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produkt.thema<br />
produkt.versicherungen<br />
Trau, schau,<br />
wem<br />
Die Liste der Betrügereien bei Reiseversicherungen ist<br />
lang. Vor allem bei Reisegepäck- und Reisekrankenversicherungen<br />
wird immer wieder versucht, zu tricksen.<br />
Wolfgang Mayrhofer (ERV): »Oft<br />
sehr plumpe Versuche«<br />
Kristina Düring (MDT): »Auch bei<br />
Reiseversicherungen gibt es so<br />
etwas wie eine ›schwarze Liste‹«<br />
Die eigene Versicherung zu betrügen,<br />
wird oft nicht als Vergehen angesehen.<br />
Denn viele betrachten die<br />
Auszahlung der (angeblichen) Schadenssumme<br />
als Gegenleistung für die selbst<br />
eingezahlte Prämie. Für 20 Prozent stellt<br />
ein Betrug nur ein Kavaliersdelikt dar, so<br />
das Ergebnis einer Studie der GfK im Auftrag<br />
des Gesamtverbandes der Deutschen<br />
Versicherungswirtschaft im Sommer 2011.<br />
In fünf Prozent der Haushalte wurde bereits<br />
ein solches Vergehen begangen. Die<br />
am meisten betroffenen Sparten sind Haftpflicht-<br />
und Hausratversicherung. Und immer<br />
wieder treten Fälle auf, in denen Einbrüche<br />
nicht wahrheitsgemäß dargestellt<br />
werden, um zu verschleiern, dass das Haus<br />
nicht richtig abgeschlossen war. Meist wird<br />
der Schaden auch von vornherein frei erfunden.<br />
Die Versicherungsdetektive haben<br />
alle Hände voll zu tun. Die Untersuchung<br />
der GfK hat aber auch festgestellt, dass<br />
die Mehrzahl der Versicherungsbetrüger<br />
durchaus weiß, dass mit einem Betrug allen<br />
Versicherten geschadet wird.<br />
Viele Betrugsfälle bei Gepäck.<br />
Auch in der Reisebranche kommt es immer<br />
wieder zu Betrugsversuchen oder<br />
-fällen. Der Anteil an allen Schadenfällen<br />
ist mit einem Wert zwischen 0,1 und 0,3<br />
Foto: ollyy/Shutterstock<br />
Prozent allerdings noch niedrig. Dennoch<br />
müssen die Versicherer in ihren Schadensabteilungen<br />
oft zu genauen Überprüfungen<br />
der Sachverhalte schreiten. »Wir konnten<br />
einige Male feststellen, dass es den<br />
Kunden nur darum geht, dass sie ihr Geld<br />
ausgezahlt bekommen. Das Gespür für<br />
den Betrug und das Unrechtsbewusstsein<br />
fehlen«, berichtet Wolfgang Döring, Leiter<br />
der Schadensabteilung der AGA. Sehr oft,<br />
erklärt Kristina Düring, Bereichsleiterin<br />
Reiseversicherungen und Marketing bei<br />
MDT, verlören die Versicherungsnehmer<br />
die »Hemmungen« und argumentierten<br />
so: »Ich habe seit Jahren Prämien gezahlt<br />
und nie ist etwas passiert« oder »ich habe<br />
eine Leistung vom Versicherer bekommen<br />
– nun nehme ich mir ein Teil meiner ein-<br />
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5.4.2013 travel.one