatz<br />
zum Umsatz der Reisebüros<br />
beitrage, sei schwierig zu ermitteln,<br />
heißt es aus Duisburg. Doch<br />
könnten die Agenturen auf diese<br />
Weise on- und offline gut miteinander<br />
verknüpfen. Wer die QR-<br />
Codes scanne, gelange virtuell zu<br />
dem Reisebüro, bei dem das Angebot<br />
im Schaufenster hängt.<br />
32 <br />
27.9.2013 travel.one
ketten & kooperationen.sales<br />
thema.rubrik<br />
Von First zu LCC<br />
n Hasso von Düring, Geschäftsführer<br />
von Lufthansa City Center (LCC), hat<br />
seinem früheren Arbeitgeber einen<br />
umsatzstarken Franchise-Nehmer abspenstig<br />
gemacht. Die Reisebüros der<br />
Unternehmensgruppe Lückertz aus<br />
Münster wechseln zu Beginn nächsten<br />
Jahres vom TUI-Franchise First zu LCC.<br />
Die Inhaber, Matthias und Christoph<br />
Lückertz, betreiben in und um<br />
Münster sechs Reisebüros – fünf<br />
touristische und eines, das auf Geschäftsreisen<br />
ausgerichtet ist. Aufhorchen<br />
lässt der Wechsel, weil die Familie<br />
Lückertz zu den Mitbegründern<br />
von First gehört. Christoph Lückertz<br />
saß zudem bis zum vergangenen Jahr<br />
im Beirat der TUI-Franchise-Kette.<br />
LCC erklärt zu der Akquise, die<br />
Kette unterstreiche damit »erneut ihren<br />
Anspruch, den Kunden ein qualitativ<br />
hochwertiges Netzwerk zu bieten,<br />
indem sie engagierten Reisebürounternehmern<br />
ein gemeinsames<br />
starkes veranstalterunabhängiges<br />
Dach zur Verfügung stellt«. Das dürfte<br />
als Seitenhieb auf den Mitbewerber<br />
zu verstehen sein. Seit TUI versucht,<br />
die Vertriebsorganisation immer stärker<br />
auf die Produkte der eigenen Veranstalter<br />
zu lenken, ist dort von Veranstalterunabhängigkeit<br />
nicht mehr<br />
die Rede.<br />
Christoph und<br />
Matthias Lückertz<br />
wechseln mit ihren<br />
sechs Büros das<br />
Franchise-System<br />
Hotels, in denen jeder Tag ein Erlebnis ist!<br />
Viva Tropic **** & SPA<br />
Viva Cala Mesquida Resort **** PLUS<br />
Viva Cala Mesquida Club **** Vanity Hotel Golf ****<br />
· Separate Splash Pools mit Piratenschiffen.<br />
· Chill Out Pools (18 + ) mit Balinesischen Liegen.<br />
· Viele Zimmertypen & Wohnkomfort mit Kitchenette.<br />
· Gastronomisches Schlaraffenland.<br />
· Sportangebote, die keine Wünsche offen lassen.<br />
Great moments to live!<br />
15 x auf Mallorca · 2 x auf Menorca<br />
travel.one 27.9.2013 33
ubrik.thema<br />
destination.usa/kanada<br />
© D. Walsh<br />
Gold, Silber, Sterne<br />
und Gespenster<br />
Der Westen Nevadas an der Grenze zum Death Valley bietet eine<br />
Zeitreise zurück um 100 Jahre in die Geschichte rund um den Goldrausch.<br />
Nevada bietet Kontraste, wie sie<br />
in anderen Bundesstaaten in<br />
den USA in dieser Schärfe nur<br />
selten zu finden sind. Auf der einen<br />
Seite steht Las Vegas als lebhafte und<br />
pulsierende Metropole. Nur wenige<br />
Stunden Autofahrt von der Spieler- und<br />
Unterhaltungsstadt entfernt sind in der<br />
Wüste Geisterstädte und Ortschaften zu<br />
finden, die heute nur noch dreistellige<br />
Einwohnerzahlen aufweisen, Anfang des<br />
20. Jahrhunderts die Menschen aber in<br />
Scharen anlockten. Grund für die Anziehungskraft<br />
vor rund 120 Jahren war der<br />
Fund von Gold und Silber, der zum Bau<br />
von Minen und eben der Minenstädte<br />
führte. Innerhalb weniger Jahre wuchsen<br />
sie quasi aus dem Nichts des kargen Bodens,<br />
verknüpft durch Bahnlinien.<br />
Diese prosperierende Vergangenheit<br />
ist beim Besuch einiger dieser Orte<br />
heutzutage kaum noch vorstellbar –<br />
auch wenn die Bewohner vieles tun, um<br />
die Geschichte anschaulich zu machen<br />
und am Leben zu erhalten. Fast überall<br />
finden sich kleine Museen zur regionalen<br />
und lokalen Geschichte.<br />
In Tonopah, nordwestlich von Las<br />
Vegas auf halbem Weg nach Reno gelegen,<br />
vermittelt der Tonopah Historic<br />
Mining Park einen besonders guten<br />
und anschaulichen Einblick in die Zeit<br />
der Minen. Diese hielt an bis in die 20er<br />
Jahre des vergangenen Jahrhunderts,<br />
dann ging die Zeit des Booms langsam<br />
zu Ende. Die Struktur des Ortes änderte<br />
sich während des Zweiten Weltkriegs<br />
erheblich. In dieser Zeit wurde Tonopah<br />
zu einer wichtigen Militärbasis; zeitweise<br />
waren hier bis zu 10.000 Soldaten stationiert.<br />
Die Silberminen wurden dann<br />
noch bis 1948 betrieben.<br />
Minen und Sterne.<br />
Tonopahs Geschichte macht neben dem<br />
Freiluftmuseum des Mining Parks das<br />
Mizpah Hotel erlebbar. Es war in den<br />
Boomjahren eines von zweien in der<br />
Stadt, dümpelte dann aber lange Zeit<br />
verlassen und leer vor sich hin. Vor rund<br />
anderthalb Jahren wurde es wieder eröffnet<br />
und bietet einen interessanten Mix<br />
aus einem Einblick in die Vergangenheit<br />
und modernem Leben.<br />
Die Bar in der Hotellobby ist ein<br />
Treffpunkt der Stadt, Gäste bekommen<br />
schnell Kontakt zu den Einwohnern Tonopahs.<br />
Daneben können sich Besucher<br />
den früher im Nebenraum eingerichteten<br />
Tresor ansehen – heute befindet<br />
sich hier der Zeitungs- und Andenkenladen.<br />
»Wir sind dabei, die alten Hotels<br />
wieder zu beleben«, berichtet James Eason.<br />
Der umtriebige Ortsvorsteher, der<br />
34 <br />
27.9.2013 travel.one
usa/kanada.destination<br />
thema.rubrik<br />
© G. Hostom<br />
© G. Hostom © Joe Grant<br />
in der fünften Generation in Nevada lebt, ist<br />
auch die treibende Kraft beim Auf- und Ausbau<br />
des Mining Parks. »Wir arbeiten mit den<br />
Besitzern zusammen, um ihre Grundstücke<br />
für unsere Besucher zugänglich zu machen«,<br />
erklärt er, »wir haben hier rund 500 Meilen<br />
an Schächten der früheren Minen.«<br />
Finanziert wird das Projekt des Parks aber<br />
nicht von den Landbesitzern. Vielmehr gehen<br />
zehn Prozent der Hotelübernachtungspreise<br />
an die Stadt und davon wiederum fließen drei<br />
Achtel an den Park, der Rest verbleibt in den<br />
öffentlichen Kassen. Für Gäste ist der Besuch<br />
des Parks kostenlos, im Besucherzentrum<br />
erhalten sie Informationen für eine selbstgeführte<br />
Tour über das Gelände. Dabei hat der<br />
Park neben dem Einblick in die Vergangenheit<br />
noch einen weiteren Höhepunkt zu bieten.<br />
Bei Dunkelheit ist der Berg oberhalb des<br />
Besucherzentrums ein beliebter Punkt für<br />
die Sternenbeobachtung. Wegen der wenigen<br />
Lichtquellen im Ort gilt er als einer der besten<br />
dafür in ganz Nevada. So ist es keine Ausnahme,<br />
dass durch die Teleskope beispielsweise<br />
der Saturn inklusive der ihn umgebenden<br />
Ringe deutlich zu erkennen ist. >><br />
© <strong>Travel</strong> One © City of Tonopah<br />
In Tonopah sind im Mining Park und im Museum noch Minen,<br />
Minen- und Baufahrzeuge sowie Häuser und Ausrüstungen der<br />
Arbeiter und Silbersucher zu sehen<br />
travel.one 27.9.2013 35
ubrik.thema<br />
destination.usa/kanada<br />
© Curtis Gregory Perry<br />
© <strong>Travel</strong> One<br />
© <strong>Travel</strong> One<br />
Von der Metropole<br />
zur Geisterstadt.<br />
Wer von Tonopah auf dem Highway 95<br />
nach Süden fährt, erreicht mit Goldfield<br />
eine weitere der einst blühenden Städte<br />
des Bundesstaates. Zwischen 1903 und<br />
1940 schürften die Goldsucher Edelmetall<br />
im Wert von rund 86 Millionen US-Dollar.<br />
Der heute nur noch aus wenigen Häusern<br />
und dem historischen Goldfield Hotel,<br />
dessen Fenster mit Holzbrettern zugenagelt<br />
sind, bestehende Ort, war von 1906<br />
bis 1910 die größte Stadt Nevadas. Damals<br />
lebten hier rund 20.000 Menschen,<br />
heute sind es 280.<br />
Der nächste Stopp auf dem Weg nach<br />
Süden ist Beatty, ebenfalls eine alte Minenstadt,<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts<br />
Knotenpunkt von drei verschiedenen<br />
Bahnlinien. Hier sind wesentlich mehr<br />
Besucher anzutreffen, die Zahl der Hotels<br />
ist mit fünf ebenfalls ein wenig höher.<br />
Das liegt auch daran, dass der Ort auf<br />
dem Weg von Süden Richtung Reno der<br />
letzte außer Goldfield vor der Fahrt durch<br />
rund 150 Kilometer Wüste ist. Der nächste<br />
Ort ist dann Tonopah. Beatty ist zudem<br />
Ausgangspunkt für Fahrten mit Allradfahrzeugen<br />
und Wanderungen durch die<br />
Wüste oder zu Vogelbeobachtungen. Im<br />
Ort informiert das Beatty Museum über<br />
die Geschichte von Stadt und Land, in<br />
einer Freiluftausstellung sind Bergbaugeräte<br />
zu sehen. Von hier geht es auch ins<br />
Tal des Todes, daher trägt Beatty auch<br />
den Beinamen »Gate to the Death Valley«.<br />
Viele Touristen machen vor ihrer Fahrt<br />
dorthin noch einen Stopp, sodass sich die<br />
Bewohner des Ortes über gute Besucherzahlen<br />
freuen können.<br />
Startpunkt für<br />
Autotestfahrten.<br />
Eine besondere Bedeutung hat Beatty<br />
heute auch für Automobilhersteller. Einige<br />
Unternehmen bringen ihre neuen<br />
Fahrzeuge hierher und nutzen die Wüstenstadt<br />
als Ausgangspunkt für Testfahrten<br />
unter den extremen Klimabedingungen<br />
des Death Valley. Andenken daran<br />
finden sich in den Kneipen und Saloons.<br />
An den Wänden und Decken sind unzählige<br />
Dollarnoten festgetackert, auf denen<br />
Testfahrer aus aller Herren Länder ihre<br />
Namen und den einen oder anderen<br />
Spruch hinterlassen haben.<br />
Nur wenige Kilometer außerhalb<br />
von Beatty auf dem Weg ins Death Valley<br />
liegt Rhyolite. Die nur noch wenigen<br />
Ruinen – unter anderem eine Bank, ein<br />
Gefängnis und eine Schule – machen<br />
Rhyolite zu einem Paradebeispiel für<br />
eine Geisterstadt. Nur der alte Bahnhof<br />
ist noch komplett erhalten. Um 1904<br />
stand hier eine Boomtown, das Wachstum<br />
beruhte wie auch andernorts auf<br />
einer Mine. Zu dieser Zeit gab es im<br />
»Chicago des Westens« eine Börse, ein<br />
Rotlichtviertel, mehrere Hotels und Geschäfte<br />
und ein Krankenhaus.<br />
Eine besondere Note und eine architektonische<br />
Spezialität verleiht dem Ort<br />
das Bottle House, das aus rund 50.000<br />
Bier- und Schnapsflaschen errichtet<br />
worden ist. Verlassen und dem Verfall<br />
preisgegeben wurde Rhyolite 1919 nach<br />
dem Absturz des Goldpreises. Heute ist<br />
die Geisterstadt ein Freilichtmuseum,<br />
und zudem mit dem Goldwell Open Air<br />
Museum ein Ausstellungsort für moderne<br />
Kunst.<br />
Wolfram Marx<br />
36 <br />
27.9.2013 travel.one
usa/kanada.destination<br />
thema.rubrik<br />
In Goldfield erinnert das<br />
verlassene Goldfield Hotel<br />
(links) an die Blütezeit des<br />
Ortes. In Rhyolite verdeutlicht<br />
das Goldwell Open<br />
Air Museum mit moderner<br />
Kunst den Begriff Geisterstadt,<br />
die Ruine der Bank<br />
ist das Überbleibsel des<br />
ehemals größten Gebäudes<br />
der Stadt. Von Rhyolite ist<br />
es nicht weit nach Beatty,<br />
ein kleiner, aber umso lebendigerer<br />
und sehr farbenfroher<br />
Ort<br />
Ski Kanada USA<br />
© Ron Foxx<br />
Infos und Adressen<br />
Die Wüstenregion östlich des Death Valleys liegt am<br />
Highway 95 auf der Strecke von Las Vegas nach Reno.<br />
Auf dem Weg von Las Vegas nach Beatty passieren<br />
Autofahrer nach dem früheren Atomtestgelände auch<br />
die Nellis Air Force Base, ein Test- und Startgelände<br />
für Drohnen. Beatty liegt rund 190 Kilometer nordwestlich<br />
von Las Vegas. Von dort sind es weitere 150<br />
Kilometer nach Tonopah.<br />
Beatty:<br />
www.beattynevada.org<br />
www.beattymuseum.org<br />
Rhyolite: www.rhyolitesite.com<br />
www.goldwellmuseum.org<br />
Goldfield: www.goldfieldnevada.org<br />
www.goldfieldhistoricalsociety.com<br />
Tonopah: www.tonopahnevada.com<br />
www.tonopahhistoricminingpark.com<br />
www.tonopahstartrails.com<br />
Einzigartig: der „Ski-Baukasten“<br />
Ob Skipauschale oder Skisafari, in einer Gruppe oder als<br />
individuelle Selbstfahrertour – wir bieten ein umfangreiches<br />
Angebot für jeden Geschmack:<br />
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Revelstoke, sowie mehrtägige Heli-Lodge-Abenteuer mit<br />
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wo’s langgeht<br />
travel.one 27.9.2013 37
ubrik.thema<br />
destination.usa/kanada<br />
Nachhaltig durch Oregon<br />
Der US-Bundesstaat animiert Besucher zu Rundreisen mit Elektroautos.<br />
Der Highway 101 im oberen Küstenabschnitt Oregons<br />
ist Teil der Tour »Oregon Coast Loop«<br />
© Christian Heeb<br />
n Oregon hat unter den US-Bundesstaaten<br />
seit Längerem den<br />
Ruf, verstärkten Wert auf Nachhaltigkeit<br />
zu legen. Nun können<br />
auch Besucher ihren Beitrag<br />
dazu leisten und ihre Rundreisen<br />
durch den Westküstenstaat<br />
mit E-Autos durchführen.<br />
Dafür sind auf der Website<br />
von <strong>Travel</strong> Oregon nun Vorschläge<br />
für fünf Touren zu finden,<br />
die auf die Erfordernisse<br />
für Fahrten mit elektrischen Autos<br />
zugeschnitten sind. Bei allen<br />
Routen gibt es neben Tipps zu<br />
Restaurants oder Ausflugszielen<br />
auch Hinweise, wo die Fahrzeuge<br />
wieder mit Strom aufgeladen<br />
werden können. Elektrofahrzeuge<br />
bietet in Portland etwa der<br />
Autovermieter Enterprise an seinen<br />
Stationen in der Innenstadt<br />
und am Flughafen an.<br />
Neben den Touren mit E-Autos<br />
kann der Staat aber auch auf<br />
Wanderungen, Radtouren oder<br />
per Zug erkundet werden. Außerdem<br />
liefert die Website Infos<br />
zu nachhaltigen Hotels. Per<br />
E-Auto von Portland aus erreichbar<br />
ist auch das wiedereröffnete<br />
»End of Oregon Trail Interpretive<br />
Center« im nahegelegenen<br />
Oregon City. Es zeigt Ausstellungen<br />
über die Geschichte des<br />
Westküstenstaates.<br />
www.traveloregon.com/<br />
trip-ideas/itineraries<br />
updates<br />
In Saskatchewan ist der neue<br />
Great Blue Heron Provincial Park<br />
eröffnet worden. Auf dem Gebiet<br />
des Parks, der sich nördlich von<br />
Prince Albert befindet, liegen die<br />
Seen Anglin Lake und Emma Lake.<br />
www.saskparks.net<br />
Auf Stand-Up-Paddleboards können<br />
sich Besucher von Key West<br />
jetzt auch in der Dunkelheit fortbewegen.<br />
Geführte Touren starten<br />
bei Sonnenuntergang und dauern<br />
zweieinhalb Stunden.<br />
www.ibisbayresort.com<br />
Beim 60-jährigen Jubiläum des<br />
Winterkarnevals in Québec City<br />
vom 31. Januar bis 16. Februar 2014<br />
feiert die 3D-Mapping Videoprojektion<br />
Lumocite mit ihren besonderen<br />
Lichtspielen Premiere.<br />
www.carnaval.qc.ca<br />
Im nächsten Jahr erhält Scottsdale<br />
in Arizona eine neue und permanente<br />
Freiluft-Kunstausstellung.<br />
Sie ist über die Innenstadt verteilt<br />
und beschäftigt sich, ebenso wie<br />
das neue Scottsdale Museum of the<br />
West, überwiegend mit Kunst aus<br />
dem Westen der USA.<br />
www.scottsdalepublicart.org<br />
The Broadway Collection vertreibt<br />
vom 6. Oktober an auch Karten<br />
für »Big Fish« und vom 10. Oktober<br />
an für »A Night with Janis Joplin«.<br />
2014 kommt »Woody Allen’s<br />
Bullets over Broadway« dazu.<br />
Minenarbeiter<br />
und ein Wal<br />
n Alaska ist zwar erst seit 1959 Bundesstaat<br />
der USA, doch schon in den<br />
Jahrzehnten zuvor war die Geschichte<br />
eng mit der USA verknüpft. Einen Einblick<br />
in die Zeit der 1930er Jahre erhalten<br />
Besucher nun in Kennicott im<br />
Wrangell-St. Elias National Park and<br />
Preserve. In der Stadt wurde bis 1938<br />
Kupfer abgebaut, heute ist sie völlig<br />
verlassen. Bei Touren der St. Elias Alpine<br />
Guides sehen Besucher die Gebäude<br />
der Kupfermine und die Ausrüstung<br />
der Arbeiter.<br />
In einem anderen Nationalpark,<br />
dem Glacier Bay National Park and<br />
Preserve, ist von 2014 an das fast 14<br />
Meter lange Skelett eines Buckelwals<br />
zu sehen. Er starb 2001 am Ufer, in der<br />
Zwischenzeit wurde das Gerippe wieder<br />
zusammengesetzt, und nun wird<br />
eine Ausstellungshalle errichtet.<br />
38 <br />
27.9.2013 travel.one
usa/kanada.destination<br />
thema.rubrik<br />
Mehr Bahnund<br />
Zugkombis<br />
n Gäste des Rocky Mountaineer haben<br />
nächstes Jahr mehr Auswahl unter<br />
den Kreuzfahrten im Rahmen des Rail-<br />
&-Cruise-Angebots. 2014 ist neben Vancouver<br />
auch Seattle als Startpunkt für<br />
eine Alaska-Kreuzfahrt möglich. Denn<br />
das kanadische Bahnunternehmen kooperiert<br />
nicht nur mit Holland America<br />
Line, sondern auch mit Norwegian<br />
Cruise Line. Urlauber können somit<br />
vor oder nach der Zugreise an Bord der<br />
Schiffe Norwegian Jewel, Norwegian<br />
Pearl und Norwegian Sun gehen.<br />
Das Unternehmen hat zudem die<br />
Buchungskategorie »Silver Leaf Service«<br />
für 2014 auf die Reisen »Journey<br />
through the Clouds« und »Coastal Passage«,<br />
auf denen dann auch deutscher<br />
Bordservice angeboten wird, ausgeweitet.<br />
Bislang gab es sie nur auf der »First<br />
Passage to the West«.<br />
© Volcano House<br />
Das Volcano House Hotel liegt unweit des aktiven Kīlauea Vulkans<br />
Urlaub neben dem Vulkan<br />
n Das Volcano House Hotel, das älteste<br />
Hotel auf Hawaii, hat nach einer umfassenden<br />
Renovierung wieder seine Türen<br />
geöffnet. Das im viktorianischen Stil erbaute<br />
Haus liegt im Hawaii-Volcanoes-Nationalpark<br />
am Fuße des Kīlauea.<br />
Neben dem neuen Design bietet das<br />
Hotel auch ein neues Freizeitprogramm<br />
für seine Gäste. Diese können nun an einstündigen<br />
Touren durch die Kraterlandschaft<br />
teilnehmen und dabei auch einen<br />
Ausflug in die Geschichte des Hotels machen,<br />
das erstmals 1846 erwähnt wird. Zu<br />
der Unterkunft gehören 33 Hotelzimmer<br />
und zehn kleine Hütten.<br />
www.hawaiivolcanohouse.com<br />
travel.one 27.9.2013 39
ubrik.thema<br />
destination.spanien<br />
Der Nordosten Spaniens hat in Sachen<br />
Kunst, Kultur, Architektur, Strand, Natur<br />
und Genuss eine Menge zu bieten.<br />
Katalanische<br />
Vielfalt<br />
Wenn es nach vielen Katalanen ginge,<br />
wären sie sich selbst genug – als<br />
eigener Staat. Ob das eine gute Idee<br />
ist, steht hier nicht zur Debatte. Genügend<br />
Attraktionen, um als eigenständiges Ziel für<br />
einen ganzen Urlaub durchzugehen, hat die<br />
Region im Nordosten Spaniens jedenfalls allemal.<br />
Wilde Küsten, schöne Buchten, lange<br />
Strände, ein abwechslungsreiches Hinterland,<br />
hochalpines Gebirge, hübsche Dörfer, spannende<br />
Städte und natürlich eine echte Metropole.<br />
Barcelona ist für Touristen wie Geschäftsleute<br />
der zentrale Anziehungspunkt der Region.<br />
Neben unzähligen Sehenswürdigkeiten<br />
– von der berühmten Sagrada Familia über<br />
Kunstmuseen zu Picasso, Miró und vielen<br />
anderen, der Architektur von Antonio Gaudí<br />
und Lluís Domènech i Montaner bis hin zum<br />
größten Fußballstadion Europas, Camp Nou,<br />
mit angeschlossenem Museum – trägt auch<br />
die Gastronomie zum guten touristischen<br />
Ruf der Stadt bei. Von der Tapas-Bar für das<br />
schnelle Gläschen Cava bis zur Edelgastronomie<br />
ist alles da. Mittlerweile nähert sich die<br />
Spitzengastronomie nach Jahren molekularkulinarischer<br />
Experimente – der »Erfinder«<br />
der Molekularküche Ferran Adrià ist Katalane<br />
– wieder stärker der Tradition an. Dazu zählt<br />
auch die Verbindung von »mar i muntanya«<br />
(Meer und Gebirge), also Fisch und Fleisch in<br />
einem Gericht – einer Komposition, die die<br />
Lage der Stadt zwischen Bergen und Meer widerspiegelt.<br />
© Vladitto /Shutterstock<br />
Wilde Küste, verrückter Künstler.<br />
Nördlich von Barcelona, zwischen Blanes und<br />
den Pyrenäen, erstreckt sich die »wilde Küste«,<br />
die Costa Brava. Während in ihren flacheren<br />
Abschnitten mit Lloret de Mar als Hochburg<br />
eher das Partyleben wild ist, reiht sich<br />
weiter nördlich ein Kap an das andere, dazwischen<br />
kleine Buchten, umrahmt von Pinien.<br />
Künstlerischen Kultstatus hat das ehemalige<br />
Fischerdorf Cadaques am östlichsten Zipfel<br />
Spaniens auf der Halbinsel Cap de Creus.<br />
Salvador Dalí lebte bis zu seinem Tod 1989<br />
mehrere Monate im Jahr in dem hübschen Ort<br />
Die Architektur von Antonio Gaudí – hier<br />
der Blick auf das Pförtnerhaus im Park Guell –<br />
prägt Kataloniens Metropole Barcelona<br />
40 <br />
27.9.2013 travel.one
spanien.destination<br />
thema.rubrik<br />
mit seinen weiß getünchten Häusern und<br />
bildete das wild-romantische Kap in zahlreichen<br />
Werken ab. Rund 20 Kilometer weiter<br />
westlich, in Figueres, erschuf sich der exzentrische<br />
Künstler sein eigenes Museum.<br />
Das Teatre-Museu Dalí entstand ab 1970 aus<br />
einem zerstörten Theater. Das schräge Gesamtkunstwerk<br />
mit monumentalen Eiern<br />
auf dem Dach zählt zu den meistbesuchten<br />
Museen Spaniens.<br />
Römische Relikte, gute Weine.<br />
Ein gutes Stück südwestlich von Barcelona<br />
liegt die Provinz Tarragona mit den langen,<br />
goldgelben Sandstränden der Costa<br />
Daurada und Badeorten wie Cambrils und<br />
Salou. Als gemütlicheres Gegenstück zur<br />
vibrierenden katalanischen Hauptstadt ist<br />
Tarragona einen Besuch wert. Prägend für<br />
das Erscheinungsbild der Stadt mit rund<br />
133.000 Einwohnern sind zahlreiche römische<br />
Monumente, etwa das Amphitheater,<br />
der Circus, das Forum Romanum, das<br />
Grabmonument Torre dels Escipions, der<br />
Triumphbogen Arc de Berà, das Mausoleum<br />
von Centcelles oder die Aquäduktbrücke<br />
Aqüeducte de les Ferreres. Seit dem Jahr<br />
2000 ist das archäologische Ensemble von<br />
Tarraco ein Unesco-Welterbe. Während Barcelona<br />
einen zentralen Stadtstrand besitzt,<br />
erstrecken sich die Strandabschnitte Tarragonas<br />
im Nordosten der Stadt. Die Plat-<br />
Kurzinfos<br />
Katalonien hat rund 580 Kilometer Küste. Sie umfasst die Costa Brava und<br />
die Costa del Maresme nördlich sowie die Costa del Garraf und die Costa<br />
Daurada südlich der Metropole.<br />
Amtssprachen sind Spanisch und Katalanisch sowie Aranesisch, das im<br />
Val d'Aran im Nordwesten an der Grenze zu Frankreich gesprochen wird.<br />
Natur: Im Nordwesten in den Pyrenäen liegt der Nationalpark<br />
Aigüestortes i Estany de Sant Maurici, im Nordosten in den Vorpyrenäen<br />
der Naturschutzpark der Vulkanregion Garrotxa, im Süden der Naturpark<br />
im Delta des Ebro. Der Naturpark Cap de Creus liegt im Norden Kataloniens<br />
am östlichsten Punkt der Iberischen Halbinsel.<br />
Zwei landschaftliche Zonen: La Rana, eine rund 8.000 Hektar große Ebene<br />
im Südosten des Parks; Sierras: Teil der Berge von Toledo mit Höhen von<br />
650 bis 1.448 Metern (Rocigalgo).<br />
Infrastruktur: Drei Besucherzentren, geführte Allradtouren, Wanderund<br />
Mountainbikewege. http://reddeparquesnacionales.mma.es<br />
ja Rabassada, die Platja Savinosa und die<br />
große Platja Llarga bieten stadtnahe Bademöglichkeiten.<br />
Eine touristisch kaum frequentierte<br />
Seite Kataloniens können Besucher rund<br />
20 Kilometer nordwestlich von Tarragona<br />
erleben. Zu Füßen des Montsant-Gebirgszuges<br />
liegt das Priorat, eine der aufstrebenden<br />
Weinbauregionen des Landes. Die<br />
Region, benannt nach dem 1163 gegrün-<br />
Cadaques: Nicht nur Salvador Dalí liebte das hübsche Örtchen, auch bei Besuchern ist es populär<br />
© Visit Cadaques<br />
travel.one 27.9.2013 41
ubrik.thema<br />
destination.spanien<br />
Das Priorat erstreckt sich zu Füßen des Montsant; neben dem Wein bestimmen kleine Ortschaften wie Torroja das Bild<br />
© <strong>Travel</strong> One<br />
Drang zur Unabhängigkeit<br />
Die Katalanen machen gerade einmal mehr von sich reden. Mitte September<br />
demonstrierten Hunderttausende mit einer 400 Kilometer langen Menschenkette<br />
für die Abspaltung ihrer autonomen Region von Spanien. Die Regionalregierung<br />
will dazu im nächsten Jahr eine Volksabstimmung durchführen, und<br />
wenn man Umfragen glauben darf, ist gut die Hälfte der Bevölkerung Kataloniens<br />
dafür, sich vom Mutterland Spanien zu lösen.<br />
Auch als Reisender wird man mit der demonstrativen Eigenständigkeit der Region<br />
häufig konfrontiert. Von vielen Balkons in den Städten und Dörfern hängt<br />
die gelb-rote katalanische Flagge. Und in den Städten wie Barcelona oder<br />
Tarragona künden ebenso Graffitis vom Unabhängigkeitswillen wie auf Brückenpfeilern<br />
und Felswänden entlang der Landstraßen und Autobahnen.<br />
Die aktuelle Wirtschaftskrise in Spanien verstärkt den Separatismus der Katalanen.<br />
Viele Bewohner der wohlhabenden Region klagen über hohe Transferzahlungen<br />
an die Madrider Zentralregierung und glauben an bessere Lebensbedingungen<br />
in einem eigenständigen Staat, ohne die Habenichtse aus dem<br />
Süden. Doch damit, dass Madrid Katalonien widerstandslos in die Unabhängigkeit<br />
entlässt, ist nicht zu rechnen. Schließlich steht die Region allein für rund<br />
ein Viertel des spanischen Inlandsproduktes und ist auch der größte Besuchermagnet<br />
des Landes. 8,8 Millionen Ankünfte aus dem Ausland registrierte<br />
die Region von Januar bis Juli 2013. Das sind etwa 26 Prozent des spanischen<br />
Besucheraufkommens, und damit mehr, als die Balearen (6,3 Millionen), Andalusien<br />
(4,4 Millionen) und die Kanarischen Inseln (5,8 Millionen) erreichen.<br />
deten Priorat de la Cartoixa d’Escaladei,<br />
dem »Priorat des Kartäuserklosters der<br />
Gottesleiter«, dessen Ruinen noch erhalten<br />
und besuchbar sind, lag bis in<br />
die 1990er Jahre im Dornröschenschlaf,<br />
bevor Winzer wie Álvaro Palacios und<br />
René Barbier das Potenzial ihrer Rebstöcke<br />
erkannten, deren Trauben damals<br />
zu sehr rustikalen Bauernweinen ausgebaut<br />
wurden.<br />
Bei Tagesausflügen von der Küste aus<br />
oder Aufenthalten in einer der wenigen<br />
touristischen Unterkünfte in Ortschaften<br />
wie Falset, Gratallops oder Torroja kommen<br />
vor allem Wanderer, Natur- und<br />
Weinliebhaber auf ihre Kosten. In vielen<br />
der Bodegas entlang der kurvenreichen<br />
Gebirgsstraßen des Priorat können Gäste<br />
die konzentrierten Rotweine kosten,<br />
von denen einige seit der Entdeckung<br />
durch den amerikanischen »Weinpapst«<br />
Robert Parker Kultstatus erlangt haben.<br />
Übrigens haben Weinfreunde in<br />
Katalonien ohnehin breite Auswahl.<br />
Mit dem Penedés, Montsant, Tarragona,<br />
Emporda, Ampurdán, Costers del Segre,<br />
Conca de Barberá, Alella und Pla de Bages<br />
buhlen neun weitere Weinanbaugebitet<br />
um die Gunst der Kunden. <br />
<br />
Christian Schmicke<br />
42 <br />
27.9.2013 travel.one
Anzeige<br />
GENIESSERREGION<br />
COSTA BARCELONA<br />
Von der katalanischen Metropole aus schnell erreichbar, laden<br />
zwei fantastische Weinregionen Besucher der Costa Barcelona<br />
zum Genießen und Entdecken ein. Penedès, Kataloniens bekanntestes<br />
Weinanbaugebiet, erstreckt sich südwestlich von Barcelona<br />
in drei Zonen zwischen dem Meeresniveau und 850 Metern Höhe.<br />
Zahlreiche Bodegas, darunter einige mit spektakulärer Architektur<br />
oder in besonders pittoresker Lage, laden Besucher zu Besichtigungen<br />
und Weinproben ein. Die Region produziert Weiß-, Roséund<br />
Rotweine von hervorragender Qualität. In den Höhenlagen<br />
des Penedès wachsen die Trauben für den berühmten spanischen<br />
Schaumwein, den Cava.<br />
Das Anbaugebiet Alella, rund 15 Kilometer nordöstlich von<br />
Barcelona, ist eines der kleinsten und ältesten auf der spanischen<br />
Halbinsel. Von seinen acht Weingütern, deren Produktion geringe<br />
Mengen in außergewöhnlicher Qualität hervorbringt, haben sich die<br />
meisten auf biologischen Anbau spezialisiert. Wegen der Nähe zu<br />
Barcelona und weil alle nahe beieinander liegen, können Besucher<br />
sämtliche Bodegas, das Städtchen Alella und die zauberhafte<br />
Landschaft der Region in einem Tag erkunden.<br />
In beiden Weinanbaugebieten locken besonders im Herbst nach<br />
erfolgreicher Lese zahlreiche Feste Besucher an. So findet in Alella<br />
Ende September eine Weinwoche mit geführten Touren durch die<br />
Weinkeller, Verkostungen, Segway Touren durch den Weinberg,<br />
Theater und Fotoausstellungen statt. Wissbegierige Gäste können<br />
im „Vinseum“ in Vilafranca del Penedès und im „Interpretationszentrum<br />
des Cava“ in Sant Sadurni d’Anoia ihr Weinwissen aufpeppen.<br />
Tipp: Einen Überblick über Festivals, Unterkünfte,<br />
Gastronomie, Kultur bietet diese Website:<br />
www.barcelonaismuchmore.com
ubrik.thema<br />
destination.spanien<br />
Auf Rekordniveau<br />
Die Zahl ausländischer Besucher in Spanien war von Januar bis Juli so hoch wie nie.<br />
Spanien lockte in den ersten sieben Monaten<br />
des Jahres 34 Millionen ausländische Gäste an<br />
© Osborne<br />
n Touristisch bleibt Spanien auf<br />
dem Wachstumspfad – jedenfalls,<br />
wenn man die Reisen ausländischer<br />
Besucher zum Maßstab<br />
nimmt. In den ersten sieben<br />
Monaten dieses Jahres sorgten<br />
34 Millionen Einreisen für einen<br />
Zuwachs um knapp vier Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
und damit für einen Rekord.<br />
Aus Deutschland reisten<br />
von Januar bis Juli 5,46 Millionen<br />
Gäste nach Spanien, das sind 2,5<br />
Prozent mehr als im Vorjahr.<br />
Für den Hauptsaison-Monat<br />
Juli weist die offizielle Statistik<br />
ein minimales Besucherplus<br />
von 0,1 Prozent aus. Dabei haben<br />
die Balearen und Andalusien im<br />
Quellmarkt Deutschland zugelegt,<br />
während die Kanaren einen<br />
Rückgang verzeichnen.<br />
Die Deutschen ließen 5,1<br />
Milliarden Euro auf der Iberischen<br />
Halbinsel und den dazugehörigen<br />
Inseln, 2,1 Prozent<br />
mehr als 2012. Die durchschnittlichen<br />
Ausgaben pro Gast sanken<br />
damit sogar leicht um 0,3<br />
Prozent, die durchschnittlichen<br />
Ausgaben pro Aufenthaltstag<br />
legten dagegen um 3,6 Prozent<br />
auf 99 Euro zu.<br />
Während Deutschland seine<br />
Position als zweitstärkster Quellmarkt<br />
hinter Großbritannien bestätigte,<br />
sank die Gästezahl aus<br />
Italien um gut 13 Prozent auf<br />
1,75 Millionen. Die größten prozentualen<br />
Zuwächse weist mit<br />
mehr als 30 Prozent weiterhin<br />
der russische Quellmarkt auf.<br />
Einen kräftigen Nachfrageaufschwung<br />
verzeichnen die nordischen<br />
Länder mit 18 Prozent<br />
mehr Einreisen. Aber auch in den<br />
Niederlanden haben spanische<br />
Ziele mit einem Gästewachstum<br />
von 14 Prozent auf 1,53 Millionen<br />
kräftig zugelegt.<br />
Goya verwandelt sich in Amàrac<br />
n Die Hotelkette Allsun geht in der nächsten Sommersaison<br />
auf Mallorca mit einer weiteren Anlage an den Start.<br />
Die Alltours-Tochter übernimmt das Hotel Goya in Cala<br />
Millor. Das derzeitige Zwei-Sterne-Haus soll diesen Winter<br />
komplett saniert werden und im Mai unter neuem Namen<br />
als Viereinhalb-Sterne-Unterkunft seine Pforten öffnen.<br />
»Das Amàrac wird unser kleinstes und gleichzeitig<br />
feinstes Hotel auf der Insel«, sagt Alltours-Geschäftsführer<br />
Willi Verhuven. Es verfügt über rund 60 Zimmer, von<br />
denen die meisten nach Unternehmensangaben Meerblick<br />
haben. Eine Promenade trennt das Haus vom Strand.<br />
Mit dem Neuerwerb gehören nun elf Hotels auf Mallorca<br />
zu Allsun. Die Baleareninsel ist damit die wichtigste<br />
Destination des Unternehmens. Die Alltours-Tochter betreibt<br />
ansonsten noch fünf Häuser auf den Kanaren und<br />
eines in der Türkei.<br />
Neues Boutiquehotel auf Mallorca: Allsun saniert eine bestehende Anlage<br />
© Alltours<br />
44 <br />
27.9.2013 travel.one
spanien.destination<br />
thema.rubrik<br />
Mallorca macht<br />
Rückzieher<br />
Neu eröffnet: Die Hotels am Port Vell (oben) und an der Plaça Urquinanona<br />
Expansion in Barcelona<br />
n H10 ist nun mit neun Hotels in Barcelona vertreten. Die Gruppe eröffnete in der<br />
Hauptstadt Kataloniens zwei neue Häuser. Sie betreibt nun am Port Vell ein Vier-<br />
Sterne-Plus-Hotel mit 58 Zimmern sowie an der Plaça Urquinanona ein Vier-Sterne-Hotel<br />
mit 80 Zimmern.<br />
Beide Unterkünfte befinden sich in Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert. Sie<br />
wurden so renoviert, dass historische Elemente erhalten blieben und dennoch die<br />
Moderne Einzug hielt, heißt es. So behielt das H10 Port Vell seine Fassade, das Innere<br />
der Hauses aber wurde komplett umgestaltet. Und im H10 Plaça Urquinanona<br />
wurden nach Unternehmensangaben die kunsthandwerklich gefertigten Decken<br />
mit einem modernen Interieur kombiniert.<br />
© H10<br />
n Nach langem Hin und Her landet<br />
die Idee nun endgültig im Papierkorb.<br />
Mallorca führt keine Ökosteuer<br />
auf Mietwagen ein. Ministerpräsident<br />
José Ramón Bauzá sagte in einem Gespräch<br />
mit dem Wirtschaftsmagazin<br />
Cinco Días, dass er den Gesetzentwurf<br />
zurückziehen werde. Höhere Steuereinnahmen<br />
und eine flexiblere Defizitvorgabe<br />
für die Region erlaube ihm, auf<br />
die geplante Abgabe zu verzichten. Ihre<br />
Einführung war zuvor bereits mehrfach<br />
verschoben worden.<br />
Mallorca-Urlauber können sich freuen:<br />
Sie hätten zwischen drei bis 7,50<br />
Euro pro Tag zusätzlich für ihren Mietwagen<br />
bezahlen müssen. Die Ökosteuer<br />
sollte zudem auch auf Einwegverpackungen<br />
wie Plastik- und Glasflaschen<br />
sowie Getränkedosen erhoben werden.<br />
Allein damit sollten jährlich 37,5 Millionen<br />
Euro in die Kassen gespült werden.<br />
Die Mietwagensteuer sollte weitere 15<br />
Millionen Euro einbringen. Allerdings<br />
war bis zuletzt nicht klar, wie die fragliche<br />
Zusatzsteuer bei Mietwagen überhaupt<br />
erhoben werden sollte.<br />
Neuer Flug<br />
nach Madrid<br />
n Vom 13. Januar an steht eine<br />
neue Verbindung im Flugplan von<br />
Air Berlin. Der Carrier hebt künftig<br />
täglich in Düsseldorf ab, um<br />
vom Rhein aus nonstop nach Madrid<br />
zu fliegen. Die Maschine soll um<br />
7.50 Uhr starten, geplante Ankunft<br />
in der spanischen Hauptstadt ist<br />
um 10.15 Uhr. Zurück geht es um<br />
11.10 Uhr, die Landung in Deutschland<br />
soll um 13.40 Uhr erfolgen.<br />
Das Unternehmen verbindet<br />
vom 13. Januar an zudem Wien mit<br />
Madrid. Die Air-Berlin-Tochter Niki<br />
übernimmt den Flug.<br />
updates<br />
Ibero Tours hat in der kommenden<br />
Wintersaison auf den Kanaren<br />
einige Unterkünfte neu im Programm.<br />
Dazu zählen beispielsweise<br />
die Apartmentanlage Casa Roja in<br />
El Paso auf La Palma und das Hotel<br />
La Aldea Suites in La Aldea de San<br />
Nicolás auf Gran Canaria.<br />
Vueling organisiert am 8. und 9.<br />
November in Barcelona einen sogenannten<br />
Hackathon. Die Teilnehmer<br />
des Wettbewerbs sollen für<br />
die Airline eine App entwickeln, die<br />
Passagieren kurzweilig die Wartezeit<br />
am Flughafen verkürzt.<br />
Air Europa fliegt vom 30. März<br />
an zweimal täglich von Frankfurt<br />
nach Madrid. Zudem verbindet der<br />
Carrier künftig auch München zweimal<br />
am Tag mit der spanischen<br />
Hauptstadt. Start ist am 5. Mai.<br />
Gran Canaria lädt vom 5. bis 12.<br />
Oktober zu einem Wanderfestival.<br />
Die verschiedenen Touren führen<br />
durch das Inselinnere.<br />
travel.one 27.9.2013 45
im fernsehen<br />
SA 28.9. l Lichters Reise nach Schottland, 10:45<br />
Uhr, ZDF l Lofoten – Inseln des Lichts, 12:15 Uhr,<br />
NDR l Reisewege England. Cornwall – Land des<br />
Meeres und der Mythen, 14:30 Uhr, 3sat l Irinas<br />
Traum – Little Odessa in New York, 16:00 Uhr, ARD.<br />
So 29.9. l Wunderschön! Ferien an der Nordsee,<br />
11:30 Uhr, NDR l Genussreisen: Zu Gast an Ahr, Mosel<br />
und Nahe, 12:15 Uhr, Hessen l Grüne Insel im<br />
Taifun – Taiwan, 13:15 Uhr, 3sat l Madeira – Smaragd<br />
im Atlantik, 14:00 Uhr, 3sat l Tasmanien – Insel<br />
am Ende der Welt, 14:45 Uhr, 3sat l Marquesas-<br />
Inseln, 16:15 Uhr, BR.<br />
Mo 30.9. l Von Odessa nach Odessa, 14:30 Uhr,<br />
Hessen l Schwedens Westküste, 15:15 Uhr, NDR l<br />
Induswelten (1/2). Vom Delta nach Lahore, 17:00<br />
Uhr, 3sat l Erlebnis Erde. Wilder Rhein – Von der<br />
Nordsee zur Lorelei, 20:15 Uhr, ARD.<br />
Di 1.10. l Reisen für Genießer. Neapel – Italien,<br />
12:00 Uhr, Arte l Bilderbuch Deutschland. Das Dreiländereck<br />
an der Mosel, 14:15 Uhr, NDR l Paradies<br />
am Polarkreis. Im Urwald von Nordschweden,<br />
15:15 Uhr, NDR l Krakau, 18:50 Uhr, Hessen.<br />
mi 2.10. l Die Ostsee zwischen Litauen und Dänemark,<br />
11:30 Uhr, NDR l Mit dem Fahrrad von Hamburg<br />
nach Dresden, 18:15 Uhr, NDR l Die Berge der<br />
Deutschen. Von Höhenrausch und Hüttenzauber,<br />
20:15 Uhr, Phoenix.<br />
Do 3.10. l Kanalinsel Jersey, 9:30 Uhr, WDR l<br />
Traumurlaub auf Mallorca. Felsen, Fincas und feine<br />
Küche, 11:30 Uhr, NDR l Reisen für Genießer. Venedig<br />
– Italien, 12:00 Uhr, Arte.<br />
Fr 4.10. l Islands unbekannter Osten, 11:15 Uhr,<br />
3sat l Gotland – Schwedens Außenposten in der<br />
Ostsee, 15:15 Uhr, NDR.<br />
SA 5.10. l 2.000 Meilen bis Oregon. Quer durch<br />
Amerikas Wilden Westen, 12:15 Uhr, NDR l Reisewege<br />
Pyrenäen. Im Land der Dreitausender, 14:30<br />
Uhr, 3sat l Die legendäre »Ruta 40«. Durch Argentinien<br />
bis ans Ende der Welt, 16:15 Uhr, 3sat.<br />
So 6.10. l Wunderschön! Der Elberadweg – Von<br />
der Sächsischen Schweiz nach Dresden, 11:30 Uhr,<br />
NDR l Die schönsten Inseln Norddeutschlands,<br />
14:00 Uhr, NDR l Portugal, 16:15 Uhr, BR l Cornwall,<br />
da will ich hin, 16:45 Uhr, SWR l Im Hochland<br />
der Holländer – unterwegs in der Vulkaneifel,<br />
18:45 Uhr, SWR.<br />
Mo 7.10. l Bornholm – Dänemarks Sonneninsel,<br />
15:15 Uhr, Hessen l WISO-Duell: Kreuzfahrt gegen<br />
Cluburlaub, 17:15 Uhr, ZDFinfo.<br />
Di 8.10. l Moskau, Jalta, Kiew – Eine Zugreise,<br />
14:30 Uhr, Hessen l Gefahr im Paradies. Eine Reise<br />
durch Zentralafrika, 15:15 Uhr, NDR l Reise ins Paradies.<br />
Brasiliens Hochseeinsel Fernando de Noronha,<br />
15:45 Uhr, 3sat l Rio zwischen Himmel und<br />
Hölle, 18:00 Uhr, 3sat.<br />
mi 9.10. l Herbstliche Städtetrips, 11:30 Uhr,<br />
Hessen l Reisen für Genießer. Marrakesch, 12:00<br />
Uhr, 3sat l Melilla – Europas Vorposten in Afrika,<br />
15:15 Uhr, NDR.<br />
Do 10.10. l Nächste Ausfahrt: Großglockner.<br />
Eine Traumstraße durch die Alpen, 8:30 Uhr, ZDF<br />
neo l Kur Royal (1/5). Bad Ischl – Die Erfindung der<br />
Sommerfrische, 14:50 Uhr, 3sat l 8.000 Meilen bis<br />
Alaska. Von Montana zum Eismeer, 21:00 Uhr, NDR.<br />
Fr 11.10. l Reisen für Genießer. Patagonien,<br />
12:00 Uhr, Arte l Reiseziel Pannonien, 16:00 Uhr,<br />
3sat l Paris: Geschichte einer Mega-Metropole,<br />
19:05 Uhr, n-tv.<br />
46 <br />
27.9.2013 travel.one
peps<br />
Weitere Angebote unter www.travel-one.net/peps<br />
fernweh<br />
Quer durchs Gelobte Land<br />
© Dana Friedlander/Go Israel<br />
Für eine siebentägige Mietwagenreise durch Israel bietet Superstar Holidays<br />
eine Sonderrate. Im Preis enthalten sind der Flug von Frankfurt, München oder<br />
Berlin nach Tel Aviv sowie ein Mietwagen der Kategorie A von Hertz. Der Reisezeitraum<br />
liegt zwischen dem 6. Oktober und dem 31. Dezember. Beratung und<br />
Buchung bei Superstar Holidays unter info@superstar.de<br />
ab 334 Euro pro Person<br />
Von Piräus nach Dubai<br />
14 Tage dauert die Reise der Azamara Journey von Piräus auf dem griechischen<br />
Festland nach Dubai. Start der Kreuzfahrt mit den Stationen Rhodos, Limassol,<br />
Suez-Kanal, Muscat und Dubai ist am 26. Oktober. Zum Programm der<br />
Reise von Azamara Club Cruises gehört auch eine exklusive Abendveranstaltung<br />
an Land. Informationen und Buchung unter www.vas.travel<br />
ab 1.069 Euro pro Person (Innenkabine)<br />
© Azamara Cruises<br />
EINLADUNG<br />
Sommer auf reiSen 2014<br />
SOMMER AUF REISEN 2014<br />
16. november 2013<br />
messe frankfurt am main<br />
Zur anmeldung einfach reinklicken unter<br />
www.tc-infonet.de/Messen&Events<br />
travel.one 27.9.2013<br />
47
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T&M Media GmbH & Co. KG<br />
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Wolfram Marx, Kendra Mietke<br />
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Martina Zang<br />
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Beatrix Kwetkus<br />
Grafik<br />
Uta Seubert (verantw.),<br />
Silke Oray, Ulrike Schreiner<br />
Geschäftsführer<br />
Richard Redling<br />
Martin Weber<br />
leute<br />
Stefan Gössling (links) übernimmt<br />
von Jens Hulvershorn den Posten des<br />
stellvertretenden Vorsitzenden<br />
Neues Gesicht im<br />
Futouris-Vorstand<br />
n Ein Klimaforscher gehört nun zum Vorstand von Futouris.<br />
Dr. Stefan Gössling, Professor an der schwedischen Universität<br />
Lund, vertritt den Verein als stellvertretender Vorsitzender.<br />
Die Mitglieder wählten ihn auf ihrer Strategietagung in der<br />
Lüneburger Heide zum Nachfolger von Jens Hulvershorn. Der<br />
Gebeco-Manager hatte bereits im Frühjahr angekündigt, nach<br />
fünf Jahren im Amt nicht nochmals kandidieren zu wollen.<br />
Gössling übernimmt den Posten jedoch vorerst nur kommissarisch.<br />
Das letzte Wort hat die Hauptversammlung nächsten<br />
März. Denn Futouris denkt über eine strukturelle Veränderung<br />
in Zusammenhang mit dem geplanten Aufbau eines Innovationszentrums<br />
für Nachhaltigkeit nach.<br />
Der Professor ist bei dem Verein kein Unbekannter. Er engagiert<br />
sich seit 2010 als wissenschaftlicher Beirat für die touristische<br />
Nachhaltigkeitsinitiative und arbeitet bei dem Branchenprojekt<br />
»Klimainsel Juist« mit.<br />
Druck<br />
L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG<br />
DruckMedien, 47608 Geldern<br />
<strong>Travel</strong> One erscheint 14-tägig freitags<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 46<br />
gültig ab Januar 2013<br />
Abonnementpreis Inland 23,36 Euro<br />
pro Jahr inkl. Porto, zzgl. 7% MwSt.<br />
Einzelheft 2 Euro<br />
Abonnementpreis Ausland<br />
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(innerhalb der EU zzgl. MwSt. bei<br />
fehlender UID/VAT-Nr.)<br />
Die Mitglieder des AJT e.V.<br />
erhalten die Zeitschrift im Rahmen<br />
ihrer Mitgliedschaft.<br />
(EDA: Empfängerdatei-Analyse)<br />
Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
nur mit Genehmigung des Verlages.<br />
Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte und Fotos wird keine<br />
Gewähr übernommen.<br />
<strong>Travel</strong> One ist eine Aktivität der<br />
DVV Media Group GmbH, Hamburg<br />
01 02 03<br />
01 Olaf Melsbach gibt seine<br />
Tätigkeit als Geschäftsführer<br />
bei SKR Reisen auf<br />
und verlässt das Unternehmen,<br />
um sich »neuen Herausforderungen<br />
zu widmen«.<br />
Uschi Neuss ist neue Geschäftsführerin<br />
von Stage<br />
Entertainment, Vorgänger Johannes<br />
Mock-O’Hara ist zurückgetreten.<br />
02 Judith Hild soll als neue<br />
Sales- und Marketing-Managerin<br />
die Verkaufsaktivitäten<br />
der Sun Resorts vorantreiben.<br />
Sie ist unter anderem für<br />
Süddeutschland zuständig.<br />
Kirsten Buhrmester ist bei<br />
Opodo als neue Business Development<br />
Managerin Germany<br />
für das Kooperationsmanagement<br />
verantwortlich.<br />
03 Walter Ruggli, General<br />
Manager Switzerland<br />
von Carlson Wagonlit <strong>Travel</strong>,<br />
übernimmt beim Geschäftsreisedienstleister<br />
übergangsweise<br />
das Amt als Senior Vice<br />
President für Zentraleuropa.<br />
Peter Schmidtchen kümmert<br />
sich nun bei Schweiz<br />
Tourismus als Marketing-Manager<br />
um Deutschland.<br />
48 <br />
27.9.2013 travel.one
Suntrips bald<br />
ohne Reinke<br />
Wer kommt nach Franz?<br />
n Christoph Franz verlässt Lufthansa. Den Vorstandsvorsitzenden<br />
zieht es in die Schweiz, wo seine Familie lebt. Dort übernimmt<br />
er im nächsten Jahr die Leitung des Verwaltungsrates<br />
des Pharma-Konzerns Roche. Wer bei Lufthansa sein Nachfolger<br />
wird, ist derzeit noch offen. Als aussichtsreichster Kandidat<br />
gilt Carsten Spohr, bislang Vorsitzender des Lufthansa-Passagevorstandes.<br />
Chancen werden auch Cargo-Vorstand Karl-Ulrich<br />
Garnadt sowie Harry Hohmeister eingeräumt, der für die<br />
Lufthansa-Tochter Swiss zuständig ist. Aufsichtsratschef Wolfgang<br />
Mayrhuber hat in den vergangenen Tagen mehrfach erklärt,<br />
dass bei der Suche nach dem Nachfolger von Franz kein<br />
Grund zur Eile bestehe, da dessen Vertrag noch bis Mai nächsten<br />
Jahres laufe. Zudem werde sich Lufthansa auch nach externen<br />
Kandidaten für den Vorstandsvorsitz umsehen.<br />
n Nach rund sieben Jahren bei<br />
Suntrips gibt Boris Reinke seine<br />
Tätigkeit als Sales- und Marketing-Manager<br />
zum 15. Oktober<br />
aus privaten Gründen<br />
auf. Er will dem Asien-Spezialisten<br />
aber noch bis zum nächsten<br />
Februar beratend zur Seite<br />
stehen, um einen »möglichst<br />
reibungslosen Übergang zu ermöglichen«.<br />
Reinke sieht seine<br />
berufliche Zukunft weiter<br />
in der Touristik. Er wolle sich<br />
»nach einer kurzen Auszeit einer<br />
neuen beruflichen Herausforderung<br />
in der Branche widmen«,<br />
erklärt er.<br />
leserbriefe redaktion@travel-one.net<br />
»Pickerl umgehen«<br />
<strong>Travel</strong> One Morning News, 23. September 2013,<br />
»Österreich: Wieder mit Vignette bis Kufstein-Süd«<br />
Man kann das mit dem Pickerl auch ganz einfach umgehen,<br />
oder besser gesagt: umfahren. Neun Kilometer Umweg,<br />
dafür Pickerl-frei: A 8 München-Salzburg bis Bernau am<br />
Chiemsee, weiter über Grassau, Marquartstein, Schleching,<br />
Kössen und Schwendt nach St. Johann und weiter nach Kitzbühel,<br />
Paß Thurn, Mittersill ... usw. usf. Ergebnis: Pickerl gespart,<br />
rund 20 Minuten länger gefahren und natürlich die<br />
Ortsdurchfahrt Kufstein als »Hemmschuh« zwischendurch.<br />
Auf unseren Fahrten nach Mittersill und Neukirchen am<br />
Großvenediger ist dies dann die erheblich preisgünstigere<br />
Variante. Ich habe noch nie ein A-Pickerl bezahlt! <br />
<br />
Rolf Kullmann, Wuppertal<br />
Diese Vignette wird in Österreich niemals »Pickerl« genannt,<br />
da das österreichische Pendant zur TÜV-Plakette so<br />
bezeichnet wird. Das Pickerl am Auto zeigt die Kfz-Überprüfung<br />
nach § 57a KFG und erlaubt noch keine Autobahnbenutzung.<br />
Unabhängig davon wird eine Vignette aber sehr<br />
wohl gepickt (geklebt).<br />
<br />
Vincent Fischer<br />
travel.one 27.9.2013
ubrik.thema<br />
leute.persönlich<br />
Odiego-Deutschland-Chef<br />
Andreas Adrian<br />
Was hat Sie in die Reisebranche verschlagen?<br />
Über Umwege ein Kindheitstraum.<br />
Ihr Traumberuf als Kind?<br />
Pilot oder Hoteldirektor.<br />
Drei Monate Zeit – was würden Sie machen?<br />
Eine Atlantiküberquerung unter Segeln.<br />
Andreas Adrian 32, Sternzeichen<br />
Löwe, leitet seit Juni<br />
das Deutschland-Geschäft der<br />
Odiego Group mit den Marken<br />
Opodo, Edreams und Govolo. Er<br />
hat einen anderthalbjährigen<br />
Sohn und verbringt viel Zeit<br />
auf dem Spielplatz. Ein Buch<br />
hat Adrian immer parat. Denn<br />
wenn ihm Zeit bleibt, schmökert<br />
er für sein Leben gern.<br />
Der Manager studiert zunächst<br />
Volkswirtschaftslehre in<br />
Großbritannien. Er macht seinen<br />
Bachelor an der University<br />
of Essex und den Master an der<br />
University of Cambridge. 2005<br />
fängt Adrian bei KPMG in London<br />
im Bereich Transfer Pricing<br />
and Valuation Services an.<br />
Vier Jahre später wechselt er innerhalb<br />
des Unternehmens<br />
nach Frankfurt.<br />
2012 lernt er eine neue<br />
Branche kennen: Tourismus.<br />
Der 32-Jährige arbeitet nun bei<br />
Odiego im Revenue Management,<br />
avanciert schnell zum<br />
Head of Product Management.<br />
Seit drei Monaten ist er Country<br />
Director Germany. Dass sein<br />
Arbeitgeber in Hamburg sitzt,<br />
dürfte ihm entgegenkommen.<br />
Denn er verbringt seine Freizeit<br />
gerne auf dem Wasser – mit<br />
einer Jolle auf der Außenalster<br />
oder auch beim Hochseesegeln<br />
im Mittelmeer und Atlantik.<br />
Was hat man Ihnen zuletzt geschenkt?<br />
Eine mit Glitzersteinen beklebte Herzdose aus Pappe.<br />
Wo haben Sie Ihren vergangenen Urlaub verbracht?<br />
Im Kleinwalsertal zum Skifahren.<br />
Welches Souvenir haben Sie sich mitgebracht?<br />
Herzhaften Bergkäse.<br />
Was sammeln Sie?<br />
Als Kind Briefmarken, heute nur noch Erinnerungen.<br />
Wo möchten Sie gerne leben?<br />
Nah am Meer ... Hamburg ist daher schon recht gut.<br />
Welche Filmrolle hätten Sie gerne mal gespielt?<br />
Roger O. Thornbill in Alfred Hitchcocks »Der unsichtbare Dritte«.<br />
Was lesen Sie gerade?<br />
»Naked Statistics« von Charles Wheelan.<br />
Ihr Lieblingsessen?<br />
Rheinischer Sauerbraten mit allem, was dazu gehört.<br />
Rückblick: Was würden Sie nicht noch einmal tun?<br />
Alt-Griechisch statt Französisch in der Schule wählen.<br />
Was würden Sie gerne können?<br />
Mehr Sprachen sprechen und dann eine Weltreise machen.<br />
Der Held oder die Heldin Ihrer Kindheit?<br />
Der Formel-1-Rennfahrer Michael Schumacher.<br />
50 <br />
27.9.2013 travel.one
thema.rubrik<br />
Jobs mit Fernweh<br />
www.touristikcareer.de