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titelthema.markt<br />
»Hohe Auslastungen lassen in Brasilien<br />
kaum Preisdiskussionen zu.« Jörn Krausser<br />
Neue Kreuzfahrer<br />
Chinesen durch die Vereinigten Staaten.<br />
Das Bemerkenswerte dabei: das Plus aus<br />
Brasilien betrug 16,8 Prozent und der Zuwachs<br />
aus China sogar 37 Prozent.<br />
Für die Brasilianer ist auch die Karibik<br />
ein beliebtes Urlaubsziel. Die Asiaten allerdings<br />
haben die Inseln noch nicht für sich<br />
entdeckt. Beispiel Dominikanische Republik:<br />
Lediglich 2.070 Chinesen genossen im<br />
vergangenen Jahr Karibik-Feeling – aber<br />
81.500 Brasilianer und 168.000 Russen. Und<br />
184.000 Deutsche.<br />
Etliche Hochseereedereien versprechen sich Zuwächse aus den<br />
BRIC-Staaten. Sie haben dabei insbesondere den chinesischen<br />
und den brasilianischen Markt im Visier. Drei Beispiele:<br />
Royal Caribbean Cruises geht davon aus, dass die Zahl der<br />
Kreuzfahrtpassagiere aus Asien stark wächst. Die Reederei verlagerte<br />
daher einen Teil ihrer Kapazität von Europa nach China. Sie<br />
setzt diesen Sommer zwei Schiffe der Marke Royal Caribbean International<br />
– die Voyager of the Seas und die Mariner of the Seas<br />
– für Kreuzfahrten ab Schanghai ein. Vor drei Jahren fuhr dort<br />
noch kein RCC-Schiff.<br />
Costa Kreuzfahrten ist dieses Jahr regelmäßig mit der Costa<br />
Atlantica und der Costa Victoria vor der chinesischen Küste unterwegs.<br />
Die Reisen starten in Schanghai und in Tianjin. Costa ist<br />
bereits seit etlichen Jahren in China aktiv und hat nach eigenen<br />
Angaben dort ambitionierte Ziele. In Südamerika setzt die Reederei<br />
die Costa Favolosa und die Costa Fascinosa für Kreuzfahrten<br />
ab Buenos Aires ein.<br />
MSC schickt die Poesia im Winter nach Brasilien. Rund 80 Prozent<br />
der Passagiere stammen bei den Reisen ab Buenos Aires<br />
aus dem Land. Während der Fußball-Weltmeisterschaft 2014<br />
fungieren die Sinfonia und die Musica als Hotelschiffe.<br />
Mehr Konkurrenz.<br />
»In der Hochsaison kommt es inbesondere<br />
auf den Großen Antillen zu einem stärkeren<br />
Wettbewerb um Hotels und Betten«,<br />
weiß Roland Junker, als Senior-Produktmanager<br />
bei Thomas Cook für die Fernstrecke<br />
West verantwortlich. Doch nicht nur in der<br />
Karibik sorgen Urlauber aus den BRIC-Staaten<br />
dafür, dass sich die Spielregeln für deutsche<br />
Veranstalter ändern. In Brasilien belegen<br />
die Brasilianer selbst inzwischen einen<br />
großen Teil der Betten. »Wir bekommen<br />
durchaus noch die notwendigen Verfügbarkeiten«,<br />
sagt Jörn Krausser, Lateinamerika-<br />
Produktleiter bei Dertour. Aber: »Die hohen<br />
Auslastungen lassen kaum Preisdiskussionen<br />
zu.« Das betreffe auch die Flüge innerhalb<br />
des Landes und nach Europa.<br />
Und auf den Malediven, dem chinesischen<br />
Boom-Ziel? »Wir stellen nicht fest,<br />
dass die Kapazitäten in den asiatischen<br />
Markt fließen«, betont Mahpar Azazpira,<br />
TUI-Produktleiterin für den Indischen Ozean.<br />
Eine andere Beobachtung macht Muriel<br />
Sadek: »Manche Resorts konzentrieren sich<br />
verstärkt auf China, dadurch reduzieren<br />
sich die Kontingente für europäische Veranstalter«,<br />
erklärt die Managerin, die sich<br />
innerhalb der FTI-Gruppe um den Indischen<br />
Ozean kümmert.<br />
Dass deutsche Urlauber deshalb den<br />
Kürzeren ziehen, ist laut Anantara nicht<br />
der Fall. Die Hotelkette ist mit vier Resorts<br />
auf den Malediven vertreten. In den Kihavah<br />
Villas zum Beispiel gebe es immer<br />
genügend Zimmer für Besucher aus der<br />
Bundesrepublik, unterstreicht sie. Wie viele<br />
chinesische Gäste das Resort in der Regel<br />
hat, darüber schweigt sich Anantara allerdings<br />
aus.<br />
Verlässlichkeit als Plus.<br />
Doch ob die BRIC-Nationen den Deutschen<br />
dort oder anderswo auf der Welt künftig<br />
ernsthaft das Handtuch auf der Strandliege<br />
streitig machen – die Veranstalter rechnen<br />
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5.4.2013 travel.one